Inspirationen zum (Neu-)Entdecken der Stadt
Der ungewöhnliche Reiseführer „Machs in Dresden“ soll einen neuen Blick auf die Stadt eröffnen – für Alteingesessene, aber sicher auch für Neulinge. Ich denke, für beide Gruppen ist er gut geeignet. Aber ...
Der ungewöhnliche Reiseführer „Machs in Dresden“ soll einen neuen Blick auf die Stadt eröffnen – für Alteingesessene, aber sicher auch für Neulinge. Ich denke, für beide Gruppen ist er gut geeignet. Aber eine Voraussetzung gibt es, um mit diesem Büchlein seine Freude zu haben: Experimentierfreudigkeit.
Denn die Aufgaben, die hier gestellt werden, haben es teilweise in sich. Während es sicherlich noch für jedermann machbar ist, eine Flaschenpost in die Elbe zu werfen, in der man einem Hamburger erklärt, warum Dresden viel schöner ist geht es bei anderen Challenges ans Eingemachte. „Laufe durch Dresden und halte Lobreden auf die vielen Wichtigtuer der Stadt! Kreuze im Buch die Reaktionen der Leute an! (Sie klatschen, sie lachen mich aus, einige machen mit,…)“ Also, ich gebe zu – das war mir nix. Da knacke ich doch lieber 3 Haselnüsse für Aschenbrödel im Schloss Moritzburg. Einige der Aufgaben habe ich erledigt, andere nicht. Und so sollte jeder entscheiden, welche der angebotenen Möglichkeiten er wahrnimmt.
Tendenziell empfand ich die Aufgaben als etwas zu papier-lastig. Da gibt es Puzzle zum Ausschneiden und wieder Einkleben, Seiten um spontane Ideen festzuhalten und ein Ausmalbild zum Selbstgestalten von Schloss Übigau. Ich hätte mir noch mehr Aufgaben gewünscht, die die Highlights oder auch gern den einen oder anderen Sightsseing-Geheimtipp Dresdens fokussieren.
Viele der Aufgaben haben Kreativität zu tun: „Male deinen eigenen Canaletto-Blick“, „Werde zum Geschichtenschreiber wie die Märchenerzähler in der Yenidze“, „Zeichne deine Wege durch Dresden in die Karte“, oder „Mach dem Gesicht im Buch ein paar Dreadlocks, damit der in der Neustadt nicht auffällt. Benutze Nadel, Faden, Schere und zeig deine Friseur-Künste.“ Ich gebe zu – ganz so künstlerisch begabt bin ich nicht und so habe ich mich eher auf die Sightseeing-Aufgaben konzentriert. Der Papierflieger vom Turm der Frauenkirche aus oder das Papierbootrennen (bzw. Schiffe versenken) auf der Elbe zum Beispiel. Das macht Spaß und bringt einen der Stadt wirklich näher.
Fazit: Definitiv ein Reiseführer für kreative Köpfe. Aber auch „Normal-Touristen“, die mal über den Tellerrand schauen wollen, finden pfiffige neue Ideen und Inspirationen.