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Veröffentlicht am 02.12.2022

Klasse Idee, aber etwas langatmig

Die Gehilfin des Todes - Die Götter von New Orleans
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Vom ersten Band noch absolut begeistert, war die Vorfreude auf ein weiteres Abenteuer in New Orleans riesig. Und ich glaube, dem konnte dieses Buch einfach nicht so ganz standhalten. Es war zwar wirklich ...

Vom ersten Band noch absolut begeistert, war die Vorfreude auf ein weiteres Abenteuer in New Orleans riesig. Und ich glaube, dem konnte dieses Buch einfach nicht so ganz standhalten. Es war zwar wirklich nicht schlecht, die Story hat mir gerade am Anfang und zwischendurch immer wieder sehr gut gefallen, die Idee finde ich immer noch klasse und auch hier gab es etwas, mit dem ich absolut nicht gerechnet hätte. Auch hier ist die Wortwahl, die Beschreibung von allem wieder ganz wunderbar gelungen. Aber ab einem gewissen Punkt hatte ich das Gefühl, dass es sich unendlich zieht, und das hat das Lesen stellenweise ziemlich anstrengend werden lassen. Ich hatte gar nicht mehr richtig diesen Schwung und die Motivation weiterlesen zu wollen, habe wenn, dann ein paar Kapitel geschafft und doch wieder pausiert, weil es wieder anfing "lang" zu werden. Irgendwann fängt man da zwangsläufig das Überfliegen an. Und das find ich unheimlich schade. Gerade auch weil ich vom ersten Teil so begeistert war.

Hier vermute ich ganz stark, dass das, was dem Buch fehlt eine Prise Jude Dubuisson ist. Man begegnet ihm zwar auch hier, aber Protagonistin ist in Band zwei nun mal Renai und sie ist einfach völlig anders als Jude. Was übrigens ganz nebenbei erwähnt nicht dramatisch ist, weil Renai trotzdem eine tolle Figur ist. Ich mag sie sehr. Nur ist die Story irgendwann einfach zäh und der Humor aus Band eins fehlt dadurch etwas. Renai bringt Stimmungsmäßig eher etwas Schwere rein.

Gerade 'Teil zwei' in diesem Buch hätte ich irgendwie gar nicht gebraucht, obwohl mit diesem eine super interessante Wendung kommt und auch da spannende und nicht gerade unwichtige Dinge passieren. Aber insgesamt konnte es mir dann schlussendlich doch nicht ganz so viel geben wie erhofft, oder wie zu Beginn des Buches erwartet. Der starke Anfang konnte nicht gehalten werden und wurde durch das langsamere Tempo und der gedehnten Handlung etwas geschmälert. Vielleicht ist auch das schon der Punkt: Das Buch ein wenig kürzer - mindestens 100 Seiten - die Handlung nicht so extrem auseinandergezogen, kompakter. Das hätte da bestimmt unheimlich viel ausmachen können.
Ich bin auf jeden Fall froh, dass Band eins gut abgeschlossen ist, sodass man ruhigen Gewissens zu diesem Greifen kann, was ich hiermit auf jeden Fall allen empfehlen will, die das Buch noch nicht kennen. Bei Band zwei sollte man einfach mal reinlesen, denn nur weil es sich für mich langatmig anfühlte, muss es ja nicht für jeden so sein. Definitiv schwächer als Band eins.

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Veröffentlicht am 24.10.2022

Ich habe mehr erwartet

Dark Sigils – Was die Magie verlangt
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Bei diesem Hörbuch habe ich tatsächlich zugreifen müssen, weil mir die Sprecherin sehr zugesagt hat und der Anfang wirklich gut klang. Martha Kindermann liest das Buch echt toll. Es ist richtig Schwung ...

Bei diesem Hörbuch habe ich tatsächlich zugreifen müssen, weil mir die Sprecherin sehr zugesagt hat und der Anfang wirklich gut klang. Martha Kindermann liest das Buch echt toll. Es ist richtig Schwung mit dabei, auch wenn es an manchen Stellen etwas übertrieben dramatisch wirkt. Ich konnte durchweg gut zuhören und fand es so gut wie nie wirklich anstrengend. Trotzdem konnte mich Dark Sigils nicht vollständig von sich überzeugen. Es hatte definitiv seine guten Seiten und auch Stellen, an denen ich es richtig mochte. Andererseits gab es auch genug Stellen, an denen ich am liebsten gar nicht weiter gehört hätte.

Fangen wir mit Ray an. Anfangs fand ich sie eigentlich ganz in Ordnung, sie machte einen ganz guten Eindruck, aber mit dem Verlauf der Story mochte ich sie immer weniger. Ihre Entscheidungen, ihr Verhalten... Im Grunde hatte ich oft das Gefühl, dass sie sich entweder selbst bemitleidet oder jammert wenn es drauf ankam. Sie wirkte immer nur in Momentaufnahmen mal stärker, was durch den Wechsel in das Selbstmitleid aber wieder zerstört wurde.
Dann gibt es da Lily, die ich eigentlich ganz gern mochte, die am Anfang auch mehr eine Rolle spielte als später. Im weiteren Verlauf wirkte es dann allerdings eher so, als gäbe es sie nur dafür, damit Ray dumme Entscheidungen treffen und für Probleme sorgen kann. Lily wirkt auf mich wie ein Nebencharakter, der hätte weggelassen werden können und gleichzeitig aber auch nicht. Als bräuchte man sie krampfhaft um zu diesem Ende zu kommen. Allerdings kann ich nach dem Buch nun immerhin hoffen, dass sie im zweiten Band mehr in Erscheinung treten wird und nicht nur als Mittel zum Zweck in der Ecke steht.

Im übrigen hätte ich mir auch gewünscht, dass Ray sich einfach mal selbst zu helfen lernt, anstatt immer darauf zu warten, dass jemand anders den Ausschlag gibt. So richtig von sich aus kam meinem Gefühl nach immer nur wenig.
Die Liebesgeschichte, die da dann noch mit einfloss, hätte ich nun zwar nicht unbedingt gebraucht, aber bestimmt findet es Anklang. Ich habe zwar keine Ahnung, wann Ray sich verliebt haben will, weil ich von der Anziehung zwischen den beiden nicht wirklich viel gemerkt habe, aber ich mag Adam - auch wenn er von Ray meist als kalt beschrieben wird.

Ich vermute für mich fällt bei diesem Buch ganz fiel vor allem durch die Protagonistin, mit der ich nicht mehr warm werden konnte - und das nach einem wirklich guten Start. Der Anfang hat mich irgendwie mehr erwarten lassen. Klar, die Magie, die Welten - all das ist super cool und es ergibt Sinn. Ich hätte gern mehr davon erfahren. Aber Ray... Es ist einfach schwer ein Buch zu mögen, das von einem Charakter erzählt wird, dem man manchmal einfach nur eine Kopfnuss verpassen will. Ich kann trotzdem empfehlen, sich ein eigenes Bild zu machen. Die Story ist nicht schlecht und der Epilog reißt nochmal einiges rum und lässt die Spannung auf den zweiten Band steigen. Trotzdem bin ich mir unsicher, ob ich da weiter dran bleiben werde.

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Veröffentlicht am 25.09.2022

Eine tolle Idee

Shadow Land
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Das Cover ist ein kleines Schmuckstück und die Geschichte selber bietet eine ganz tolle Idee. Insgesamt konnte mich das Buch zwar nicht zu hundert Prozent überzeugen, hat mir aber trotzdem gut gefallen. ...

Das Cover ist ein kleines Schmuckstück und die Geschichte selber bietet eine ganz tolle Idee. Insgesamt konnte mich das Buch zwar nicht zu hundert Prozent überzeugen, hat mir aber trotzdem gut gefallen. Es hat eine neue Welt gezeigt, ein andersartiges Virus und eine Entwicklung von Tierwelt und Natur in Kombination mit dem Menschen, die wirklich neu und anders war. Und ich denke so kann man es durchaus nennen: anders. Im Gesamten eigentlich genau das, was ich mag und trotzdem hat mir was gefehlt. Ich war zwar schon unterhalten, aber nicht so sehr gefesselt, wie ich es mir gewünscht hätte. Es war aber auch vom Schreibstil her nicht so völlig meins und ich denke, dass mir vor allem das tatsächlich zu schaffen gemacht hat. Ansonsten hat mir das Buch nämlich durchaus gefallen, auch wenn die Spannung meiner Meinung nach sehr auf sich warten ließ und gerade am Anfang hätte mehr sein können. Tatsächlich würde ich sagen hat es schon etwa die Hälfte des Buches gebraucht, was mir einfach zu lang ist um wirklich dran bleiben zu können.

So oder so, die Handlung kam ab der Hälfte des Buches etwas mehr in Schwung, und es gab ab da dann auch so einiges zu entdecken. Ich habe Theorien im Kopf gehabt - und genau so, finde ich, sollte es sein - ich war zum Mitdenken angeregt und konnte mir die Umgebung und die Tierwelt sehr gut vorstellen. Trotz allem muss man es auch erstmal da hin schaffen. Ich für meinen Teil wurde allein durch meine Neugier bis dahin getragen und natürlich war es so geschrieben, dass man durchaus mehr wissen wollte. Man hat ja auch gewisse Erwartungen. Nur fehlte ab einem gewissen Punkt dann wieder der Drang weiterlesen zu wollen und das macht es mir dann wiederum schwer nicht die Lust zu verlieren.

Kaia ist als Protagonistin natürlich am deutlichsten Präsent und zeigt schließlich eine Seite bezüglich mancher Ansichten, die wohl vor allem durch ihre Umwelt und was sie kennt vorgegeben ist, und an dem sie gern festhalten würde. Allerdings zeigt es auch sehr gut die Sicht vieler Menschen im allgemeinen und das finde ich irgendwo richtig und wichtig. Es zeigt wie sehr viele an etwas festhalten wollen, ohne es wirklich begründen zu können, einfach weil es eben immer schon so war, oder weil man gar nicht weiter darüber nachdenkt. Und das lässt sich auf ganz viel beziehen, nicht nur auf unseren Umgang mit der Natur und der Tierwelt. Das finde ich also wirklich gelungen, auch wenn es natürlich so Dinge sind, die man dann vielleicht nicht so sehr an dem Charakter mag. Aber das passt gut, weil niemand wirklich perfekt ist und jeder Ecken und Kanten hat.
Auch Hayes mochte ich als Charakter irgendwie total gern und hatte zu ihm viel mehr einen Draht, als zu anderen Nebenfiguren die häufiger vorkommen, die mir aber nicht so richtig ans Herz gehen wollten.

Insgesamt ist es durchaus ein nettes Buch, auch wenn ich mit dem Schreibstil nicht völlig warm wurde und es gegen Ende dann doch recht schnell ging, während die erste Hälfte ziemlich langsam im Tempo war - da hätte es vielleicht etwas ausgewogener sein können. Und auch wenn mir nicht alles super gut gefallen hat, so bringt das Buch ganz deutlich und gut rüber wie sehr wir Menschen uns eigentlich selbst schaden, indem wir der Natur schaden. Und das man viel eher mehr zurück zur Natur finden sollte. Mehr mit, als gegen die Natur Leben.

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Veröffentlicht am 24.08.2022

Unterhaltsam, aber leicht zu durchschauen

Das Strahlen des Herrn Helios
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Anders. Das beschreibt dieses Buch in einem Wort ziemlich gut. Es ist ungewöhnlich, gerade mit der tierischen Besetzung, die hier sehr menschenähnlich ist. Manches Mal war ich mir tatsächlich auch nicht ...

Anders. Das beschreibt dieses Buch in einem Wort ziemlich gut. Es ist ungewöhnlich, gerade mit der tierischen Besetzung, die hier sehr menschenähnlich ist. Manches Mal war ich mir tatsächlich auch nicht ganz sicher, wie ich mir bestimmte Charaktere vorstellen soll. Aufrechtgehend vielleicht? Ich hatte den Eindruck, fand es aber nicht immer ganz eindeutig. An sich ist es aber eine wirklich coole und witzige Idee, allen voran sehr kreativ. Ich mochte gerade Skarabäus Lampe als Protagonisten sehr und finde tatsächlich sogar die Wahl, ihn zum Hasen zu machen, wirklich gelungen und passend.

Andererseits muss ich aber auch sagen, dass mir der Kriminalfall zu einfach gelöst war. Schon nach etwa 80 bis 90 Seiten war es zumindest für mich völlig offensichtlich, wer der Täter ist und tatsächlich habe ich zu dem Zeitpunkt auch den kompletten Hergang schon geahnt, so wie es am Schluss dann auch zutraf, während da nun noch mehr als die Hälfte des Buches war, die der Detektiv brauchte um dahinter zu kommen - was mit den Hinweisen aber eigentlich viel schneller hätte gehen können. Es ist ja so: Ich liebe es, wenn ich Fälle durchschaue, vor allem, wenn ich eher als die Charaktere drauf komme. Ich mag das. Aber hier war es mir einfach doch zu schnell und sehr viel zu einfach. Das wirkt auf mich dann einfach nicht so, als wäre Lampe jetzt tatsächlich so ein begnadeter Detektiv, wenn er dermaßen auf dem Schlauch steht. Aber - und das muss man auch sagen - schlecht fand ich das Buch trotzdem nicht. Man kann sich schon ganz gut davon unterhalten fühlen, auch wenn es durchaus mal befremdlich sein kann. Es ist ungewöhnlich, aber durchaus ganz nett. Gerade für zwischendurch ist es super zu lesen und man kann es gut in einen Rutsch beenden. Herausragend würde ich es aber nicht nennen.

Wenn man sprechende und menschenähnliche Tiere, aber auch ungewöhnlichere Geschichten mag, kann man durchaus zu diesem Buch greifen, einen super ausgeklügelten Fall, den man nicht durchschauen kann, sollte man aber nicht zwingend erwarten. Es warten Charaktere, die man wirklich gern haben kann, genauso etwas Quatsch und Humor in Bezug auf manchen anderen Charakter. Es wird nicht alles vollkommen ernst genommen und das lockert das Ganze etwas auf. Ich glaube auch gar nicht dass super viel Ernst, oder ein ganz großer Kriminalfall das Ziel des Buches ist. Es soll unterhalten und interessant sein und unterhalten kann es eben doch. Ich denke schon, dass das Schreiben dieser Geschichte Spaß gemacht hat.

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Veröffentlicht am 16.03.2022

Therapie für Frankenstein und Co.

Monster auf der Couch
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Zu aller erst habe ich eine Anmerkung zum Klappentext, denn das ist mir sehr wichtig und darauf möchte ich aufmerksam machen. Damit man auch als Leser ein bisschen aufmerksamer daran geht. Dr. Jekyll ist ...

Zu aller erst habe ich eine Anmerkung zum Klappentext, denn das ist mir sehr wichtig und darauf möchte ich aufmerksam machen. Damit man auch als Leser ein bisschen aufmerksamer daran geht. Dr. Jekyll ist NICHT Bipolar und es ist meiner Meinung nach ziemlich katastrophal, vor allem für Betroffene, diese falsche Bezeichnung im Klappentext zu benutzen und so ein falsches Bild gleich zweier Krankheitsbilder zu erzeugen. Mal davon abgesehen, dass ein von einer Psychologin (mit)geschriebenes Buch mit solch einer Fehlbezeichnung im Klappentext nicht gut ankommt und auch auf diese ein schlechtes Licht wirft, denn solange man den Inhalt nicht kennt, fragt man sich stark, wo dieser Fehler herkommt. Interessanterweise ist im Buch gar nicht die Rede von einer Bipolaren Störung. Natürlich kommt da die Frage auf, warum man es dann noch so stark im Klappentext, immerhin als zweites Wort, nennen muss, oder ob jemand da entweder das Buch gar nicht kannte, oder sich nicht informiert hat. Umso erleichterter bin ich, dass während der ersten 50 Seiten die tatsächlich infrage kommende Diagnose einer Dissoziativen Identitätsstörung genannt wird, zusammen mit anderen Diagnosen und diese auch tatsächlich erklärt wird, sogar erwähnt wird, womit man sie nicht verwechseln soll. Trotzdem halte ich es bei einem Klappentext, der deutlich öfter als das Buch gelesen wird, für sehr schlecht gewählte Worte, die anderen Menschen schaden können - denn die meisten Leute wissen grob wer Dr. Jekyll ist und wie es sich mit Jekyll und Hyde verhält. Es werden zu schnell verschiedene Begriffe zusammen in einen Topf geschmissen, und so als ein und das selbe gewertet. Hier hat man durchaus eine Verantwortung, denn nicht jeder kennt die richtige Bedeutung von solchen Diagnosen.

Aber kommen wir zum eigentlichen Buch, denn das ist wirklich richtig cool gestaltet. Es gefällt mir wirklich gut, mit den Akten und verschiedenen Bildern, Ausschnitten aus Texten der Literatur und Fachliteratur. Es ist von dem her ein tolles Buch geworden und definitiv etwas anders, da man es eher in Protokoll oder Drehbuchart liest. Es ist also kein "normaler" Roman, da wir aufgezeichnete Therapiesitzungen zu lesen bekommen. Ansonsten gibt es da noch Emails und Eintragungen in ein Arbeitsheft, aber es ist jetzt keine solche Interaktion wie in Romanen. Das gibt den Ganzen eine ganz witzige Wirkung, auch in Hinblick dessen, dass die Psychologin ja verschwunden ist (auch wenn das nicht wirklich thematisiert wird)
Einen Kriminalfall darf man hier aber auf keinen Fall erwarten, jedenfalls empfinde ich es so. Beim Lesen vergisst man das sehr schnell und auch so wird da nicht wirklich viel drüber gesagt, es fixiert sich sehr stark auf die einzelnen Akten und Sitzungen und natürlich auf die Psychologische Sicht auf die "Monster", wie der Titel ja schon anmerkt. Natürlich könnte man meinen, man solle ja selber in die Ermittlerrolle schlüpfen. Dennoch fehlt dieses Gefühl beim Lesen komplett.

Manche Sitzungen hätte ich mir ausführlicher gewünscht, z.B. Dr. Jekyll, denn da endete es meiner Meinung nach zu früh. Die nächste angedeutete Sitzung hätte gerade als Leser wirklich interessant sein und Spaß machen können. Überhaupt hätte ich es ganz schlau gefunden, die Sitzungen vielleicht anders zu ordnen, um ein paar Längen zu unterbrechen. Allerdings macht die Anordnung so natürlich mehr sinn, da es nunmal nach Akten geht und nicht nach den eventuellen zeitlichen Überschneidungen dieser.

Monster auf der Couch ist kein schlechtes Buch. Es ist nicht spannend, aber das erwarte ich bei solch einem Buch auch nicht. Es fesselt auf andere Art und ist definitiv immer wieder sehr interessant zu lesen. Nur gegen Ende wird es dann doch zwischendurch etwas lang und anstrengend. Am meisten begeistern konnte mich hier tatsächlich der Anfang, denn für mich bleibt die Akte von Dr. Jekyll tatsächlich die stärkste, während es bei dem Rest dann doch irgendwann nachlässt. Vielleicht ist es die Gewöhnung, da sich die Sitzungen im Prinzip stark ähneln, vielleicht auch einfach die Figuren. Mit dem Ende stehe ich dann aber etwas unschlüssig da, denn es ist ziemlich offen gehalten. Die Fragen bleiben. Werden eventuell sogar mehr. Ich hinterfrage, was zuletzt fallen gelassen wurde und versuche einzuordnen, ob es so oder so ist. Man bleibt schlussendlich mit seinen eigenen Gedanken und Theorien allein, denn das Buch sagt einem nicht endgültig, was es nun mit dem Verschwinden der Psychologin tatsächlich auf sich hat. Ich denke von diesem Buch muss man sich einfach selbst ein Bild machen. Ich kann weder eine Empfehlung aussprechen, noch davon abraten.

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