So nah und doch so fern
Die Landkarte der Liebe"Die Landkarte der Liebe " von Lucy Clarke ist deren erster Roman. Sie schreibt über 2 Schwestern, die auf den ersten Blick nicht unterschiedlicher sein könnten. Mia, die jüngere der Beiden, geht mit ...
"Die Landkarte der Liebe " von Lucy Clarke ist deren erster Roman. Sie schreibt über 2 Schwestern, die auf den ersten Blick nicht unterschiedlicher sein könnten. Mia, die jüngere der Beiden, geht mit einem Freund auf Weltreise, während Katie, die Ältere in London ihrem Job nachgeht und sich auf ihre Hochzeit vorbereitet. Ein Anruf in der Nacht verändert alles: Mia ist tot! In Bali von einer Klippe gestürzt. Alles was Katie bleibt, ist Mias Tagebuch. Anhand dessen macht sich Katie auf den Weg, Mia und ihren Tod zu verstehen und reist die Stationen von Mias Reise nach.
Die Geschichte ist wechselnd aus Katies und Mias (ein Jahr zuvor) Sicht geschrieben, wodurch man die Wahrnehmung beider Schwestern nachempfinden kann. Gleichzeitig entwickelt sich dabei die Geschichte aber immer weiter und man erhält als Leser neue Informationen. Das finde ich sehr geschickt gelöst und gut zu lesen, weil man sich als Leser nicht mühsam an einen Zeit-und Raumsprung gewöhnen muss (obwohl es den ja gibt), sondern man kann flüssig weiterlesen und -denken. So konnte ich das Buch auch recht schell lesen.
Die Geschichte an sich fand ich zwar nicht so fesselnd und manchmal etwas konstruiert, aber die Charaktere sind sehr überzeugend und sympathisch. Insgesamt bedienen sie zwar etwas Klischees, aber in erträglichem Maß,vielleicht auch weil die Geschichte immer wieder außergewöhnlich ist. Beide Schwestern haben ihre Ecken und Kanten,aber auch ihre liebenswerten Seiten. Katie, die strebsame, korrekte ältere Schwester, die manchmal etwas überbehütend Mia gegenüber ist und Mia, die sorglose und flippige,die nichts auf die Reihe bringt. Und dennoch sind sie sich tief verbunden
Auch die Nebencharaktere sind gut dargestellt, und wer möchte nicht einen Freund wie Finn haben? !
Ich fand die Geschichte unterhaltsam und rührend, an manchen Stellen sehr traurig, manchmal nah am Kitsch, aber immer so, dass sie die Kurve noch gekriegt hat. Die Höhen und Tiefen der Geschwisterbeziehung sind toll und überzeugend dargestellt. Das Ende war zwar nicht ganz so, wie ich es mir gewünscht hätte, aber auch das war stimmig. Durch den Hintergrund der Reise um die Welt kamen bei mir auch Fernweh und Lust auf Abenteuer auf, was ich durchaus bereichernd fand. Insgesamt kann ich das Buch weiterempfehlen!