Viel Potenzial verschenkt
The Atlas Six - Ein Buch, das durch TikTok erst so richtig groß wurde. Und weil so ziemlich jede*r darüber spricht, waren meine Erwartungen quasi gigantisch. Ein Buch, dass alle lieben, MUSS ja gut sein ...
The Atlas Six - Ein Buch, das durch TikTok erst so richtig groß wurde. Und weil so ziemlich jede*r darüber spricht, waren meine Erwartungen quasi gigantisch. Ein Buch, dass alle lieben, MUSS ja gut sein - oder?
Potential hat "The Atlas Six" auf jeden Fall: Dark Academia ist ja gerade auch ein richtiger Trend und die Idee ist auch extrem gut. Neben dem Cover war das Konzept der Geschichte der Hauptgrund, warum ich es lesen wollte. Leider konnte mich das Buch dann nicht so sehr überzeugen, wie ich erwartet hatte. Aber fangen wir bei den Dingen an, die mir gut gefielen:
Olivie Blake schreibt sehr gut und sehr spannend! Das hier ist quasi ein Debütroman und das merkt man ihr überhaupt nicht an. Sie schafft es, eine mysteriöse und düstere Grundstimmung zu zaubern, die ich sehr mochte. Man sah die Charakter manchmal deutlich und manchmal wie im Nebel und man war sich als Leser nie bewusst, wer gerade was im Schilde führt und das macht es sehr spannend.
Das sorgte aber eben auf dafür, dass ich keine richtige Bindung zu einem der Protas aufbauen konnte. Durch den Perspektivenwechsel (6 verschiedene Erzählweisen) geht kein Kapitel so wirklich in die Tiefe. Darunter leidet das Buch massiv. Und eine Sache fehlte mir ganz besonders: Wenn wir schon Dark Academia bekommen, warum wird dann alles nur so überflächlich beschrieben? Dieses Buch spielt innerhalb eines Jahres und man lernt kaum etwas über den Alltag Der Protas, über die Besonderheiten ihres Unterrichts, ihrer Arbeit. Es fehlen kleine, detaillierte Szenen, die diesen Ort so besonders machen sollten. Und: Es fehlt der Plot! Es gibt keinen sichtbaren roten Faden, der sich durch die Handlung zieht. Man liest und denkt sich die ganze Zeit über: Worauf läuft das alles hinaus? Und weil das nicht erkennbar ist, fehlte mir teilweise die Motivation, weiter zu lesen.
Fazit: Unheimliches Potenzial, aber viel wurde leider verschenkt.