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Veröffentlicht am 02.01.2023

Spürst du es auch, wenn die Bäume schlafen?

Aufblattelt
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Es sieht so aus, als sei der Mitarbeiter von „Pannonia-Bau“ als Rambo unterwegs. Ohne Rücksicht auf Leib und Leben der Demonstranten rast er durch den Wald und holzt Bäume ab, die direkt geschreddert werden. ...

Es sieht so aus, als sei der Mitarbeiter von „Pannonia-Bau“ als Rambo unterwegs. Ohne Rücksicht auf Leib und Leben der Demonstranten rast er durch den Wald und holzt Bäume ab, die direkt geschreddert werden. Und mittendrin Isabella Kirnbauer und ihr bester Freund, ein Graf. Die möchten durch ihre Aktionen verhindern, dass ein ganzer Wald für ein paar Wohnblocks gerodet werden soll. Sie ketten sich sogar an Bäume an und nehmen es in Kauf, verletzt zu werden.

Im Südburgenland gibt es also auch junge Leute, die sich um die Zukunft unserer Umwelt sorgen. Dass sie sich dann auch menschlich näher kommen, scheint nicht verwunderlich. Und dass Eltern und Bekannte immer wieder Gegenargumente für die Verbindung finden, stört die Liebenden nicht. Die Hochzeit wird exakt nach den Wünschen der Braut Isabella stattfinden. Bis dann ein Gast blutend zusammenbricht…“Aufblattelt“ hat aber noch mehr Tote zu bieten.

Auch wenn es der dritte Band einer Reihe ist, dieses Buch kann unabhängig davon gelesen werden. Es ist eine Mischung aus Pflanzenkunde und humorvoller Tätersuche. Wer viel Spannung erwartet, der wird enttäuscht sein. Es gibt aber etliche Verdächtige und viele Wendungen. Das macht die Story abwechslungsreich. Das Verhältnis zwischen Adel und „einfachen“ Leuten konnte die Autorin gelungen darstellen. Die wenigen Passagen in Dialekt werden am Schluss übersetzt. Trotz einiger Längen las ich den „Gartenkrimi“ gerne. Auch das Cover spricht mich als Gartenfreund sehr an. Ob ich aber weitere Bücher der Autorin lesen, das weiß ich noch nicht.

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Veröffentlicht am 31.12.2022

Unterhaltsamer Roman aus einer dunklen Zeit

Adler, Weibliche Kriminalpolizei, Berlin
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Luise Adler hat es nicht leicht. Von ihren männlichen Kollegen wird sie nicht anerkannt und die Vorgesetzten stehen ihrem Können ebenfalls skeptisch gegenüber. Dabei wäre es so wichtig, dass alle an einem ...

Luise Adler hat es nicht leicht. Von ihren männlichen Kollegen wird sie nicht anerkannt und die Vorgesetzten stehen ihrem Können ebenfalls skeptisch gegenüber. Dabei wäre es so wichtig, dass alle an einem Strang ziehen. Die Frauen Berlins sind nämlich nicht mehr sicher. Ein Mörder treibt sich in den Straßen der Stadt herum. Er lauert Arbeiterinnen auf, die im Dunkeln aus den Fabriken kommen und ihren Heimweg antreten. Als Luise erfährt, dass sie als Lockvogel zur Aufklärung des Falles beitragen soll, wird ihr dann doch mulmig. Zumal sie merkt, dass sie längst nicht von allen Kollegen als das angesehen wird, was sie ist. Nämlich eine gleichwertige Ermittlerin, die den Männern der Abteilung in jeder Weise das Wasser reichen kann.

„Adler, Weibliche Kriminalpolizei Berlin“ spielt in der Zeit des Zweiten Weltkriegs. Viele Frauen leben alleine, weil sie Witwen oder ihre Männer an der Front sind. Nahezu täglich gibt es Bombenalarm. Der Alltag ist geprägt von Angst und Sorge um das tägliche Überleben. Diese Gefühle stellte der Autor Stephan Weichert recht anschaulich dar. Von Anfang an baut er die Spannung langsam auf und es dauert bis zum Schluss, dass die Auflösung kommt. Ich spekulierte zwar, aber lag meistens nicht richtig mit meiner Vermutung nach dem Täter.

Was mir an dem Buch nicht gefiel, das waren die vielen Wechsel. Und das, da diese nicht in Form von Kapiteln erschienen, sondern mitten in einem Erzählstrang auftauchten. Das Umschalten war besonders am Anfang schwierig. Mit der Zeit gewöhnte ich mich daran. Darüber hinaus gibt es keine Kritikpunkte. Aus dem Grund gebe ich auch eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 26.12.2022

Gespenstisches Treiben in Schiltach

Die Kräutersammlerin und der junge Flößer
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Johanna lebt noch immer mit ihrer kleinen Freundin im Wald. Jedoch fühlt sie sich nicht mehr sicher. Eine junge Frau wurde brutal ermordet und nicht weit von ihrer Hütte „entsorgt“. Nach diesem grausamen ...

Johanna lebt noch immer mit ihrer kleinen Freundin im Wald. Jedoch fühlt sie sich nicht mehr sicher. Eine junge Frau wurde brutal ermordet und nicht weit von ihrer Hütte „entsorgt“. Nach diesem grausamen Fund geht die Angst im kleinen Städtchen Schiltach um. Wer ist der Mörder und kommt er gar aus der Nachbarschaft? Flößer Lukas macht sich große Sorgen um Johanna. Die weist diese aber zunächst zurück. Allerdings nur zunächst. Denn auch sie schwebt bald in großer Gefahr ...….

„Die Kräutersammlerin und der junge Flößer“ ist ein weiterer Band, bei dem die Kräutersammlerin Johanna die Hauptrolle spielt. Wieder ist es die dunkle Stimmung des Schwarzwaldes, welche die Autorin gekonnt übermittelt. Nicht nur das Leben in Schiltach, welches von Entbehrungen und Ungerechtigkeit geprägt war, spielt im Buch eine Rolle. Die Armen werden ausgenutzt und es gibt kaum Jemanden, der sich ernsthaft um ihre Gesundheit bemüht. Wäre da nicht eine kräuterkundige Johanna, dann sähe es noch schlechter um die Bedürftigen aus. Dass es nun aber auch noch spuken soll, das können die Schiltacher nicht glauben. Auch Johanna ist nicht davon überzeugt und begibt sich auf eine Suche nach bösen Menschen, die sie in große Gefahr bringt.

Auch der zweite Band der Serie um die Kräutersammlerin ist gelungen. Abwechslungsreich und mit vielen illustrativen Erklärungen geschrieben, hat er mich gut unterhalten. Die Spannung kam ebenfalls nicht zu kurz und das liegt an den zahlreichen Wendungen. Ein schöner Roman für zwischendurch.

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Veröffentlicht am 02.11.2022

Gut Mohlenberg kommt nicht zur Ruhe

Mehr als die Ehre
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Das Jahr 1941 hält auch für Gut Mohlenberg wieder unliebsame Überraschungen bereit. Nach der Machtübernahme durch die Braunen konnte Friederike nicht mehr verantworten, dass ihr Zuhause als psychiatrische ...

Das Jahr 1941 hält auch für Gut Mohlenberg wieder unliebsame Überraschungen bereit. Nach der Machtübernahme durch die Braunen konnte Friederike nicht mehr verantworten, dass ihr Zuhause als psychiatrische Klinik weitergeführt werden konnte. Sie gestaltete alles um und züchtet Pferde. Das Gut ist also jetzt ein Gestüt. Nicht ungefährlich, da sie noch immer beeinträchtigte Menschen beschäftigt und oft SS-Männer nach Mohlenberg anreisen. Sie kaufen dann eins der edlen Pferde. Auch in der Nachbarschaft tut sich etwas. Ein attraktiver Mann zieht ein. Da er als Witwer recht einsam ist, kümmert Friederike sich um ihn.

Das ist also der dritte Band um Gut Mohlenberg. Frau Metzenthin kennt sich mit der Thematik Euthanasie und „Ballastexistenz“ bestens aus. Das spiegelt sich auch in dem Buch
„Mehr als die Ehre“ wider. Wie sie die damalige Lage schildert und was Menschen wie Friederike und ihre Freunde erlebten, das schrieb sie sehr faktenreich. Selbst die Spannung fehlte auch dieses Mal nicht.

Am Ende des Buches erläutert die Autorin, warum sie bestimmte Worte benutzt, die heute verpönt sind. Eigentlich selbstverständlich, dass in einem historischen Roman, diese Vokabeln vorkommen. Auch das Verhältnis der Männer in den „Schutzstaffeln“ fasst sie hier noch einmal zusammen. Es soll noch einen dritten Band geben, der dann aber die Situation nach dem Krieg schildert.

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Veröffentlicht am 25.10.2022

Wenn das typisch deutsch ist, dann bin ich keine Deutsche

Ein Alman feiert selten allein
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Elif ist in Deutschland geboren und aufgewachsen. Als Kind von Gastarbeitern kennt sie die Traditionen und Bräuche beider Länder. Dass es beim Fest der Feste aber so ausartet, wie bei der Familie ihres ...

Elif ist in Deutschland geboren und aufgewachsen. Als Kind von Gastarbeitern kennt sie die Traditionen und Bräuche beider Länder. Dass es beim Fest der Feste aber so ausartet, wie bei der Familie ihres Freundes Jonas, das hätte sie sich niemals zu träumen gewagt. Ihre Erlebnisse rund um das erste Weihnachtsfest mit Jonas Verwandtschaft erzählt sie in dem Buch
„Ein Alman feiert selten allein“.

Sie sind ein glückliches, junges Paar. Wenn nur die Eltern nicht wären. Elifs wissen nichts von der Verbindung und Jonas freuen sich auf das erste Zusammensein. Elif erzählt von der Einladung im September, über den Heiligen Abend im „trauten Kreis“ bis zum Jahreswechsel ganz alleine mit Jonas. Hauptthema ist nicht nur das Christfest. Sie vergleicht auch immer mal wieder die Eigenarten beider Landsleute.

Nein, schlecht war es nicht, dieses Buch einer „Deutschtürkin“. Oft musste ich schmunzeln und fühlte mich hin und wieder sogar ertappt. Aber nur selten, da es in dieser Familie dann doch zu übertrieben vorgeht. Was mir aber gut gefiel, das waren die wohl typischen Vorurteile, welche klar und deutlich zu Wort kommen. Ob das junge Paar dann nach diesem traumatischen Erlebnis zusammenbleibt und in welcher Weise auch die Familie von Jonas dazugelernt hat, das ist durchaus lesenswert.

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