Profilbild von Buchbahnhof

Buchbahnhof

Lesejury Star
offline

Buchbahnhof ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Buchbahnhof über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.10.2022

Sehr süßer Jugendroman

New Year's Kiss
0

Eigentlich handelt es sich hier gar nicht mehr so ganz um ein Weihnachtsbuch, denn die Geschichte spielt zwischen Weihnachten und Neujahr. Sie umfasst also nur wenige Tage, in denen aber unheimlich viel ...

Eigentlich handelt es sich hier gar nicht mehr so ganz um ein Weihnachtsbuch, denn die Geschichte spielt zwischen Weihnachten und Neujahr. Sie umfasst also nur wenige Tage, in denen aber unheimlich viel passiert.

Tess ist eine Protagonistin, die mir gut gefallen hat. Sie ist eigentlich eher zurückhaltend und der Typ, der alles durchplant. Spontanität ist nicht so ihr Ding, ausgefallene Sachen machen auch nicht. Ihr Leben ist gut durchstrukturiert. Nun entscheidet sie sich aber, endlich mal Dinge zu tun, die sie schon immer machen wollte. Sie schreibt eine Liste, was ja wiederum gut zu ihr passt, und los geht es. Einige Dinge sind verrückt, andere eher normal.

Zwischendurch hat Tess mich allerdings auch ein bisschen genervt, denn sie ist teilweise sehr egoistisch unterwegs. Ihre Bucket List ist plötzlich alles, was zählt. Es geht ihr nur nicht darum, diese fertig zu bekommen. Auch was Christophers Unfall angeht hätte sie mehr nachfragen müssen. Aus meiner Sicht hätte sie sich insgesamt etwas mehr auf Christopher einstellen dürfen. Hier macht sie leider keine allzu große Entwicklung durch.

Bei einigen Sachen, die es zu erledigen gilt, kommt Tess der Zufall zu Hilfe. Naja… mir war es manchmal ein bisschen viel Zufall, aber irgendwie ist das für Bücher ja auch nicht ungewöhnlich und es war noch okay.

Neben Tess sind die weiteren Hauptpersonen Christopher und Lauren, aber auch Carina, ein Mädchen, dass Tess im Resort kennenlernt, spielt eine wichtige Rolle im Buch. Carina hat mir auch total gut gefallen. Sie ist zurückhaltend, aber sehr unterstützend. Sie scheint ein toller Mensch zu sein, der das Herz am rechten Fleck hat.

Christopher war mir sofort sympathisch. Die Auflösung, warum er gegangen ist, fand ich ein bisschen schade. Ich hatte eher den Eindruck, dass er ein Mensch ist, der sich für sich selbst einsetzt. Hier hätte die Autorin ein bisschen mehr rausholen können.

Lauren war zuerst ganz schon harsch zu ihrer Schwester. Nach und nach entdeckt man aber, dass auch sie mit der Situation zu kämpfen hat. Sie zeigt es nur anders, als Tess. Letzten Endes muss man aber auch bei Lauren sagen, dass sie das Herz am rechten Fleck hat.

Gut gefallen hat mir, dass auch die Erwachsenen in diesem Buch in der Lage sind, sich und ihre Verhaltensweisen zu reflektieren. Allen voran, Oma Loretta, der man das so gar nicht zutraut. Sie ist schon eher eine starke Geschäftsfrau, als eine weiche Oma.

Insgesamt muss man sagen, dass die Protagonisten durchweg sympathisch sind. Sie sind authentisch dargestellt und erzählen eine schöne Geschichte.

Lee Matthews hat es geschafft, eine Geschichte zu schreiben, die einerseits ganz süß ist, andererseits aber auch ihre spannenden Momente hat. Die Geschichte entwickelt sich stetig vorwärts, bis zum großen Finale. Der Schreibstil ist mitreißend und bildhaft. Ich konnte mir Tess und ihre Mitstreiter gut vorstellen. Insgesamt hat mir New Year´s Kiss gut gefallen. Eine sanfte Geschichte, die zwischen den Tagen spielt und einem süß, wie eine Tasse Kakao die Kehle runter rinnt.

Ich vergebe gerne 4 Sterne. Wer auf der Suche nach einem seichten Young Adult Roman ist (die Protagonisten sind erst 16 Jahre alt), der ist hier richtig.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.09.2022

Schöne Geschichten rund um Freundschaft und Mut

Anouk, die nachts auf Reisen geht (Anouk 1)
0

Hendrikje Balsmeyer und Peter Maffay legen hier ein sehr schönes Kinderbuch vor, in dem es um Mut, Zusammenhalt und Freundschaft geht.

Insgesamt erlebt Anouk bei ihren nächtlichen Reisen sieben Geschichten, ...

Hendrikje Balsmeyer und Peter Maffay legen hier ein sehr schönes Kinderbuch vor, in dem es um Mut, Zusammenhalt und Freundschaft geht.

Insgesamt erlebt Anouk bei ihren nächtlichen Reisen sieben Geschichten, die mit einer Länge von jeweils um die 20 Seiten auch eine gute Länge zum Vorlesen haben.

Anouk ist ein wunderbares kleines Mädchen. Wir begleiten sie zu den Indianern und Eskimos, außerdem in den Zirkus und zu den Rittern. Mit Leo stehen wir auf einer Bühne und mit Lukas suchen wir einen Piratenschatz. Wir lernen z. B. gemeinsam mit Anouk und dem kleinen Indianer Kenai etwas über Mut, oder mit dem kleinen Ritterjungen Mattes etwas darüber, dass man seinen Kindern etwas zutrauen sollte. Nur weil man klein ist, heißt das nicht, dass man nichts kann. Wir begleiten Anouk auf eine Farm, wo wir gemeinsam mit Freda etwas über den Zusammenhalt zwischen Nachbarn lernen. Mit guten Freunden und Nachbarn wird auch das größte Problem zu einem kleinen Hindernis, welches leicht bewältigt werden kann.

Was ich an Anouk etwas schade fand, und wofür ich eine Feder abziehe, war, dass sie ein bisschen zu perfekt ist. Sie weiß alles, sie macht alles, sie kann alles und hat für jeden einen Rat parat. Ein Grundschulkind in der ersten Klasse hätte durchaus auch mal ein bisschen stolpern dürfen, selbst ein bisschen Hilfe brauchen. Sie ist ja wirklich noch klein und in dem Alter braucht man doch auch selbst immer mal wieder Hilfe. Es wäre schön gewesen, wenn vielleicht in einer der Geschichten auch mal das andere Kind die richtige Lösung gefunden hätte und Anouk etwas beigebracht hätte. Wenn ich das richtig gelesen habe, dann wird das Thema, dass auch Anouk nicht alles kann, aber im zweiten Band aufgegriffen. Ich bin gespannt!

Ganz nebenbei lernen wir noch einige Redewendungen, wie z. B. „den Kopf in den Sand stecken (und nicht ins Wasser), dass Lampenfieber kein richtiges Fieber ist, was ein Trapez ist, oder schwierige Wörter, wie Emanzipation. Alles so ganz nebenbei und so, dass man es kaum merkt, dass man neue Dinge gelernt hat.

Wunderschön illustriert hat das Buch Joëlle Tourlonias, die z. B. auch die Geschichten von der kleinen Hummel Bommel illustriert. Ihre Bilder erkennt man gleich an dem wunderschönen, weichen Zeichenstil, den ich sehr liebe. Bei diesem Buch muss ich auch unbedingt was zum Cover sagen. Wir sehen Anouk an ihrer Tür, kurz bevor sie wieder ein Traumland betritt und um sie herum sind goldene Glitzersterne. Und das Cover funkelt hier auch wirklich sehr schön. Ich bin ganz verliebt in dieses wunderschöne Cover.

Ich kann das Buch auch Erwachsenen empfehlen, oder wollt ihr etwa, dass Anouk auch über euch sagt: „Du bist einfach schon viel zu erwachsen.“

Ich vergebe für dieses inspirierende Kinderbuch gerne 4 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.09.2022

Die Hauptfigur hätte sich etwas stärker entwickeln dürfen

Die Partnerschaft
0

Es handelt sich bei „Die Partnerschaft“ um den Debütroman der Autorin Sandra Novak.

Ich kann nicht sagen, dass ich Martina wirklich mochte, aber ich konnte mich in sie hinein fühlen. Sie ist unglaublich ...

Es handelt sich bei „Die Partnerschaft“ um den Debütroman der Autorin Sandra Novak.

Ich kann nicht sagen, dass ich Martina wirklich mochte, aber ich konnte mich in sie hinein fühlen. Sie ist unglaublich fremdgesteuert, was man sehr schnell merkt. Ihre Mutter, Ihr Partner, die Kollegen in der Kanzlei, sogar ihr bester Freund. Jeder weiß eigentlich besser, als Martina selbst, was gut für sie ist. Sie ist zwar eine erfolgreiche Anwältin, hat aber, zumindest wirkte es so auf mich, absolut kein Selbstvertrauen. Da ist es aus meiner Sicht kein Wunder, dass sie nicht in der Lage ist, eigene Entscheidungen zu treffen.

Christian war mir etwas sympathischer, er setzt Martina aber auch sehr stark unter Druck. Das fand ich nicht sonderlich anziehend. Trotzdem fand ich ihn sehr authentisch. Ich kann nachvollziehen, dass er sich eine Familie wünscht und diesen Wunsch auch äußert. Da Martina nicht bereit ist, offen mit ihm zu reden, kann er eigentlich auch gar nicht anders, als das Thema immer wieder ansprechen. Seine Haltung konnte ich nachvollziehen.

Insgesamt ist der Schreibstil von Sandra Novak flüssig, es fehlt den Figuren aber ein bisschen an Tiefe. Die Geschichte insgesamt hat, ebenso wie die Figuren, keine wirklichen Höhen und Tiefen. Sie zeigt eher das normale Leben auf. Martina und auch Christian könnten die Nachbarn von uns allen sein. So läuft das Leben halt. Mal mag man sich, mal streitet man. Es gibt Probleme mit dem Partner, mit den Eltern, mit den Kollegen. Über eines sieht man hinweg, über anderes nicht. Man geht zur Arbeit, man lebt sein Leben.

Das hört sich jetzt vermutlich etwas negativer an, als es ist. Mich konnte die Geschichte obwohl sie so einfach gehalten ist, in ihren Bann ziehen, weil ich einfach so gehofft habe, dass Martina endlich aufwacht. Wie kann man Anwältin sein und trotzdem so wenig Ahnung vom Leben haben und davon, was man selbst möchte? Gut, am Ende habe ich nicht das bekommen, was ich mir erhofft hatte. Was mir definitiv gefehlt hat, war die kritische Auseinandersetzung Martinas mit sich selbst und ihrer Haltung.

Martina ist, wie bereits geschrieben, extrem fremdbestimmt und versucht immer, den Erwartungen anderer Menschen gerecht zu werden. Auch die Frage, ob sie sich von der Kanzlei abwendet oder nicht wird eher von außen, durch die sich nach und nach entwickelnden Umstände bestimmt, als dass Martina eine wirkliche Entscheidung treffen würde. Hier hätte ich mir insgesamt eine stärkere Entwicklung der Hauptfigur gewünscht. Hier hätte an deutlich mehr aus der Geschichte herausholen können.

Insgesamt fand ich die Geschichte aber interessant, denn sie zeigt auf, wie sehr wir teilweise von außen gesteuert werden und wie schwierig es ist, im Leben seinen eigenen Weg zu gehen. Ich vergebe 4 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.08.2022

Interessant, aber kompliziert

Mehr Lebenskraft, Leichtigkeit und Erfolg durch Human Design
0

Das Thema ist auf jeden Fall sehr spannend. Gleich zu Beginn gibt die Autorin den Hinweis, dass es nützlich ist, sich selbst seinen Chart zu erstellen und gibt Hinweise, wo man dies kostenlos machen lassen ...

Das Thema ist auf jeden Fall sehr spannend. Gleich zu Beginn gibt die Autorin den Hinweis, dass es nützlich ist, sich selbst seinen Chart zu erstellen und gibt Hinweise, wo man dies kostenlos machen lassen kann, um anhand seines eigenen Charts die Erläuterungen im Buch zu verfolgen. Das habe ich natürlich gleich gemacht und das eine oder andere konnte ich anhand des Buches auch ermitteln. Vieles blieb mir aber trotz der Lektüre verschlossen. Das Thema „Human Design“ ist weitaus umfangreicher, als es zunächst den Anschein hat.

Zunächst erläutert die Autorin, wie sich das Human Design System zusammensetzt. Es enthält Elemente aus der Astrologie, dem I Ging, der Chakrenlehre und dem Kabbala. Ich gestehe, alles Themen, mit denen ich mich bisher nicht beschäftigt habe. Einzig in der Chakrenlehre habe ich durch Reiki rudimentäres Wissen.

Am Anfang konnte ich der Autorin auch gut folgen. Ich habe verstanden, in welche fünf verschiedenen Typen die Menschen beim Human Design eingeteilt werden. Der Typ gibt die Grundenergie im Leben vor. Die Beschreibung der Typen war gut verständlich und nachvollziehbar.

Weiter ging es mit den sieben Autoritäten. Auch hier war noch alles gut erläutert und nachvollziehbar. Die emotionale Autorität, die ich nach meinem Geburtstag, der Geburtszeit und dem Geburtsort bin, passt ziemlich gut auf mich. Tatsächlich wurde mir nach der Lektüre einiges über mich klar. Es passt und vielleicht kann ich mit dem Wissen, welches ich erhalten habe, mein Handeln an der einen oder anderen Stelle ein bisschen besser verstehen.

Aber danach wurde es leider ziemlich kompliziert. Ich weiß nicht, wie oft ich die Kapitel über die sechs Linien und zwölf Profile gelesen habe, bis ich halbwegs verstanden habe, worum es geht. Bei den neun Zentren, 36 Kanälen und 64 Toren habe ich wenigstens wieder eine Ahnung bekommen, was sie aussagen sollen. Die Autorin sagt aber selbst, dass man einige Dinge nicht nur mit der Lektüre dieses Buches ermitteln kann. Will man z. B. etwas über sein Lebensthema wissen, muss man professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.

Ich vergebe 4 Sterne. Für einen ersten Einblick, ob das Prinzip „Human Design“ einen überhaupt anspricht, ist das Buch gut geeignet. Um wirklich tief ins Thema einzusteigen, muss man sich vermutlich einen professionellen Berater suchen. Ich halte es nach dieser Lektüre für unwahrscheinlich, dass man sich das Wissen wirklich komplett selbst aneignen kann, und wenn, dann nur mit sehr viel Mühe und sehr viel mehr und tiefer gehender Lektüre.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
Veröffentlicht am 05.07.2022

Sehr gelungene Fortsetzung und ein tolles Ende

H.O.M.E. - Die Mission
0

Band 2 hat mir noch besser gefallen, als Band 1. Hier konnte ich keine Ungereimtheiten entdecken.

Zoë und ihre Crew sind jetzt auf der Mission und es ist nicht leicht. Ganz besonders nicht für Zoë, die ...

Band 2 hat mir noch besser gefallen, als Band 1. Hier konnte ich keine Ungereimtheiten entdecken.

Zoë und ihre Crew sind jetzt auf der Mission und es ist nicht leicht. Ganz besonders nicht für Zoë, die für alles und alle verantwortlich ist. Nachdem ich in Band 1 bemängelt habe, dass Zoë keine besonders große Entwicklung durchmacht, habe ich hier deutlich weniger zu bemängeln. Sie verhält sich nicht immer ganz rational, aber sie ist halt auch ein sehr junger Mensch in einer Extremsituation. Je näher wir uns dem Ende nähern, umso mehr wird sie aber erwachsen.

Sowohl Kip, als auch Jonah machen sich in diesem Band sehr gut. Beide entwickeln sich weiter und sind Zoë auf die eine oder andere Art eine starke Stütze. Vor allem bei Jonah finde ich, dass er eine tolle Entwicklung durchmacht. Zuerst ist er misstrauisch und wenig hilfreich. Nachdem es mit ihm immer schlimmer wird, ich habe regelrecht angefangen, ihn für sein Verhalten zu verachten, kriegt er aber zum Glück die Kurve. Kip ist halt Kip. Er ist und bleibt ein unglaublich toller junger Mann.

Jonah schreibt in diesem Band ein eigenes Logbuch, so dass wir nicht nur Zoës Perspektive lesen, sondern auch erfahren, was in Jonah vor sich geht.

Tom, Zoës Bruder, bekommt in diesem Band leider so gut wie keine Rolle zugewiesen. Er ist halt da. Nicht mehr und nicht weniger…

Die Geschichte ist noch spannender, als sie es in Band 1 war. Eva Siegmund hat es geschafft, mir den Planeten Keto so zu zeigen, dass ich mir das Leben dort gut vorstellen konnte. Zoë und ihre Crew treffen auf spannende Wesen und interessante Tiere. Aber auch auf der Erde begleiten wir die Menschen noch ein Stück weit. Eva Siegmund hat sehr treffend dargestellt, wie die Elite sich verhält und wie abartig das eigentlich ist. Das Erschreckende ist, dass es heute genau so laufen würde, die Autorin ist da bedauerlicherweise sehr nah an der Wahrheit dran.

Der Schreibstil ist, wie auch aus Band 1 gewohnt, einfach gehalten, wird in diesem Band aber deutlich bildhafter.

Das Ende ist überraschend (ich wäre nicht darauf gekommen), aber sehr gut! Mir hat diese Wendung gefallen und lässt mich absolut zufrieden zurück.

Ich vergebe gerne 4 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere