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Veröffentlicht am 25.10.2022

Ich werde dieses Städtchen sehr vermissen.

Glück unter Sternschnuppen
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Mit „Glück unter Sternschnuppen“ geht die Liebe auf Schwedisch Reihe zu Ende – ein letztes Mal nach Lillaström bringt uns Ellen McCoy.

Der fünfte Band ist kurz, wankt zwischen der Ernsthaftigkeit des ...

Mit „Glück unter Sternschnuppen“ geht die Liebe auf Schwedisch Reihe zu Ende – ein letztes Mal nach Lillaström bringt uns Ellen McCoy.

Der fünfte Band ist kurz, wankt zwischen der Ernsthaftigkeit des Lebens und ungeahnten Glücksmomenten.

Ein Abenteuer im Schneesturm, eine heiße Nacht in der Scheune und klare Worte eines Fremden. Nur ein paar Tage braucht es, um das Leben einer folgsamen, zielorientierten Karrierefrau komplett durcheinander zu bringen.

Lea, die auf Befehl ihres Chefs nach Schweden reist, um seine Tochter zurück nach München zu holen, arbeitet hart, um gesehen zu werden, für Anerkennung, die ihr in den letzten Jahren verwehrt blieb, um unabhängig zu sein. Spaß, Urlaub, Freizeit haben in ihrem Leben keinen Platz. Bis sie im eingeschneiten IKEA auf Bjorn trifft, der ihr mit seiner selbstlosen und hilfsbereiten Art nicht mehr aus dem Kopf geht ...

Ellen schreibt vorstellbar, kreierte mit den Protagonisten zwei interessante Charaktere und kitzelt aus der verbissenen Lea ungeahnte Gefühle hervor. Einige Szenen kennen wir bereits und auch Bjorn zeigt sich von seiner bereits bekannten fürsorglichen und direkten Seiten. Das Feeling der Schwedenreihe, die Nächstenliebe, die den Lillaströmern im Blut liegt, der kalte Winter wurden erneut wunderbar, atmosphärisch aufgegriffen. Doch die hier, an Lea verdeutlichten, Themen sind ernst, berühren etwas im Inneren.

♡Glaubt ihr an Sternschnuppen und die Wunder, die sie bringen?♡

Eine Reihe voller Romantik, Schicksal, Eis und Hoffnung. Gespickt mit heißen Szenen und Humor. Ich werde dieses Dorf und seine Bewohner sehr vermissen.

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Veröffentlicht am 19.10.2022

Wissenschaft kann so spaßig sein!

Das irrationale Vorkommnis der Liebe – Die deutsche Ausgabe von »Love on the Brain«
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„Das irrationale Vorkommnis der Liebe“: Eine Hommage an Marie Curie und alle Frauen, die sich in der Wissenschaft durchsetzen.

Bee und Levi verband nie mehr als peinliches Schweigen und eine vage Abneigung, ...

„Das irrationale Vorkommnis der Liebe“: Eine Hommage an Marie Curie und alle Frauen, die sich in der Wissenschaft durchsetzen.

Bee und Levi verband nie mehr als peinliches Schweigen und eine vage Abneigung, doch nun, Jahre später, müssen sie bei der NASA zusammen arbeiten, um ein revolutionäres Projekt zu verwirklichen.
Während Bee in den männerdominierenden Reihen hartnäckig um ihren Platz, gegen Sabotage kämpft, setzt sie sich anonym für die Frauen der Wissenschaft ein – beides bissig und beherzt.
Und Levi? Intelligent, effektiv und attraktiv, hat scheinbar alles, was Dr. Königswasser immer wollte, außer den Mut, seine Gefühle in Worte zu fassen.

Kann Wissenschaft sexy, spannend und witzig sein? Ja! Oh ja. Absolut.

Dieser Roman ist herrlich missverständlich, provokativ, unterhaltsam und absolut frisch, frech, authentisch. Ich habe jede Zeile genossen, jedes Wortgefecht und jede Diskussion. Peinlichkeiten und Fauxpas reihen sich mit fachspezifischen Ausführungen aneinander. Der Clou ist die pure Unzulänglichkeit, die verhindert, dass zwei derart begabte Menschen einander verstehen.
Das Verhältnis ändert sich, zufällig und langsam, als Mut und Wahrheiten stärker sind, als Neid, Zorn und irrtümlicher Hass, den Bee mit Leidenschaft verteidigt. Wären da nicht noch die unerklärlichen Schwierigkeiten von BLINK und der anschwellende Zeitdruck, dem die Neurowissenschaftlerin und der Wissenschaftsingenieur ausgesetzt sind, eine imaginäre Glückskatze und alte Wunden …

Bee Königswasser ist voller (Tier)Liebe und Flachwitzen, keine Sportgranate, dafür zuckersüß und mörderisch ehrlich. Ihr Sarkasmus, der den Leser durch die Seiten begleitet, wird von der schrägen Art ihrer Assistentin untermauert. Doch obwohl sie so viel zu bieten hat, ist die Angst vor dem Ende stärker, und so umgeht sie jeden Anfang, verwehrt sich all das wunderschöne Dazwischen.
Levi Ward ist ein Mann, den ich anbete. Verständnisvoll, clever, zurückhaltend und GROß.
Die Dynamik zwischen den beiden ist, trotz der bitzelnden Anspannung, von Beginn an herzerwärmend und entwickelt sich zu einem heißen Inferno. Über die Protagonisten erfahren wir im Verlauf bewegende Dinge, ihre Vergangenheit kristallisiert sich heraus und bildet eine absolut nachvollziehbare und verständliche Grundlage, um sowohl Bees (Verlust)Ängste als auch Levis Verschlossenheit, ihre Gedanken und manchmal schmerzlich endgültige Entscheidungen zu verstehen.
Als endlich alles glattläuft, das Projekt sowie eine Initiative von #WhatWouldMarieDo ins Rollen kommt, die Mauern der beiden beginnen zu bröckeln … geht alles den Bach runter.

Weitere besondere Charaktere und Umstände, wie Reike, Bees Zwillingsschwester, Rocío oder der übereifrige Astronaut Guy, das Chat-Geplänkel mit Shmac oder die tierischen Figuren. (…) schenken dieser Geschichte noch mehr Skurrilität, Humor und Wahrheiten und tragen dazu bei, dass „Das irrationale Vorkommnis der Liebe“ eine rundum gelungene RomCom wurde.

Ali Hazelwood thematisiert erneut Missstände in wissenschaftlichen Forschungsgebieten, kritisiert die fehlende Präsenz und Gleichberechtigung von Frauen in MINT-Fächern und standardisierte Tests. Doch nicht anklagend, sondern in dem für Ali typischen, beiläufigen und lockeren Stil, der zum Lachen und zum Nachdenken bringt.
Nachwort beachten.

Ein unglaublicher Lesespaß: intelligent, interessant, romantisch und absolut witzig. –

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Veröffentlicht am 04.10.2022

„Erwachsenwerden tat weh, machte all das Schöne in einem kaputt (…)“

Tod einer Stadtelfe
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„Tod einer Stadtelfe“ erzählt die tragische Geschichte von der siebzehn jährigen Anja und der zwei Jahre jüngeren Romy.
Zwei Mädchen, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
Eine Freundschaft, die Märchen ...

„Tod einer Stadtelfe“ erzählt die tragische Geschichte von der siebzehn jährigen Anja und der zwei Jahre jüngeren Romy.
Zwei Mädchen, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
Eine Freundschaft, die Märchen zerstört.

Während Romy eine strebsame, bodenständige Schülerin mit Träumen und Zielen ist, eine innige Bindung zu ihrer Mutter pflegt, aber nie irgendwo dazugehörte, hat Anja alles: Geld, Einfluss, Ansehen und Spaß — doch Schönheit kann den Selbsthass nicht übertönen.
Jungs ersetzen keine Familie.
Und Alkohol heilt nicht die tiefen Wunden eines verletzten Kindes.

Melinda Rouge greift in ihrem Jugendroman eine Vielzahl sensibler Themen auf, lässt in einem Rahmen, den wir alle kennen, eine nachvollziehbare Geschichte entstehen und greift zu typischen Rollen auf dem Schulhof. Anja gibt Romy die Möglichkeit, bei den „coolen Kids“ zu stehen, beachtet zu werden. Nach Umstyling und neuen Regeln folgen trunkene Partys und erste Küsse.
Anja gibt alles, um Romy in die Konsumgesellschaft zu führen, sie ihrer Natürlichkeit und Unschuld zu berauben. Denn sie will eine Marionette, will, dass das Mauerblümchen ihre heimliche Schwester bleibt – mit all den negativen Erfahrungen, all den schlechten Gefühlen. Und um das zu erreichen, schreckt diese vor nichts zurück …

Obwohl wir das Geschehen auch aus Robs Perspektive erleben, der als begehrter männlicher Charakter heraussticht, stehen die Mädchen im Vordergrund. Beide wurden mit ausreichend Tiefe gezeichnet, bekamen authentische, greifbare Hintergründe und Gedanken. Probleme, die real sind. Ich konnte mich in die Protagonistinnen hineinversetzen, verstand, habe ich selbst beide Seiten der Medaille erlebt.
Ohne explizite Schilderungen weckt die Autorin eine Ahnung, was der Stadtelfe dieses Stücks passiert ist. Berührt mit ihrer Zerrissenheit, mit der Hilflosigkeit. Erschüttert mit Romys Wandlung und der Idee, was Jugendliche, was Menschen, bereit sind zu tun, nur um gesehen zu werden. Durch einen klaren, jugendlichen Stil, kurze Sätze, eine facettenreiche Handlung, teilweise unberechenbar und geheimnisvoll, sowie der bedrohlichen Schwere bereitet sich der Leser auf den Moment vor, in dem alles zusammen bricht.

Voller Kälte und der Macht des Wiedererkennens: Tod einer Stadtelfe ist eine Erzählung, die schaudern lässt.

„Erwachsenwerden tat weh, machte all das Schöne in einem kaputt (…)“

Achtung: Dieses Buch erschien bereits 2014

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Veröffentlicht am 02.10.2022

Einfallsreich und unterhaltsam.

Aru gegen die Götter, Band 1: Die Wächter des Himmelspalasts (Rick Riordan Presents)
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Eine starke Heldin und indische Götter?

Findet ihr in „Aru gegen die Götter“. Der erste Band einer Fantasy Jugend-Reihe, die einfach Spaß macht.

Sofort, nachdem ich den Klappentext gelesen habe, war ...

Eine starke Heldin und indische Götter?

Findet ihr in „Aru gegen die Götter“. Der erste Band einer Fantasy Jugend-Reihe, die einfach Spaß macht.

Sofort, nachdem ich den Klappentext gelesen habe, war klar, dass dieses Buch ein Muss ist.

Um von ihren Klassenkameraden, die sie eher meiden, akzeptiert und bewundert zu werden, ist sich Aru Shah nicht zu fein, um sich in übertriebene Lügenkonstrukte und Schwierigkeiten zu verheddern. Eines Tages will sie allen beweisen, dass die Öllampe, ausgestellt im Museum ihrer Mutter, wirklich verflucht ist und reibt an ihr — tja, und mit dieser Geste läutet das taffe Mädchen den Untergang der Welt ein. … Doch es gibt eine minimale Möglichkeit, alles abzuwenden, selbst einen kleinen Helfer stellt ihr das Schicksal zur Seite, um eine, wie sollte es anders sein, schier unlösbare Aufgabe zu bewältigen. Aru — hinein ins Abenteuer!

Diese Geschichte ist ein unglaublich schöner, spannender Auftakt, das indische Setting samt der hier integrierten Mythologie sticht aus der Masse ähnlicher Jugendbücher heraus und Arus Sarkasmus, ihre trockene, ironische Art lockern die bedrohliche und ernste Stimmung rege auf. Roshani Chokshi Schreibstil ist passend für die Zielgruppe, spricht mit Sicherheit auch ältere Leser an und unterhält durch Einfallsreichtum auf ganzer Linie. Der Verlauf ist abwechslungsreich gestaltet, bildlich zu verfolgen und hält, neben informativen Passagen, einige Plotttwists bereit. Auch die Figuren, allen voran natürlich die Protagonistin, gingen mir zu Herzen und wirkten authentisch, ihrem Alter entsprechend gezeichnet. Das Abenteuer, die Welt zu retten, verändert Aru und diese Entwicklung, das erkennen und herausarbeiten ihrer Stärken, ist langsam und dadurch nachvollziehbar gelungen.

Für mich eine tolle Geschichte.

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Veröffentlicht am 30.09.2022

B.E. Pfeiffer- eine Autorin, die Schreiben kann.

Schöpferin der Mondmagie - Sonnengeliebt
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„Sonnengeliebt“ ist Band zwei über die »Schöpferin der Mondmagie« und das unbestimmte Schicksal eines ganzen Volks …

Mit dem Auftakt ihrer romantischen Urban-Fantasy Trilogie konnte mich B.E. Pfeiffer ...

„Sonnengeliebt“ ist Band zwei über die »Schöpferin der Mondmagie« und das unbestimmte Schicksal eines ganzen Volks …

Mit dem Auftakt ihrer romantischen Urban-Fantasy Trilogie konnte mich B.E. Pfeiffer vollkommen überzeugen, und auch die Fortsetzung beinhaltet alles, was eine gute Geschichte braucht.

Wieder wird der Verlauf durch spannende, dramatische und überraschende Ereignisse abwechslungsreich gestaltet. Mysteriöse Prophezeiungen des Orakels und ein ungebetener Gast halten das Nervenkostüm der Qamar straff, während sich Lyra zusätzlich mit dem Ausmaß ihrer Kraft, ihrer Bestimmung auseinandersetzen muss … denn alles, jeder Zauber hat Grenzen, nur nicht die schöpferische Magie. Und das macht die Mondhexe zu einer Waffe, die in den falschen Händen zum Untergang führt.

Wir sind bei Kämpfen dabei, gegen die Solarier und mit ihnen, sind dabei, wenn blutige und entscheidende Duelle unter Geschwistern ausgetragen werden, wenn Verrat aufgedeckt, Vertrauen besiegelt wird. Eine pompöse Schlacht wartet in Nathaira sowie ein bindendes Ritual am Mitternachtsmond. „Sonnengeliebt“ verläuft voller Hürden, die Autorin lässt ihren Charakteren kaum Zeit, um Körper und Magie zu regenerieren, um Verluste zu betrauern. Die Atmosphäre in der provisorischen Unterkunft der übriggebliebenen Qamar ist angespannt und feindselig. Nur der sonst so ernste, unnahbare Reuel und Lyras Mutter Sarnai geben der besonderen Verbindung zwischen der Schöpferin und Kegan Sicherheit.

Etwas Endgültiges, Gefährliches lauert in diesem Teil der Geschichte, die Frage, wem hier zu trauen ist, hält die Vorsicht selbst in den ruhigen Momenten, den humorvollen und intimen, aufrecht. Für ein Schmunzeln sorgen die beiden zauberhaften Drachen, meine heimlichen Stars der romantisch-aufregenden Fantasy. Sehr gekonnt, ließ B.E. Pfeiffer die Machtverhältnisse zwischen den Völkern schwanken, die leidenschaftliche Ausarbeitung des Settings und der realistische, gefühlvolle Stil wirken wie ein Sog, bis eine ungeahnte Bedrohung in den letzten Kapiteln jegliche Hoffnung erstickt.


Absolute Empfehlung.

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