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Kleine_Leseecke

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.02.2023

Es wird mörderisch im beschaulichen Ulm.

Die Begine und die Zauberin
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Inhalt
Die ehemalige Begine Anna und ihr Gemahl Lazarus leben mittlerweile ein gutes Leben in Ulm im Jahr 1413. Anna ist endlich schwanger und sie erholt sich langsam von der schlimmen Vergangenheit. Gerade ...

Inhalt
Die ehemalige Begine Anna und ihr Gemahl Lazarus leben mittlerweile ein gutes Leben in Ulm im Jahr 1413. Anna ist endlich schwanger und sie erholt sich langsam von der schlimmen Vergangenheit. Gerade als das junge Paar beginnt, seine Zweisamkeit zu genießen, überschlagen sich die Ereignisse im Spital. Eine junge Schwangere wird ermordet aufgefunden, ein Baby wird tot im Abort gefunden und eine Fremde wird als Kräuterkundige bei den Beginen aufgenommen. Doch schnell wird klar: sie verbirgt ein dunkles Geheimnis. Überall wo sie ist, ist auch der Tod.

Thema und Genre
Teil 5 der Reihe um die Begine Anna Ehinger. Ein weiterer historischer Kriminalroman inspiriert durch wahre Begebenheiten. Diese Reihe sollte unbedingt in der richtigen Reihenfolge gelesen werden.

Charaktere
Im Mittelpunkt stehen natürlich wieder Anna und Lazarus. Ihre Neugier bringt sie ebenfalls natürlich wieder in Gefahr. Bis auf Annas Schwangerschaft machen beide aber keine weitere Entwicklung durch.
Das ist dieses Mal dem Stadtpfeifer Gallus und vor allem dem Straßenjungen Micha vorbehalten. Besonders den Jungen habe ich sehr ins Herz geschlossen. Seine Geschichte zeigt sehr gut, dass man Menschen nicht nach ihrem Stand beurteilen sollte.

Handlung und Schreibstil
Wer schon Bücher der Autorin kennt, wird auch dieses Mal nicht enttäuscht. Der Schreibstil ist wie gewohnt locker, nicht allzu einfach und durch die an die Zeit angepasste Ausdrucksweise zwischendurch auch mal anspruchsvoll. Aber ohne gestochen und aufgesetzt zu wirken. Die Mischung machts und die ist hier definitiv wieder gelungen.
Die Kapitellänge ist dabei durchgehend kurz gehalten und man wechselt immer wieder die Perspektiven. Der gesamten Spannung ist das absolut zuträglich. Es macht einfach Spaß, durch die Seiten zu fliegen.
Für mich hätte der Einstieg dieses Mal ruhig etwas kürzer ausfallen dürfen. Es passierten zwar immerwieder Kleinigkeiten, diese liefen eher alle so nebenher. Richtig hoch ging für mich die Spannung erst nach rund 60 Seiten und das ist mir entschieden zu lang.
Was ich aber auf jeden Fall noch hervorheben möchte, ist die exzellente Recherche der Autorin. Wo Silvia Stolzenburg draufsteht, kann man sicher sein, dass man auch wirklich das Leben zur Zeit des Schauplatzes erleben darf. In ihren Nachworten wird immer erklärt, welche wahren Begebenheiten dem jeweiligen Roman zugrunde liegen. Danke dafür!


Fazit
Für diesen immernoch sehr guten Roman gebe ich sehr gern 4 🌟. Für das Highlight reicht es mir dieses Mal leider nicht ganz. Dennoch fühlte ich mich bestens unterhalten und ich freue mich auf eine eventuelle Fortsetzung!

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Veröffentlicht am 22.11.2022

Wenig Rechtsmedizin, viel Handlung

Wer mit den Toten spricht
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In diesem Buch wird es für Sektionsassistentin Cassie Raven persönlich. Wo sie normalerweise Beruf und Privat strikt trennt, kommt sie nun nicht mehr drumherum. Gemeinsam mit Detective Sargeant Flyte versucht ...

In diesem Buch wird es für Sektionsassistentin Cassie Raven persönlich. Wo sie normalerweise Beruf und Privat strikt trennt, kommt sie nun nicht mehr drumherum. Gemeinsam mit Detective Sargeant Flyte versucht sie, ihren Vater zu rehabilitieren. Eigentlich ist er ein verurteilter Mörder. Aber hat er wirklich die Liebe seines Lebens - Cassies Mutter - umgebracht?

Endlich kommt man den einzelnen Figuren auch menschlich näher. Warum ist Flyte wie sie ist? Was macht Cassie aus? Was sind die Hintergründe ihrer verkorksten Kindheit? All das und viel mehr erfahren wir gemeinsam mit Cassie. Am liebsten hätte ich sie das ein oder andere Mal einfach in den Arm genommen.
Etwas unrund wird die Story dabei aber durch einige Wiederholungen und das führt dazu, dass es sich stellenweise zieht. Diverse Plottwists kommen dafür unerwartet und haben mir den ein oder anderen Kloß im Hals beschert. Freud und Leid liegen wie immer nah beieinander. Es wird trotz der Längen nicht langweilig.
Leider leider fehlt mir dieses Mal aber ein gutes Maß an rechtsmedizinischen Themen und Handlungssträngen. Das war im ersten Band definitiv interessanter und fesselnder gelöst.

Wer außergewöhnliche Hauptprotagonist*innen mag, ist hier goldrichtig. Wegen diverser blutiger Szenen sollte man nicht zu zart besaitet sein.
Wohl verdiente 4 🌟.

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Veröffentlicht am 20.11.2022

Staatsanwaltschaft ist so viel mehr!

Verbrechen sind mein Job
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Als mir das Buch als Rezi-Exemplar angeboten wurde, war ich zuerst skeptisch. Doch bei näherem Hinsehen, weckte es doch mein Interesse. Schon nach den ersten paar Seiten hatte Karlotta Stahl mich gepackt. ...

Als mir das Buch als Rezi-Exemplar angeboten wurde, war ich zuerst skeptisch. Doch bei näherem Hinsehen, weckte es doch mein Interesse. Schon nach den ersten paar Seiten hatte Karlotta Stahl mich gepackt. Als würden wir beisammensitzen und bei einem lecker Käffchen über ihren Job plauschen. Die junge Staatsanwältin erzählt schonungslos von ihren nicht ganz leichten Anfängen, ihren Erfahrungen mit Ermittlungen, Obduktionen und in der JVA.
Dabei ist ihr Schreibstil so locker und leicht verständlich als würden wir uns unterhalten. Wer Angst hat, von Paragraphen erschlagen zu werden, wird eines besseren belehrt. Frau Stahl zitiert nicht über Paragraphen, sie erzählt von Schicksalen. Es ist für mich als Nicht-Juristin erstaunlich, wie vielfältig der Beruf der Staatsanwaltschaft ist. Man bekommt ein ganz anderes Bild: ungeschönt, herzlich, mitfühlend und manchmal auch schockierend.

Ein kleiner Kritikpunkt fällt mir aber dennoch auf und dafür kann die Autorin nichts: der Preis des Buches. Rund 18,- sind für ein Buch mit gerademal 220 Seiten und dann auch noch mit zig Leerseiten einfach viel zu viel. Im lokalen Buchhandel hätte ich dieses Buch aufgrund des Preises definitiv stehen gelassen.

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Veröffentlicht am 26.10.2022

Solide mit Schönheitsfehlern. Trotzdem ein lesenswertes Debüt.

Nach dir der Tod
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Inhalt
Hanna hat es in ihrem Leben gerade nicht leicht. Ihre Scheidung war schmutzig, ihre Kinder darf sie nur sporadisch sehen und auch auf der Arbeit läuft es nicht rund.
Da ist es kein Wunder, dass ...

Inhalt
Hanna hat es in ihrem Leben gerade nicht leicht. Ihre Scheidung war schmutzig, ihre Kinder darf sie nur sporadisch sehen und auch auf der Arbeit läuft es nicht rund.
Da ist es kein Wunder, dass es ihr schwer fällt, die Finger vom Alkohol zu lassen. Aber so ein kleiner Schluck zur Beruhigung macht sie doch nicht zur Alkoholikerin. Oder?
Als sie mit ihrem besten Freund und Vertrauten den Abend in einem Club ausklingen lassen möchte, geschehen plötzlich Dinge, die sie erschaudern lassen. Schnell stellt sich heraus, dass der Stalker es nicht nur auf sie abgesehen hat.

Thema und Genre
"Nach Dir der Tod" ist der Debüt-Roman des Autors Philip Eilinger. Mit schweren Themen wie Stalking, Persönlichkeitsstörungen und exzessiver Gewalt wagt er sich in diesem Psychothriller in nicht ganz einfache Gefilde.

Charaktere
Vor allem haben wir es mit Hanna zu tun. Ihr Selbstwertgefühl ist nach schwierigen Zeiten am Boden. Auszugleichen versucht sie das durch Alkohol. Ansonsten ist sie eine Frau wie Du und ich. Gerade darum kann man sich gut mit ihr identifizieren.
Außerdem lernen wir recht schnell die Person kennen, die für Hannas Misere verantwortlich ist. Dabei wird dem Leser ein Einblick in dessen kranken Kopf gewährt.
Auch das obligatorische Ermittlerpaar darf nicht fehlen. Hier hätte ich mir ein wenig mehr Kennenlernzeit gewünscht. Sie bleiben mir zu blass.

Handlung und Schreibstil
Kommen wir zuerst zum Schreibstil: Dieser ist leicht und klar zu lesen; manchmal etwas flapsig. Man merkt dem Buch an dieser Stelle doch das Debüt an. Dazu tragen nicht wenige Fehler in Ausdruck, Rechtschreibung und Grammatik bei. Zum Beispiel läuft Blut AUF die Augen statt IN die Augen. Solche kleinen Stolpersteine ziehen sich durch das gesamte Buch.
Auch die Handlung bleibt davon leider nicht verschont. Die Geschichte spielt in Deutschland, wo Polizisten keine Marken haben, sondern Dienstausweise.
Wenn man darüber hinwegsieht, bleibt unterm Strich dennoch eine spannende Storyline, die teilweise nicht näher an der Realität liegen könnte. Erschreckend, brutal, und schockierend wird mit einer konstanten Spannungskurve gespielt. Das hat der Autor definitiv drauf.

Fazit
Ein solider Psychothriller auch für Einsteiger, wenn man über ein paar Startschwierigkeiten hinwegsehen kann. Ich bin sehr gespannt auf die weitere Entwicklung dieses Autors, denn Potenzial ist da massenhaft.
Für ein weniger gutes Lektorat kann der Autor nichts, daher gebe ich faire 4 🌟.

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Veröffentlicht am 10.10.2022

Endlich wieder Rizzoli&Isles

Mutterherz
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Das lange Warten hat sich auf jeden Fall gelohnt. Tess Gerritsen konnte mich direkt wieder für sich gewinnen.

In diesem neuen Band ändert Gerritsen den Erzählstil und wir nehmen die Sichtweisen unterschiedlicher ...


Das lange Warten hat sich auf jeden Fall gelohnt. Tess Gerritsen konnte mich direkt wieder für sich gewinnen.

In diesem neuen Band ändert Gerritsen den Erzählstil und wir nehmen die Sichtweisen unterschiedlicher Personen ein. Einen großen Teil übernimmt dabei Angela Rizzoli - Jane's Mutter - die sich in ihrer Langeweile schon etwas zu sehr um die Geschehnisse in ihrer Nachbarschaft kümmert. Doch was sie dabei aufdeckt, treibt die Spannung ordentlich voran. Ganz allgemein gesehen ist die Spannungskurve eher eine Linie. Die Rechtsmedizin spielt eine vergleichsweise kleine Rolle und die Geschichte dümpelt vor sich hin. Trotzdem lässt sie sich flüssig lesen und die kurzen Kapitel lassen einen nochmal mehr durch das Buch fliegen.

Wer sich etwas mit der Materie 'Rechtsmedizin' auskennt, wird sich über einen unnötigen fachlichen Fehler ärgern: es ist permanent von Erdrosseln (das Abschnüren der Luft mit einem Gegenstand wie Draht, Seil etc) die Rede. Die Opfer werden aber erwürgt (das Abschnüren der Luft durch bloße Hände). Ob das dem ursprünglichen Lektorat oder der Übersetzung geschuldet ist, kann man nur raten. Sowas darf nicht passieren, wo die Autorin doch selbst Rechtsmedizinerin war/ist und sich da auskennen sollte. Daher tippe ich auf fehlerhafte Übersetzung.

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