Warum real, wenn Frau auch perfekt sein kann?
April ist nett, lustig, charmant und relativ normal. Und Single, obwohl sie das gar nicht sein will. Manchmal wünschte April, sie wäre ein Gretchen. Ein Gretchen ist die Art Frau, die Männer vergöttert – die perfekte Traumfrau von nebenan zum Pferdestehlen, ohne Probleme und Vergangenheitsballast. Als April anfängt, so zu tun, als wäre sie ein Gretchen, scheint alles plötzlich viel einfacher. Sogar das Daten macht Spaß und zum ersten Mal hat sie die Kontrolle über ihr Leben und die Männer, die sie trifft. Doch dann begegnet sie Joshua, der keine Ahnung hat, wer sie wirklich ist, als er sich in sie verliebt. Wie lange kann April die Fakeshow aufrechterhalten? Und will sie das überhaupt?
Um es im Leben einfacher zu haben, gibt April vor jemand zu sein, der sie gar nicht ist. Das klappt ganz gut, auch bei den Männern, aber als sie jemandem begegnet, der es ernst mit ihr meint, kann sie ...
Um es im Leben einfacher zu haben, gibt April vor jemand zu sein, der sie gar nicht ist. Das klappt ganz gut, auch bei den Männern, aber als sie jemandem begegnet, der es ernst mit ihr meint, kann sie ihre Scheinwelt nicht mehr aufrechterhalten. Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es ist modern und passt in unsere Zeit. Gleichzeitig ist es auch unterhaltsam und spannend. Das Cover passt sehr gut dazu und auch der Schreibstil gefällt mir. Ein schönes Gesamtpaket für unterhaltsame Stunden.
Von Holly Bourne habe ich nahezu alles gelesen, was bislang auf den deutschen Buchmarkt gekommen ist, aber mir ist bewusst, dass sie im Endeffekt doch eher ein Geheimtipp ist. Bourne schreibt etwas provokant, ...
Von Holly Bourne habe ich nahezu alles gelesen, was bislang auf den deutschen Buchmarkt gekommen ist, aber mir ist bewusst, dass sie im Endeffekt doch eher ein Geheimtipp ist. Bourne schreibt etwas provokant, ist überzeugte Feministin und treibt es dafür auch gerne mal auf die Spitze, um ihren Standpunkt bewusst zu machen. Vielleicht werden einige sogar vorher abbrechen, weil man die Bücher auch als männerfeindlich bezeichnen könnte, aber das wäre definitiv eine Fehleinschätzung und das zeigt sich auch erstklassig bei ihrem neusten Buch „Sexy, lustig, Charmant, cool … Fake“.
In dem Buch geht es um April, eine wirklich absolut durchschnittliche Frau. Das ist nämlich ein Aspekt, den ich bei Bourne auch immer sehr schätze, dass es bei ihren Figuren nie um Perfektion geht und das ist auch wichtig, wenn man bedenkt, dass die Männer oft nicht gut wegkommen, denn kommen es überhaupt die Frauen? Nein, Bourne lässt ganz deutlich anspielen, dass wir alles Menschen sind, dass wir alle unsere Päckchen zu tragen haben und da treffen auch mal zwei Menschen aufeinander, die überhaupt nicht zueinander passen und das Hässliche ineinander zum Vorschein bringen. Dennoch heißt es nicht, dass sie generell ‚hässlich‘ sind, sondern es heißt nur, dass wir alle eine Reise mit Hoch und Tiefs bestreiten. Bourne präsentiert das nun aus der Sicht von April, die durchgängig durch die Ich-Perspektive begleitet wird, was zwangsweise natürlich Sympathien kreiert, weil wir mit ihr mittendrin sind. Dennoch ist nicht zu behaupten, dass April als Heldin inszeniert wird oder Ähnliches. Stattdessen ist sie eine tief traumatisierte Frau, die die große Liebe sucht, dabei an die für sich falschen Männer gerät und glaubt, dass es an ihr liegt.
Genau das ist nun die Ausgangslage und welche Frau kann sich nun nicht in April wiedererkennen? Aber fassen wir es gerne auch noch weiter, weil es umgekehrt Männer natürlich genauso geht, auch hier sind Exemplare auf der Suche nach einer festen Beziehung, doch es soll nicht sein. Natürlich spielt Bourne wieder viel mit Klischees, aber dennoch bricht sie damit auch immer wieder, weil für keiner ihrer Figuren etwas zu planen ist und das gefällt mir eben so großartig, alle bekommen wegen unterschiedlichen Dingen ihr Fett weg, aber im Endeffekt dringt es irgendwann in den Kern der Gefühle vor und dort sind dann die ganz individuellen Menschen und alle haben ihre eigene Geschichte. Deswegen ist es natürlich auch so, dass die Liebesgeschichte zwischen April und Joshua keine ist, die einen vor Romantik von den Füßen haut, aber dafür ist sie einfach herrlich realistisch. Joshua ruft nämlich wirklich Skepsis hervor, aber gleichzeitig ist man sich bewusst, dass man ihn durch Aprils Brille kennenlernt und diese ist wegen ihrer Erfahrungen zwangsweise negativ. Parallel hat man auch April, bei der man natürlich von der Güte ihres Herzens weiß, aber man erlebt live mit, wie sie ihre Fehler macht und damit andere und sich selbst manipuliert und dadurch ist es bis zu ihrem Happy End wirklich ein weiter Weg. Auch wenn man nicht nägelkauend mitfiebert, aber gleichzeitig spürt man irgendwann, dass sie wirklich richtig füreinander sind und würde April gerne schütteln und deswegen ist es ganz anderes Gefühl von Erleichterung, als endlich alles in die richtigen Bahnen läuft.
Ich fand es auch gut, dass sich Bourne hier der Thematik toxischer Beziehung und Vergewaltigung annimmt. So ein schweres Thema habe ich bislang bei ihr so noch nicht erlebt, aber es passt, auch weil durch ihren Job und schließlich die Boxgruppe, die sie aufsucht, ein guter Umgang damit stattfindet. Auch wenn April professionell jeden Tag mit harten Themen arbeitet, aber sie hat ihr Trauma definitiv noch nicht überwunden und das spielt natürlich auch viel in ihre Denkweise über Männer hinein, wieder so eine Ebene, die man erst aufdecken muss. Zudem wird auch dargestellt, dass das Sexleben nicht unbedingt einfach so weitergehen kann, dass es auch medizinische Indikationen gibt. All das ist hier unaufgeregt eingebaut und wird definitiv zur Normalisierung solcher Themen beisteuern.
Fazit: „Sexy, lustig, Charmant, cool … Fake“ ist wieder ein typisches Bourne-Buch, was für ein riesiges Kompliment steht. Gleichzeitig ist es aber ihr bislang tiefsinnigstes, bei dem sie aber dennoch den bissigen Humor weiterhin beibehält. Es mag auf den ersten Blick zu feministisch und männerfeindlich sein, aber das würde es einfach verkennen. Hier muss man wirklich hinter die Fassade blicken, um Bournes große Qualitäten wirklich verstehen und genießen zu können. Ich spreche eine große Leseempfehlung aus, aber mir ist bewusst, dass sie definitiv kein Mainstream ist.
Ich habe,, Fake (Warum real, wenn Frau auch perfekt sein kann?) ",von Holly Bourne beendet!
Mein Herz ist berührt, von dieser Geschichte die irgendwo auf jede Frau zutrifft. Auch, wenn es ...
Rezension
Ich habe,, Fake (Warum real, wenn Frau auch perfekt sein kann?) ",von Holly Bourne beendet!
Mein Herz ist berührt, von dieser Geschichte die irgendwo auf jede Frau zutrifft. Auch, wenn es eher hier primär die Beziehung zwischen Heterosexullen geht. ABER, Gewalt, Enttäuschungen erlebt jeder Mensch unabhängig der Sexualität, deshalb dieses Buch ist für jeden Menschen!
Zuallererst die Handlung ist sehr direkt und kann Trigger auslösen. Es gibt hier keine Triggerwarnung, was ich schade finde. Dieses Buch bräuchte unbedingt eine Triggerwarnung!
Während des Lesens hab ich sehr viel nachdenken müssen, warum unsere Welt so toxisch ist und warum es so schwierig ist miteinander Achtungsvoll, Respektvoll umzugehen und warum manche männliche Individuum meinen Frauen verletzen zu dürfen.
Ich hab viel geweint beim Lesen, da die Texte einfach aus der Seele sprechen. Kein Wunder viele Dinge sind Erfahrungen aus dem Leben der Autorin, die sie auf der Beratungsstelle gemacht hatte.
Das tut einfach weh zu lesen, wie die Frauen die Schuld an sich selbst suchen, obwohl sie nicht schuld waren. Es tat auch weh zu lesen, wie die Hoffnungen kaputt gingen bei April, sobald sie einfach nur sie selbst war.
Warum kann man nicht, ehrlich sein und sagen, wie man fühlt?! Warum reagiert man auf Ablehnung, wenn man nicht immer fröhlich ist und ein Traums erlebt hat?
Ich denke zu 1000% das sich jeder in April Situation irgendwo wiederfindet, sogar ich, obwohl ich verheiratet bin. Denn das Buch dreht sich nicht nur um das Single dasein, sondern um den Sinn der Liebe, was bedeutet es, den Schritt zu wagen. Zu wagen das man immer wieder verletzt werden könnte.
Und dennoch, zeigt dieses Buch das nicht alle gleich sind auch wenn wir es vielleicht denken, wenn wir die Schnauze voll haben von Männern die meinen über uns Frauen zu stehen! Der Weg vom gebrochen Herz bis zum Wagnis wird hier geschildert. Auch finde ich es gut das Buch nicht mit einem klassischen Happy ever after endet sondern das es immer wieder ein Kampf ist.
Die Figuren sind einfach stark, tiefgründig, gnadenlos ausgearbeitet! Wie ich April liebe diese verrückte, liebenswerte Nudel, auch Megs! Auch Joshua der für die Männer steht, die aus dem Teufelskreis raus wollen, die Aufrichtig sind. Jeder braucht ein Joshua. Beim Lesen hat mich Joshua sehr an meinen Mann erinnert. Der sich für mich interessiert und immer da ist auch, wenn ich sehr oft nicht einfach bin und dafür bin ich dankbar. I love you ♥️
Trotz der großen Emotionalen Ebene ist die Lektüre gleichzeitig auch amüsant. Ihr glaubt nicht, wie sehr ich mir gefühlt ins Höschen gemacht hab vor lauter Lachen. Ich liebe sarkastischen Humor!
Der Schreibstil ist locker, unterhaltsam, emotional! Alles wird aus der Sicht von April wiedergeben.
Dieses Buch hat kein besonders Cover, kein Buchschnitt oder Klappe. Es hat einer der schönsten Inhalte ♥️.
Ps: Dank diesem Buch muss ich mir Dawson Creek anschauen! April und Megs sind süchtig nach dieser Serie und ich muss wissen warum!
Vielen Dank für das Bereitstellen des Leseexemplars an den Verlag, danke Johanna 🥺!
„Was, wenn Rache gut ist?
Gestatten wir uns je, uns diese Frage zu stellen? Was, wenn es nichts bringt, die andere Wange hinzuhalten? Denn, ganz ehrlich, ich hab mein ganzes Leben als Frau gelebt und so ...
„Was, wenn Rache gut ist?
Gestatten wir uns je, uns diese Frage zu stellen? Was, wenn es nichts bringt, die andere Wange hinzuhalten? Denn, ganz ehrlich, ich hab mein ganzes Leben als Frau gelebt und so viele verdammte Wangen hingehalten, dass es mich wundert, dass überhaupt noch Haut drauf ist.
Und nie, nicht ein einziges Mal, ist es mir danach besser gegangen.“
„Die Grenzüberschreitung selbst ist die Gewalt.“
⚠ Niemand hat das Recht, eine individuelle Grenze ohne klare Einladung in irgendeiner Weise zu übertreten. ⚠
Ich bin durch eine begeisterte Rezension auf den neuen Roman von Holly Bourne gestoßen und war neugierig, was es mit April und ihrer Fake-Identität auf sich hat.
„Sexy, lustig, charmant, cool … Fake“ ist wohl eines dieser Bücher, die Menschen lesen sollten, einfach nur so. Denn die angesprochenen Themen sind wichtig, real, bedeutsam und für zu viele Alltag. Gedankengänge, Selbstzweifel und Unsicherheiten, Erwartungen der Gesellschaft, tiefsitzende Traumata und Schuld an falscher Stelle (…) werden in Aprils Geschichte gebündelt. Doch neben kreisenden Monologen, die triggernd und toxisch wirken (können), zeigt die Autorin Strategien auf, um sich zu überwinden, um aus dem Schubladendenken auszubrechen, um Hilfe zu bekommen.
Sexuelle Übergriffe passieren, ständig. Nicht nur in Aprils Job hat sie täglich damit zu tun, sondern auch in ihrem Inneren. Holly nutzt diese Basis für verschiedene Denkanstöße und erschreckende Tatsachen, trifft den Nerv mit Wahrheiten und gibt nicht nur Betroffenen das Gefühl von Zugehörigkeit und Verständnis — Du erkennst sie nicht, die Menschen, die Narben auf der Seele tragen.
Du bist nicht Schuld. Du bist nicht allein. Es ist ok.
So feministisch, abweisend gegenüber dem männlichen Geschlecht, teilweise ironisch, teilweise so voller Verzweiflung erzählt wird: folgt man dem Verlauf, lässt sich von der echten, modernen Ausdrucksweise tragen, durch die Höhen und Tiefen, durch Schmerz und Akzeptanz, ist man Zeuge einer Entwicklung, sieht die Veränderung, wenn Gretel wieder April wird. Denn manchmal braucht es nur den einen Menschen, der eben nicht ist, wie all die anderen.
„… weil ich nicht darauf vertrauen kann, dass Du noch da bist, wenn ich ich selbst bin.“
Cover: Stechend pink und damit ein Eyecatcher.
Inhalt: Warum real, wenn Frau auch perfekt sein kann?
April ist nett, lustig, charmant und relativ normal. Und Single, obwohl sie das gar nicht sein will. ...
Cover: Stechend pink und damit ein Eyecatcher.
Inhalt: Warum real, wenn Frau auch perfekt sein kann?
April ist nett, lustig, charmant und relativ normal. Und Single, obwohl sie das gar nicht sein will. Manchmal wünschte April, sie wäre ein Gretchen. Ein Gretchen ist die Art Frau, die Männer vergöttert – die perfekte Traumfrau von nebenan zum Pferdestehlen, ohne Probleme und Vergangenheitsballast. Als April anfängt, so zu tun, als wäre sie ein Gretchen, scheint alles plötzlich viel einfacher. Sogar das Daten macht Spaß und zum ersten Mal hat sie die Kontrolle über ihr Leben und die Männer, die sie trifft. Doch dann begegnet sie Joshua, der keine Ahnung hat, wer sie wirklich ist, als er sich in sie verliebt. Wie lange kann April die Fakeshow aufrechterhalten? Und will sie das überhaupt?
Fazit: Der Klappentext klang super spannend, deshalb musste ich das Buch haben! Vorgestellt habe ich mir eine witzige Geschichte mit viel Humor, was ich bekommen habe, könnt ihr jetzt nachlesen.
Die Autorin kannte ich vorher nicht. Deshalb konnte ich mir zuvor kein Bild von dem Schreibstil machen. Den Schreibstil und die Aufmachung fand ich super interessant und hat mir sehr gut gefallen. Allerdings ließ der Inhalt zu wünschen übrig. April als Figur war alles andere als angenehm. Ich habe mich mehr oder weniger durch die letzten Seiten gerungen. Der Inhalt ist teilweise toxisch und eine Triggerwarnung wäre an der ein oder anderen Stelle hilfreich gewesen. Leider entspricht der Klappentext nicht das, was ich mir subjektiv vorgestellt habe.
Alles in allem würde ich 3 von 5 Sterne geben.