Platzhalter für Profilbild

sveso

Lesejury Star
offline

sveso ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit sveso über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.11.2022

Emotional berührend

Zehn Jahre du und ich
0

Becca und Charlie verbindet die tiefe Verbundenheit zu ihrer geliebten Freundin Ally. Ansonsten haben sie nichts gemeinsam und können sich auch absolut nicht ausstehen. Als Ally in sehr jungen Jahren stirbt, ...

Becca und Charlie verbindet die tiefe Verbundenheit zu ihrer geliebten Freundin Ally. Ansonsten haben sie nichts gemeinsam und können sich auch absolut nicht ausstehen. Als Ally in sehr jungen Jahren stirbt, verliert Becca mit ihr ihre beste Freundin und Charlie seine Partnerin. Bei beiden bleiben tiefe Wunden und es fällt ihnen nicht leicht, Allys Tod zu verarbeiten, geschweige denn darüber hinwegzukommen.
"Zehn Jahre du und ich" setzt direkt mit Allys Beerdigung ein, bei der Becca und Charlie bereits heftig aneinander geraten und klar wird, dass sie sich eigentlich nie wieder sehen möchten. Doch an Allys erstem Todestag landen beide auf dem Sofa von Allys Mutter und sehen sich plötzlich am Anfang einer Bucket List, die gemeinsam abarbeiten sollen.
Die Leser*innen begleiten die beiden nun in den kommenden zehn Jahren bei den zu erledigenden Aufgaben und können durch Pernille Hughes' bildhafte Schilderungen mitverfolgen, wie Becca und Charlie nicht nur einen guten Umgang mit Allys Tod, sondern auch miteinander entwickeln.
Der Schreibstil ist flüssig, die Figuren waren mir auf Anhieb sympathisch und sowohl der Plot als auch die Darstellungsweise und vor allem der Erzählton haben mich emotional sehr ergriffen und mir wunderbare Lesestunden beschert!

Veröffentlicht am 31.10.2022

Lässt keine Zeit zum Durchatmen

Rachejagd - Gequält
0

Anna Jones wurde drei Jahre zuvor mit ihrer besten Freundin Natalie von einer Student*innenparty entführt und einige Zeit von Edward Harris auf perfide Weise gequält. Während Anna die Flucht gelang, um ...

Anna Jones wurde drei Jahre zuvor mit ihrer besten Freundin Natalie von einer Student*innenparty entführt und einige Zeit von Edward Harris auf perfide Weise gequält. Während Anna die Flucht gelang, um Hilfe zu holen, entkam Harris und Natalie musste auf brutale Art sterben. Als für Anna - nun erfolgreiche Journalistin in Chicago - ein unfrankierter Brief in der Redaktion zugestellt wird, überkommt sie eine böse Ahnung: Harris ist zurück und hat noch immer das Ziel, Anna zu bekommen. Sofort schaltet sie den FBI-Agenten und ehemalige Jugendliebe Nick Coleman ein und die Jagd beginnt.

Dem Autorenduo Nica Stevens und Andreas Suchanek ist es nur nach wenigen Seiten gelungen, mich vollkommen in ihren Bann zu ziehen. Sowohl die Schilderungen der vergangenen Entführung als auch der gegenwärtigen Entwicklungen sind packend und einnehmend erzählt. Dabei überschlagen sich die Ereignisse, der Täter ist dem FBI immer mehrere Schritte voraus und Anna ist schnell die Gejagte. Die Kapitel sind kurz, enden häufig mit einem Cliffhanger und die Auflösung des temporeichen Katz-und-Maus-Spiels lässt auf sich warten. Währenddessen kommen immer neue Ermittlungserkenntnisse ans Licht und die Geschehnisse nehmen überraschende Wendungen.

Dabei sind die Figuren absolut überzeugend. Annas Ängste werden nachvollziehbar geschildert und Nick Coleman sowie Profilerin Lynette McKenzie überzeugen durch ausgezeichentes Fachwissen und realistische Einschätzungen.

Ein absoluter Pageturner und gelungener Auftakt der Trilogie. Ich möchte gar nicht länger auf den Folgeband warten müssen!

Veröffentlicht am 27.10.2022

Ungewöhnliche Lektüre

Die guten Frauen von Safe Harbour. Ein lebensbejahender Roman über Freundschaft und Versöhnung
0

Frances Delaney hat sich in all den Jahren immer um die Häuser anderer Menschen gekümmert, geputzt, Ordnung gehalten und sich um die Kinder gekümmert - wie um die junge Edie, bei deren Familie sie in letzter ...

Frances Delaney hat sich in all den Jahren immer um die Häuser anderer Menschen gekümmert, geputzt, Ordnung gehalten und sich um die Kinder gekümmert - wie um die junge Edie, bei deren Familie sie in letzter Zeit war. Doch als ihr Krebs diagnostiziert wird, entscheidet sie sich gegen alle Maßnahmen, kündigt ihren Job und möchte ihre letzte Lebenszeit genießen. Sie fängt an zu rauchen, trinkt in Regelmäßigkeit Whiskey und fängt mit Edie eine Art Bucket List an. Ein Punkt ist auch, noch einmal in ihren Heimatort Safe Harbour zurückzukehren, wo sie auf Annie trifft - die einstige Freundin, mit der sie in den letzten Jahrzehnten gar keinen Kontakt hatte, einst jedoch tief verbunden war.


Bobbi French erzählt Frances Geschichte in einem recht außergewöhnlichen und ungewöhnlichen Stil. Irgendwie ganz nüchtern und klar, auf den Punkt, geradeheraus und doch schwingt so viel in den Zeilen mit. Es sei gesagt, dass die Grundstimmung eher negativ geprägt ist - allein schon durch die Ausgangslage und Frances' Vergangenheit, die sich Stück für Stück entblättert. Dennoch habe ich die Lektüre weder als bedrückend noch als belastend oder negativ wahrgenommen, sondern als ganz ehrliche Draufschau, welche Gedanken und Handlungen kurz vor dem eigenen Tod noch stattfinden - ohne all dies zu romantisieren.

Definitiv ein Buch, das mich in Gedanken noch eine Weile begleiten wird!

Veröffentlicht am 26.10.2022

Gemütliche Auszeit

Fast bis zum Nordkap
0

Bea hat einen guten Job in einer großen Werbeagentur, wo sie die Partnerschaft übernehmen soll, ist mit ihrem attraktiven Kollegen Marco zusammen und verdient so viel Geld, dass sie sich eine ...

Bea hat einen guten Job in einer großen Werbeagentur, wo sie die Partnerschaft übernehmen soll, ist mit ihrem attraktiven Kollegen Marco zusammen und verdient so viel Geld, dass sie sich eine schicke Wohnung mitten in Hamburg leisten kann. Eigentlich müsste sie doch glücklich sein? Doch im Innern spürt sie immer häufiger ein unwohliges Gefühl und erste Anzeichen für ein Burn-out. Es ist für sie dringend an der Zeit etwas zu ändern. Also kauft sie sich einen türkisfarbenen Bulli - Werner -, mit dem sie sich in Richtung Nordkap aufmacht. So stellt sie sich ihre sechsmonatige Auszeit vor. Noch während sie von Elchen, Seen und unberührter Natur träumt, bleibt sie in Sjöhyttan - einem winzigen Dorf in der schwedischen Pampa - mit ihrem Bulli liegen und muss mehrere Wochen auf die Reparatur warten. Dort lernt sie den Tischler Per kennen, der seine sein zwei Töchter alleine großzieht und Tiny Houses baut. Schnell merkt Bea, dass sie vielleicht gar nicht bis zum Nordkap muss, um die dringend gewünschte Veränderung in ihrem Leben zu finden.

Judith Pinnows Art zu erzählen mochte ich auf Anhieb - genau wie Per, Olivia, Ebba und all die anderen herzlichen Menschen in Sjöhyttan. Für Bea brauchte ich eine Weile mehr, um sie in mein Herz zu schließen und zu wissen, was ich von ihr halten soll. Das lag sicherlich daran, dass sie selbst nicht wusste, was sie wollte und innerlich recht zerrissen war. Auch wenn das Ende absolut vorhersehbar ist, habe ich Beas Auszeit und die sich immer tiefer entwickelnde Beziehung zu Per sehr gern verfolgt. Die Dialoge sind lebhaft geschrieben und die Entwicklungen plausibel dargestellt. Ich habe die gemütlichen Lesestunden sehr genossen und mich sehr gern zu Bea und Per nach Schweden geträumt!

Veröffentlicht am 18.09.2022

Absolut fesselnd und mitreißend

Playoff
0

Nach seiner Zeit am College kehrt Vigo Sinetti in seine Heimatstadt Dallas zurück, wo er im ansässigen Profi-Eishockeyteam sein Können unter Beweis stellen und gemeinsam große Erfolge erzielen möchte. ...

Nach seiner Zeit am College kehrt Vigo Sinetti in seine Heimatstadt Dallas zurück, wo er im ansässigen Profi-Eishockeyteam sein Können unter Beweis stellen und gemeinsam große Erfolge erzielen möchte. Sein Vater Royce hat hingegen andere Pläne für ihn: Vigo ist nun endlich alt und reif genug, um in seinen Augen ebenfalls ins Familienunternehmen einzusteigen und ihm sowie Vigos älterem Bruder Lloyd den Rücken zu stärken und die Geschäfte weiter auszudehnen. Vigo wehrt sich dagegen mit aller Kraft, da er sich nur auf sein Spiel konzentrieren und mit den Familiengeschäften nichts zu tun haben möchte.

Alec DiCaprio verschlägt es zum gleichen Zeitpunkt nach Dallas, denn er ist der neue Oberstaatsanwalt und seine oberste Priorität ist es, Royce Sinetti und dessen kriminellen Geschäften endlich ein Ende zu bereiten. Für seine Ermittllungen will er dem jüngsten Sohn Vigo auf den Zahn fühlen. Doch schon bei der ersten Begegnung spürt er eine starke Anziehungskraft und schon bald ist Vigo für ihn nicht nur die Möglichkeit, um an Informationen zu gelangen.


Der Schreibstil von Tanya Carpenter und die Art, wie sie die Figuren erschaffen hat und sich immer weiter entwickeln lässt, hat mich begeistert. Bereits von Anfang an verleiht sie ihnen Tiefen, lässt die Leser*innen mittels wechselnder Erzählperspektiven in die Gedanken eintauchen und Entwicklungen und Handlungen so nachvollziehbar erscheinen.

Dabei verknüpft sie die verschiedenen Thematiken und Handlungsebenen hier sehr gut, sodass Vigos Rolle im Team, die Abneigung gegenüber seiner Familie sowie deren Geschäfte und die aufkeimenden Gefühle für Alec sehr deutlich werden. Auch Alecs Zerrissenheit bezüglich des Jobs und seiner Gefühle werden sehr deutlich.

Tanya Carpenter hat es geschafft, eine gute Balance zwischen Spannung bezüglich der Ermittlungen und Erotik zu schaffen, mich dabei in den Sog um Vigo und Alec zu ziehen, in dessen Folge ich bis zum Schluss mitgefiebert habe. Das eine oder andere überraschende Ereignis fand dabei ebenso seinen Platz.

Ein heißer, spannender und absolut fesselnder erster Band, der mich sehnsüchtig auf den zweiten warten lässt!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere