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Veröffentlicht am 27.10.2022

Liz und Rahoosh

Ice Planet Barbarians – Liz und Raahosh
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Liz und Rahoosh
Dies ist der zweite Band der Ice Planet Barbarians Reihe, der quasi dort anknüpft, wo der erste Band endet. Es ist auf jeden Fall empfehlenswert, die richtige Reihenfolge einzuhalten, um ...

Liz und Rahoosh
Dies ist der zweite Band der Ice Planet Barbarians Reihe, der quasi dort anknüpft, wo der erste Band endet. Es ist auf jeden Fall empfehlenswert, die richtige Reihenfolge einzuhalten, um in den vollen Lesegenuss zu kommen. Auch hier geht es natürlich wieder um eine Liebe zwischen einer Menschenfrau und einem Außerirdischen.
Es ist schräg, es ist trashig, aber es ist auch unheimlich faszinierend und heiß. Obwohl ich Rahoosh schon teilweise extrem bestimmend und machomäßig fand.
Im Großen und Ganzen ist es sicherlich ein Leseerlebnis der besonderen Art, das mich wieder fesseln konnte. Deshalb 4 Sterne, auch wenn es das ein oder andere zu bemängeln gäbe.

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Veröffentlicht am 23.10.2022

Antarktis-Thriller

The Dark
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The Dark – Emma Haughton
Ein spannender Antarktis-Thriller mit herrlich unperfekten Figuren, der die Spannung bis zum Schluss hochhält und mich bestens unterhalten hat.
Kate North nimmt kurzerhand das ...

The Dark – Emma Haughton
Ein spannender Antarktis-Thriller mit herrlich unperfekten Figuren, der die Spannung bis zum Schluss hochhält und mich bestens unterhalten hat.
Kate North nimmt kurzerhand das Angebot an, auf einer UN-Forschungsstation in der Antarktis als Ärztin einzuspringen. Ihr Vorgänger Jean-Luc war bei einem Unfall im Eis ums Leben gekommen. Bald sorgen die Wintermonate für absolute Dunkelheit, was sich auch auf die ohnehin schon angespannte Stimmung innerhalb der dreizehnköpfigen Crew auswirkt. Einige der Menschen geraten in der Forschungsstation an ihre Grenzen und es häufen sich die Hinweise, dass im Zusammenhang mit Jean-Lucs Unfalltod irgendetwas im Argen liegt.
Die Ärztin Kate ist, durch einen Unfall traumatisiert, selbst in keinem guten psychischen Zustand. Ein Wunder eigentlich, dass sie all die Auswahltests bestanden hat. Sie hält sich selbst mit Medikamenten über Wasser und sie macht Fehler. Den wachsenden Anforderungen scheint sie kaum gewachsen zu sein. Trotz allem fand ich sie als Protagonistin erfrischend unperfekt und einfach menschlich.
Die Situation auf der Forschungsstation hat den Charakter eines „locked room“. Dreizehn Personen unterschiedlichsten Naturells sind auf sehr engem Raum zusammengepfercht. Über Monate ist es praktisch unmöglich, Hilfe einzufliegen bzw. Kranke oder Verletzte auszufliegen. Dunkelheit rund um die Uhr und die labile psychischer Verfassung einiger Gruppenmitglieder tun ein Übriges.
Emma Haughton schafft es, die Spannung über den ganzen Roman aufrecht zu erhalten. Ich war gefesselt und habe den Thriller beinahe am Stück verschlungen.
4 Sterne

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Veröffentlicht am 11.10.2022

Grace und West

Love Like Fire
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Grace und West Eine berührende Liebesgeschichte mit zwei Protagonisten voller Narben, die Eine äußerlich, der Andere innerlich. Es ist ein langer Kampf bis sich die beiden einander öffnen und annähern. ...

Grace und West Eine berührende Liebesgeschichte mit zwei Protagonisten voller Narben, die Eine äußerlich, der Andere innerlich. Es ist ein langer Kampf bis sich die beiden einander öffnen und annähern. Der Erzählstil ist sehr emotional und konnte mich auch tatsächlich fesseln. MIt diesem Roman hatte ich einige sehr angenehme Lesestunden. 4 Sterne

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Veröffentlicht am 03.10.2022

Elternbeziehung aus der Sicht der Tochter

Lügen über meine Mutter
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Lügen über meine Mutter – Daniela Dröscher
Es ist die Ehe ihrer Eltern, von der die Autorin hier erzählt. Und es ist ihre Kindheit, in der sie viel zu viel von den Problemen und Streitereien der Erwachsenen ...

Lügen über meine Mutter – Daniela Dröscher
Es ist die Ehe ihrer Eltern, von der die Autorin hier erzählt. Und es ist ihre Kindheit, in der sie viel zu viel von den Problemen und Streitereien der Erwachsenen mitbekommen hat, viel zu viel darüber nachgegrübelt und zu schnell erwachsen werden musste. Diese Familie nämlich, in der Frau Dröscher aufwuchs, ist eine unglaublich dysfunktionale.
Tatsächlich (man will es kaum für möglich halten) ist das Gewicht der Mutter immer wieder Thema und wird ihr immer wieder auf unfairste Weise vorgehalten. Der Vater demütigt sie über Jahre hinweg. Teilweise kontrolliert er gar das Ergebnis auf der Waage, macht sie immer wieder vor den Kindern lächerlich. Die eigentlichen Ursachen für diese absolut nicht funktionierende Ehe liegen natürlich wesentlich tiefer und werden immer mal wieder angerissen.
Die ganze Familie befindet sich wie in einem Hamsterrad. Es gibt eingefahrene Abläufe und Reaktionen. Unglücklich sind sie alle. Als Leser fragt man sich, wie hält die Frau das nur so lange durch? Das eigentlich Interessante an diesem Buch ist jedoch die Erzählperspektive durch die Tochter. Ela hat, wie jedes Kind, zunächst einen arglosen Blick auf ihre Eltern und deren Konflikte. Ihre Unbekümmertheit wird jedoch mehr und mehr durch Vorsicht und genaue Beobachtung der Erwachsenen abgelöst.
Sprachlich liest sich dieses Werk leicht und geradezu spannend weg. Inhaltlich werden einige schwere Themen aufgegriffen. Daniela Dröscher ist ein Kind der 80er. Die Rollenverteilung zwischen Mann und Frau scheint damals noch strikter gewesen zu sein, der Ausbruch aus einer unglücklichen Ehe schwieriger. Ist das so? Ich habe ein ganz ähnliches Alter wie die Autorin und bin mir dessen nicht sicher. Aber damals wie heute sind es wohl ganz individuelle persönliche Situationen, die ein Familienleben beeinflussen.
Es ist spannend, wie die Autorin ihre damaligen kindlichen Eindrücke mit heutigem Wissen durch Gespräche mit ihrer Mutter abgleicht und einordnet. Eine Familiengeschichte, die mich sehr interessiert und gefesselt hat. 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 29.09.2022

Vertrauen oder Kontrolle

Die Markierung
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Die Markierung – Frida Isberg
Kann man durch einen psychologischen Test Charakterschwächen ausfindig machen und daraus Neigungen zu einer eventuellen kriminellen Zukunft ableiten? Möglich. Doch ist es ...

Die Markierung – Frida Isberg
Kann man durch einen psychologischen Test Charakterschwächen ausfindig machen und daraus Neigungen zu einer eventuellen kriminellen Zukunft ableiten? Möglich. Doch ist es auch ethisch vertretbar, die Bevölkerung dazu zu zwingen, ebendiese Testergebnisse öffentlich zu machen und diverse Einschränkungen und Anfeindungen in Kauf zu nehmen? Genau das ist es, wovon Frida Isberg in ihrem dystopischen Roman erzählt.
Island wählt demnächst eine neue Regierung. Es gilt als sehr wahrscheinlich, dass diese eine Markierungspflicht beschließen wird, das heißt, jeder ist verpflichtet, den Empathietest (der bereits gang und gäbe ist) zu absolvieren und das Ergebnis offenzulegen. Frida Isberg stellt vier Personen aus der Mitte dieser fiktiven Gesellschaft vor. Ein Befürworter und drei Kritiker, Gegner, Opfer des Systems. Schon vor Inkrafttreten des geplanten Gesetzes sind die nicht Markierten allerlei Repressionen ausgesetzt. Arbeitgeber, Hauseigentümer, etc. setzen auf vorauseilenden Gehorsam und political correctness und schließen diese schon mal aus. Karrieren, Existenzen, Beziehungen scheitern.
So arg viel an Handlung passiert in dieser Geschichte gar nicht. Die Karten liegen von Anfang an auf dem Tisch, das ist die Realität, die es zu akzeptieren gilt. Die vier Figuren, die wir begleiten dürfen, haben damit klarzukommen. Ganz viel passiert einfach in ihren Köpfen. Isberg legt ihre Sorgen und Nöte, Gedanken und Gefühle offen. Dabei geht sie richtig in die psychologischen Tiefen. Der Empathietest, um den sich alles dreht, bleibt dabei selber recht vage. Aber darum geht es der Autorin wohl gar nicht so sehr. Viel wichtiger scheinen ihr die moralischen Aspekte zu sein. Was passiert mit denen, die den Test nicht bestehen, was mit zwischenmenschlichen Beziehungen und gesellschaftlichen Verwerfungen? Es stellt sich zudem die Frage, ob der Empathietest wirklich schuld ist am Unglück der Verweigerer und Durchgefallenen, oder ob er nur Dinge offenlegt, die ohnehin in der Gesellschaft und im Einzelnen schlummern. Möglicherweise beschleunigt er manche Entwicklung einfach nur. Der Leser ist gefragt, sich seine eigenen Gedanken zu machen.
Dabei muss man sagen, dass diese Dystopie gar nicht sonderlich dystopisch wirkt. Vieles aus dem Roman ist bereits Realität, oder zumindest nahe dran. Zoe beispielsweise ist ein etwas intelligenteres Äquivalenz zu Alexa. Spätestens seit den Corona-Regeln und den gesellschaftlichen Disputen der letzten Jahre, weiß man, wie schnell Einzelne Anfeindungen und Ausgrenzungen ausgesetzt sind. Wobei man da nur Menschen mit der „falschen“ Hautfarbe o.ä. fragen muss, um zu erfahren, dass solche Dinge totgeschwiegener Alltag sind. So gesehen könnte dieser Roman aktueller gar nicht sein.
Sprachlich empfand ich dieses Werk als eher unauffällig. Die vielen isländischen Namen, teils sogar mit fremden Schriftzeichen, machen den Einstieg nicht allzu leicht. Später fällt das aber kaum noch auf. Allerdings bleibt der Erzählstil stets recht distanziert. Wirkliche Nähe zu den Protagonisten stellt sich leider nicht ein.
Eine Lektüre, die Sprengstoff birgt und zum Nachdenken anregt. Sehr lesenswert! 4 Sterne.

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