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Veröffentlicht am 07.12.2022

Tolle Fortsetzung

Kinderklinik Weißensee – Tage des Lichts (Die Kinderärztin 3)
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Äußerlich betrachtet fügt sich dieses Cover in die Reihe perfekt ein. Während auf dem Cover des ersten Bandes nur ein kleiner Junge und auf dem zweiten Band ein kleines Mädchen  im Vordergrund zu sehen ...

Äußerlich betrachtet fügt sich dieses Cover in die Reihe perfekt ein. Während auf dem Cover des ersten Bandes nur ein kleiner Junge und auf dem zweiten Band ein kleines Mädchen  im Vordergrund zu sehen war, erkennt man nun ein Junge und ein Mädchen, die auch älter sind. Das Kinderkrankenhaus im Hintergrund hat sich ebenfalls entwickelt und zeitgemäß auch verändert. Noch immer finde ich das Cover sehr ansprechend und auch farblich stimmig. 

Mit ​"Es war einer dieser letzten Sommertage mit besonders weichem Licht, das Marlenes Gesicht streichelte und angenehm wärmte." (1. Satz Seite 5) lädt die Autorin, deren Namen ein Pseudonym eines deutschen Geschwisterpaares ist, ihre Leser wieder nach Lübars ein. Der Prolog spielt Ende September 1919 und beschreibt das Wiedersehen der beiden Schwestern, Marlene und Emma, mit ihrem Vater. Es werden viele Fragen aufgeworfen wie zum Beispiel, wo Joseph solange war, weshalb sich die Mutter von ihm getrennt hatte usw. Auf jeden Fall ein spannender Einstieg, der jedoch als Voraussetzung hat, dass man die beiden Vorgängerbände und somit auch den Werdegang der beiden Frauen kennt.

In 31 Kapiteln umreist die Autorin die Zeit vom 1. Oktober 1929 bis zum 24. Dezember 1931. Die Hauptprotagonisten  haben sich weiterentwickelt, sowohl beruflich als auch privat. Emma ist inzwischen Oberschwester in der Kinderklinik und wird mit Arbeit überhäuft. Marlene ist Ärztin und bereitet sich auf ihre Habilitation vor. Sie führt ein luxuriöses Leben mit schicker Villa, teurem Auto, jedoch zeigt sich ihr Kinderwunsch unerfüllt. Auch Maximilian sehnt sich nach Nachwuchs. Beide verstecken ihre Gefühle in der Arbeit, bis ein Unfall dann eine Kehrwende in den Gedanken beschert. Wie in den Vorgängerbänden, so ist es der Autorin auch hier wieder gelungen, die Stimmung der damaligen Zeit sehr gut umzusetzen. Kleine politische Szenen, die jedoch den Plot keinesfalls unterbrechen, sondern nur der Zeit entsprechen, wurden eingeflochten. 

Interessant fand ich auch die Beschreibungen der Operationen, hier die Mandelentzündung, sowie die Heilmethoden. 

Wer sich fragt, woher der Titel " Tage des Lichts" kommt, wird auf Seite 67 fündig werden.

Abschließend kann ich sagen, dass mir auch dieser dritte Band sehr gut gefallen hat. Sowohl Spannung als auch Unterhaltung wurden weiter fortgeführt, so dass ich beim Lesen das Gefühl hatte, zu Gast zu sein. Ich freue mich schon auf eine weitere Fortsetzung und bin gespannt, wie sich die Kinder entwickelt haben und ob sie in die Fußstapfen der beiden Schwestern getreten sind bzw. treten werden.

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Veröffentlicht am 03.11.2022

Der Kampf um Anerkennung

Die Tochter der Hungergräfin
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Da ich bereits "Die Kannenbäckerin" von Annette Spratte gelesen, nein, geradezu verschlungen habe, war ich ziemlich gespannt, was sich unter diesem Roman nicht verbergen würde.
In bildhaften Beschreibungen ...

Da ich bereits "Die Kannenbäckerin" von Annette Spratte gelesen, nein, geradezu verschlungen habe, war ich ziemlich gespannt, was sich unter diesem Roman nicht verbergen würde.
In bildhaften Beschreibungen (z.B. wie ein Rest Schnee in einem Moosbett) treibt die Autorin den Prolog voran. Man spürt, dass etwas unbeschreibliches geschehen war: Der Erbgraf war im Alter von nur sieben Jahren gestorben. Was sollte nun aus allen werden? Denn von nun an gab es nur noch Frauen im Grafhaus zu Sayn.
Der erste Abschnitt des historischen Roman spielt in der Zeit von Juli 1636 bis August 1637 und umfasst somit ein komplettes Jahr. Auffällig ist auch die stilvolle Zeichnung der Burg Freusburg zu Beginn des ersten Kapitels, der den reißerischen Namen "Verrat" trägt und eine Fortsetzung des Prologs ist. Mit einfühlenden Worten beschreibt die Autorin nun die Beisetzung ihres geliebten Sohnes, neben seinem Vater. Man spürt die Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit. Kaum kommt die Familie etwas zur Ruhe, kommt die unausweichliche Nachricht, dass der Kurfürst von Köln die Grafschaft Sayn zum erloschenen Lehen erklärt und sie Franz Wilhelm von Wartenberg, dem Bischof von Osnabrück, übertragen hat.
Der Roman wird aus Sicht von Ernestine Salentine, Tochter von Ernst Salentin geschildert.

Man erlebt die Ängste und Sorgen der Damen, hofft und bangt mit ihnen.
Wer historische Romane mag, wird hierin eine ansprechende Lektüre finden.

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Veröffentlicht am 27.10.2022

Bei Minus 20 Grad zählt jede Stunde

Kalt und still
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Äußerlich betrachtet lässt das Cover den Leser bereits beim Anblick zittern. Das winterliche Erscheinungsbild suggeriert Kälte, Hoffnungslosigkeit und Einsamkeit. Und genau dieses erleben Hanna und Amanda, ...

Äußerlich betrachtet lässt das Cover den Leser bereits beim Anblick zittern. Das winterliche Erscheinungsbild suggeriert Kälte, Hoffnungslosigkeit und Einsamkeit. Und genau dieses erleben Hanna und Amanda, aber jede aus anderen Gründen. Der Krimi ist durch seine Ausdrücke sehr nordisch gehalten, so dass man sich an Namen nicht stören sollte. 

Die Autorin widmet sich dieses Mal einem besonders heiklen Thema: Menschenhandel. Ein ausgeklügeltes Fall, der zugleich einen Reihenauftakt darstellt, und somit viel Spielraum lässt. Meines Erachtens wurde dieser Spielraum vollumfänglich genutzt. Kurze Kapitel, ein breitgefächerter Spannungsbogen und detailliert beschriebene Protagonisten runden den Polarkreis-Krimi ab. "Kalt und still" trägt mit Recht seinen Titel und verschafft dadurch seinem Leser eine Eiseskälte, die spürbar unter die Knochen geht. Ich würde mich über eine Fortsetzung mit Hanna Ahlander sehr freuen.

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Veröffentlicht am 21.10.2022

Fakt oder Fake?

Fake – Wer soll dir jetzt noch glauben?
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Äußerlich betrachtet, wäre mir das Cover in der Buchhandlung bei der Vielzahl der Thriller bestimmt nicht ins Auge gefallen. Mir fehlt hier ein bisschen etwas hervorstechendes, ein Eyecatcher. Dafür wird ...

Äußerlich betrachtet, wäre mir das Cover in der Buchhandlung bei der Vielzahl der Thriller bestimmt nicht ins Auge gefallen. Mir fehlt hier ein bisschen etwas hervorstechendes, ein Eyecatcher. Dafür wird man mit dem Prolog mehr als belohnt. Auf den ersten Seiten schon Nervenkitzel, da liegt die Messlatte für den Rest der Story sehr hoch.

Wir lernen Patrick kennen. Seine Gedanken sind kursiv gedruckt, somit ist immer klar, von welcher Position aus, die Geschichte betrachtet wird. Ich möchte nicht zuviel verraten, da dieser Thriller auf die Überraschungsmomente abzielt, von denen es zuhauf gibt. 


Erschreckend fand ich dass nach Recherche des Autors, im 2011 alleine in Bayern einhundertelf Personen unschuldig in Haft genommen wurden und für 10362 Hafttage entschädigt werden mussten. Man möge sich nur mal vorstellen, man wäre eine(r) derjenigen. Grauenhaften Gedanke.


Ich schließe mich der Aussage des Autors an: "Es ist angsteinflößend, wie leicht es ist, jemanden zu einem Verdächtigen zu machen." (Seite 130)


Aber ... manchmal kommt auch alles anders, als man denkt! Fakt oder Fake? 

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Veröffentlicht am 17.10.2022

Irgendwann

Das Tor zur Welt: Träume
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Äußerlich betrachtet zeigt das Cover schon einen kleinen Ausschnitt aus der Auswandererstadt Hamburg. Ebenso auf der Umschlaginnenseite. Dort ist ein nachträglich koloriertes Luftbild vom Hamburg um 1910 ...

Äußerlich betrachtet zeigt das Cover schon einen kleinen Ausschnitt aus der Auswandererstadt Hamburg. Ebenso auf der Umschlaginnenseite. Dort ist ein nachträglich koloriertes Luftbild vom Hamburg um 1910 zu sehen. Sowohl Cover, als auch Umschlaginnenseite zeigen die Thematik eindrucksvoll und machen neugierig auf die Geschichte, die sich hinter den 656 Seiten verbirgt.  Der Prolog versetzt den Leser auf ein Schiff, das wohl in die Neue Welt segeln soll. Der Handlungszeitraum des ersten Teils ist 1892 und trägt den Untertitel Altes Land. Dort lernen wir Ava kennen. Ihr wurde früher erzählt, dass ihre Eltern in die Neue Welt gegangen wären und sie anschließend nachholen würden. Allerdings war das schon sehr lange her und irgendwie hatte sich niemand mehr bei ihr gemeldet. So ist sie bei einem armen Moorbauern gelandet und schuftet tagein tagaus. Dann plötzlich scheint alles schnell zu gehen, ihr Stiefvater möchte nach Amerika, damit die Familie eine Chance und das so schnell wie möglich. Doch halt - in Hamburg grasiert die Cholera und fordert zahlreiche Opfer. Der zweite Abschnitt spielt nun im Hamburg um 1911 und wir lernen Claire kennen. Ab jetzt nimmt die Geschichte richtig Fahrt auf und die Gefühle sind in ständigem Auf und Ab. Die Autorin schafft in jeder Szene eine Stimmung, die die Protagonisten lebendig werden lässt. Man liebt und leidet gleichermaßen. Wir begleiten die Damen bei ihren Entscheidungen, bei ihren Ängsten und uhren Sehnsüchten. Da es sich um einen Reihenauftakt handelt, bin ich nun sehr gespannt, was es mit Ava und Claire weitergeht. Werden sie ihr Glück in der Ferne finden? Ich freue mich schon auf die Fortsetzung.

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