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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.07.2017

Schöne Fantasygeschichte hinter der eine interessante Idee steckt

Mondprinzessin
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Inhalt

„Lynn bemerkt an ihrem Geburtstag, wie sich auf der Haut ihres Unterarms ein Sternenbild abzeichnet. Die einzelnen Punkte leuchten und Lynn versucht verzweifelt, sie zu verstecken. Als nicht nur ...

Inhalt

„Lynn bemerkt an ihrem Geburtstag, wie sich auf der Haut ihres Unterarms ein Sternenbild abzeichnet. Die einzelnen Punkte leuchten und Lynn versucht verzweifelt, sie zu verstecken. Als nicht nur die Sterne auf ihrem Arm, sondern auch sie selbst zu leuchten beginnt, ist nichts mehr, wie es war. Dunkle Schatten jagen sie – die Wächter des Mondes. Und sie begegnet Juri, der ihr erzählt, sie sei eine Prinzessin – kein Waisenkind. Trotz Lynns Unglauben folgt sie dem Mondkrieger und stellt sich ihren Verfolgern. Juri verliebt sich in Lynn, doch sie ist einem Prinzen bestimmt und nicht ihm…“


Meine Meinung

„Mondprinzessin“ war mein erstes Buch vom Drachenmond Verlag und was soll ich sagen? Die Gestaltung ist einfach zauberhaft! Das Offensichtlichste ist wohl das Cover, das nicht nur perfekt zum Inhalt passt, sondern auch für sich ein kleines Kunstwerk ist. Doch auch im Inneren sieht man deutlich wie viel Liebe in diesem Buch steckt. Die einzelnen Seiten sind mit kleinen Sternchen verziert und auch die ein oder andere Illustration ist zwischen dem Text versteckt. Die Aufmachung des Buches macht also schon mal richtig Lust auf die Geschichte!

Ava Reed wirft den Leser direkt mitten in das Geschehen hinein und auch wenn für mich persönlich einige Passagen auf den ersten Seiten noch verwirrend erschienen, hatte ich keine Schwierigkeiten in die Geschichte zu finden. Avas Schreibstil ist angenehm flüssig zu lesen und ich mochte ihre Ausdrucksweise über das komplette Buch hinweg sehr gerne. Was ich mir allerdings gewünscht hätte, wären an der ein oder anderen Stelle ein klein wenig detaillierte Beschreibungen der Umgebung.

Lynn, die Protagonistin der Geschichte, gefällt mir unglaublich gut. Sie ist gleichzeitig ein Mädchen von nebenan mit dem man sich als Leser leicht identifizieren kann, besitzt durch ihre Stärke und Kämpfernatur aber auch einen Vorbildcharakter.
Juri mag ich zwar auch sehr gerne, leider war er für mich auch am Ende der Geschichte immer noch nicht ganz greifbar. Hier hätte ich mir noch mehr Hintergrundinfos gewünscht, hätte gerne etwas mehr über seine Ecken und Kanten erfahren.
Und wenn wir schon bei den Charakteren sind, muss ich natürlich auch Tia erwähnen – den wohl süßesten Waschbären der Welt. Es hat keine Seite gebraucht und ich war schockverliebt! Wenn ihr genauer wissen wollt, was es mit Tia auf sich hat, müsst ihr das allerdings selbst nachlesen.

Anfang und Ende der Geschichte sind sehr spannend und actionreich gestaltet, aber auch im Mittelteil bleibt stets ein gewisses Spannungslevel aufrechterhalten, sodass ich immer neugierig war, wie es weitergeht. Außerdem finde ich die Welt, die Ava Reed in ihrer Geschichte entworfen hat, total interessant und sehr gelungen, da hätte ich sogar gerne noch ein bisschen mehr darüber erfahren.

Was ich etwas schade finde, ist, dass das Ende der Geschichte für mich persönlich etwas zu schnell kam. Auch mit der Lösung des Konflikts war ich nicht komplett zufrieden bzw. konnte sie nicht ganz nachvollziehen, doch da ich nicht spoilern möchte, werde ich auf diesen Punkt jetzt nicht genauer eingehen.

Fazit

Mit „Mondprinzessin“ ist Ava Reed eine zauberhafte Fanatsygeschichte gelungen, hinter der eine tolle Grundidee steckt und die absolut fesselnd ist. Einige Aspekte hätten für meinen Geschmack zwar noch etwas ausgebaut werden können, doch allem in allem wird dem Leser hier eine runde, in sich stimmige Geschichte geboten, die durch ihre starke Protagonistin und viele kreative und einzigartige Ideen der Autorin besticht.

Veröffentlicht am 20.01.2017

Tolles Spin-Off

Finding Cinderella
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„Finding Cinderella“ ist ein Spin-Off zu „Hope Forever“ und da ich dieses Buch wirklich geliebt habe, war für mich klar, dass ich auch das Spin-Off dazu lesen muss.

Mir ist schön öfter aufgefallen, dass ...

„Finding Cinderella“ ist ein Spin-Off zu „Hope Forever“ und da ich dieses Buch wirklich geliebt habe, war für mich klar, dass ich auch das Spin-Off dazu lesen muss.

Mir ist schön öfter aufgefallen, dass Colleen Hoover von vielen Lesern für ihren Schreibstil gelobt wird und auch ich bin ein Fan davon! Genau wie ihre anderen Bücher lebt auch „Finding Cinderella“ von einem Schreibstil, der eine perfekte Mischung aus purem Gefühl und lockerleichtem Humor beinhaltet. Die Sätze lassen sich super flüssig lesen und doch hält man manchmal inne, einfach, weil ein Satz so schön war, dass man ihn noch einmal lesen möchte.

Was mich überrascht hat, ist, dass die Geschichte aus der Sicht von Daniel und nicht aus der von Six geschrieben ist. Das macht angesichts der Story durchaus Sinn, doch ich war anfangs etwas skeptisch, da ich mich bei Liebesgeschichten oft besser in weibliche Charaktere hineinversetzen kann. Während des Lesens habe ich dann aber schnell gemerkt, dass das überhaupt kein Problem darstellt – im Gegenteil, ich fand es eher interessant eine komplette Liebesgeschichte mal aus der männlichen Perspektive zu erleben.

Six und Daniel mochte ich als Charaktere sehr gerne, wenn sie meiner Meinung nach auch nicht ganz an Sky und Holder herankommen. Six ist ein geheimnisvolles Mädchen, das ziemlich cool wirkt, innerlich aber doch ganz zerbrechlich ist. Daniel kann ich gar nicht so gut beschreiben, irgendwie ist er der Junge von nebenan, gleichzeitig hat er aber auch etwas ganz eigenes. Und er ist genau wie Six definitiv sehr lustig. Es gab einige Momente, in denen ich das Verhalten der beiden etwas merkwürdig fand, im Großen und Ganzen waren sie mir aber doch sehr sympathisch.

Mein größter Kritikpunkt an diesem Buch bezieht sich auf das rasante Tempo, in dem sich die Liebesgeschichte zwischen Six und Daniel entwickelt. Natürlich ist es angesichts der geringen Seitenanzahl nicht besonders überraschend, dass das Buch in dieser Hinsicht nicht ganz so viel Raum hergibt, jedoch finde ich an Colleen Hoovers Büchern ansonsten eben immer besonders toll, dass das gerade nicht der Fall ist und sie sich viel Zeit für die Entwicklung der Liebesgeschichten nimmt, sodass man sich besonders gut einfühlen kann. Das ist hier leider ein kleines bisschen verloren gegangen, weshalb die Liebesgeschichte für mich persönlich nicht ganz so glaubhaft war wie die anderen, die ich von der Autorin kenne; berühren konnte sie mich aber trotzdem!

Was ich an der Geschichte am besten fand, war, dass es sich angefühlt hat, als würde ich Nachhause kommen. Es war einfach klasse Sky und Holder wieder zu treffen und in die vertraute Welt der beiden noch mal eintauchen zu können. Da man sich mit „Finding Cinderella“ sehr spoilert, was „Hope Forever“ angeht, würde ich empfehlen, die Bücher unbedingt in der richtigen Reihenfolge zu lesen, es lohnt sich!

Fazit
"Finding Cinderella" schafft es nicht ganz, an Colleen Hoovers andere Werke heranzukommen, ist aber trotzdem sehr packend und verfügt über eine tolle Storyline. Für alle "Hope Forever"-Fans ein Muss!

Veröffentlicht am 20.01.2017

Spannende Dystopie mit interessanter Thematik

Flawed – Wie perfekt willst du sein?
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Gleich zu Beginn der Geschichte wird der Leser mitten in das Geschehen und Celestines Welt hineingeworfen. Das in Kombination mit Cecelia Aherns lockerem Schreibstil sorgt dafür, dass die Seiten nur so ...

Gleich zu Beginn der Geschichte wird der Leser mitten in das Geschehen und Celestines Welt hineingeworfen. Das in Kombination mit Cecelia Aherns lockerem Schreibstil sorgt dafür, dass die Seiten nur so dahinfliegen. Die Idee, die hinter der Geschichte steckt, finde ich sehr interessant, und ich muss sagen, dass ich bisher noch keine Geschichte gelesen habe, die sich mit dieser Thematik befasst hat. Eine Gesellschaft in der nur perfekte Menschen geduldet werden erscheint im ersten Moment vielleicht etwas abwegig und realitätsfern, doch das hat sich nach der Lektüre dieses Buches für mich komplett geändert. Nicht nur im Blick auf die Vergangenheit lassen sich unglaublich viele Bezüge herstellen, auch einige Parallelen zu unserer heutigen Leistungsgesellschaft haben sich mir beim Lesen geradezu aufgedrängt.

Die siebzehnjährige Celestine ist eine wahnsinnig interessante Protagonistin, weil sie nicht die typische Rebellin ist, die von Anfang an gegen das System aufbegehrt, im Gegenteil, sie ist zu Beginn fest von dessen Richtigkeit überzeugt. Und gerade das hat die Geschichte in meinen Augen wahnsinnig spannend gemacht, weil Celestine im Laufe des Buches eine riesige Entwicklung durchläuft. Außerdem muss ich noch erwähnen, dass ich es wirklich positiv finde, dass die Autorin eine dunkelhäutige Protagonistin gewählt hat, weil das meiner Meinung nach in Jugendbüchern viel zu selten vorkommt.
Das einzige, was mich an Celestine gestört hat, war, dass sie teilweise, besonders in einer bestimmten Situation, sehr naiv gehandelt hat. Positiv hingegen war, dass in diesem Jugendbuch nicht das typische "Junge rettet Mädchen"-Klischee erfüllt wurde – was leider viel zu oft in diesem Genre anzutreffen ist – sondern Celestine ein starker Charakter ist, der sich in den meisten Situationen selbst retten muss und dies auch tut.

Auch die Nebencharaktere sind gut ausgearbeitet und haben mich des Öfteren überrascht. Einige habe ich anfangs wenig gemocht und dann immer mehr ins Herz geschlossen, bei anderen war es genau umgekehrt und wieder andere habe ich zutiefst verabscheut - was man als Autor auch erst einmal schaffen muss!

Die Kapitel sind eher kurz gehalten, was mir ziemlich gut gefallen hat, da die Handlung dadurch relativ zügig voranschreitet und längere Durststrecken ausbleiben. Es gab mehrere Wendungen mit denen ich nicht gerechnet hätte und das Ende war so für mich auch nicht abzusehen. Allerdings ist die Geschichte nicht in sich abgeschlossen, was ich aber nicht schlimm finde, da der zweite Teil ja schon vor ein paar Tagen, also nicht einmal zwei Monate nach der Veröffentlichung von Band I, auf den Markt gekommen ist. Außerdem bin ich so natürlich umso gespannter, wie es mit Celestine weiter geht.

Fazit:
Insgesamt eine wirklich spannende Geschichte mit gut ausgearbeiteten Charakteren und einer Grundthematik, die zum Nachdenken anregt.

Veröffentlicht am 16.01.2017

Ein zauberhaftes Wintermärchen

Die silberne Königin
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Auf „Die silberne Königin“ bin ich mehr oder weniger zufällig aufmerksam geworden, als ich mal wieder ein bisschen in der Onleihe meiner Stadtbibliothek gestöbert habe. Auf der Suche nach einer winterlichen ...

Auf „Die silberne Königin“ bin ich mehr oder weniger zufällig aufmerksam geworden, als ich mal wieder ein bisschen in der Onleihe meiner Stadtbibliothek gestöbert habe. Auf der Suche nach einer winterlichen Lektüre für zwischendurch ist mir das wundervolle Cover direkt ins Auge gesprungen und auch der Klappentext hat mich angesprochen. Also habe ich nicht lange gefackelt, mir das eBook ausgeliehen und direkt mit dem Lesen begonnen.

Schon die ersten Seiten der Geschichte haben mich absolut begeistert. Katharina Seck entführt den Leser in ein zauberhaftes Wintermärchen, das durch viele liebevolle Details und eine absolut sympathische Protagonistin glänzt. Ich liebe es, wenn es Geschichten schaffen, eine bestimmte Stimmung in mir zu erzeugen, sodass ich beim Lesen das Gefühl habe, selbst mitten in der Geschichte zu stecken – und das hat dieses Buch definitiv geschafft. Doch nicht nur die Atmosphäre, auch der Spannungsbogen wird schon auf den ersten Seiten aufgebaut, sodass ich gar nicht mehr mit dem Lesen aufhören wollte. Besonders gut hat mir auch gefallen, dass es eine Geschichte in der Geschichte gab. Ich habe schon einige Bücher gelesen, in denen mich genau das gestört hat, doch das lag dann meist daran, dass die beiden Geschichten nicht besonders gut verknüpft wurden oder eine der beiden Geschichten nicht so spannend war wie die andere. Hier war das jedoch überhaupt nicht der Fall!

Katharina Secks Schreibstil hat mich sehr positiv überrascht, denn ihre Wortwahl ist perfekt auf die märchenhafte Geschichte abgestimmt und das ohne schwülstig oder aufgesetzt zu wirken. Ich würde ihren Schreibstil als sehr detailverliebt beschreiben, und das wirklich im positiven Sinn, denn ich hatte beim Lesen stets das Gefühl hautnah am Geschehen dabei zu sein und trotz den detaillierten Beschreibungen hat sich das Buch flüssig lesen lassen.

Nun zu meinen Kritikpunkten. Die erste Hälfte des Buches hätte ich mit fünf Sternen (bzw. in meinem Fall: Blüten :D) bewertet, doch die zweite Hälfte war in meinen Augen etwas schwächer. Ich fand die Geschichte irgendwann sehr vorhersehbar und mochte auch die Wendung, die die Handlung genommen hat, nicht ganz so sehr. Auch die Spannung ist im zweiten Teil des Buches ziemlich abgeflaut, es gab zwar einen Höhepunkt, aber selbst der konnte mich nicht so sehr packen, wie ich es mir von einem Buch wünsche.

Trotz dieser Kritikpunkte muss ich allerdings sagen, dass ich das Lesen dieses Buches wirklich sehr genossen habe, und wenn es ein Buch schafft, mich beim Lesen so sehr in seine Atmosphäre hineinzuziehen, dann kann ich sowieso nicht anders als es zu mögen.

Veröffentlicht am 07.07.2017

Ein etwas anderer Sparks-Roman

Wenn du mich siehst
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Inhaltsangabe

"Mitten auf einer einsamen nächtlichen Landstraße bleibt Marias Auto liegen. Ein Wagen hält, ein bedrohlich aussehender, muskelbepackter Mann steigt aus – und wechselt ihr freundlich den ...

Inhaltsangabe

"Mitten auf einer einsamen nächtlichen Landstraße bleibt Marias Auto liegen. Ein Wagen hält, ein bedrohlich aussehender, muskelbepackter Mann steigt aus – und wechselt ihr freundlich den Reifen. Colin Hancock hat schon viele dumme Entscheidungen in seinem Leben getroffen und bitter dafür büßen müssen, eine Beziehung ist das Letzte, was er sucht. Doch so wenig Maria und Colin zusammenzupassen scheinen und so sehr sie sich auch dagegen wehren: Sie verlieben sich rettungslos ineinander. Aber ihnen droht größte Gefahr, denn ein finsteres Kapitel aus ihrer Vergangenheit holt Maria ein und lässt sie um ihr Leben fürchten. Werden die alten Dämonen alles zerstören, oder kann ihre Liebe Colin und Maria in der dunkelsten Stunde retten?"


Meine Meinung

Ich habe bisher wohl von keinem Autor so viele Bücher gelesen wie von Nicholas Sparks. Besonders in meiner Teenagerzeit haben es mir Bücher wie „Wie ein einziger Tag“ und „Zeit im Wind“ sehr angetan und seit dem lese ich auch mindestens einmal im Jahr noch einen Sparks. Ich liebe die Mischung aus Herzschmerz, Sommerstimmung und ganz großen Gefühlen, die seine Bücher bereithalten. Umso gespannter war ich natürlich auch auf das im letzten Frühjahr erschiene Werk „Wenn du mich siehst“, doch wie das immer so ist, gibt es noch unzählige andere Bücher auf dem SuB, die gelesen werden wollen und die ein oder andere Neuerscheinung muss erst einmal warten. Doch in diesem Monat war es endlich so weit und „Wenn du mich siehst“ durfte bei mir einziehen, an dieser Stelle auch noch einmal vielen Dank an den Heyne Verlag für das Rezensionsexemplar!

Der erste Eindruck des Buches war durchaus positiv. Das Cover ist meiner Meinung nach wunderschön und versprüht direkt eine gehörige Portion Sommer, Sonne, Sonnenschein. Da ich, als das Buch bei mir ankam, gerade wahnsinnig Lust auf eine schöne Sommerlektüre hatte, habe ich auch nicht lange gefackelt und direkt mit dem Lesen begonnen.

Die Geschichte setzt direkt mit einem fesselnden Prolog ein, bei dem der Leser auf einen Unbekannten trifft, der eine junge Frau beobachtet und dabei starke Rachegedanken hegt. Was es genau damit auf sich hat, bleibt jedoch erst einmal offen, wodurch gleich zu Beginn des Buches eine gewisse Grundspannung herrscht.
Im darauffolgenden Kapitel lernt man Colin kennen. Ziemlich schnell wird klar, dass er ein sehr spezieller Protagonist mit einer dunklen Vergangenheit ist, doch je mehr man über ihn erfährt, umso deutlicher wird, dass er eigentlich ein gutes Herz hat und alles daran setzt, nicht mehr der zu sein, der er früher einmal war. Nicht selten kommt ihm dabei allerdings sein aufbrausendes Temperament in die Quere.
Kurz darauf begegnet der Leser auch Maria. Sie ist durch ihre zurückhaltende und brave Art auf den ersten Blick das komplette Gegenteil von Colin, doch im Laufe der Geschichte wird klar, dass die beiden doch einige Gemeinsamkeiten haben und besser zusammen harmonieren als ihre erste Begegnung vermuten lassen würde. Maria hat deutlich weniger Ecken und Kanten als Colin, wirkt jedoch trotzdem glaubhaft, wenn vielleicht auch ein wenig blasser neben Colin.
Die Geschichte wird übrigens von einem auktorialen Erzähler erzählt, sodass der Leser sowohl einen Einblick in Marias als auch in Colins Gefühle und Gedanken bekommt, wobei das immer kapitelweise wechselt.

Wie immer ist der Schreibstil von Nicholas Sparks sehr flüssig und angenehm zu lesen, worin sich dieses Werk allerdings von den meisten seiner anderen Bücher unterscheidet sind die starken Thrillerelemente, die er hier eingebaut hat. Es gibt zwar auch einige andere Bücher von ihm, die über Thrillerelemente verfügen, doch in diesem Buch haben sie zumindest im zweiten Teil der Geschichte stark über die Liebesgeschichte dominiert. Und hier komme ich auch schon zu einem meiner Kritikpunkte. Wie schon geschrieben erwarte ich von einem Nicholas Sparks Roman Herzschmerz, Romantik und eben die ganz großen Gefühlen und genau das kam mir in diesem Buch etwas zu kurz. Und auch mit den Thrillerelementen war ich nicht ganz zufrieden. Wenn sie schon einen so großen Raum einnehmen, würde ich mir noch mehr Spannung und Unvorhersehbarkeit wünschen, in diesem Fall waren sie nämlich leider eher lasch.

Der Spannungsbogen hat sich direkt von Beginn des Buches bis zum Schluss hin aufgebaut, wobei sich der Mittelteil etwas gezogen hat. Anfang und besonders Schluss der Geschichte waren jedoch ziemlich fesselnd. Auch wenn ich vergeblich auf einen überraschenden Plottwist gewartet habe, war das Ende für mich in dieser Form jedoch nicht vorhersehbar, aber durchaus schlüssig, was dem Buch noch mal einen dicken Pluspunkt eingebracht hat.

Was ich ein wenig schade fand, war, dass das Buch deutlich weniger Sommerstimmung versprüht hat als ich es sonst von Nicholas Sparks gewohnt bin. Die zweite Hälfte der Geschichte war eher im Herbst angesiedelt, was nicht ganz zu dem Cover passt, dass eine gewaltige Portion Sommerstimmung versprüht.


Fazit

„Wenn du mich siehst“ unterscheidet sich in gewissen Punkten deutlich von den anderen Werken des Autors. Zum einen verfügt es über starke Thrillerelemente, hinter denen die Liebesgeschichte teilweise eher in den Hintergrund tritt und zum anderen geht auch die für seine Bücher sonst so typische Sommerstimmung etwas unter. Jedoch konnten mich die Charaktere und das in sich schlüssige Ende des Buches, wie natürlich auch der gewohnt flüssige Schreibstil des Autors überzeugen.
Insgesamt verfügt das Buch über eine solide Geschichte, die vor allem im letzten Drittel durchaus spannend ist und mich gut unterhalten hat.