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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.07.2017

Ein Buch mit vielen Besonderheiten und sehr authentischen Charakteren

Maybe Someday
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Inhaltszusammenfassung

„Das Letzte, was Sydney will, als sie bei dem attraktiven Gitarristen Ridge einzieht, ist, sich in ihn zu verlieben. Zu frisch ist die Wunde, die ihr Ex hinterlassen hat. Und auch ...

Inhaltszusammenfassung

„Das Letzte, was Sydney will, als sie bei dem attraktiven Gitarristen Ridge einzieht, ist, sich in ihn zu verlieben. Zu frisch ist die Wunde, die ihr Ex hinterlassen hat. Und auch Ridge hat gute Gründe, seine neue Mitbewohnerin nicht zu nah an sich ranzulassen, denn er hat seit Jahren eine feste Freundin: Maggie – hübsch, sympathisch, klug, witzig. Und dann passiert es doch. Als Sydney beginnt, Ridge beim Songschreiben zu helfen, kommen sie sich näher als erwartet. Auch wenn beide die Stopptaste drücken, bevor wirklich etwas passiert, können sie nichts gegen die immer intensivere Anziehung ausrichten, die sie zu unterdrücken versuchen – vergeblich.“


Meine Meinung

Colleen Hoover ist und bleibt eine meiner Lieblingsautorinnen und „Maybe Someday“ hat mich darin nur noch weiter bestärkt. Was mich an jedem ihrer Bücher immer wieder auf’s Neues fasziniert ist ihr Schreibstil, der zugleich sehr locker und angenehm zu lesen ist, aber auch wahnsinnig viele Emotionen übermittelt. Auch in „Maybe Someday“ gab es wieder einige wunderschön geschriebene Passagen, die ich mir mit einem Post-it markieren musste. Besonders ein Zitat ist mir auch jetzt, ein paar Tage nach dem Lesen dieses Buches, noch im Kopf geblieben:
„Das Alphabet hat 26 Buchstaben, und man sollte meinen, dass diese 26 Buchstaben nur begrenzte Ausdrucksmöglichkeiten bieten. Man sollte meinen, diese Buchstaben könnten nur eine begrenzte Zahl von Gefühlslagen hervorrufen, wenn sie gemischt und zu Worten zusammengesetzt werden.
Aber die Anzahl der Gefühlslagen, in die einen diese 26 Buchstaben versetzen können, ist unendlich, und dieser Song ist der lebende Beweis dafür.“

Und da kommen wir auch schon zu einer zweiten Besonderheit, die dieses Buch zu einem außergewöhnlichen Leseerlebnis für mich gemacht hat: Die Songs. Wie die Inhaltsangabe schon verrät, nimmt das gemeinsame Songschreiben von Sydney und Ridge einen wesentlichen Teil der Geschichte ein. Das Besondere daran ist, dass nicht nur der Songtext zu jedem dieser Songs abgedruckt ist, sondern auch noch die Möglichkeit besteht, die jeweiligen Songs direkt während des Lesens kostenlos über das Smartphone anzuhören. Ich muss sagen, dass ich diese Idee wirklich wahnsinnig toll finde, besonders weil die Songs in enger Zusammenarbeit zwischen der Autorin und dem Musik Griffin Peterson entstanden sind und damit perfekt zu der Geschichte passen und die Emotionen während des Lesens noch einmal verstärken.

Neben dem Soundtrack zum Buch konnten mich auch dieses Mal wieder die Charaktere begeistern, die Colleen Hoover erschaffen hat. Ich muss sagen, dass es in meinen Augen kaum ein Autor schafft so lebendige, realistische und vielschichtige Charaktere zu entwerfen wie Colleen Hoover. Bei ihren Charakteren habe ich fast immer das Gefühl, dass sie mitten aus dem Leben gegriffen sind und das finde ich toll. Sydney mochte ich als Protagonistin ziemlich gerne, wenn ich auch nicht all ihre Entscheidungen immer ganz nachvollziehen konnte und zugegeben muss, dass sie neben Ridge ab und zu etwas untergegangen ist. Ridge ist nämlich ein mehr als außergewöhnlicher Charakter, der wahnsinnig interessant ist und dieser Geschichte etwas sehr Originelles gegeben hat. Ich möchte nicht zu viel über ihn verraten, deshalb sage ich nur so viel: Man muss ihn einfach lieben.

Die Geschichte an sich hat mir ebenfalls sehr gut gefallen. Colleen Hoover hat es geschafft, dass ich bis zum Schluss nicht wusste, wie die Geschichte von Sydney und Ridge ausgeht und ich mochte es, dass sie mit diesem Buch mal eine Liebesgeschichte der anderen Art geschrieben hat. Klar, Dreiecksgeschichten gibt es zu Haufe, doch jeder, der dieses Buch liest, wird schnell merken, dass diese hier ganz anders ist.

Trotz des vielen Lobes habe ich allerdings auch ein paar kleine Kritikpunkte. Wie ich schon weiter oben geschrieben habe, konnte ich das Verhalten von Sydney und auch teilweise von Ridge nicht immer ganz nachvollziehen. Was mich jedoch am meisten gestört hat, waren zwei Alkoholexzesse, die im Laufe der Geschichte vorkamen. Natürlich hat sich die Autorin etwas dabei gedacht, diese Szenen einzubauen, jedoch sollte meiner Meinung nach dann auch etwas kritischer damit umgegangen werden, vor allem da die Autorin ein ziemlich junges Publikum anspricht.

Außerdem ist mir die Lösung des Konflikts – wenn sie so für mich auch nicht vorherzusehen war – etwas zu schnell gegangen und zu einfach erschienen. Ich konnte in diesem Moment die Entscheidungen der Charaktere nicht ganz nachvollziehen und hatte eher den Eindruck, dass die Autorin schnell zu dem Ende kommen wollte, das sie sich für ihre Geschichte gewünscht hatte. Das Ende an sich war dann allerdings wieder sehr emotional und stimmig.

Fazit

Auch mit „Maybe Someday“ hat es Colleen Hoover wieder geschafft, absolut authentische Charaktere zu erschaffen, die sich mit jeder Seite mehr in mein Herz geschlichen haben. Es gab mehrere Besonderheiten, die diese Geschichte wirklich zu einem einmaligen Leseerlebnis gemacht haben – der spezielle Soundtrack zum Buch ist dabei nur eine von vielen.

Veröffentlicht am 07.07.2017

Eine sehr berührende Geschichte, die todtraurig ist, aber dennoch Hoffnung vermittelt

Sieben Minuten nach Mitternacht
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Inhalt

„Das Monster erscheint sieben Minuten nach Mitternacht. Aber es ist nicht das Monster, das Conor fürchtet. Was er eigentlich fürchtet, ist jener monströse Albtraum, der ihn jede Nacht quält, seit ...

Inhalt

„Das Monster erscheint sieben Minuten nach Mitternacht. Aber es ist nicht das Monster, das Conor fürchtet. Was er eigentlich fürchtet, ist jener monströse Albtraum, der ihn jede Nacht quält, seit seine Mutter ihre Behandlung begann. Dieser Traum, in dessen Herzen tiefstes Dunkel herrscht und wo im Abgrund ein Albtraumwesen lauert, bis dann ein Schrei die Nacht zerreißt … Das Monster aber, das scheinbar im Garten hinter Conors Haus lebt, verkörpert etwas völlig anderes. Es ist uralt, wild und weise – es ist das Leben selbst. Es wird Connor in seinen Albtraum begleiten und ihm das Gefährlichste überhaupt abverlangen: die ganze Wahrheit hinter seinem Schmerz!“

Meine Meinung

Als allererstes muss ich sagen, dass ich die Aufmachung von dem Buch wahnsinnig toll finde! Schon das Cover gefällt mir sehr gut, aber im Inneren hat das Buch sogar noch mehr zu bieten. Die einzelnen Seiten sind mit Zeichnungen versehen, die super gut mit der Geschichte harmonieren und ihre düstere Stimmung noch stärker spürbar werden lassen. Das macht das Leseerlebnis für mein Empfinden ganz besonders.

Auch der Schreibstil des Autors gefällt mir sehr gut, da er flüssig zu lesen ist, es aber trotzdem schafft, eine Stimmung aufzubauen. Außerdem trifft er für meinen Geschmack genau das richtige Maß an Detailliertheit, so hatte ich beim Lesen stets ein Bild der Umgebung und der Charaktere vor Augen, ohne dass zu viel vorgegeben wurde.

Da das Buch nur ungefähr 200 Seiten dick ist, wird am Anfang nicht viel Zeit verschwendet, sondern der Leser wird direkt mitten in das Geschehen, sprich in einen von Connors Albträumen, hineingeworfen. Diese Albträume haben mir zwar keine Gänsehaut beschert, doch ich fand sie durchaus interessant und spannend, weil ich mich die ganze Zeit gefragt habe, was deren Bedeutung ist und wie am Ende alles miteinander zusammenhängt. Damit konnte der Autor direkt zu Beginn meine Neugier wecken.

Connor, den Protagonisten der Geschichte, mochte ich sehr gerne. Seine Gefühle und Motive haben sich mir manchmal nicht direkt erschlossen, doch je weiter die Geschichte voran geschritten ist, umso besser konnte ich ihn verstehen und am Ende habe ich einfach nur noch mit ihm gefühlt. Die anderen Charaktere stehen eher im Hintergrund, was ich angesichts des Inhalts aber durchaus positiv fand; den Fokus mehr auf sie zu legen, hätte nur den Fortschritt der eigentlichen Geschichte verzögert.

Während ich zu Beginn des Buches noch an einigen Stellen etwas verwirrt war, hat sich mir, je weiter ich gelesen habe, die Botschaft des Buches immer mehr erschlossen. Das Ende war für mich zwar nicht komplett überraschend, aber dafür absolut stimmig und emotional. Ich glaube, dass jeder, der schon einmal mit der Angst zu kämpfen hatte, einen geliebten Menschen zu verlieren, sich hundertprozentig in Connor hineinversetzen kann. Mir jedenfalls ist es so ergangen und genau deshalb ist das Buch meiner Meinung nach etwas ganz Besonderes.
Es kommt selten vor, dass ich beim Lesen eine Träne verdrücke, doch dieses Buch hat es geschafft. Und trotzdem war ich am Ende nicht nur traurig, weil mir die Botschaft der Geschichte gleichzeitig auch ein Gefühl der Hoffnung vermittelt hat.

Mein einziger Kritikpunkt an dem Buch bezieht sich auf den geringen Umfang. Irgendwie tue ich mir immer schwer damit, weil es dann immer noch einiges gibt, was mich interessieren würde, aber leider nicht behandelt wird, und ich das Gefühl habe, die Charaktere noch nicht richtig zu kennen. Allerdings kann ich mir vorstellen, dass der Autor gerade Letzteres bewusst so handhaben wollte, da man dadurch den Eindruck bekommt, dass es gar nicht so wichtig ist, wem genau das alles passiert, weil es eben jedem passieren könnte.

Fazit

„Sieben Minuten nach Mitternacht“ erzählt eine sehr berührende Geschichte, die todtraurig ist, aber doch auch Hoffnung vermittelt. Aufgrund des geringen Umfangs ist es eine eher kurzweilige Geschichte, die mir aber wegen ihrer Einzigartigkeit und ihrer wichtigen Botschaft bestimmt noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Veröffentlicht am 07.07.2017

Eine wunderbar phantastische Welt mit interessanten Charakteren und einer guten Portion Spannung

Das Reich der sieben Höfe – Dornen und Rosen
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„Das Reich der sieben Höfe“ ist wohl eines der am meist gehypten Bücher des Jahres. Trotzdem war ich mir anfangs ziemlich unsicher, ob es etwas für mich ist, da ich normalerweise nicht so viel mit Elfen ...

„Das Reich der sieben Höfe“ ist wohl eines der am meist gehypten Bücher des Jahres. Trotzdem war ich mir anfangs ziemlich unsicher, ob es etwas für mich ist, da ich normalerweise nicht so viel mit Elfen anfangen kann bzw. die Bücher, die ich bisher darüber gelesen habe, mich nie komplett überzeugen konnten. Was mich letztendlich dazu bewogen hat, es doch zu kaufen, waren die durchweg positiven und größtenteils sogar völlig begeisterten Meinungen der Leser. Die ganzen überschwänglichen Lobpreisungen haben mich immer neugieriger gemacht, sodass ich einfach selbst herausfinden musste, was dieses Buch so besonders macht.

„Das Reich der sieben Höfe“ war mein erstes Buch von Sarah J. Maas, aber – so viel kann ich an dieser Stelle schon verraten – es wird sicher nicht das letzte sein. Der erste Eindruck des Buches war schon mal sehr positiv. Das deutsche Cover gefällt mir noch besser als das originale und passt meiner Meinung nach auch sehr gut zum Inhalt. Auf den ersten Seiten des Buches findet sich eine Karte, die die magische Welt, in der Sarah J. Maas‘ Geschichte spielt, abbildet. Ich liebe Karten in Büchern und muss sagen, dass diese auch später noch sehr hilfreich für mich war.

Der Beginn der Geschichte hat mich etwas an „Die Tribute von Panem“ erinnert. Ein Mädchen in ärmlicher Kleidung, halb abgemagert, streift im tiefsten Winter mit knurrendem Magen und Pfeil und Bogen durch den Wald, um für sich und seine Familie etwas zum Essen zu besorgen. Bei dem Mädchen handelt es sich um die Protagonistin Feyre, die schon in dieser ersten Szene sehr mutig und stark erscheint. Mit diesem Einstieg konnte mich Sarah J. Maas direkt fesseln und auch die folgenden Kapitel waren spannend und auch ein wenig düster gestaltet.

Der Schreibstil der Autorin ist mir direkt zu Beginn positiv aufgefallen. Er ist angenehm und flüssig zu lesen, aber trotzdem nicht allzu einfach und glatt. Die Geschichte wird aus der Perspektiv von Feyre erzählt und ich mochte ihre starke und selbstbewusste Stimme sehr gerne. Besonders gut haben mir auch die bildlichen und detaillierten Beschreibungen der Umgebung und Charaktere gefallen. Außerdem ist es der Autorin gelungen mich an die für mich relativ fremde Welt der Fae heranzuführen, ohne dafür langatmige Erklärungen zu gebrauchen.

Feyre habe ich sehr schnell ins Herz geschlossen, wobei mich manchmal ihre Dickköpfigkeit und ihr starkes Misstrauen schon ein wenig genervt haben. Da ich allerdings völlig nachvollziehen konnte, woher diese Einstellung kam, hat dies nicht dazu geführt, dass sie mir weniger sympathisch wurde. Ich hätte sie nur das ein oder andere Mal gerne ein bisschen geschüttelt. Im Großen und Ganzen haben allerdings Feyres positiven Eigenschaften deutlich überwogen. Durch ihren Mut, ihre Stärke und ihren Scharfsinn ist sie ein Charakter zu dem man aufblicken und von dem man vielleicht auch das ein oder andere lernen kann. Was mir auch sehr gut gefällt, ist Feyres kreative Ader, die auch einen Einfluss darauf hat, wie sie die Welt um sich herum wahrnimmt, weshalb es sehr viel Spaß macht, die Geschichte durch ihre Augen zu erleben.
Tamlin, der Fae, bei dem Feyre später lebt, erscheint zuerst sehr gefährlich und angsteinflößend, doch dem aufmerksamen Leser wird relativ schnell klar, dass mehr hinter seiner furchteinflößenden Fassade steckt. Im Grunde hat es nicht lange gedauert, bis ich Vertrauen zu ihm gefasst habe, wobei sein Handeln für mich nicht ganz durchschaubar erschien und ich mich des Öfteren fragte, ob ich vielleicht doch auf dem Holzpfad war. Manchmal erschien mir Tamlin sogar fast etwas zu gut und rein, in dieser Hinsicht fand ich den schattenumwobenen Rhysand, der im späteren Verlauf der Geschichte auftaucht, noch ein bisschen interessanter.

Die phantastische Welt, die Sarah J. Maas in diesem Buch entworfen hat, gefällt mir mehr als gut. Feyre verbringt den Großteil des Buches auf dem Frühlingshof, der einfach nur traumhaft schön beschrieben wird. Doch auch die dunkle Seite dieser Welt kommt immer mal wieder zum Vorschein und sorgt für ordentlich Spannung in der Geschichte. Ich bin sehr gespannt, was man in den nächsten Bänden noch über die anderen Höfe erfahren wird, die kleinen Einblicke, die dem Leser im ersten Teil geboten werden, machen auf jeden Fall neugierig und ich kann schon jetzt sagen, dass ich mich in diese magische Welt der Fae verliebt habe!
Meine anfängliche Befürchtung, dass ich mit den Fae nicht viel anfangen kann, hat Sarah J. Maas im Keim erstickt. Besonders die sogenannten High Fae sind mehr als interessante, hoch intelligente und starke Wesen, die wenig mit den tierischen Gestalten gemein haben, wie ich sie aus anderen Geschichten kenne.

Die Handlung schreitet in einem angemessenen Tempo voran, wenn ich mir im Mittelteil vielleicht auch noch ein wenig mehr Spannung gewünscht hätte. Im letzten Drittel des Buches nimmt die Handlung dann zunehmend an Fahrt auf und hält auch die ein oder andere überraschende Wendung bereit. Das Ende ist meiner Meinung nach sehr gelungen gestaltet. Zum einen ist es sehr rund und stimmig, sodass die Handlung erst einmal abgeschlossen ist, zum anderen ist es aber auch sehr überraschend und eröffnet einige neue Perspektiven für den zweiten Teil.


Fazit

Mit dem ersten Teil der „Das Reich der sieben Höfe“-Reihe ist Sarah J. Maas eine einzigartige und fesselnde Fantasygeschichte gelungen, die in einer komplexen phantastischen Welt angesiedelt ist und über interessante und vielschichtige Charaktere verfügt. Auch die Unvorhersehbarkeit der Handlung und die Darstellung der Fae konnten mich überzeugen. Wer Fantasygeschichten mag, wird diese Geschichte lieben!

Veröffentlicht am 07.07.2017

Spannende Märchenadaption

Die Dreizehnte Fee
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Inhalt:
„Ich bin nicht Schneewittchen.
Ich bin die böse Königin.

Für tausend Jahre schlief die Dreizehnte Fee den Dornröschenschlaf, jetzt ist sie wach und sinnt auf Rache. Eine tödliche Jagd beginnt, ...

Inhalt:
„Ich bin nicht Schneewittchen.
Ich bin die böse Königin.

Für tausend Jahre schlief die Dreizehnte Fee den Dornröschenschlaf, jetzt ist sie wach und sinnt auf Rache. Eine tödliche Jagd beginnt, die nur einer überleben kann. Gemeinsam mit dem geheimnisvollen Hexenjäger erkundet sie eine Welt, die ihr fremd geworden ist. Und sie lernt, dass es mehr gibt als den Wunsch nach Vergeltung.

»Kennst du das Märchen von Hänsel und Gretel?«, frage ich flüsternd. Er braucht mir nicht zu antworten, er weiß, dass nicht alle Märchen wahr sind. Nicht ganz zumindest.
Es gibt keine Happy Ends, es gab sie nie. Für keine von uns.“


Meine Meinung:

„Die Dreizehnte Fee“ ist eine Reihe, auf die ich schon 2015 durch den LovelyBooks Leserpreis aufmerksam wurde, da der zweite Teil der Trilogie in diesem Jahr den dritten Platz in der Sparte „Fantasy & Science Fiction“ belegt hat. Als dann der dritte Teil im darauffolgenden Jahr ebenfalls diesen Platz für sich beansprucht hat, war endgültig klar, dass ich die Reihe mal genauer unter die Lupe nehmen muss.

Da ich ein großer Märchenfan bin, hat mich die Inhaltsangabe sofort angesprochen und das Cover ist natürlich sowieso ein absoluter Blickfang. Durch die goldenen Ranken im Zentrum, die mich sehr an einen Spiegel erinnern, und die Elemente einer Brombeerhecke wird hier direkt ein Märchenbezug hergestellt. Ich empfinde es immer als großen Pluspunkt, wenn das Cover eines Buches so wunderbar auf die Geschichte abgestimmt ist.
Cover und Inhaltsangabe konnten mich also vollkommen überzeugen, weshalb klar war, dass ich das Buch unbedingt lesen muss. Jetzt, zwei Jahre nachdem ich auf die Reihe aufmerksam wurde, durfte das erste Buch endlich bei mir einziehen und die Neugier auf die Geschichte war nach wie vor extrem hoch.

Als ich das Buch dann endlich in die Hand nahm, um mit der Geschichte zu starten, stellte ich schnell fest, dass das Buch auch im Inneren illustrationsmäßig einiges zu bieten hat. Auf jeder Seite finden sich die Brombeerhecken-Elemente des Covers wieder und zwischen den einzelnen Kapiteln gibt es hin und wieder noch wunderschöne Zeichnungen, die perfekt zu der düsteren Atmosphäre der Geschichte passen.

Die Geschichte setzt mit einem Prolog ein, wobei sich die Autorin allerdings nicht lange mit Erklärungen und gleichem aufhält, sondern den Leser direkt in das Geschehen hineinwirft. Dies sorgte dafür, dass ich auf den ersten Seiten etwas verwirrt war, baute aber gleichzeitig direkt zu Beginn eine gute Portion Spannung auf. Schon auf den ersten Seiten ist mir aufgefallen, dass Julia Adrians Schreibstil hervorragend zur Geschichte passt. Ihre Ausdrucksweise ist schon an sich sehr mystisch, wodurch die magische Stimmung im Buch noch einmal unterstrichen wird. Außerdem schreibt sie sehr bildlich und schafft es ganz nebenbei, ohne sich dafür mit längeren Erklärungen aufhalten zu müssen, der Umgebung einen märchenhaften Charme zu verleihen.

Schnell wird klar, dass es sich bei „Die Dreizehnte Fee“ um eine ganz besondere Märchenadaption handelt, denn die Märchen, die in die Geschichte einfließen, sind zwar allesamt sehr bekannt, wurden von der Autorin allerdings auf eine ganz neue Art verändert und miteinander verknüpft. Diese Veränderungen fand ich sehr interessant und spannend und ich mochte auch die düstere Note, die sie den Märchen verliehen hat, allerdings muss ich sagen, dass ich an einigen Stellen das Gefühl hatte, nicht richtig durchzublicken, was die Autorin mit ein paar Hintergrundinformationen mehr leicht hätte vermeiden können.

Die dreizehnte Fee ist eine sehr komplexe Figur. Erwartet man aufgrund des Klappentextes vielleicht noch, dass sie die reine Ausgeburt des Teufels ist, wird im Laufe der Geschichte schnell klar, dass sie auch eine andere Seite hat. Ihr Charakter ist zugleich Gut UND Böse, was dazu geführt hat, dass ich bis jetzt nicht so recht weiß, was ich von ihr halten soll. Dies ist jedoch keinesfalls negativ zu werten, da ich diese komplexe Figur als willkommene Abwechslung von einer Masse aus einfältigen Charakteren empfinde und umso gespannter darauf bin, wie es mit ihr weitergeht.
Der Hexenjäger ist ein ebenso undurchschaubarer Charakter wie die dreizehnte Fee, nur dass ich für ihn bis jetzt noch keine wirklichen Sympathien entwickeln konnte. Ich empfand seine Handlungen an einigen Stellen als sehr widersprüchlich und erhoffe mir, ihn im nächsten Teil der Reihe etwas besser kennenzulernen.

Mit am besten hat mir die phantastische Welt gefallen, die Julia Adrian erschaffen hat. Die Schauplätze wirkten sehr magisch und zauberhaft, aber auch düster und gruselig. Auf jeden Fall hatte ich stets ein genaues Bild vor Augen und brenne darauf mehr über diese Welt zu erfahren.

Mein größter Kritikpunkt ist wohl, dass mir vieles zu schnell ging. Wie schon erwähnt, hätte ich mir an der einen oder anderen Stelle mehr Hintergrundwissen gewünscht und viele Szenen hätten noch vertieft werden können, da ich das Gefühl hatte, dass die Autorin an manchen Stellen regelrecht durch die Geschichte gehetzt ist und damit ganz viel Potenzial ungenutzt geblieben ist. Jedoch sind dadurch natürlich überhaupt keine Leerläufe entstanden, in denen die Spannung abgeflacht wäre, was wiederum ein Pluspunkt war.

Fazit

Mit „Die Dreizehnte Fee: Erwachen“ ist Julia Adrian eine spannende und düstere Geschichte gelungen, in der wir den altbekannten Märchen auf ganz neue Art und Weise begegnen. Die phantastische Welt, die die Autorin in ihrem Werk erschaffen hat, versprüht jede Menge magischen Charme und wird sehr bildhaft dargestellt. Teilweise wirkte es so, als hetze die Autorin etwas zu schnell von einem Ereignis zum nächsten, wodurch sie meiner Meinung nach etwas Potenzial verschenkt hat, andererseits gab es dadurch in dieser Geschichte überhaupt keinen Leerlauf, in dem Langeweile hätte aufkommen können. „Die Dreizehnte Fee: Erwachen“ ist damit zwar eine eher kurzweilige Geschichte, dennoch aber absolut lesenswert, zudem es ja noch zwei weitere Teile gibt, in denen wir mehr über die Welt der dreizehnten Fee erfahren werden.

Veröffentlicht am 29.04.2023

Etwas schwächer als Band eins, aber dennoch sehr lesenswert

Whitestone Hospital - Drowning Souls
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"Drowning Souls" knüpft nahtlos an die Ereignisse des ersten Bandes "High Hopes" an, weshalb man diesen definitiv vorher lesen sollte. Aufgrund dessen, dass dieser Band inhaltlich direkt an Teil eins anschließt, ...

"Drowning Souls" knüpft nahtlos an die Ereignisse des ersten Bandes "High Hopes" an, weshalb man diesen definitiv vorher lesen sollte. Aufgrund dessen, dass dieser Band inhaltlich direkt an Teil eins anschließt, ist es mir anfangs ziemlich schwer gefallen, mich an die neuen Protagonisten zu gewöhnen. Vor allem in Sierras Kapiteln war ich gedanklich die ganze Zeit noch bei Laura, der vorherigen Protagonistin, und musste mich immer wieder daran erinnern, dass es sich nicht um ihre, sondern um Sierras Perspektive handelt. Diese Umgewöhnung fällt mir sehr viel leichter, wenn es einen größeren Zeitsprung zwischen den Ereignissen zweier Bände gibt.

Wie schon im ersten Teil mochte ich das Krankenhaus-Setting und die Einblicke in die Arbeit dort sehr gerne. Und auch die Geschichten der Patienten als Nebenhandlungen finde ich super spannend.

Die Protagonisten Sierra und Mitch und ihre Liebesgeschichte konnten mich nicht ganz so begeistern wie Lauras und Nashs. Auch konnte ich ihre Handlungen und Emotionen nicht immer hundertprozentig nachvollziehen. Jedoch fand ich besonders Sierras Geschichte interessant und konnte im Laufe der Geschichte immer mehr Sympathien zu ihr aufbauen.

Generell mag ich die Charaktere dieser Reihe sehr gerne, besonders da sie alle so verschieden sind. Deshalb bin ich auch schon sehr gespannt auf die Folgebände mit deren Protagonisten.

Insgesamt habe ich "Drowning Souls" trotz meiner Krtikpunkte sehr gerne gelesen. Auch wenn das Buch meiner Meinung nach etwas schwächer als sein Vorgänger ist, hat es mich gut unterhalten und das ist letztendlich das, worauf es ankommt. Ich freue mich auf jeden Fall schon auf Band drei!

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