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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.07.2017

Das Nähen perfektionieren

Richtig nähen mit Overlock- und Coverlock-Maschinen
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Christelle Beneytout und Sandra Guernier sind Schneiderinnen. Erstere hat einen eigenen Blog und zweitere betreibt einen Onlineshop für Stoffe und Kurzwaren.

Der richtige Umgang mit Overlock und Coverlock ...

Christelle Beneytout und Sandra Guernier sind Schneiderinnen. Erstere hat einen eigenen Blog und zweitere betreibt einen Onlineshop für Stoffe und Kurzwaren.

Der richtige Umgang mit Overlock und Coverlock wird in diesem Buch sehr übersichtlich mit vielen farbigen Bildern erklärt. Es beinhaltet alle nötigen Infos für Nähanfänger wie auch Fortgeschrittene. Im Detail wird erklärt, wie ich versäubere, was ich beim Zusammennähen beachten sollte, wie ich raffe, einen Ausschnitt nähe, Bündchenware verarbeite, einen V-Ausschnitt nähe, Schrägbänder verwende, einen Tunnelzug nähe oder säume. Die Kapitel sind gut aufeinander aufgebaut. Man beginnt mit der Erklärung der Maschinen und des Zubehörs im ersten Kapitel. Das zweite Kapitel bietet alles Wissenswerte über die Grundlagen, während das dritte Kapitel das Zusammennähen von Kleidungsstücken genauer unter die Lupe nimmt.

Teilweise wiederholten sich manche Erklärungen, was mich etwas gestört hat, da ich das Buch von vorne nach hinten komplett gelesen habe. Wenn man nur Teile der Kapitel liest, macht diese Doppelung aber vermutlich einen Sinn, wobei hier ein Verweise auf Seite xy auch eine Alternative gewesen wäre. Es gab einige interessante Darstellungen der verschiedenen Nähte und deren Anwendung, wie zum Beispiel die Flatlocknaht und die Verarbeitung verschiedener Bänder. Wie man einen unsichtbaren Saum näht, habe ich allerdings nicht wirklich verstanden. Außerdem fehlte für mich ein Kapitel mit gängigen Fehlern und deren Behebung. Auch erschloss sich mir nicht, was das Besondere an Stepp- bzw. Quiltnadeln oder was eine Guipurespitze ist. Hier wurden hin und wieder Dinge eingeworfen, die eine nähere Erläuterung bedurft hätten.
Alles in allem bietet das Buch einen super Einstieg in die Arbeit mit der Overlock oder der Coverlock.

Veröffentlicht am 18.07.2017

Das Nähen perfektionieren

Nähen perfekt - Die Grundlagen sauberen Nähens
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Yoshiko Mizuno (geboren 1971) ist selbstständige Nähdesignerin und Verfassserin diverser Fachbeiträge zu den Themen Design, Herstellung, Nähtechniken und Schnittmusteranfertigungen.

Immer wieder steht ...

Yoshiko Mizuno (geboren 1971) ist selbstständige Nähdesignerin und Verfassserin diverser Fachbeiträge zu den Themen Design, Herstellung, Nähtechniken und Schnittmusteranfertigungen.

Immer wieder steht man als Nähanfänger vor schwierigen Näharbeiten. Dieses Buch bietet viele Informationen für das perfekte Nähen. Dabei Veranschaulichen viele schwarz-weiß Fotos die Vorgehensweise für die verschiedenen Nähprojekte. Die verschiedenen Stoffe werden erklärt, außerdem Bügeltechniken, Rundungen Nähen, verstürzen oder eckige Übergänge nähen. Außerdem werden Hilfsmittel vorgestellt, die einem das Nähen erleichtern.

Das Bügeln ist eine wichtige Sache beim Nähen und mir oftmals etwas lästig. Für ein sauberes Ergebnis ist es aber unabdingbar. Aus diesem Grund ist dieser Punkt wohl auch sehr ausführlich geraten. Etwas zu ausführlich für meinen Geschmack. Ansonsten geht das Buch weit in die Tiefe und viele Feinheiten, wie ich etwas am Besten umsetze, werden Schritt für Schritt erklärt und mit vielen Fotos veranschaulicht. Farbige Fotos wären allerdings hin und wieder für den Leser verständlicher gewesen. Es blieben nur weniger Fragen offen (Wieso wird mein Unterfaden manchmal nicht sauber aufgespult?) und ich werde bei meinen nächsten Nähprojekten dieses Buch sicherlich immer wieder zur Hand nehmen, um meinem Perfektionismus gerecht zu werden.
Ein gutes Nachschlagewerk mit vielen Tipps und Hinweisen für sauberes Nähen.

Veröffentlicht am 18.07.2017

Stoffkunde

Stoff und Faden
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Constanze Derham näht schon seitdem sie ein Kind ist. Sie studierte Germanistik in Leipzig und Regensburg und hat bereits zwei weitere Nähbücher geschrieben. Außerdem betreibt sie den Blog Nahtzugabe.

Das ...

Constanze Derham näht schon seitdem sie ein Kind ist. Sie studierte Germanistik in Leipzig und Regensburg und hat bereits zwei weitere Nähbücher geschrieben. Außerdem betreibt sie den Blog Nahtzugabe.

Das Materiallexikon Stoff und Faden verbindet so zwei ihrer Leidenschaften und bietet eine gute Übersicht diverser Stoffarten in einem handlichen Format. Es beinhaltet eine Fülle an Informationen, die für das Nähen mit verschiedenen Stoffen wichtig sind. So gibt es zu der Beschreibung der Stoffe zusätzlich Tipps zum Zuschneiden, Nähen und Bügeln. Ich hätte mir noch eine Lautschrift für die Stoffnamen gewünscht, denn es gibt doch hier und da Stoffnamen, die mir unbekannt sind. Auch zur Vlieseline hätte ich mir noch mehr Informationen gewünscht. Ansonsten werden hier wirklich einige Stoffe vorgestellt.

Mit seinen nicht mal 150g ein Leichtgewicht unter den Büchern und ein tolles kleines Lexikon im Handtaschenformat. Ideal zum schnellen Nachschlagen, wenn man beispielsweise auf beim Stoffmarkt oder im Stoffladen um die Ecke ein hübsches Stück Stoff unbekannter Beschaffenheit entdeckt hat.

Veröffentlicht am 07.07.2017

Wenn Kinder keine Marionetten sind.

Das gewünschteste Wunschkind aller Zeiten treibt mich in den Wahnsinn
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Welches Elternteil kennt sie nicht: trotzige kleine Kinder, die einfach nicht das machen wollen, was sie sollen. Dabei meint man es nur gut und versucht den Alltag so entspannt wie möglich zu gestalten. ...

Welches Elternteil kennt sie nicht: trotzige kleine Kinder, die einfach nicht das machen wollen, was sie sollen. Dabei meint man es nur gut und versucht den Alltag so entspannt wie möglich zu gestalten. Keine Frage, da brodelt es im Innern der Kinder, aber auch im Innern der Kinder. Wieso das so ist und wie man immer wiederkehrende Konflikte besser durchsteht oder gar vermeidet, versucht das Buch "Das gewünschteste Wunschkind aller Zeiten treibt mich in den Wahnsinn" zu erklären. Ohne den Zeigefinger zu erheben oder zu belehren, sondern mit Witz und viel Spaß nehmen sich die beiden Autorinnen der Thematik an. Schon die Gestaltung des Covers zeigt, dass es sich um einen anderen Erziehungsratgeber als die üblichen handelt.

Danielle Graf und Katja Seide schreiben auf ihrem Blog "Das gewünschteste Wunschkind aller Zeiten treibt mich in den Wahnsinn", über ihre Erfahrungen mit den eigenen (insgesamt 5) Kindern. Danielle Graf ist Mutter zweier Kinder und arbeitet als Rechts-Ökonomin in Berlin. Katja Seide ist Mutter dreier Kinder und arbeitet als Sonderpädagogin ebenfalls in Berlin.

Die Autorinnen schreiben seit langem auf ihrem Blog und ihre Leserinnen haben sich ein Buch zum Thema gewünscht. Dem sind die beiden nachgekommen und so entstand dieses liebevoll geschriebene Buch, welches „die Wut der Kinder“, „die Wut der Eltern“, „Übersetzungshilfen für Eltern“, „Tipps und Tricks für einen entspannten Alltag“ und „schnelle Hilfen für akute Trotzanfälle“ treffend darstellt und Auswege aus schweren Situationen bietet.

Das Buch bietet einen guten Einstieg in die Thematik. Zunächst einmal wird erklärt, was in unseren kleinen Wutzwergen vor sich geht, wenn sie in Rage geraten. Was können unsre Kinder eigentlich schon verstehen und was nicht? Verlangen wir vielleicht einfach zu viel von unseren Kindern? Sind wir zu ungeduldig und lassen ihnen in stressigen Situationen nicht genug Zeit? All das wird anhand der Funktionsweise des Gehirns und der Entwicklung im Laufe der Kindheit erklärt. Aber auch Gründe für die elterliche Wut werden genannt und Wege, diese Wut zu überwinden und ruhig zu bleiben, aufgezeigt.
Die Übersetzungshilfen sind gut gewählt, so wird es für uns Eltern leichter, unsere Kinder zu verstehen. Denn freche Antworten und ein Grinsen nach einer autoritären Ansprache sind nicht unbedingt Rebellion. Nein sie haben ihre Gründe und ihre Berechtigung. Ist es nicht so, dass wir, wenn die lieben Kinder mal nicht nach unserer Pfeife tanzen, denken sie sind böse oder wollen uns Böses? Umgekehrt nehmen wir aber kaum mehr die vielen Momente wahr, in denen unsere Kinder ohne zu murren genau das tun, was wir von ihnen verlangen.

„Unser Standpunkt aber ist, das Kinder von Natur aus gut sind.“ (Seite 174)

Einige Beispiele von Eltern bzw. Erwachsenen und ihren Kindern wirkten auf mich etwas zu konstruiert, da fragte ich mich schnell, ob das wirklich so ist und ob diese Eltern bzw. Erwachsenen wirklich so blind sein können. Auch das Thema der Kooperation war für meinen Geschmack etwas zu ausführlich behandelt, da wäre etwas weniger auch ausreichend gewesen.
Alles in allem bietet das Buch einige gute Denkanstöße, um sein eigenes Verhalten gegenüber den Kleinen zu überdenken. Kann mein Kind in dieser Situation schon so weit denken und so viel verstehen, wie ich es glaube? Habe ich meinen Standpunkt in Ruhe und ohne Umschweife erklärt? Halte ich gerade einen Dauervortrag? Gebe ich meinem Kind genug Zeit, um auf meine Aufforderung zu reagieren? Ist es gerade sinnvoll einen Konflikt vom Zaun zu brechen oder kann ich auch mal ein Auge zudrücken?
Kinder müssen nicht immer wie Marionetten funktionieren. Rebellieren Sie, ist das auch ein gutes Zeichen. Sie entwickeln eine eigene Identität. Diese Rebellion macht sie zu starken Menschen, die später für ihre Meinung einstehen werden.

Das Buch hinterließ bei mir ein gutes Gefühl. Es half mir, in stressigen Situationen kurz inne zu halten und über meinen eingeschlagenen Weg nachzudenken. Man verinnerlicht einige Ratschläge schnell und es fällt einem leichter mit dem aufmüpfigen Verhalten der Kinder umzugehen.
Das Versprechen der Autorinnen „wenn Sie das Buch gelesen haben, werden Sie das nächste Mal, wenn Ihr Kleinkind laut kreischend vor dem Süßigkeitenregal an der Supermarktkasse zusammenbricht, mit Liebe und Verständnis reagieren können, statt wütend zu werden.“ (Seite 13) haben die beiden Autorinnen nicht leichtfertig gegeben. Im Goßen und Ganzen scheinen sie es einzuhalten. Sicherlich wird es immer noch Konflikte geben, bei denen wir als Eltern zu laut reagieren, aber auch das ist menschlich. Denn während unsere Kinder keine Marionetten sind, so sind auch wir Eltern keine Maschinen die immer nur funktionieren.

Veröffentlicht am 05.07.2017

Ich will auch ein Minipony haben!

Molli Minipony - Großes Glück auf kleinen Hufen (Molli Minipony, Bd. 1)
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Eine gelungene Reihe über ein Minipony und ein Mädchen, welches immer genau das bekommt, was es möchte, egal welche Bedingungen dafür zu erfüllen sind.

Andrea Schütze hatte schon als Kind großes Interesse ...

Eine gelungene Reihe über ein Minipony und ein Mädchen, welches immer genau das bekommt, was es möchte, egal welche Bedingungen dafür zu erfüllen sind.

Andrea Schütze hatte schon als Kind großes Interesse an Büchern und so verwundert es nicht, dass sie begann Bücher zu schreiben. Sie lebt und arbeitet in Deutschland und ist die Autorin der Maluna Mondschein Reihe. In diesem Jahr sind bereits zwei Molli Minipony Bücher erschienen. Der dritte Teil erscheint im August.

In den Molli Minipony Romanen stehen neben Fee und Molli auch ihre beiden Geschwister Mo und Luzi im Mittelpunkt der Handlung. Fee ist ein selbstbewusstes und kluges Mädchen, die alles daran setzt, ihren Willen erfüllt zu bekommen. Dabei helfen ihr ihre beiden Brüder, aber auch ihre aufgeladenen Locken auf dem Kopf geben ihr Hinweise.

Großes Glück auf kleinen Hufen ist der erste Teil der Reihe Molli Minipony. Fee war mit ihrer Familie im Urlaub auf einem Bauernhof und hat sich dort mit Molli dem Minipony angefreundet. Die beiden verbindet etwas, was nur sie beide fühlen können. Als Fee nach der Abreise erfährt, dass der Bauer seinen Hof aufgibt und Molli ein neues zu Hause benötigt, steht für sie fest: Molli muss zu mir! Ihr Vater ist alles andere als begeistert und lässt sich zu einer folgenschweren Aussage hinreißen: „Wenn zehn Hexen durch den Garten tanzen“ (Seite 46). „Perfekt“, denkt sich Fee und setzt alles daran, diese Bedingung zu erfüllen.

Das Buch hat einen flüssigen sowie kindgerechten Schreibstil und lässt sich auch soweit gut vorlesen. Einzig die Sprache von Molli Minipony war für mich schwer umsetzbar. Zum einen bin ich nicht ansatzweise so gut im Wiehern und Schnauben, wie meine Kinder, zum anderen macht Molli nicht gerade pferdetypische Geräusche. Wie genau hört sich ein „schröh“ oder ein „schraha“ bei einem Pferd an? Das erschloss sich mir nicht.

Einige schöne schwarz-weiß Illustrationen runden die Geschichte ab.

Die Protagonisten sind sehr schön beschrieben. Familie Wunderweger ist unheimlich sympathisch und es macht Spaß ihrem Alltag zu folgen. Zu Beginn eines jeden Buches werden die Kinder und das Pony kurz vorgestellt und so kann der Leser gleich in die Geschichte eintauchen. Fee, das Mädchen mit dem großen Selbstbewusstsein. Mo, der kleine Charmeur, der hilft, ohne es so richtig zu bemerken. Luzi, der Technik affine große Bruder, der hilft, solange es nicht zu viel Aufwand bedeutet, aber großen Spaß an Fees Erfolgen hat. Der Vater, der im innersten butterweich ist und seinen Kindern nichts abschlagen kann. Und die Mutter, die alle Fäden fest in der Hand behält und ohne welche die Familie aufgeschmissen wäre. Sie alle bilden eine unterhaltsame Kulisse für die Abenteuer der kleinen Fee Wunderweger.
Die vielen Spitznamen der Familie machten es meiner Tochter hin und wieder schwer, der Geschichte zu folgen. Weniger wäre doch etwas mehr gewesen. Mortimer, Mo und Momo oder Luzius, Luzi und Luzifer sind für uns Erwachsene vielleicht selbsterklärend, für eine fast sechs jährige war es am Abend manchmal doch etwas zu schwierig. Allerdings sind die Bücher auch eigentlich erst für Kinder ab 8 Jahren konzipiert.


Ein bisschen Übernatürliches kommt in dieser Reihe auch vor. So sind Fees Locken hin und wieder aufgeladen und springen durch die Gegend, immer genau dann, wenn Fee der Lösung ihres Problems nahe kommt. Molli scheint Fee genau zu verstehen und es bleibt offen, ob sie wirklich Fee einen Brief geschrieben hat, damit diese sie vor dem Zoo retten kann. Diese Momente der Geschichte waren vielleicht ganz witzig, brachten die Geschichte aber nicht unbedingt weiter. Für die kleinen wirkte das alles aber nicht einmal ungewöhnlich.

Zusammengefasst kann ich sagen, dass sich die Lektüre des Buches gelohnt hat. Es schön geschrieben und Fees vorwitzige Art ist sehr erfrischend.