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Veröffentlicht am 21.01.2023

Politthriller mit Insiderwissen

State of Terror (ungekürzt)
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Wenn eine bekannte kanadische Krimiautorin sich mit einer ehemaligen First Lady der USA zusammentut, um einen politischen Thriller zu schreiben, sind die Erwartungen natürlich hoch.

Ich habe es dann auch ...

Wenn eine bekannte kanadische Krimiautorin sich mit einer ehemaligen First Lady der USA zusammentut, um einen politischen Thriller zu schreiben, sind die Erwartungen natürlich hoch.

Ich habe es dann auch nicht bereut zu diesem Buch gegriffen zu haben, soviel sei vorneweg schon mal gesagt.

Mehrere Bombenattentate werden in europäischen Städten verübt und erschüttern die Welt. Doch dann stellt sich heraus, dass diese Anschläge von dem eigentlichen Ziel, den Vereinigten Staaten von Amerika ablenken sollten, wo vermutlich an mehreren Standorten nukleare Bomben versteckt wurden.

Nach den Attentaten in Europa gibt es keine Bekennerschreiben und so tappen der amerikanische Präsident Williams, seine Außenministerin Ellen Adams und der Sicherheitsstab zunächst einmal völlig im Dunkeln.

Doch schon bald führen Spuren zu einem international operierenden Waffenhändler, der sich in Pakistan unter Hausarrest befinden sollte, hätte sich die amerikanische Vorgängerregierung nicht für seine Freilassung stark gemacht.

Der Thriller bietet so einiges, was mir richtig gut gefällt. Er ist spannend und unterhaltsam. Die Geschichte profitiert mit Sicherheit auch von dem Hintergrundwissen des Politikbetriebs im Weißen Haus, zu dem Frau Rodham Clinton beigesteuert hat. Außerdem ist die Geschichte erschreckend aktuell. Mit der beschriebenen Vorgängerregierung, wird ganz unverhohlen die Trump Präsidentschaft beschrieben und scharf kritisiert. Der Thriller wurde vor dem Sturm des Capitols veröffentlich und hat die Stimmung im Land im Vorfeld aber ziemlich genau eingefangen. Im Gegensatz zu anderen Büchern dieses Genres spielen hier nicht die Männer die Helden, sondern es gibt starke Frauen, die im Fokus der Geschichte stehen.

Erwartungsgemäß ist die Geschichte allerdings sehr patriotisch und sehr amerikanisch. Die Außenministerin agiert ein bisschen wie Superwoman.

Obwohl die ersten Anschläge in London, Paris und Frankfurt stattfinden, übernehmen die Amerikaner automatisch das Kommando.Die Europäer selbst kommen kaum zu Wort.

Mich hat das Buch aber durchaus gut unterhalten. Es war wirklich spannend bis zum Schluss. Mit großem Unbehagen lässt man nochmal die Ära Trump Revue passieren.

Ich hatte diesen Thriller als Hörbuch vorliegen. Charlotte Puder, die das Buch eingelesen hat, hatte für die weiblichen Personen eine sehr angenehme Stimme. Für die Männer war ihre Stimmlage für mein Empfinden aber zu hoch. Da hätte mir ein weiterer Sprecher besser gefunden.

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Veröffentlicht am 18.12.2022

Düster und mitreißend

Die geheime Geschichte
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Richard Papen , ein junger Mann aus einfachen Verhältnissen, kann dank eines Stipendiums seinem lieblosen Elternhaus in Kalifornien entfliehen, und ein Studium im College von Hampden in Vermont beginnen. ...

Richard Papen , ein junger Mann aus einfachen Verhältnissen, kann dank eines Stipendiums seinem lieblosen Elternhaus in Kalifornien entfliehen, und ein Studium im College von Hampden in Vermont beginnen. Den Empfehlungen seines Studienberaters zum Trotz möchte er unbedingt in die Altgriechischklasse aufgenommen werden, ein ganz besonderer Kurs mit nur einer Handvoll Studenten, die sich zusammen mit ihrem Professor Julian Morrow vom restlichen Campusleben abschirmen und einen elitären Kreis bilden,in den eigentlich keine neuen Studenten aufgenommen werden. Richard gelingt die Aufnahme aber tatsächlich und er ist stolz nun zu dem illustren Kreis dazuzugehören. Seine Mitstudenten sind Söhne reicher Eltern, wie Henry, der in gewisser Weise Kopf der Studentengruppe ist und Francis, der geerbt hat und sich ebenfalls keine Geldsorgen zu machen braucht. Das Zwillingspaar Camilla und Charles wird nach dem Tod der Eltern finanziell von der wohlhabenden Großmutter unterstützt. Nur Bunny, dessen Eltern nicht so freigiebig sind, spielt eher den reichen Lebemann und schnorrt sich aber bei seinen Freunden durch, was aber schulterzuckend akzeptiert wird.

Schon im Prolog wird Bunny ermordet. So wie es aussieht sind die Täter seine Freunde. Der Roman befasst sich also nicht mit der Tätersuche, sondern erzählt aus Richard‘s Sicht, wie und warum es zu diesem Verbrechen kam und was sich daraus für Folgen ergeben.

Die Charaktere sind sehr detailreich, ja fast ausschweifend beschrieben. Auch um die äußerst düstere Atmosphäre aufzubauen spart die Autorin nicht an Details.

So führen die Ausschmückungen natürlich oft auch die Handlung nicht voran, und ich habe das Buch dann als langatmig empfunden.

Richard, der von außen in diese Gruppe stößt, ist da selbst ins Geschehen involviert, nicht immer der zuverlässigste Erzähler. Trotzdem fand ich diesen Schachzug der Autorin aus Richard’s Perspektive zu erzählen sehr geschickt, denn man lernt als Leser die Gruppe mit dem gleichen Wissenstand wie er kennen. Der ist Anfangs fasziniert , fast schon besessen von ihnen. Er teilt die leidenschaftliche Begeisterung mit der sie sich dem Griechischen hingeben und diese Werte auch zu leben versuchen. Der Mord verändert natürlich alles. Innere Konflikte, Fragen von Moral und Schuld werden thematisiert. Der schon zu Beginn bedenkliche Konsum von Alkohol, Zigaretten und Drogen wird noch ausufernder. Die Beschreibung der Gruppendynamik fand ich total interessant und das Buch entwickelte für mich zunehmend einen starken Sog.

Sehr gefallen hat mir auch das Ende der Geschichte und dass von jeder in der Geschichte relevanten Person erzählt wird, was aus ihr geworden ist.


Ich kann den Roman, der oft als das Vorbild für Romane des Sub-Genre Dark Academia genannt wird auf jeden Fall empfehlen, auch wenn ich mich an manchen Stellen ein bisschen durchkämpfen musste.

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Veröffentlicht am 25.11.2022

Familie in den 80er Jahren - Alles tanzt nach seiner Pfeife

Lügen über meine Mutter
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„Es war wie im kalten Krieg, nur das ich nicht wusste, wer von beiden der Ostblock war.“



Ela, die kindliche Erzählerin des Romans steht zwischen den Fronten. Obwohl ihr Vater sich für einen Familienmenschen ...

„Es war wie im kalten Krieg, nur das ich nicht wusste, wer von beiden der Ostblock war.“



Ela, die kindliche Erzählerin des Romans steht zwischen den Fronten. Obwohl ihr Vater sich für einen Familienmenschen hält, sind die heimischen vier Wände sein Dauerkriegsschauplatz.

Dazu braucht es bei ihm keine Fäuste, der Psychoterror, mit dem er seine Frau überzieht, reicht aus, das Familienklima nachhaltig zu vergiften.

Immer wieder ist das Gewicht der Mutter Thema. Das Übergewicht seiner Frau zerstörte nach seinem Empfinden seine Karriere, da er keine vorzeigbare Gattin hatte. Er ging sogar so weit seine Frau regelmäßig vor seinen Augen auf die Waage zu zwingen.



Ein kleines Dorf im Hunsrück in den 80er Jahren, die Schwiegereltern im Haus, ein gesellschaftliches Umfeld, in dem die Frau die gesamte Care- Arbeit alleine wuppen musste und die, wenn der Hausherr es erlaubte, noch ein bisschen Geld dazuverdienen durfte, keinesfalls aber selbst Karriere machen sollte.. All das erscheint so rückständig und so furchtbar lange her, ist es aber nicht. Vieles an Zeithistorischem, was die Autorin in diesem autofiktionalen Roman schildert, weckt bei mir Erinnerungen. Ja es war wirklich so, und auf dem Dorf hielt sich das traditionelle patriarchalische Rollenbild der Nachkriegszeit noch ein bisschen länger als in der Stadt.

Ela‘s Mutter hatte über viele Jahre kaum eine Chance aus dieser Ehehölle auszubrechen. Die Sorge für andere (Kinder, Eltern, Schutzbefohlene) ließ sie stets eigene Bedürfnisse zurückstecken, sei es beruflich oder privat..Trotzdem unternahm sie immer mal wieder einen Fluchtversuch. Sie hatte aber keine nennenswerte Unterstützung gegen ihren tyrannischen Mann, weder durch die Schwiegereltern, sie sprach ja nicht mal Dialekt, noch durch ihre eigene Familie, die den Schwiegersohn nicht mochte, aber wie in dem verhassten Sprichwort „Wie man sich bettet so liegt man“, sollte sie schön alleine klarkommen.

Die Autorin, Daniela Dröscher hat ihre Protagonistin Ela nicht nur mit ihrem kindlichen Blick, zu Beginn des Buches ist sie erst 6 Jahre alt, auf dieses Ehedrama schauen lassen. Auch die erwachsene Ela kommt hin und wieder reflektierend zu Wort. Das fand ich ziemlich schlau, denn ein Kind kann kaum durchschauen, wie armselig das Verhalten des Vaters eigentlich war, wie er seine Frau zum ewigen Sündenbock machte, um die eigene Unzufriedenheit und die eigenen Unzulönglichkeiten zu verdecken. Für die kindliche Ela war der Vater trotz allem immer noch eine wichtige Bezugsperson, genau wie die Mutter deren beider Liebe sie bedurfte. Sie hätte es am liebsten gehabt , wenn die Eltern nicht mehr gestritten hätten. Als Kind sitzt man halt zwischen allen Stühlen. Ela‘s Mutter ist komplett überfordert und so kann sie ihrer Mutterrolle auch oft nicht gerecht werden. In gewisser Weise ist das Aufschreiben der Geschichte für die Autorin also auch eine Art Therapie, ihre Kindheit aufzuarbeiten.

Ich muss zugeben, Ela‘s Vater hat mich zunehmend aggressiv werden lassen. Wie schamlos er seine Frau den ganzen Tag schuften ließ, um dann auf dem Tennisplatz zu verschwinden. Im Geld aus dem Fenster schmeißen, dass seine Frau erwirtschaftet bzw. geerbt hatte, war er auch ganz groß. Hauptsache man machte nach außen hin etwas her und hatte Statussymbole, die widerspiegelten, dass man den Aufstieg von der Arbeiterklasse in die Mittelklasse geschafft hatte.

Sprachlich ist der Roman schon aufgrund seiner sehr jungen Erzählerin recht einfach gehalten. Er lässt sich aber flüssig lesen und war auch als Hörbuch überzeugend. Mir gefiel dieses 80er Jahre Feeling, dass in mir Erinnerungen an meine eigene Jugend wachgerufen hat. Das Buch ist eine tolle Sozialstudie dieser Zeit. Die Figuren wirkten auf mich sehr authentisch. Tragisch ist tatsächlich, dass die Mutter und auch die Kinder jahrelang in dieser toxische Beziehung gefangen waren. Ob ihre Erbschaft die Mutter wirklich finanziell unabhängig gemacht hat, kann ich nicht beurteilen. Hatte sie denn tatsächlich die volle Verfügungsgewalt über ihr Geld? Ich denke sie hat ihr Möglichstes getan. Es hat zwar sehr lange gedauert, aber letztendlich hat sie sich ja doch noch emanzipieren können und ist nicht in ihrer Opferrolle verblieben.

Ich finde den Roman empfehlenswert . Er bietet einiges an Diskussionsstoff und könnte für mehr Verständnis gegenüber der älteren Generation sorgen.

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Veröffentlicht am 28.10.2022

Und zwischen den Zeilen Gesellschaftskritik

Butter
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Rika ist eine junge, engagierte Journalistin aus Tokyo, die fasziniert ist von dem Fall der inhaftierten vermeintlichen Mörderin Manako Kachii. Diese soll ihre Opfer, ausschließlich Männer, die deutlich ...

Rika ist eine junge, engagierte Journalistin aus Tokyo, die fasziniert ist von dem Fall der inhaftierten vermeintlichen Mörderin Manako Kachii. Diese soll ihre Opfer, ausschließlich Männer, die deutlich älter als sie selbst waren, mit Hilfe ihrer Kochkünste umgarnt und dann getötet haben. Man konnte ihr allerdings bisher nicht nachweisen, dass sie wirklich für die Tode der Männer verantwortlich war. Auffallend war nur, dass sie sich immer im Umfeld der Opfer aufgehalten hatte und sich von den wohlhabenden Junggesellen hatte aushalten lassen.Sehr gerne würde Rika sie für die Zeitschrift, für die sie arbeitet interviewen, doch Manako verweigert jeglichen Kontakt zu Journalisten. Ihre Freundin bringt sie schließlich auf die Idee, sie anzuschreiben und nach einem Rezept zu fragen. Das ist für Rika der Durchbruch, denn unter der Bedingung ausschließlich über Essen zu reden, willigt Manako doch noch in ein Interview mit Rika ein.

Der Roman ist wirklich eigenwillig und besonders. Die titelgebende Butter spielt eine große Rolle, denn wie die wenig häusliche Rika im Geföngnis von der Untersuchungsgefangenen Manako erfährt, ist Butter wahrer Genuss im Vergleich zu Margarine, die verabscheuungswürdig ist. Manako ist eine recht intrigante Person, die schnell auch Einfluss auf Rika ausübt, und ihr bisheriges Leben verändert. Sie zwingt sie ihre Rezepte nachzukochen und Restaurants zu besuchen, die sie selbst zuvor besucht hat, als Voraussetzung für weitere Gespräche. Manako , die vor ihrer Verhaftung einen Feinschmecker Blog im Internet betrieben hat, versteht es, Gerichte so zu beschreiben, dass man auch als Leser sofort den Kochlöffel schwingen möchte. Bei der ganzen Butter, die hier schmackhaft zum Einsatz kommt, nimmt man schon beim lesen zu.

Mehr sei an dieser Stelle nicht verraten, aber das Buch übt zwischen den Zeilen auch immer wieder Kritik am japanischen Schlankheitswahn und den veralteten Geschlechterrollen, die in der japanischen Gesellschaft noch tief verankert sind.

Auch wenn das Buch zwischendurch ein paar Längen hatte und ich die Handlungen der Nebencharaktere manchmal nicht richtig verstanden habe, fand ich das Buch insgesamt sehr interessant. Ich habe mich sehr gerne in dieses japanische Setting fallen lassen und eine Menge Neues über diese mir doch recht fremde Kultur erfahren.

Als Hörbuch war dieser Roman sicherlich eine gute Idee, da die Vertonung hervorragend gelungen ist und mich bei den vielen fremdartigen Namen von Personen und Orten nicht hat stolpern lassen.

„Butter“ war ein besonderes Lese- bzw. Hörerlebnis, dass ich nur empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 24.10.2022

Angst

Inmitten der Nacht
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Endlich Ferienzeit. Amanda und Clay haben sich für ihren Urlaub dieses Mal über Airbnb ein einsames Luxushaus auf Long Island geleistet. Alles ist etwas exklusiver als ihr New Yorker Zuhause. Auch ihre ...

Endlich Ferienzeit. Amanda und Clay haben sich für ihren Urlaub dieses Mal über Airbnb ein einsames Luxushaus auf Long Island geleistet. Alles ist etwas exklusiver als ihr New Yorker Zuhause. Auch ihre Kinder Archie und Rosie freuen sich schon darauf den ganzen Tag zu tun, was immer sie möchten z.B. Fernsehen schauen und den Pool genießen.

Das Haus ist eine Wucht. Die Familie fühlt sich direkt wohl. Sie haben großzügig und teuer eingekauft und wollen es sich mal so richtig gut gehen lassen. Da klopft es mitten in der Nacht an die Tür…..!

Ein dunkelhäutiges, älteres Paar steht vor ihrer Tür. Sie behaupten ihre Vermieter zu sein und bitten um Einlass. Es muss sich eine Katastrophe ereignet haben, behaupten sie. In New York hätte es einen Blackout gegeben, und seitdem wären alle Nachrichtenquellen tot. Soll man sie einlassen? Ist ihnen zu trauen? Wie können zwei Schwarze sich dieses Luxushaus überhaupt leisten? Sind die beiden vielleicht Betrüger, oder schlimmeres?

So beginnt das Buch und man spürt ein unbestimmtes Unheil herannahen. Worum geht es? Alltagsrassismus? Ja, auch, ein bisschen… !Im Grunde handelt es sich bei dem Buch um einen brilliant gemachten Horrorroman, in dem es hauptsächlich um Ängste geht. Der Autor spielt in diesem Buch sehr geschickt mit so ungefähr jeder Sorte Angst die ihm eingefallen ist, aber nie erfährt man wirklich was eigentlich los ist. Es wird aber heftig spekuliert was geschehen sein könnte , ein Terroranschlag, Krieg, eine Bombe, ein atomarer Unfall usw.

Unerklärliche Dinge passieren und heizen die Angst, ( auch die des Lesers) weiter an. Dann gibt es noch einen allwissenden Erzähler, der ab und zu zu Wort kommt und ein Stück weit in die Zukunft schaut.

Das Gruselige ist, dass man sich total gut in diese Situation einfühlen kann, weil diese so real sein könnte. Gerade jetzt befinden wir uns in einer Zeit, die nicht nur beängstigend sondern auch völlig unberechenbar ist. Eine Pandemie beherrscht unser Leben, ein Krieg findet in Europa statt und auch andere Regionen auf der Welt sind politisch instabil. Außerdem ist der Klimawandel nicht mehr zu verleugnen. Mensch und Natur sind nicht mehr im Einklang. Unsere Abhängigkeit von Technik und Rohstoffen ist enorm. Wir verfolgen ständig, was in der Welt geschieht und können doch rein gar nichts tun, um der nächsten Hiobsbotschaft zu entgehen. Wenn dann aber plötzlich keine Nachricht mehr zu einem vordringt, kann man schnell die Nerven verlieren und in Panik geraten. Das ist für mich sehr gut nachfühlbar gewesen.

Das Buch verbreitet eine sehr subtile Spannung und steigert sich natürlich zum Ende. Manchmal war es kaum auszuhalten, darauf zu warten, was als Nächstes passiert. Der Roman war verstörend und beängstigend und wirklich klug gemacht. Wie ich hörte soll das Buch demnächst verfilmt werden, was ich mir nur allzu gut vorstellen kann.

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