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Veröffentlicht am 03.11.2022

Ein großes Muss für alle Disney- und Cruella-Fans!

Disney Cruella: Hello, wildes Herz!
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Da Cruella de Vil zu meinen liebsten Disney-Bösewichten gehört und mir meine bisherigen Werke von Maureen Johnson sehr gut gefallen haben, habe ich mich riesig darüber gefreut, dass die US-amerikanische ...

Da Cruella de Vil zu meinen liebsten Disney-Bösewichten gehört und mir meine bisherigen Werke von Maureen Johnson sehr gut gefallen haben, habe ich mich riesig darüber gefreut, dass die US-amerikanische Autorin einen Roman geschrieben hat, in welchem wir die bekannte Schurkin aus „101 Dalmatiner“ als 16-jährigen Teenager kennenlernen dürfen. „Disney Cruella: Hello, wildes Herz!“ musste ich einfach haben.

Nachdem die junge Estella den Tod ihrer Mutter mitansehen musste, flüchtet sie nach London, wo sie auf die zwei Straßenjungen Horace und Jasper trifft, die sich ihrer annehmen. Die drei werden innerhalb kurzer Zeit zu unzertrennlichen Freunden und schlagen sich gemeinsam als Kleinkriminelle durchs Leben. Estella träumt allerdings schon lange davon, Modedesignerin zu werden. Kreativ, talentiert und ehrgeizig wie sie ist, würde sie die Designerwelt mit ihren Modekreationen garantiert erobern können, allerdings wird dies wohl leider für immer ein Traum bleiben. Im Sommer 1967 soll sich das Leben des inzwischen 16-jährigen Teenagers jedoch schlagartig ändern. Sie trifft auf die wohlhabenden Zwillinge Magda und Richard und findet sich auf einmal in Londons High Society wieder. Estella ist zunächst begeistert, endlich kann sie das tun, wonach sie sich so sehr gesehnt hat: Kleidung entwerfen. Ihr wird allerdings sehr bald klar, dass die funkelnde Welt der Reichen und Berühmten nicht so toll ist wie gedacht...

Obwohl Cruella zu meinem Lieblingsschurken aus dem Disney-Universum zählt und ich „101 Dalmatiner“ schon gefühlte hundertmal geschaut habe, kenne ich die Realverfilmung „Cruella“ aus dem Jahr 2021 tatsächlich noch nicht. Keine Ahnung warum, irgendwie hat es sich einfach noch nicht ergeben. Ich kann daher nicht sagen, ob es besser wäre, erst den Film zu gucken und danach zum Buch zu greifen. Fürs Verständnis ist es jedenfalls nicht erforderlich und auch „101 Dalmatiner“ muss man meiner Ansicht nach nicht gesehen haben. Zu letzterem würde ich persönlich allerdings dennoch raten. Ich denke, dass die Lesefreude mit etwas Vorwissen ein höheres ist.

Mein Leseerlebnis war jedenfalls auch ohne die Kenntnisse aus dem Cruella-Movie ein wunderschönes. Meine Erwartungen konnten auf jeden Fall erfüllt werden, mir hat das Buch sogar besser gefallen als erhofft. Maureen Johnson hat mit „Disney Cruella: Hello, wildes Herz!“ eine unterhaltsame, aber auch nachdenklich stimmende Story voller origineller Ideen aufs Papier gezaubert, in der wir in das London der 60er Jahre entführt werden und die gemeine Gegenspielerin aus „101 Dalmatiner“ von einer völlig anderen Seiten kennenlernen dürfen.

Mich hat die Geschichte von den ersten Seiten an mitreißen und begeistern können. Das Setting habe ich vom ersten Moment an geliebt, dieses besondere 60er-Feeling war einfach genau mein Ding und mit London kann man bei mir in der Regel nie was verkehrt machen. Kulissenmäßig bin ich definitiv auf meine Kosten gekommen. Maureen Johnson nimmt uns an viele aufregende Orte mit wie luxuriöse Kaufhäuser, exquisite Bars und den Hyde Park und da sie alles sehr bildhaft und stimmungsvoll beschreibt, kann man sich sämtliche Schauplätze ganz genau vorstellen und kommt in den Genuss einer wirklich wunderbaren Atmosphäre.

Geschildert wird alles aus der Sicht der 16-jährigen Estella in der dritten Person. Mir ist Estella sehr schnell ans Herz gewachsen. Anders als ihr späteres Ich, ist die jüngere Version von ihr verletzbar und sympathisch und so ganz anders als die fiese Frau, wie wir sie aus dem Originalfilm kennen. Ich habe unsere Romanheldin richtig liebgewonnen und stellenweise ziemlich mit ihr gefühlt. Estella hat es wahrlich nicht leicht und schon eine Menge Schlimmes durchmachen müssen. Sie wurde in der Schule gemobbt, sie musste als junges Mädchen den tragischen Tod ihrer Mutter mitansehen und nachdem sie zur Waise wurde, führt sie ein Leben in Armut und hält sich mit Diebstählen über Wasser. Man kann mit ihr eigentlich nur Mitleid haben und wünscht ihr nichts mehr, als dass sie sich ihren großen Traum Modedesignerin zu werden, verwirklichen kann. Dass dies nicht geschehen wird, wissen wir ja aber alle nur zu gut. Verschiedene Ereignisse in Estellas Teenagerleben werden dazu führen, dass ihr böses Ich immer stärker wird. Cruella, müsst ihr wissen, hat nämlich schon damals in ihr geschlummert und meldet sich im Verlauf des Buches immer wieder zu Wort.
Mir haben diese inneren Zwiegespräche, die Estella mit Cruella führt, unheimlich gut gefallen. Ich fand es spannend mitzuverfolgen, wie es Estella zunächst noch gelingt, ihre dunkle Seite wieder zum Schweigen zu bringen, wie diese aber leider schließlich doch zunehmend an Macht gewinnt. Bis es aber soweit ist, erleben wir gemeinsam mit Estella und den weiteren tollen Charakteren eine sehr abenteuerliche Zeit im Swinging London. Wir begleiten sie bei ihren Diebeszügen, wir dürfen dabei sein, wenn sie ihre einfallsreichen und teils recht verrückten Kleidungsstücke kreiert (ein Kleid aus leeren Bohnendosen, zum Beispiel) und wir tauchen gemeinsam mit ihr in die glitzernde Welt der Reichen und Berühmten ein.

Also für mich kam beim Lesen an keiner Stelle Langeweile auf. Mich haben die Geschehnisse durchweg packen, unterhalten und begeistern können, sodass ich das Buch kaum mehr aus der Hand legen wollte. Es liest sich zudem superangenehm und flott. Der Schreibstil ist locker-leicht und mitreißend, die Schrift ist schön groß und die Kapitel sind sehr kurz. Man fliegt nur so durch die Seiten und hat die Geschichte im Nu durchgeschmökert.

Fazit: Die US-amerikanische Autorin Maureen Johnson beschert uns mit „Disney Cruella: Hello, wildes Herz!“ einen gelungenen Roman für Leser*innen ab 12 Jahren, in welchem sie uns spannende und interessante Hintergrundinformationen über Cruellas Vergangenheit liefert und verrät, wie die berühmte Schurkin zu der Person wurde, wie wir sie aus dem Film kennen. Ich kann das Buch nur empfehlen, mich hat es hellauf begeistern können. Es erzählt eine echt coole Vorgeschichte zu „101 Dalmatiner“ und ist ein absolutes Must-Have für alle Disney- und Cruella-Fans. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 02.11.2022

Ein wundervolles Buch! Spannend, winterlich, romantisch.

Flutlichtherzen
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Da mir meine bisherigen Werke aus der Feder von Sabine Giebken sehr gut gefallen haben, war meine Neugierde umgehend geweckt, als ich zum ersten Mal von ihrem neuen Buch „Flutlichtherzen“ hörte. Bei einem ...

Da mir meine bisherigen Werke aus der Feder von Sabine Giebken sehr gut gefallen haben, war meine Neugierde umgehend geweckt, als ich zum ersten Mal von ihrem neuen Buch „Flutlichtherzen“ hörte. Bei einem Blick auf das hübsche Cover war es sofort um mich geschehen und da mich auch der Klappentext direkt ansprach, stand für mich schnell fest, dass ich den neuen Jugendroman von Sabine Giebken kennenlernen möchte.

Für die 16-jährige Sofie hat das letzte richtige Schuljahr vor dem Abi begonnen, doch anstatt sich verstärkt auf die Schule zu konzentrieren, dreht sich für sie alles nur um ihren geliebten Eishockey-Sport und großen Traum: Sie möchte endlich, als einziges Mädchen, in die Profi-Mannschaft wechseln, zu den Eis-Trolls! Um sich ihren Herzenswunsch zu verwirklichen, trainiert sie in jeder freien Minute. Für Schule oder gar Jungs bleibt da kaum Zeit. Ihr Leben und ihre Gefühle werden jedoch völlig durcheinander geraten, als eines Tages plötzlich der geheimnisvolle Dawn auftaucht. Sofie ist von der ersten Begegnung an völlig fasziniert von diesem fremden Jungen und kriegt ihn einfach nicht mehr aus dem Kopf. Auch als er in ihr Team eintritt und eine Konkurrenz für sie wird, kann sie nicht aufhören an ihn zu denken. Dawn scheint es ähnlich zu gehen und die beiden kommen sich näher. Irgendetwas stimmt mit ihm allerdings nicht. Er verheimlicht ihr etwas, nur was? Was steckt wirklich hinter seinem Auftauchen?

Zu Sport-Romanzen aus der Jugendliteratur greife ich immer unheimlich gerne und da ich auch ein großer Fan von modernen Wintermärchen bin, war ich ausgesprochen guter Dinge, dass mir das neue Jugendbuch von Sabine Giebken gefallen wird. Inzwischen habe ich es gelesen und wisst ihr was? Ich habe goldrichtig vermutet: Mich hat Sabine Giebken mit „Flutlichtherzen“ komplett überzeugen und verzaubern können. Ich finde es daher total schade, dass das Buch so untergegangen ist. Zumindest ist mein Eindruck, dass es bislang nicht die Beachtung bekommen hat, die es verdient. Dann hoffe ich mal, dass ich euch mit meiner Rezension neugierig auf die Geschichte machen und ein bisschen dazu beitragen kann, dass „Flutlichtherzen“ bekannter wird.

In die Geschichte habe ich ohne Probleme hineingefunden. Der locker-leichte und bildliche Schreibstil von Sabine Giebken sagte mir erneut auf Anhieb zu, für mich hat er sich wie gewohnt superangenehm lesen lassen, und unsere 16-jährige Ich-Erzählerin Sofie war mit ihrer authentischen und selbstbewussten Art direkt sympathisch. Mit ihr hat die Autorin eine tolle Protagonistin erschaffen, die man als Leserin einfach gernhaben muss und in die man sich auch als Erwachsene sehr gut hineinversetzen kann. Bei mit jedenfalls war es so. Als absoluter Sportmuffel habe ich mich in Sofies großer Leidenschaft fürs Eishockey natürlich eher weniger wiedergefunden, aber ich habe ihr Denken, Empfinden und Handeln dennoch jederzeit nachvollziehen können und durchgehend mit ihr mitgefiebert, mitgebangt und mitgefühlt.

Neben Sofie dürfen wir im Verlauf des Buches noch viele weitere interessante Charaktere kennenlernen, die ebenfalls lebensnah und glaubwürdig gezeichnet sind. Besonders liebgewonnen habe ich Gregor, Sofies langjähriger bester Freund, auf den sich unsere Romanheldin stets verlassen kann und der wie sie gerne Eishockey spielt (allerdings längst nicht so passioniert und entschlossen wie sie). Den Rest der Eishockey-Mannschaft habe ich aber ebenfalls schnell in mein Herz geschlossen. Die kumpelhafte Vertrautheit zwischen den Spielern und ihren Teamgeist habe ich richtig geliebt.
Tja, und dann wäre da natürlich noch Dawn, der geheimnisvolle Fremde. Dawn gibt sich wirklich eine lange Zeit ziemlich rätselhaft und unnahbar, sodass man ihn bis kurz vor Schluss nicht einschätzen kann und sich immerzu fragt, ob sich Sofie nicht besser von ihm fernhalten sollte. Ich war von Dawns mysteriöser Ausstrahlung vom ersten Moment an ganz fasziniert und habe dieses ständige Herumrätseln, was er wohl zu verheimlichen hat, zutiefst genossen.
Die Lovestory, die sich langsam zwischen Dawn und Sofie entwickeln wird, mochte ich ebenfalls sehr. Sie ist zart und glaubhaft und in keinster Weise kitschig und ergibt zusammen mit dem sportlichen Setting und den weiteren Themen ein stimmiges Gesamtpaket aus Spannung, Humor, Tiefgang und Romantik.

Wie man bereits dem Klappentext entnehmen kann, spielt Eishockey in dem Buch eine wichtige Rolle und nimmt insgesamt viel Raum ein. In Sofies Leben scheint sich wirklich alles nur um diese Sportart zu drehen, Schule ist für sie eher nebensächlich (was ihre Eltern verständlicherweise nicht so prickelnd finden). Obwohl ich mich für diesen Mannschaftssport nicht groß interessiere und somit auch nicht gut auskenne, habe ich die sportlichen Szenen und allen voran die Spiele mit großer Begeisterung verfolgt und hatte überhaupt keine Verständnisschwierigkeiten. Die Fachbegriffe werden prima erklärt, sodass auch solche Laien wie ich allem mühelos folgen können.

Auch sonst kann ich mich zu der Kulisse nur positiv äußern. Die Geschichte beginnt im Sommer, spielt allerdings größtenteils im Winter und da Sabine Giebken ein echtes Händchen dafür besitzt, alles stimmungsvoll und bildhaft zu beschreiben, hat man beim Lesen ein wahres Kopfkino und richtig das Gefühl, die frostige Winterkälte und die kühlen Temperaturen der Eishockey-Halle selbst spüren zu können. Für die kalte Jahreszeit ist dieses Buch einfach die perfekte Lektüre.

Für mich kam beim Lesen an keiner Stelle auf. Schon der märchenhafte Prolog hat mich völlig in seinen Bann gezogen und da mich auch die weiteren Geschehnisse durchweg packen, fesseln und unterhalten konnten, habe ich das Buch kaum mehr aus der Hand legen wollen und es innerhalb kurzer Zeit durchgeschmökert.
Auch das Ende hat mir sehr gut gefallen. Alles wird zufriedenstellend geklärt, sodass man glücklich wieder aus den Seiten auftauchen kann.

Fazit: „Flutlichtherzen“ ist mal wieder so ein Buch, welches in meinen Augen bisher leider viel zu wenig Aufmerksamkeit erhalten hat. Also ich kann es jedem nur ans Herz legen, mich hat es hellauf begeistern können. Sabine Giebken hat mit „Flutlichtherzen“ einen rundum gelungenen Jugendschmöker aufs Papier gebracht, mit welchem sie uns eine wunderschöne Liebesgeschichte voller winterlichem Zauber und Geheimnisse beschert und in die einzigartige Welt des Eishockeys entführt. Das Buch ist mitreißend, humorvoll, atmosphärisch und romantisch und definitiv nicht nur sportbegeisterten Leser
innen und Jugendlichen ab 14 Jahren zu empfehlen. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 28.10.2022

Ein perfekter Abschluss einer wundervollen Reihe!

Alles, was wir jemals waren (Alles-Trilogie, Band 3)
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Da mir Kyra Groh mit den ersten beiden Bänden ihrer Alles-Trilogie zwei echte Highlights geschenkt hat, habe ich dem Erscheinen von Band 3 ganz ungeduldig entgegen gefiebert. Auf Anouks Geschichte war ...

Da mir Kyra Groh mit den ersten beiden Bänden ihrer Alles-Trilogie zwei echte Highlights geschenkt hat, habe ich dem Erscheinen von Band 3 ganz ungeduldig entgegen gefiebert. Auf Anouks Geschichte war ich wahnsinnig gespannt!

Die 19-jährige Anouk hat gerade ihr Abi gemacht und muss sich nun mit der großen Frage auseinandersetzen: Was nun? Während alle um sie herum zu wissen scheinen, was sie mit ihrem Leben anfangen möchten und ihre Zukunft genau geplant haben, steckt Anouk fest und fühlt sich sehr verloren. Was hindert sie nur daran, den nächsten Schritt zu tun und sich ihren Traum von einem Kunststudium zu verwirklichen? Ist es ihr große Angst davor zu scheitern? Es muss sich auf jeden Fall etwas ändern, sonst wird sie wirklich noch als Versagerin enden und auf dem Biobauernhof ihrer Eltern versauern. Anouk trennt sich schließlich von ihrer Jugendliebe Kaya. Kurz darauf lernt sie Valentin kennen und endlich tut sich etwas in ihrem Leben. Irgendwie fühlt sich Anouk aber nach wie vor ziemlich lost und hilflos. Und Kaya will ihr einfach nicht aus dem Kopf, sie kann nicht aufhören an ihn zu denken. War es vielleicht die falsche Entscheidung sich von ihm zu trennen? Braucht sie eine andere Veränderung, damit sie endlich glücklich ist?

Endlich habe ich mich auf mein sehnsüchtig erwartetes Finale der Alles-Trilogie stürzen können und hach, was soll ich sagen, ich hab’s total geliebt. Ich liebe einfach alles an diesem Buch: Die Story, die die ideale Mischung aus Spannung, Romantik, Ernst, Humor und Tiefgründigkeit enthält und von Beginn an zum Hineinfallen und Wohlfühlen einlädt; die Charaktere, die mit viel Liebe und Authentizität gezeichnet sind und einem so richtig ans Herz wachsen; und den Schreibstil, der so unglaublich witzig, authentisch, feinfühlig und klug ist und sich superangenehm liest.
Für mich ist dieser Band definitiv mein persönlicher Favorit. Ich habe mich mit Anouk einfach so gut identifizieren und ihre Selbstzweifel, Sorgen und Ängste, ihre Introvertiertheit und ihr Gedankenkarussell so sehr fühlen können. Auch ich hatte nach der Schule mit einer großen Unsicherheit zu kämpfen und keinen Plan, wie es weitergehen soll und was ich mit meinem Leben eigentlich anfangen möchte. Auch ich habe mich deswegen ziemlich verloren und schlecht gefühlt und war in meinem Kopfchaos gefangen. So eine Geschichte wie die von Anouk hätte ich damals gebraucht. Sie gibt einem einfach so viel mit und beinhaltet so viel Wahres. Sie zeigt uns, dass es okay ist, wenn man seine Zukunft nicht genau plant und länger braucht, um seinen Weg zu finden. Dass es okay ist, unsicher, ruhig und verkopft zu sein und nicht so viel Selbstbewusstsein wie andere zu besitzen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es so einigen Leserinnen ähnlich wie mir ergehen wird und sie sich sehr in Anouk wiederfinden werden.

Kyra Groh ist es in meinen Augen mal wieder hervorragend gelungen, das Seelenleben einer 19-jährigen jungen Frau realistisch darzustellen. Anouk wirkt einfach so echt und die starke Entwicklung, die sie durchmachen wird, ist vollkommen glaubhaft und nachvollziehbar. Und da alles aus ihrer Sicht in der Ich-Perspektive geschildert wird und wir einen tiefen Einblick in ihr Inneres erhalten, gelingt es einem jederzeit spielend leicht, sich in sie hineinversetzen. Bei mir zumindest war so. Ich habe Anouk nur zu gerne auf ihrer Selbstfindungsreise begleitet und fand es wundervoll und spannend mitzuverfolgen, wo ihr Weg sie hinführen wird, sowohl studium- als auch liebestechnisch.

„Alles, was wir jemals waren“ ist wahrlich das reinste Erwachsenwerden, mit all seinen Seiten. Mit den schönen, aufregenden und fröhlichen Seiten, aber auch mit den schweren, verwirrenden und schmerzhaften. Die Geschichte handelt von Freundschaft und Liebe, von dem Treffen von wichtigen Entscheidungen und dem Mut, seine Träume zu verwirklichen. Sie ist stellenweise recht ernst und herzzerreißend, zugleich steckt sie aber auch voller herrlicher Leichtigkeit und zaubert einem immerzu ein breites Grinsen auf die Lippen. Die Gratwanderung zwischen Ernst und Komik hat Kyra Groh einfach mal wieder mit Bravour gemeistert. Sie hat wirklich ein Talent dafür, sensible Themen auf eine humorvolle, leichte und einfühlsame Weise zu verpacken, sodass die Stimmung niemals zu drückend wird und man nichts lieber tun möchte, als in dem Buch zu versinken und alles um sich herum für eine Weile zu vergessen.

Für mich hat sich das Eintauchen in die Geschichte angefühlt wie nach Hause zu kommen. Mich hat es so gefreut auf lauter vertraute und liebgewonnene Gesichter wiederzutreffen und endlich wieder Zeit in einer der besten Mädels-WGs ever zu verbringen. Die Dynamik zwischen Anouk, Anna und Polly und ihre herzerwärmende, innige Freundschaft wird erneut großartig beschrieben, so gute Freundinnen fürs Leben, die immer für einen da sind, die einen unterstützen, auffangen und zum Lachen bringen, wünscht sich wohl jeder.
Und dann wäre da natürlich noch Kaya, der auch so ein toller Typ ist und mit dem Anouk ebenfalls etwas ganz Besonderes verbindet.

Das Ende hat mich glücklich und traurig zugleich gemacht. Glücklich, weil alles so schön endet, und traurig, weil es nun hieß Abschied von zu nehmen. Ich werde die drei Mädels und Co. sehr vermissen.

Fazit: Berührend, ehrlich, mitreißend und romantisch. Ein perfekter Abschlussband einer einzigartigen Reihe!
Auf das Finale der Alles-Trilogie habe ich mich eindeutig zurecht so sehr gefreut: Kyra Groh hat es mal wieder geschafft und mir ein weiteres absolutes Herzensbuch bescheren können. Für mich ist „Alles, was wir jemals waren“ der beste Band der Reihe. Er erzählt eine so wunderbare und herzbewegende Geschichte über die Suche nach sich selbst, nach der Liebe und dem richtigen Platz im Leben. Er steckt voller Wärme, Humor, Echtheit und Tiefgang und schickt uns Leser
innen auf eine wahre Achterbahnfahrt der Gefühle. Ich habe mich von den ersten Zeilen an in dieses Buch verliebt und erneut eine unvergessliche Zeit mit Anouk, Anna, Polly und den weiteren Charakteren verbracht. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 28.10.2022

Witzig, turbulent und magisch. Eine wunderbare Body-Switch-Geschichte!

Plötzlich vertauscht
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Die fast 13-jährige Isa und ihr Mitschüler Anthony könnten unterschiedlicher kaum sein. Isa ist schüchtern, zurückhaltend und gut in der Schule ist, sie bringt vor Erwachsenen meist kein Wort heraus und ...

Die fast 13-jährige Isa und ihr Mitschüler Anthony könnten unterschiedlicher kaum sein. Isa ist schüchtern, zurückhaltend und gut in der Schule ist, sie bringt vor Erwachsenen meist kein Wort heraus und da sie mit ihrem Vater direkt am Friedhof wohnt, ist sie für ihre Mitschülerinnen nur das freaky Friedhofsmädchen. Anthony wiederum ist der Mädchenschwarm der Klasse und zählt zu den Coolen, er steht gerne im Mittelpunkt und mit super Noten kann er nicht gerade glänzen. Auch Isa findet Anthony eigentlich ziemlich süß mit seinen warmen, haselnussbrauen Augen, den langen Wimpern und den verstrubbelten Haaren, allerdings würde sie das niemals zugeben. Und so wirklich leiden kann sie ihn irgendwie nicht. Ihre Begeisterung hält sich daher ziemlich in Grenzen, als ausgerechnet sie dazu ausgewählt wird, Anthony, der mal wieder fehlt, die Hausaufgaben vorbeizubringen. Eigentlich hatte sie vorgehabt, die Arbeitsblätter schnell in den Briefkasten zu werfen und dann schleunigst zu verduften, doch soll es ganz anders kommen. Durch Zufall landen die zwei in demselben Spind in der Tanzschule von Anthonys Eltern und es passiert etwas Unglaubliches: Isa steckt auf einmal in dem Körper von Anthony und er in ihrem! Oh Gott, wie peinlich und crazy ist das denn? Für die beiden steht sofort fest, dass sie den Körpertausch wieder rückgängig machen müssen. Das Ganze stellt sich nur als viel kniffliger heraus als gedacht.

Zu Körpertauschgeschichten greife ich immer wahnsinnig gerne. Mich hat es daher sehr gefreut, dass uns Stefanie Gerstenberger nach ihrem ersten Body-Switch-Roman „Summer Switch“, den sie vor ein paar Jahren gemeinsam mit ihrer Tochter geschrieben hat, nun ein weiteres Buch schenkt, in dem zwei Teenager sich auf einmal in den Körpern des jeweils anderen wiederfinden. Dieses Mal handelt es sich jedoch nicht um einen Switch zwischen zwei weiblichen Figuren, sondern um einem zwischen Junge und Mädchen. Dass dies jede Menge Chaos, Peinlichkeiten und urkomische Szenen bedeutet, kann man sich denken. Ich habe mir daher eine Story mit einer ordentlichen Portion Lach- und Schmunzelgarantie erhofft. Ich habe sie auch bekommen, definitiv, allerdings habe ich bereits kurz nach meinem Eintauchen in die Geschichte gemerkt, dass in „Plötzlich vertauscht“ deutlich mehr steckt als nur eine lustige, süße Teeniestory. Das Buch regt auch zum Nachdenken an und greift viele tiefgehende Themen auf wie Vertrauen, Ehrlichkeit, Liebe und Freundschaft, Familie, Verlust, Trauer und Geheimnisse. Die Geschichte führt uns vor Augen, wie wichtig es ist zusammenzuhalten und für andere und sich selbst einzustehen und dass es sich lohnt, hinter die Fassade eines Menschen zu blicken und dessen inneren Werte kennenzulernen. Zudem zeigt sie uns, dass es durchaus vom Vorteil sein kann, wenn man sich selbst mal von außen betrachtet und sieht wie man auf andere wirkt. Die Erzählung vermittelt wirklich so einige wertvolle Botschaften, was mich sehr freudig überrascht hat.

Neben dem gelungenen Mix aus Tiefgründigkeit und Komik hat das Buch auch mit unseren beiden grundverschiedenen und authentisch gezeichneten Hauptprotagonisten bei mir punkten können. Mir waren Isa und Anthony auf Anhieb sympathisch, vor allem Isa mochte ich sehr. Da der größte Teil der Handlung aus ihrer Sicht geschildert wird, erhält man ihre Gefühls- und Gedankenwelt einen besonders anschaulichen Einblick und fühlt sich ihr von Anfang an sehr nahe. Im Verlauf des Buches gibt es aber auch immer wieder Passagen, die aus dem Blickwinkel von Anthony geschrieben sind, sodass man auch bei ihm erfährt, was er denkt und empfindet.
Mir sind Isa und Anthony innerhalb kurzer Zeit richtig ans Herz gewachsen. Ich habe mich jederzeit problemlos in die beiden hineinversetzen können und fand es wundervoll mitzuerleben wie sie sich weiterentwickeln und über sich selbst hinauswachsen werden. Die zwei können sich anfangs überhaupt nicht gut riechen und haben ein ziemlich falsches Bild von dem jeweils anderen im Kopf. Dank ihres plötzlichen Körpertausches wird sich jedoch nicht nur ihre Beziehung positiv verändern – auch sie selbst werden sich wandeln. Die beiden werden immer vertrauter miteinander werden und sich näherkommen, sie werden voneinander lernen und Dinge tun, die sie sich im eigenen Leben nie zugetraut hätten.

Gemeinsam mit Isa, Anthony und den weiteren unterschiedlichen und teils recht schrägen Charakteren erlebt man als Leser
in ein äußerst aufregendes und amüsantes Abenteuer, bei dem unter anderem eine berühmte Oma, ein gestohlener Spind und ein tolles Mutter-Tochter-Gespann wichtigen Rollen spielen werden. Wie genau dies alles zusammenhängt und ob es Isa und Anthony am Ende gelingen wird ihre Körper zurückzutauschen, werde ich euch hier jedoch nicht verraten, das müsst ihr schon selbst herausfinden.

Die Altersangabe vonseiten des Verlags liegt bei ab 10 Jahren und dem schließe ich mich an. Der locker-leichte Erzählstil mit seiner jugendlichen Sprache und den vielen humorvollen Dialogen wird bei der Zielgruppe garantiert richtig gut ankommen und da wir beide Geschlechter als Hauptfiguren vertreten haben, ist das Buch für Mädchen und Jungen gleichermaßen gut geeignet. Das Cover wird zwar in erster Linie vermutlich junge Mädels ansprechen, allerdings kann ich es auch Jungen wirklich nur ans Herz legen. Und erwachsenen Leser*innen natürlich auch. Für diese schöne Teeniegeschichte ist man in meinen Augen nie zu alt.

Für mich kam beim Lesen an keiner Stelle Langeweile auf. Mich haben die Geschehnisse von Beginn an packen, begeistern und bestens unterhalten können und da mich auch das Ende der Geschichte vollkommen zufriedenstellen konnte, habe ich das Buch glücklich wieder zuklappen können.

Fazit: Turbulent, warmherzig, superwitzig. Ein herrliches Lesevergnügen für Jung und Alt!
Mit ihrem neuen Werk „Plötzlich vertauscht“ beschert uns die deutsche Autorin Stefanie Gerstenberger ein weiteres wunderbar magisches Leseabenteuer, das eine perfekte Mischung aus Spannung, Humor und Tiefgang enthält und von den ersten Seiten an zum Mitfiebern und Wohlfühlen einlädt. Ich kann das Buch nur empfehlen, mir hat es zauberhafte Lesestunden bereiten können. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen und habe mich an vielen Stellen prächtig amüsiert. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 25.10.2022

Bewegend, herzerwärmend, wunderschön. Ein großartiges Buch!

Der letzte Bär
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Die 11-jährige April ist ganz begeistert, als ihr Vater ihr eröffnet, dass sie für sechs Monate auf einer abgelegen kleinen Insel am nordischen Polarkreis leben werden: Die Bäreninsel. Während ihr Dad ...

Die 11-jährige April ist ganz begeistert, als ihr Vater ihr eröffnet, dass sie für sechs Monate auf einer abgelegen kleinen Insel am nordischen Polarkreis leben werden: Die Bäreninsel. Während ihr Dad sich seinen wissenschaftlichen Forschungen in der Wetterstation widmen wird, wird sie die unberührte wilde Natur erkunden und hoffentlich einen Eisbären sehen. Laut ihrem Vater gibt es allerdings aufgrund der voranschreitenden Eisschmelze schon lange keine Eisbären mehr auf der Insel. Doch dann sieht April eines Nachts eine bärenförmige Silhouette am Horizont. Sie begibt sich auf die Suche und findet tatsächlich einen Eisbären. Aber was macht er hier ganz allein auf der Insel, fast verhungert und weit weg von zu Hause? Für April steht sofort fest, dass sie dem Bären helfen muss.

Es gibt solche Bücher, bei denen man einfach schon vor dem Lesen weiß, dass man sie lieben wird. „Der letzte Bär“ war so ein Buch für mich. Ich wusste wirklich schon damals, als ich es zum ersten Mal in der Vorschau sah, dass mir Hannah Gold mit ihrem Erstlingswerk ein neues Herzensbuch schenken wird. Inzwischen habe ich gelesen und tja, was soll ich sagen, ich habe vollkommen richtig vermutet: Ich bin total verliebt in dieses Buch.

Die englische Autorin Hannah Gold hat mit ihrem ersten Roman ein großartiges Debüt aufs Papier gebracht, bei welchem ich sehr hoffe, dass es eine große Leserschaft erhalten und die Aufmerksamkeit bekommen wird, die es verdient. Es steckt einfach so viel Wundervolles und Kostbares zwischen diesen Seiten!
Das Buch erzählt eine herzbewegende Geschichte über die außergewöhnliche Freundschaft zwischen einem einsamen kleinen Mädchen und einem einsamen riesigen Bären. Es handelt von Familie, Liebe, Entschlossenheit und dem Klimawandel, von Trauer, Verlust, Vernachlässigung und Hoffnung. Es führt uns kindgerecht die Auswirkungen der globalen Erwärmung vor Augen (vor allem für die Eisbärenpopulation) und ermutigt und inspiriert einen dazu, selbst aktiv zu werden, um unsere Erde zu schützen. Es verdeutlicht, was für eine starke Bindung wir Menschen zu Tieren haben können, wenn wir ihnen freundlich begegnen und lernen, sie zu verstehen und mit ihnen zu kommunizieren. „Der letzte Bär“ vermittelt wirklich eine Menge, die Story wirkt aber in keinster Weise zu überladen, und obwohl so einige ernste Themen dabei sind, ist die Stimmung niemals zu bedrückend. Die Altersangabe vonseiten des Verlags liegt bei ab 10 Jahren und dem schließe ich mich auf jeden Fall an. Kinder ab diesem Alter werden die Aussagen der Geschichte problemlos erfassen können und in unserer 11-jährigen Hauptprotagonistin April werden sie garantiert eine ideale Identifikationsfigur finden.

April, aus deren Sicht alles in der dritten Person geschildert wird, habe ich auf Anhieb fest in mein Herz geschlossen. Mit ihr hat die Autorin eine bezaubernde Romanheldin erschaffen, die man als Leser*in einfach sofort gernhaben muss. April ist äußerst reif für ihr Alter, besitzt zugleich aber auch noch diese kindliche Neugier und Unschuld, sie ist einfühlsam, tierlieb, clever und authentisch und bewundernswert mutig und tapfer. Sie zeigt uns, dass man niemals zu jung ist, um etwas zu bewirken und dass man alles schaffen kann, wenn man an sich selbst glaubt. Es sollte definitiv viel mehr Aprils auf dieser Welt geben. Ich hoffe sehr, dass viele Kinder (und auch Erwachsene) sich April als Vorbild nehmen werden und wie sie etwas gegen die Klimakrise tun. Wir alles müssen einfach etwas ändern, nur so können wir unseren Planeten retten.

Auch Bär habe ich unheimlich liebgewonnen. Wie die Annäherung zwischen ihm und April und ihre innige Bindung veranschaulicht wird, ist einfach so schön. Mich haben diese Szenen zutiefst berührt.
Mit viel Mut, Geduld und Empathie (und jeder Menge Erdnussbutter) wird April das Vertrauen des Eisbären gewinnen und innerhalb kurzer Zeit wird sich eine tiefgehende Freundschaft zwischen den beiden entwickeln. Natürlich hat sich die Autorin dabei ein paar Freiheiten erlaubt, wie man auch ihrem Nachwort entnehmen kann. Eisbären sind schließlich sehr gefährliche Tiere, auch wenn sie kuschelig aussehen. Dass ein Mädchen und ein wilder Eisbär so vertraut miteinander werden, ist wohl doch eher unwahrscheinlich, aber das ist ja mit das Besondere an diesem Buch: Dieses einzigartige Mischung aus realen Fakten und eigenen fantasievollen Ideen. Es steckt viel Wahres in diesem Buch, wie uns Hannah Gold im Anschluss an die Geschichte verrät. So gibt es die Bäreninsel tatsächlich und auch die Schilderungen bezüglich des Klimawandels sind, leider, grausame Realität.

Neben der Beziehung zwischen Mensch und Tier und der Umweltthematik spielen auch das Vater-Tochter-Verhältnis sowie Trauerbewältigung wichtige Rollen in der Erzählung. Die Mutter unserer Protagonistin ist vor einigen Jahren gestorben. Aprils Dad hat daraufhin Flucht in seiner Arbeit gesucht und verbringt den ganzen Tag nur mit seinen Forschungen. Ich habe sehr mit April mitgefühlt, weil sich ihr Papa nur so wenig um sie kümmert und sie ziemlich auf sich alleine gestellt. Es wird sich aber noch etwas ändern, so viel sei schon mal verraten, und zudem wird auch nur zu deutlich, wie lieb der Vater seine Tochter hat, auch wenn er sie so vernachlässigt.

Auch mit dem Setting hat „Der letzte Bär“ gänzlich bei mir punkten können. Die Geschichte spielt hauptsächlich auf der norwegischen Bäreninsel und da alles überaus bildhaft und stimmungsvoll beschrieben wird, hat man richtig das Gefühl, selbst dort zu sein. Man meint die eisige Kälte und das flauschige Fell von Bär selbst spüren zu können, hat die karge Landschaft der Insel regelrecht vor Augen, die frische arktische Luft in der Nase und Bärs eindrucksvolles Eisbärbrüllen im Ohr.

Wovon ich euch ebenfalls endlos etwas vorschwärmen könnte, ist die Innengestaltung des Buches. Levi Pinfold, der wir auch dieses zauberhafte Cover zu verdanken haben, hat die Erzählung mit zahlreichen ganzseitigen schwarz-weiß Illustrationen versehen, die die Atmosphäre der Geschichte perfekt einfangen und einfach nur zum Träumen schön sind.

Das Ende hat mich ebenfalls zufriedenstellen können. Es ist ergreifend und geht richtig zu Herzen und schließt die Geschichte rundum gelungen ab. Toll fand ich auch den mehrseitigen Anhang hinten im Buch, der uns unter anderem noch einmal die Klimakrise näherbringt und eine Liste mit zehn Energiespartipps enthält. Also für mich hat hier alles gestimmt, ich finde dieses Buch einfach nur perfekt und kann es kaum erwarten, mehr von Hannah Gold zu lesen. Zu meiner großen Freude habe ich auf Goodreads entdeckt, dass die Autorin bereits einen zweiten Roman geschrieben hat: „The Lost Whale“. Hoffentlich wird dieses Buch auch noch ins Deutsche übertragen!

Fazit: Ein beeindruckendes Debüt, das ganz viel begeistertes Brüllen verdient hat!
„Der letzte Bär“ ist so ein Buch, welches ich am liebsten vielen Menschen in die Hand drücken möchte, damit sie es lesen. Es erzählt eine tief berührende, ehrliche und wichtige Geschichte über eine ganz besondere herzerwärmende Freundschaft. Es ist wunderschön geschrieben und traumhaft illustriert, es steckt voller bärengroßer Liebe und wertvoller Botschaften und beschert uns ein Abenteuer, das man so schnell nicht mehr vergisst.
Mich hat Hannah Gold auf eine unvergessliche, emotionale Reise mitgenommen. Ich habe April nur zu gerne auf ihrem Weg begleitet und kann jedem, egal ob Jung oder Alt, nur ans Herz legen es mir gleichzutun. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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