Cover-Bild Leben auf Scherben
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: BoD – Books on Demand
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 292
  • Ersterscheinung: 05.04.2021
  • ISBN: 9783753461663
Regine Claaßen

Leben auf Scherben

Frankreich, Juli 1944. Eric ist jung, gebildet und ein begnadeter Pianist. Zugleich gilt er nach einer steilen Karriere in der Waffen-SS als Himmlers Vorzeigesoldat. Doch nach Jahren an der Front ist sein Glaube an den Nationalsozialismus zerbrochen. Unfähig, die Fassade aufrecht zu erhalten, desertiert er. Auf der Flucht wird er verletzt und findet in einem Lazarett Unterschlupf. Schon bald sucht die SS dort nach ihm. Von der Küste rücken die Alliierten näher. Und zwischen Eric und der Krankenschwester Greta entflammt eine Liebe ohne Zukunft.

Nach dem Krieg wird Eric unter falscher Identität ein erfolgreicher Pianist. Er glaubt, seine Vergangenheit hinter sich gelassen zu haben, bis nach Jahren erneut Greta in sein Leben tritt. Von ihr erfährt er, dass er als Kriegsverbrecher gesucht wird. Eric erkennt, dass er sich seiner Vergangenheit stellen muss. Mit allen Konsequenzen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.01.2024

Eine unglaublich gute Geschichte über Schuld und Vergebung

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Leben auf Scherben erzählt die Geschichte von Eric, einem jungen SS-Obersturmbannführer. Wir steigen ein, als Eric, nach einem Aufenthalt in der Heimat an die Front zurückkehrt. Nach einem Vorfall in einem ...

Leben auf Scherben erzählt die Geschichte von Eric, einem jungen SS-Obersturmbannführer. Wir steigen ein, als Eric, nach einem Aufenthalt in der Heimat an die Front zurückkehrt. Nach einem Vorfall in einem kleinen französischen Dorf fängt Eric an zu zweifeln, ob das, was er tut, wirklich das Richtige ist. Nach einem weiteren Vorfall, der später als „Massaker von Arraille“ bekannt wird, ist es endgültig vorbei. Eric ist am Ende seiner seelischen Kräfte und desertiert.
Das Buch hält mehrere zeitliche Sprünge für den Leser bereit. Wir starten im Jahr 1944 nach dem Massaker. Weiter geht es im Jahr 1958, in dem Eric nach langer Zeit wieder auf Greta trifft und wir erkennen, dass er das, was er getan und erlebt hat, nicht besonders gut weggesteckt hat. Er versucht, mit aller Macht, ein neues Leben, das Leben eines anderen Menschen, zu führen, aber es gelingt ihm nur mäßig. 1958 holt ihn seine Vergangenheit das erste Mal wieder ein.
Im dritten Teil erfahren wir dann endlich die gesamte Hintergrundgeschichte des Massakers. Dieser Teil ist für mich der stärkste Abschnitt des gesamten Buches. Hier erfahren wir das gesamte Ausmaß dessen, was damals in Frankreich passiert ist, was Eric nicht verhindert hat, vielleicht auch nicht verhindern konnte. Wir bekommen aber auch einen tiefen Einblick, wie großherzig Menschen sein können.
Gewünscht hätte ich mir, dass die Figuren ein bisschen mehr Tiefe bekommen, sich ein bisschen mehr mit der Schuldfrage auseinandersetzen. Ich glaube, dass hier noch sehr viel Potenzial in der Geschichte steckt. Als Leser hatte ich irgendwie schon das Bedürfnis, mich mit der Schuldfrage zu beschäftigen. Dabei gibt es, aus meiner Sicht, verschiedene Aspekte, die hier beleuchtet werden. Kann man sich selbst vergeben? Kann einem von anderen (Betroffenen) vergeben werden? Es geht um moralische Schuld und rechtliche Schuld.
Schön fand ich zu sehen, wie die Liebe zur Musik, die Eric schon vor dem Krieg begleitet hat, ihn auch nach den schrecklichen Geschehnissen immer wieder aufrecht hält. Musik kann ein Anker sein, das wird dem Leser hier sehr deutlich vor Augen geführt.
Alles in allem hat Regine Claaßen eine unglaublich spannende Geschichte geschrieben, die mich sehr ins Nachdenken über Schuld und Vergebung, über Recht und Unrecht gebracht hat. Sie zeigt anhand dieser Geschichte auf, dass diese Fragen nicht einfach zu beantworten sind. Es gibt eben im menschlichen Leben nicht nur weiß und schwarz, es gibt dazwischen ganz viele Grautöne. Auch wenn Eric selbstverständlich Schuld in einem schier unermesslichen Ausmaß auf sich geladen hat, so ist er kein per se böser Mensch, im Gegenteil, er war mir sympathisch, er hatte mein Mitgefühl.
Ich finde es sehr gut, dass Regine Claaßen dem Leser an keiner Stelle vorgibt, was er zu denken hat. Jeder darf sich selbst ein Urteil über das Handeln der Figuren bilden. Mir selbst fällt das gar nicht so einfach, muss ich zugeben.
Extrem gelungen fand ich das Ende der Geschichte. Die Autorin hat sowohl Erics Geschichte zu einem runden, gelungenen Abschluss gebracht, als auch Marcels und Gretas Geschichte. Sie lässt den Leser nochmal wieder sehr nachdenklich zurück, was die Fragen nach Schuld und Recht bzw. Unrecht angeht.

Ich vergebe 5 Sterne und eine unbedingte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 28.10.2022

Die Vergangenheit ruht nicht.

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Ich lese gerne Geschichten, die während des Zweiten Weltkriegs spielen. Sie alle erzählen von realen oder fiktiven Schicksalen, die sehr bewegend sind und nicht vergessen werden dürfen.

In diesem Buch ...

Ich lese gerne Geschichten, die während des Zweiten Weltkriegs spielen. Sie alle erzählen von realen oder fiktiven Schicksalen, die sehr bewegend sind und nicht vergessen werden dürfen.

In diesem Buch geht es um Obersturmbannführer Eric, Mitglied der berüchtigten Waffen-SS. Mitgerissen und voller Überzeugung, erzogen im Sinne des Nationalsozialismus, muss er aber bald erkennen, dass dieses System falsch, böse und menschenverachtend ist.

Er desertiert, wird in einen Unfall verwickelt und kommt ins Lazarett. Dort lernt er Greta kennen, wird zu Oliver und taucht in Österreich unter um der SS zu entgehen.

Eine jahrzehntelange Flucht vor seiner Vergangenheit führt ihn aber in ebendiese zurück.

Egal ob Mitläufer oder überzeugter Nazi, unschuldig ist keiner von ihnen. Auch wenn viele keine Wahl hatten, es ist schwer sie als unschuldig zu bezeichnen. Viele mussten mit dieser Schuld leben, andere blieben ihrer Überzeugung treu.

Am Beispiel von Eric zeigt die Autorin nur ein Schicksal, welches aber für viele steht. Interessante Einblicke in sein Leben, seine Gedanken, Ängste und Zukunftspläne.

Ein sehr beeindruckendes Buch, um Verantwortung, Rache, Sühne.

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Veröffentlicht am 02.09.2021

Tragisches Thema

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Die Autorin Regine Claaßen, erzählt in ihrem Debüt „Leben auf Scherben“ die Geschichte von Eric, der Karriere in der Waffen-SS als „Himmlers Vorzeigesoldat“ gemacht hat.


Inhalt:
Frankreich, Juli 1944. ...

Die Autorin Regine Claaßen, erzählt in ihrem Debüt „Leben auf Scherben“ die Geschichte von Eric, der Karriere in der Waffen-SS als „Himmlers Vorzeigesoldat“ gemacht hat.


Inhalt:
Frankreich, Juli 1944. Eric ist jung, gebildet und ein begnadeter Pianist. Zugleich gilt er nach einer steilen Karriere in der Waffen-SS als Himmlers Vorzeigesoldat. Doch nach Jahren an der Front ist sein Glaube an den Nationalsozialismus zerbrochen. Unfähig, die Fassade aufrecht zu erhalten, desertiert er. Auf der Flucht wird er verletzt und findet in einem Lazarett Unterschlupf. Schon bald sucht die SS dort nach ihm. Von der Küste rücken die Alliierten näher. Und zwischen Eric und der Krankenschwester Greta entflammt eine Liebe ohne Zukunft. Nach dem Krieg wird Eric unter falscher Identität ein erfolgreicher Pianist. Er glaubt, seine Vergangenheit hinter sich gelassen zu haben, bis nach Jahren erneut Greta in sein Leben tritt. Von ihr erfährt er, dass er als Kriegsverbrecher gesucht wird. Eric erkennt, dass er sich seiner Vergangenheit stellen muss. Mit allen Konsequenzen.


Meine Meinung:
Der Einstieg in die Geschichte fiel mir durch den leichten Schreibstil, recht leicht. Eric, wirkt für mich nicht bösartig obwohl er bei der Waffen-SS, ist. Selbst schildert er zwar einige Erlebnisse oder besser, er macht eigentlich eher nur Andeutungen. Selbstzweifel prägen wohl seinen Alltag und dies erkennt sein Untergebener Beck, der ihn direkt zu einer Flucht aus dem Grauen, überredet.
Wie kann es sein, dass so ein hochangesiedelter SS-Mann, sich in die Hand eines Untergebenen, begibt? Da fehlte mir die Vorstellungskraft!


Ein Unfall kurz vor dem Ziel beendet die Flucht. Beck ist tot und Eric, wird schwer verletzt! Unter den Rettungssanitätern befindet sich Greta, die Eric unter allen Umständen am Leben halten möchte. Selbst als sie erfährt, wer er in Wirklichkeit ist!
Eric nimmt nach einem Brandanschlag auf das provisorische Lazarett, eine andere Identität an und ab diesem Zeitpunkt verliert sich jede Realität und die Geschichte verliert den Faden, der nicht mehr aufgefangen werden konnte.


Fazit:
Die Idee diese Geschichte zu schreiben, war schon ganz schön gewagt und hätte sicher mit mehr Realität, besser umgesetzt werden können. Vielleicht habe ich auch mehr oder zu viel von dem Roman erwartet!

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Veröffentlicht am 02.06.2021

Ein Buch zum Nachdenken

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Als letztes habe ich „Leben auf Scherben“ von Regine Claaßen beendet.

Es geht um den erfolgreichen Soldaten der Waffen-SS Eric. Er gehört zu Himmlers besten Leuten, verliert im Laufe des Krieges aber ...

Als letztes habe ich „Leben auf Scherben“ von Regine Claaßen beendet.

Es geht um den erfolgreichen Soldaten der Waffen-SS Eric. Er gehört zu Himmlers besten Leuten, verliert im Laufe des Krieges aber den Glauben an den Nationalsozialismus und desertiert. Während seiner Flucht wird er verletzt und landet in einem Lazarett, wo er der Krankenschwester Greta kennenlernt. Im Laufe des Buches begegnen wir Erich und Greta zu verschiedenen Zeiten.

Die Geschichte soll uns die Zerrissenheit von Eric näher bringen. Auf der einen Seite baut er sich nach dem Krieg ein komplett neues Leben auf, auf der anderen Seite holt ihn die Vergangenheit immer wieder ein.

Ich habe lange über das Buch nachdenken müssen. Mir wurde vor Augen geführt, dass nicht alles schwarz und weiß ist und auch damals im Krieg nicht war.
Ich kann nachvollziehen, dass dieser Krieg auch die härtesten Männer zum Zweifeln gebracht hat. Allerdings fehlt mir ein bisschen die Tiefe der Hauptfigur, ich konnte nicht verstehen, dass ein junger Mann, der in einer Sozial Demokratischen Familie aufwächst, sich freiwillig zur SS meldet und auch noch ein Held wird. Was hat ihn dazu bewegt? Und wie kommt es, dass er zum Ende des Krieges 1944 Zweifel bekommt, obwohl er auch schon an der Ostfront in Russland gekämpft hat?

Das Buch hat ich wie gesagt, sehr zum Nachdenken gebracht, ich habe es auch innerhalb von wenigen Tagen gelesen, aber ich kann mich immer noch nicht entschließen, ob es mir gefallen hat und ich es weiterempfehlen würde oder eben nicht.

Ich vergebe daher drei Sterne.

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