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Veröffentlicht am 29.10.2022

Unterhaltsamer Roman über Geheimnisse und Vergangenheitsbewältigung mit viel Winterstimmung

Winterträume im Schnee
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Clover Philips ist Regisseurin und hat mit ihrem Team einen Dokumentarfilm über das Schicksal des verunglückten Surfers Cory Allbright gedreht, für den sie mehrfach ausgezeichnet wurde. Im Rahmen der ...

Clover Philips ist Regisseurin und hat mit ihrem Team einen Dokumentarfilm über das Schicksal des verunglückten Surfers Cory Allbright gedreht, für den sie mehrfach ausgezeichnet wurde. Im Rahmen der Dreharbeiten hat sie sich eng mit Cory und vor allem seiner Frau und den kleinen Kindern angefreundet. Das Schicksal Corys und seiner Familie ist ihr persönlich sehr nahe gegangen. Nun möchte sie unbedingt eine weitere Dokumentation drehen und zwar über den Mann, der diesen schlimmen Unfall verursacht hat. Der ehemalige Surfer Kit Foley hat inzwischen die Sportart gewechselt und ist Snowboarder geworden. Über seinen aktuellen Sponsor kommen Clover und ihr Team an ihn heran und reisen in die österreichischen Alpen. Dort quartieren sie sich ebenfalls in das Chalet des Sponsors ein, in dem Kit mit seinem Bruder und seinem Trainer aktuell lebt. Was Clover ihrem Team verschweigt ist die Tatsache, dass sie diesen Film selbst finanziert, da ihr Geldgeber ein anderes Interesse hatte. So ist Clover darauf angewiesen, Kit vor die Kamera zu bekommen und die Wahrheit herauszufinden.

Das Buch beginnt mit einem Epilog, der ein Interview von Clover mit Cory beinhaltet und einen guten Einblick in die Welt der extremen Surfer gibt. Danach gibt es einen Zeitsprung von einem Jahr und wir erleben, wie Clover für ihren Film mit einem Preis ausgezeichnet wird.
Corys Familie freut sich mit ihr über den Erfolg doch dann verändert ein weiterer Schicksalsschlag alles, nicht nur vor Corys Familie sondern auch für Clover. Sie setzt nun alles daran, einen guten Film mit Kit Foley zu drehen, um endgültig der Wahrheit auf die Spur zu kommen.

Als Clover und Kit das erste Mal aufeinander treffen, ist gleich zu spüren, dass da noch einiges passieren wird. Da sprühen die Funken und es knistert. Aber Kit verhält sich sehr abweisend gegenüber Clover und zeigt kein großes Interesse daran, ihr seine Version der Geschichte zu erzählen. Doch Clover gibt nicht auf und versucht über Kits Bruder und seinen Trainer einiges zu erfahren und an ihn ran zu kommen.

Anfangs hat mich Kits Verhalten und die vielen Sticheleine zwischen den beiden etwas genervt. Aber nach einer Weile wurde mir klar, dass Kit sich hauptsächlich so verhält, weil die Öffentlichkeit ihn aufgrund Clovers Film verurteilt hat. Er hält auch Clover für voreingenommen, was sie sicherlich auch ist, da sie die Geschichte ja bisher nur aus der Sicht von Cory kennt. Umso mehr konnte ich nicht verstehen, warum er ihr nicht schnellstmöglich seine Version erzählt.
Karen Swan gelingt aber sehr gut sowohl von Kit als auch von Clover ein gutes Bild zu zeichnen. Beide sind in dem was sie tun sehr ehrgeizig, Kit ist sogar fast verbissen darin, auch beim Snowboarden erfolgreich und der Beste zu sein. Insofern sind sich beide sogar recht ähnlich auch wenn sie wie Feuer und Wasser wirken. Die Anziehungskraft zwischen den beiden wird immer deutlicher, je weiter die Handlung vorankommt.
Clover möchte von Kit die Gründe erfahren, warum er das tat, was zu dem Unfall geführt hat. Was sie am Ende bekommt, ist die ganze Wahrheit, die so völlig anders ist, als sie geglaubt hat. Dazwischen gibt es etliche Überraschungen und Wendungen und es wird turbulenter als man vorher dachte.
Interessante und ebenfalls gut gezeichnete Nebenfiguren, wie z. B. Clovers Team und Kits Bruder bereichern die Handlung sehr.

Das Setting in den österreichischen Alpen und auch bei einem Abstecher in die Schweiz ist wirklich schön beschrieben und sehr winterlich. Man bekommt richtig Lust zu einem Spaziergang im Schnee und sonnenbeschienene, schneebedeckte Berge zu betrachten.
Karen Swan hat sowohl im Surfer- als auch im Snowboardbereich gut recherchiert. Alles was sie dort beschreibt klingt authentisch und zeigt die Welt der jeweiligen Sportler.

„Winterträume im Schnee“ klingt nach einem seichten Roman, ist es aber nicht. Vielmehr ist er tiefgründig, denn es geht um Schicksal, Hass, Schuld, Vergebung, Neuanfang und natürlich auch die Liebe!
Die Handlung ist emotional, geheimnisvoll und teilweise auch aufwühlend, so dass ein schöner Mix entsteht, der mich gut unterhalten hat und eine schöne winterliche Stimmung bietet!


Fazit: 4 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 26.10.2022

Schöner Wohlfühlroman mit viel Wolle in den schottischen Highlands

Neubeginn im kleinen Strickladen in den Highlands
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Zum vierten Mal besuchen wir den kleinen, fiktiven Ort Callwell am Loch Lomond in den schottischen Highlands.
Diesmal steht Amely im Mittelpunkt, die zum ersten Mal im Rahmen des Wollfestivals im dritten ...

Zum vierten Mal besuchen wir den kleinen, fiktiven Ort Callwell am Loch Lomond in den schottischen Highlands.
Diesmal steht Amely im Mittelpunkt, die zum ersten Mal im Rahmen des Wollfestivals im dritten Teil nach Calwell kam. Der beschauliche Ort und die freundlichen Menschen dort haben es ihr angetan und besonders die schöne Landschaft der Highlands, denn ihr Zuhause ist in Edinburgh. Doch dort mag sie im Moment nicht sein, weil ihr Zuhause leer ist, da sie kürzlich ihre Mutter verloren hat. Da ist sie in Calwell gut aufgehoben, denn Maighread, Chloe und auch die drei liebenswerten Großmütter kümmern sich liebevoll um sie. Amely trauert sehr und ihre Freunde helfen ihr, so dass es ihr allmählich besser geht. Doch Amely überdenkt ihre Zukunft, denn eigentlich möchte sie nicht nach Edinburgh zurückkehren und auch auf keinen Fall mehr Wolle färben, denn das verbindet sie immer mit ihrer Mutter und sie hat regelrecht Angst davor, diese Tätigkeit wieder aufzunehmen.
Eine Zukunft in Callwell könnte sie sich schon vorstellen, denn da ist Peter, der Inhaber einer Whiskydestillerie, der ihr gefällt und dann entdeckt sie auch noch ein altes Anwesen, auf dem sie gerne einen Neuanfang wagen möchte.

Das Wiedersehen mit Maighread und all den anderen netten Figuren dieser Reihe hat mir gut gefallen. Deren Geschichten und Leben entwickeln sich interessant weiter und es war richtig schön, wieder etwas über sie alle zu lesen.
Amelys Geschichte ist berührend und herzerwärmend. Ich konnte ihre Trauer und ihre Ängste gut verstehen. Denn sie hat nicht nur Angst in ihre gewohnte Umgebung zurückzukehren sondern auch davor, ihr Leben weiterzuführen, wie sie es bisher mit ihrer Mutter gewohnt war. Da helfen ihr alle Freunde in Calwell, nicht nur sie wieder aufzumuntern sondern besonders Chloe, die ja Psychologin ist, kann ihr auch helfen, ihre Ängste zu überwinden. Doch Amely plant eigentlich etwas ganz anderes und möchte einen Neuanfang auf einem alten Anwesen in Callwell wagen. Doch wie soll sie das finanzieren ohne die sicheren Einnahmen durch das Färben der Wolle.
Die Beziehung zwischen Amely und Peter entwickelt sich nur sehr zaghaft, denn auch hier plagen Amely ihre Ängste. Es war aber schön zu erleben, wie die beiden sich näher kommen und man konnte schnell erahnen, dass es gut ausgehen würde.

Trotz des teilweise ernsten Themas der Trauer ist die Handlung abwechslungsreich und unterhaltsam, denn auch im Leben der anderen Figuren bewegt sich etwas.
Der lebendige und mitreißende Schreibstil macht das Lesen der Geschichte zum Vergnügen, was auch daran liegt, dass die Kapitel jeweils wechselnd aus der Sicht eines Charakters erzählt werden.

Viele Szenen in Maighreads kleinem Strickladen vermitteln Gemütlichkeit und Wohlbehagen. Da möchte man gerne dabei sitzen, eine Tasse Tee trinken und stricken.
Die erneut schöne und bildhafte Beschreibung der herrlichen Landschaft der Highlands lädt zum Träumen ein.

Wie auch schon in den anderen Bänden ist häufig von Wolle und von vielen Strickprojekten die Rede, zu denen es im Anhang die entsprechenden Anleitungen zum Nacharbeiten gibt.
In ihrem Nachwort kündigt die Autorin ein Strickbuch mit vielen Anleitungen an, das im Januar 2023 erscheinen soll. Außerdem deutet sie an, dass es bald weiter gehen wird, mit dem kleinen Strickladen, was mich sehr freut.

Dieser vierte Teil der Reihe ist ein schöner Wohlfühlroman mit liebenswerten Figuren, einem und einer gemütlichen Atmosphäre für kuschelige Lesestunden, den ich nicht nur Strickfans empfehlen kann!


Fazit: 4 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 17.10.2022

Warmherzige Liebesgeschichte mit Weihnachtsstimmung und schöner Kulisse am Meer

Winterzauber in den Hamptons
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Harriet lebt mit ihrem Freund Iain in London und sie betreiben gemeinsam ein Immobilien-Unternehmen. Sie kaufen Immobilien, renovieren sie und verkaufen sie mit Gewinn wieder. Dabei sind sie aber nicht ...

Harriet lebt mit ihrem Freund Iain in London und sie betreiben gemeinsam ein Immobilien-Unternehmen. Sie kaufen Immobilien, renovieren sie und verkaufen sie mit Gewinn wieder. Dabei sind sie aber nicht immer einer Meinung, was auch die Beziehung belastet.
In der Vorweihnachtszeit erhält sie plötzlich und völlig unerwartet die Nachricht, dass ihre Großmutter gestorben ist.
Ihre Großeltern väterlicherseits leben in Montauk in den Hamptons. Harriet macht sich sofort auf den Weg dorthin, um Abschied von der geliebten Großmutter zu nehmen und ihrem Großvater beizustehen.
Vor Ort trifft sie nicht nur auf viele gute Freunde und Bekannte sondern auch auf Mack, der ihr vor langer Zeit das Herz gebrochen hatte.
Kann der Zauber von Weihnachten die beiden wieder zusammen führen und auch Harriet und ihrem Großvater helfen, den schweren Verlust zu verarbeiten?

Mandy Baggots diesjähriger Winter- bzw. Weihnachtsroman hat mal eine andere Kulisse als sonst üblich. Montauk, ein kleiner Ort an der Küste in den Hamptons, mit seinen Stränden und dem winterlich aufgewühlten Meer, ist aber ein schön gewählter Schauplatz für diesen Roman. Die Örtlichkeiten sind wunderbar bildhaft beschrieben, so dass ich den schneebedeckten Strand und das von Winterstürmen aufgepeitschte Meer vor Augen hatte. Auch die Strandbar von Harriets Großeltern ist anschaulich beschrieben und ein wichtiger Ort, an dem sich vieles abspielt.
Außerdem nutzt die Autorin diese Kulisse bzw. das Meer indem sie ihren Protagonisten Mack auf einem Boot leben lässt.

Die Geschichte ist nicht nur ein Liebesroman sondern es geht auch um andere Themen. Als Mack und Harriet aufeinandertreffen spürt man gleich, dass da Funken sprühen. Was vor einigen Jahren zwischen den beiden vorgefallen ist, erfährt man aber erst im Laufe der Zeit und ich war gespannt, ob die beiden noch einmal zueinander finden können.
Es geht aber auch darum, wie Harriet den plötzlichen Verlust der Großmutter verarbeitet und versucht, ihrem Großvater zu helfen, der natürlich auch sehr unter dem Verlust seiner geliebten Frau leidet.
Welche innige Beziehung Harriet zu ihren Großeltern hat und warum das so ist, wird im Verlauf der Handlung klar.
Dann gibt es noch ein Ereignis, das weit in der Vergangenheit liegt und Harriets Vater sowie seine Eltern betrifft. Auch hier gibt es etwas aufzuarbeiten.

Harriet und Mack als Hauptprotagonisten sind sehr gut gezeichnet. Harriet ist sympathisch, liebenswert und ein empathischer Mensch. Mack ist Kriegsveteran und trägt ein Trauma mit sich herum, was gut und glaubhaft dargestellt ist.
Aber auch die weiteren Figuren sind gelungen und runden die Handlung gut ab. Lediglich Harriets Freund Iain war mir nicht sympathisch. Richtige Gefühle konnte ich in seinem Verhalten nicht feststellen, er war mir einfach zu kühl und berechnend.
Dazu gibt es noch zwei tierische Stars, einen Papagei, der zur Strandbar gehört und Macks Hund. Die beiden sorgen für viele schöne und auch amüsante Momente.

Auch wenn der Roman neben der Liebesgeschichte noch traurige und dramatische Themen behandelt, war er schön und flüssig zu lesen. Manches zog sich ein bisschen, anderes war leicht vorhersehbar, aber das tat dem Lesevergnügen keinen Abbruch, denn insgesamt war es eine schöne Mischung.
Die Geschichte spielt in der Vorweihnachtszeit und es geht mit großen Schritten auf das Fest zu. Harriets Großeltern haben immer viele weihnachtliche Events für die Bewohner des Ortes veranstaltet und es ist Harriet wichtig, dass auch in diesem Jahr zu tun, im Gedenken an ihre Großmutter. So entsteht auch weihnachtliche Stimmung und ich lernte weihnachtliche Bräuche kennen, die mir noch nicht bekannt waren aber wohl für die Gegend dort oder zumindest für die USA typisch sind.

„Winterzauber in den Hamptons“ ist ein warmherziger und emotionaler Roman mit winterlicher und weihnachtlicher Stimmung und einem schönen Setting an verschneiten Sandstränden für kuschelige Lesestunden!


Fazit: 4 von 5 Sternen


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Veröffentlicht am 12.10.2022

Warmherziger und charmanter Abschluss der Lütteby-Trilogie

Das Wunder küsst uns bei Nacht
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Dies ist der dritte und finale Teil der Lütteby-Trilogie, daher kann die Rezension Spoiler zu den beiden vorherigen Teilen enthalten!

Lina Hansen muss den Schock verarbeiten, den sie durch das plötzliche ...

Dies ist der dritte und finale Teil der Lütteby-Trilogie, daher kann die Rezension Spoiler zu den beiden vorherigen Teilen enthalten!

Lina Hansen muss den Schock verarbeiten, den sie durch das plötzliche Auftauchen ihrer Mutter erlitten hat. Da auch ihre Großmutter ihr so einiges verschwiegen hat, ist sie vorübergehend ins Pfarrhaus zu ihrer besten Freundin Sinje gezogen, um sich erst mal über einiges klar zu werden. Dazu kommt, dass ihr Freund Jonas den Job in London angenommen hat und die beiden sich nur selten sehen können. Lina fehlt seine Nähe und vor allem auch die Gespräche mit ihm.
Lena hat also so einiges um die Ohren, denn sie hat viele Fragen an ihre Mutter. Auch ihre Großmutter hat viele Jahre ein Geheimnis gehütet, die Liebe betreffend. Und das Wichtigste ist, dass sie nun endlich eine Chance bekommt zu erfahren, wer ihr Vater ist.
Dann bekommt sie auch noch ein Angebot für einen neuen Job, der interessant klingt. Es geht turbulent zu in Lütteby und in Linas Leben.

Es war schön, endlich wieder in den fiktiven Ort Lütteby zu reisen, dessen Charme mich schon im ersten Teil verzaubert hat.
Und natürlich war ich neugierig, ob in diesem finalen Teil endlich alle offenen Fragen geklärt werden.
Dieser Roman hat etwas mehr Tiefgang als seine Vorgänger.
Die Autorin hat sehr einfühlsam und glaubhaft die zaghafte Annäherung zwischen Lina und ihrer Mutter Florence beschrieben. Da gab es viele sehr emotionale Szenen und Gespräche zwischen den beiden., denn es gibt ja vieles aufzuarbeiten. Lange weicht Florence immer wieder aus, wenn Lina nach der Identität ihres Vaters fragt. Das erzeugt eine gewisse Spannung.
Als Florence dann endlich das Geheimnis um Linas Vater lüftet, war ich sehr überrascht, denn mit dieser Person hätte ich nicht gerechnet.
Auch hier beginnt dann ein zaghafter Annäherungsprozess obwohl die beiden sich schon unter anderen Bedingungen kennen.
Linas neuer Job stellt sie vor große Herausforderungen und bringt sie in eine Situation, in der sie beginnt, sich selbst zu hinterfragen. Sie kommt schließlich zu dem Entschluss, dass für sie die Zeit für einen Neuanfang gekommen ist.

Eingefügt ist noch eine Liebesgeschichte, die vor 60 bzw. 35 Jahren spielt. Diese war romantisch und mir war schnell klar, um wen es sich hier handelt. Das trägt dann auch dazu bei, dass mein die Dinge bezüglich einer der Figuren klarer und verständnisvoller sieht.

Auch Linas beste Freundin Sinje ist in einem Liebeschaos gefangen. Sie erfährt endlich, wer der geheimnisvolle Liebesbriefschreiber ist, aber es ist dann doch nicht alles in Ordnung. Und so sind beide Freundinnen oft aufeinander angewiesen und trösten sich gegenseitig.

Obwohl noch ein Unglück geschieht, das noch einmal alles hätte verändern können, wendet sich am Ende alles zum Guten. Manche Probleme lösten sich vielleicht ein bisschen zu leicht und es gab auch ein paar Zufälle, aber alle Fragen werden geklärt, alle Handlungsfäden schlüssig beendet, so dass ich am Ende dann auch ein Lächeln im Gesicht hatte.

Der Abschlussband der Trilogie ist wie seine Vorgänger ein warmherziger Wohlfühlroman. Der Zauber der charmanten Kleinstadt Lütteby und seiner Bewohner sorgt für eine schöne Atmosphäre und ich habe mich gefreut, dass es für alle lieb gewonnen Figuren ein Happy End gab!
Ich empfehle die Trilogie gerne weiter, die man unbedingt in der richtigen Reihenfolge lesen sollte, am besten alle drei Bände gleich nacheinander!


Fazit: 4 von 5 Sternen


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Veröffentlicht am 05.10.2022

Unterhaltsame Fortsetzung der Familiensaga Mitte der 1980er Jahre

Café Hoffnung
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„Café Hoffnung“ ist der zweite Teil der Sylt-Saga.
Nachdem der erste Teil im Jahr 1964 endete befinden wir uns nun im Jahr 1985, also gut 20 Jahre später.
Brit ist inzwischen mit Olaf verheiratet, den ...

„Café Hoffnung“ ist der zweite Teil der Sylt-Saga.
Nachdem der erste Teil im Jahr 1964 endete befinden wir uns nun im Jahr 1985, also gut 20 Jahre später.
Brit ist inzwischen mit Olaf verheiratet, den sie nicht so liebt wie ihre große Jugendliebe Arne sondern mehr aus Dankbarkeit seit der Geburt ihrer Tochter Kari mit ihm zusammen ist.
Beide führen das Hotel und das Café König Augustin auf Sylt und wünschen sich, dass Kari in ihre Fußstapfen treten wird.
Aber Kari hat kaum Interesse am Familienunternehmen.
Sie bewegt sich lieber in der Schickimicki-Szene auf Sylt, spricht dem Alkohol und auch Drogen zu und rebelliert gegen ihre Eltern. Sie möchte ein selbstbestimmtes Leben führen und sich nicht von den Eltern den Weg vorschreiben lassen. Aber wohin ihr Weg sie führen soll, weiß sie selbst noch nicht. Als sie erfährt, dass Olaf nicht ihr leiblicher Vater ist, bricht sie komplett mit ihren Eltern vor Enttäuschung über die jahrelange Lüge.
Brit und Olaf schöpfen Hoffnung, als Kari den bekannten Modedesigner Mike Heiser heiraten wird, über den das Gerücht umgeht, er sei homosexuell. Diese Neuigkeit ruft Enttäuschung beim Geschäftsführers des Hotels Hajo Keller hervor, der heimlich in Kari verliebt ist, sich aber wenig Hoffnung auf Kari gemacht hat, da er als Schwarzer Mensch als Außenseiter gilt.
Karis Umfeld hegt bald den Verdacht, dass Karis Ehe nicht glücklich ist, denn die frisch gebackenen Eheleute pflegen keine sehr liebevolle Ehe. Kari wird auch schnell unzufrieden, denn sie wird von der Presse verfolgt, was sich noch verschlimmert, als sie feststellt, dass sie schwanger ist. Sie ergreift die Flucht in das inzwischen modernisierte Entbindungsheim, in dem seinerzeit auch ihre Mutter lebte und leiden musste. Inzwischen ist dieses Heim zu einem liebevollen Heim für ledige Mütter geworden, die dort eine wirkliche Zuflucht und Unterstützung finden können. Doch Karis Verfolger finden sie auch dort und die Lage spitzt sich zu.

Trotz des großen Zeitsprungs war ich schnell wieder in der Geschichte um Brit und ihre Familie gefangen. Dieser Teil deckt nur einen Zeitraum von rund einem Jahr ab, aber es geschieht trotzdem recht viel und die Handlung nimmt immer mehr Fahrt auf.
Zwischendurch gibt es auch immer wieder Einblicke in das Leben von Brits Familie in ihrem Heimatort Riekenbüren, wo ihre Eltern weiterhin leben und ihr inzwischen ebenfalls verheirateter Bruder die Schreinerei übernommen hat und seine Frau den Campingplatz führt. Es gibt dann auch Verknüpfungen zwischen diesen beiden Handlungssträngen, so dass beide Familiengeschichten weiterführt werden.

Die Handlung ist abwechslungsreich, unterhaltsam und spitzt sich teilweise sogar etwas dramatisch zu.
Die Autorin gibt einerseits ein stimmiges Bild des Lebens in den 1980er Jahren, verarbeitet aber auch Themen wie Homosexualität, Aids, die Diskriminierung Schwarzer Menschen und Legasthenie. Deutlich stellt sie dar, wie fragwürdig der Umgang seinerzeit damit war und welche Ausgrenzung damit verbunden war. Diese Themen tragen auch zur Brisanz der Handlung bei und es gibt etliche spannende Szenen. Zwischenzeitlich gibt es auch ein paar Längen aber insgesamt kann die Geschichte auch einige Überraschungen bieten.

Die größtenteils schon bekannten Figuren entwickeln sich glaubhaft weiter. Hierbei macht besonders Kari eine große Entwicklung durch. Sie entwickelt sich von einer flatterhaften und trotzigen jungen Frau zu einer verantwortungsvollen und liebevollen Mutter. Dabei entwickelt sie auch eine Stärke, die ich ihr nicht zugetraut hätte, denn sie kämpft für ihr Ziel.

„Café Hoffnung“ ist eine spannende und unterhaltsame Fortsetzung der Familien-Saga, die weiterhin ihren Schwerpunkt auf der wunderbar beschriebenen Insel Sylt hat. Dieser zweite Teil macht Lust auf den dritten und letzten Teil, in dem dann Karis Tochter im Mittelpunkt stehen wird.
Gerne empfehle ich die Sylt-Saga, die man auf jeden Fall in der richtigen Reihenfolge lesen sollte!


Fazit: 4 von 5 Sternen


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