Zu wenig Magie, zu viele Probleme
Der ImmerjungeInhalt:
Peter hat keine Ahnung, warum das fremde Mädchen ihn töten will. So, wie er nicht weiß, woher er kommt, warum er ein Händchen dafür hat, offen stehende Fenster zu finden, oder dass sein Nachname ...
Inhalt:
Peter hat keine Ahnung, warum das fremde Mädchen ihn töten will. So, wie er nicht weiß, woher er kommt, warum er ein Händchen dafür hat, offen stehende Fenster zu finden, oder dass sein Nachname Pan lautet. Topsannah will niemanden töten. Doch Nimmerland liegt im Sterben, seit der alte Immerjunge nach London verbannt wurde. Ein neuer Immerjunge muss her, und dafür muss Peter Pan sterben. Während Topsannah verzweifelt versucht, Peter aufzuspüren, machen in Nimmerland fürchterliche Dämonen Jagd auf die letzten Kinder, die noch vor Ort sind. Topsannah läuft die Zeit davon. Auf der Flucht vor ihr erinnert sich Peter an sein altes Leben. Doch je mehr Erinnerungen zurückkehren, desto klarer wird ihm, dass er selbst es war, der Nimmerland einst in den Abgrund riss – und dass Topsannah mehr als einen Grund hat, ihn zu töten.
Quelle: drachenmond.de
Meinung:
Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar!
Irgendwie hatten sie doch immer gewusst, dass Peter Pan sterben musste.
Das Cover finde ich zauberhaft, es passt einfach perfekt zu einer Peter Pan Geschichte. Man sieht London und Pan und Meerjungfrauen, was alles eine wichtige Rolle in dem Buch spielt.
Der Schreibstil der Autorin war für mich zuerst gewöhnungsbedürftig, da er ein bisschen distanziert wirkte und es hat gedauert, bis ich wirklich damit zurecht gekommen bin. Abgesehen davon liest man das Buch aus vielen verschiedenen Sichten, aber immer in der Erzählperspektive.
Zu Beginn lernt man Topsannah kennen, die geschickt wird um Peter Pan zu töten. Peter ist in London, ohne Erinnerungen an Nimmerland und schlägt sich dort durch. Doch um Nimmerland zu retten muss Peter sterben.
Der Einstieg in das Buch war ganz ok, aber es hat mich bereits da nicht gefesselt. Es wird entschieden, dass Peter sterben muss und es wird erklärt, dass er in London ist. Was seine schlimmen Taten aber waren wird nicht erwähnt. Peter schlägt sich in London durch und bricht in Häuser ein, um einen Platz zum Schlafen zu haben. Ich fand ihn bereits da nicht sehr sympathisch und das hat sich im Laufe des Buches nur verschlimmert.
Peter ist immer noch ein Kind, er hat wenig Ahnung von der Welt und weiß auch nicht, wer er wirklich ist. Sobald er zu einer Gruppe kommt, die ihn aufnimmt, wird er noch komischer. Er hat Wutausbrüche und weigert sich das zu tun, was die anderen ihm sagen. Mit der Zeit merkt man auch, dass er sehr egoistisch ist und all das zusammen hat ihn mir unsympathisch gemacht.
Auch mit den anderen Charakteren wurde ich nicht wirklich warm. Alle von ihnen hatten eine tragische Geschichte und kommen trotzdem ganz gut durchs Leben, aber für mich waren es zu viele Charaktere. Immer wieder habe ich sie verwechselt und sie blieben auch recht blass. Besonders Geraldine kam immer nur vor, wenn sie einen Konflikt auslösen musste, das war alles nicht ganz mein Fall.
Topsannah wird also ausgeschickt um Peter zu töten. So haben wir hier die erste Handlung in dem Buch. Ich fands gut dargestellt, wie sie durch London streifte und Peter suchte und auch ihre Zweifel haben sie menschlich gemacht. Man weiß also, dass sie nicht gerade der Fan von Peter ist, aber ihn auch nicht wirklich töten will, somit bleibt lange die Frage offen, ob sie es tun wird oder nicht. Ihre Handlung fand ich meistens am besten.
Peter hingegen hat bei Olivia, Selma, Geraldine und einem kleinen Jungen Unterschlupf gefunden und sie leben auf der Straße. Jeder von ihnen hat eine schlimme Vergangenheit, wie Misshandlung, Drogen oder sonst was. Es wurden hier so viele ernste Themen angeschnitten, dass es einfach schon zu viel war. Keines von diesen Themen wurde auch wirklich bis zum Ende behandelt, es wurde keine Lösung angeboten, nicht viel darüber geredet, nix. Ich fand zu dick aufgetragen und hätte sich die Autorin einen Charakter mit schwerer Vergangenheit ausgesucht und dieses Thema auch gut durchbehandelt, wäre es besser gewesen. Peter selbst kommt da eher selten vor, da in London die anderen Charaktere im Mittelpunkt stehen.
Dann gibt es noch Kapitel in Nimmerland, wo wir Hermia, die Königin der Merrjungfrauen dabei begleiten, wie sie einen neuen Immerjungen finden will. Ich fand das alles ganz gut gemacht, auch die anderen verlorenen Jungs, die das verhindern wollten und ihren freund retten wollten haben mir gefallen, aber von Nimmerland selbst hat man sehr wenig mitbekommen. Ich weiß, dass es zerfällt, aber ich habe nichts von der Magie gespürt, die Orte wurden nur sporadisch beschrieben und es fühlte sich nicht magisch an.
Allgemein fehlt in dem Buch die Magie. Ich wollte es zuerst schon abbrechen, weil man wirklich viel von London und den Problemkindern da liest, das passte einfach gar nicht zu dem Buch. Irgendwann wurde die Magie dann mehr, aber immer noch zu wenig, wie ich finde. Das Ende war auch zu einfach und unlogisch. Peter muss sterben, damit es einen neuen Immerjungen geben kann, aber die Autorin hat da irgendwas gedreht, damit es zu einem Happy End kommt und ich fand das ganz uncool. Es wurde auch nicht erklärt, wie diese eine bestimmte Sache am Ende möglich war. Für mich war das einfach nichts.
Fazit:
Normalerweise mag ich Geschichten über Nimmerland und Peter Pan, aber hier wollte der Funke nicht überspringen. Ich fand es zuerst zu langweilig und zu viel. Zu viele Probleme, die nicht richtig behandelt wurden und zu wenig Magie. Das Ende war auch nicht so toll, weil es einfach so wirkte, als wolle die Autorin niemanden sterben lassen und allen ein Happy End bringen. Vor allem diese angedeutete Liebesgeschichte ging viel zu schnell und über Peter will ich gar nicht reden. Ich fand das Buch leider nicht so gut, daher gibts von mir 2 Sterne.