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Veröffentlicht am 30.10.2022

Kurz vor der Wiedervereinigung

Die Rückkehr der Zwerge 1
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Als absoluter Neuling bin ich in die Reihe der Zwerge eingestiegen. Durch die geschickte Konstruktion des Autors konnte ich dieses Buch ohne die bereits veröffentlichten Bände sehr gut lesen. Ich bin von ...

Als absoluter Neuling bin ich in die Reihe der Zwerge eingestiegen. Durch die geschickte Konstruktion des Autors konnte ich dieses Buch ohne die bereits veröffentlichten Bände sehr gut lesen. Ich bin von der ganzen Aufmachung und der Story sehr begeistert. In der Geschichte geht es um dem Zwerg Goïmron, welcher in der Stadt Malleniaswacht arbeitet. In der Stadt Malleniaswacht im vereinigte Großkönigsreich Gauragon leben Zwerge neben den Menschen, welche die Mehrheit der Bevölkerung stellen. Goimron gelangt dabei an ein Buch. Schnell ist er sich im Klaren, dass es sich nicht um ein gewöhnliches Buch handelt. Er ist der Überzeugung, dass es sich um das Buch des heldenhaften Tungdil Goldhand handeln könnte. Doch wird er von vielen belächelt, welchen er sein Geheimnis anvertraut. So macht er sich auf eine Suche mit dem festen Glauben diesen Helden zu finden. Wird er das Geheimnis lösen können? Goïmron ist ein sehr sympathischer Hauptdarsteller, welcher durch eine sehr starke Charakterwandlung im Laufe der Erzählung überzeugt. Anfänglich eher schüchtern und ängstlich lässt ihn der Glaube an eine „Vereinigung“ der verschiedenen Zwergen-Stämme nicht los und er wird mutiger. Auch seine Offenheit gegenüber anderen Lebewesen und Völkern wie z.B. gegenüber einem Srgáláh (humanoides Wesen mit Hundekopf) hilft ihm seine Vorhaben in die Tat umzusetzen. Die Geschichte lebt von sehr vielen interessanten Darstellern unterschiedlicher Völker. Doria und Gata haben mir von allen am besten gefallen. Doria, eine Puppenspielerin, spielt eine besondere mystische Rolle was mir sehr gut gefallen hat. Gata, ist die mutige Tochter des Königs des dritten Stammes und weiß sich gegen die einzelnen „männlichen Widerstreiter“ sehr gut durchzusetzen.

Der Aufbau der Story ist stringent und wird nur durch wenige Zeitsprünge unterbrochen. Der Schreibstil des Autors ist sehr bildhaft, dialogorientiert und sehr gut lesbar. Gerade die sehr detaillierte Beschreibung der Welt des „Geborgenen Landes“ ist faszinierend und der Leser fühlt sich an einen Kinofilm erinnert. Ich hatte die Welt Tolkiens vor Augen, wobei mich diese Story und die beschriebenen Gebiete noch mehr gefesselt haben. Die Spannung der Geschichte wird durch kurze Effekte immer wieder aufgebaut und bleibt während der ganzen Erzählung in einem hohen Niveau. Als Besonderheit sind eine Karte des Geborgenen Landes, ein Personenregister, eine Übersicht über die einzelnen Völker sowie ein Begriffsverzeichnis zu nennen. Das Fazit ist sehr positiv. Wortgewaltige Welten gepaart mit einer spannenden und fantastischen Story sind die besten Zutaten für gute Bücher. Ich bin bereits nach dem ersten Buch ein sehr großer Fan der kleinen Helden geworden und werde alsbald den nächsten Band zu lesen beginnen.

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Veröffentlicht am 30.10.2022

Die Zeit von Völkerschauen

Das Mädchen und der Totengräber (Die Totengräber-Serie 2)
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Eine interessante Geschichte mit vielschichtigen Persönlichkeiten und einem tiefen Einblick in das Jahr 1894 in Wien lassen die Seiten nur so dahinfliegen. Ich bin erneut sehr gut unterhalten worden. In ...

Eine interessante Geschichte mit vielschichtigen Persönlichkeiten und einem tiefen Einblick in das Jahr 1894 in Wien lassen die Seiten nur so dahinfliegen. Ich bin erneut sehr gut unterhalten worden. In der Geschichte geht es um einen mysteriösen Leichenfund im Kunsthistorischen Museum in Wien. Die Leiche eines Professors wird mumifiziert aufgefunden. Kurze Zeit später wird ein weiterer Toter entstellt in Wien gefunden. Beide Morde weisen keinerlei Parallelen auf bevor ein weiterer brutaler Todesfall Wien erschüttert. Können Leopold Herzfeld und seine Kollegen von der Polizei in Wien den Fall lösen?

Leopold Herzfeld ist ein sehr charismatischer Hauptdarsteller, welcher wie im ersten Fall durch seine Eleganz und sein Interesse an den modernsten kriminaltechnischen Errungenschaften überzeugt. Ihm zur Seite steht erneut der berühmt berüchtigte Totengräber Augustin Rothmayer. Seine eigenwillige, aber auch sehr herzliche Art machen ihn zu meinem Lieblingscharakter. Er ist der heimliche Star des Romans und ich bin froh, dass er wieder eine wichtige Rolle bei dieser brutalen Mordserie spielen durfte. Als weitere interessante Nebenfiguren können neben Julia Wolf der Lebensgefährtin von Leopold Herzfeldt, Charlotte Rapoldy, die Tochter des ermordeten Professors, Dr. Clemens Rapoldy ihr Ehemann, Dr. Friedrich Carl Knauer, der Direktor des Wiener Tiergartens sowie sein Assistent Carl Rebers genannt werden. Gerade das Ehepaar Rapoldy war aufgrund seines opulenten Auftretens ein interessanter Faktor im Laufe der Geschichte.

Der Aufbau der Erzählung ist stringent und wird nicht durch Zeitsprünge unterbrochen. Der Schreibstil des Autors ist bildhaft, dem damaligen Sprachgebrauch angepasst und dialogorientiert. Was mir sehr gut gefallen hat war die schonungslose Darstellung des Rassismus, welcher in der damaligen Zeit leider alltäglich war. Auch die Darstellung der Völkerschau im Tiergarten hat der Autor sehr gut in die Geschichte eingebaut. Am Ende des Romans nimmt der Autor sehr gut Stellung, weshalb er sich entschieden hat diese Darstellung unverblümt wiederzugeben. Ich zitiere an dieser Stelle: „Ich glaube, wenn wir Geschichten in Romanen (und Filmen) abbilden, dürfen wir nichts ausblenden. Sonst wird irgendeine spätere Generation sagen, es seid doch nicht so schlimm gewesen- weil sie längst vergessen hat, wie schlimm es wirklich war.“ Genau dieses Problem hat der Autor mit diesem Zitat exakt taxiert.

Wir müssen uns der Vergangenheit stellen und dürfen diese nicht beschönigen. Es war leider vollkommen normal um 1894 Menschen anderer Hautfarbe als nicht gleichberechtigt zu behandeln. Diese wurden als Wilde den Tieren gleichgestellt klassifiziert. Leider hat es noch sehr lange gedauert bis dieses Gedankengut aus den meisten Köpfen herausgebrochen werden konnte. Wir müssen alles daransetzen, dass dieses auch bei zukünftigen Generationen so bleibt.

Als Besonderheit in dem Roman ist noch ein Personenverzeichnis zu nennen. Das Fazit ist sehr positiv. Eine spannende Geschichte, facettenreich mit einer interessanten Wendung am Ende hat mir sehr schöne Lesestunden beschert. Eine klare Leseempfehlung für alle Freunde von gut recherchierten und schön erzählten historischen Kriminalromanen

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Veröffentlicht am 02.10.2022

Pendeln kann so schön sein

Das Wunder von Bahnsteig 5
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Alltagsprobleme verziert mit pointierten Äußerungen und sehr liebenswürdigen Charakteren beschreiben diesen Roman gut. Ich bin von der Story sehr angetan. In der Handlung geht es um den Alltag von sechs ...

Alltagsprobleme verziert mit pointierten Äußerungen und sehr liebenswürdigen Charakteren beschreiben diesen Roman gut. Ich bin von der Story sehr angetan. In der Handlung geht es um den Alltag von sechs unterschiedlichen Figuren, welche alle denselben Zug auf dem Weg nach London nehmen. Dabei kreuzen sich aufgrund verschiedener Ereignisse ihre Wege. Herrscht am Anfang noch viel Reserviertheit und Vorurteilsdenken wird dieses bald der Vergangenheit angehören. Denn alle Personen haben ein Geheimnis oder eine Last, welche sie mit sich herumtragen. Werden sie es schaffen ihre Probleme zu lösen? Oder zerbrechen einige an ihrer Last?

Die einzelnen Charaktere sind sehr differenziert und sind die tragenden Säulen der Geschichte. Da ist zum einen Iona, eine Journalistin, stets offen und direkt und die heimliche Chefin der ungewöhnlichen Zugreisetruppe. Piers ist ein typischer Banker, welcher im Laufe der Handlung so einiges von seinem wahren Charakter durchblicken lässt. Er war mein persönlicher Liebling in der Story und ich hatte mich gerade am Anfang schwer in ihm getäuscht. Ebenfalls zu nennen sind die anderen wesentlichen Charaktere: Sanjay, Emma Martha sowie David. Sanjay macht auch im Laufe der Geschichte eine interessante Entwicklung durch, was mir sehr imponiert hat. Die Spannung zieht sich aus der Entwicklung der einzelnen Personen und im Laufe der Geschichte gibt es einen interessanten Wendepunkt.

Der Aufbau der Story ist sehr stringent und wird nur durch kurze Zeitsprünge unterbrochen, welche aber nicht den Lesefluss stören. Der Schreibstil der Autorin ist direkt, flüssig und sehr locker. Als Besonderheit in dem Roman ist eine Karte der Zugstrecke mit den an den Haltestellen und den einsteigenden Personen zu nennen. Gerade das Zusammenspiel der einzelnen Figuren ist das große Plus dieses Romans. Sie wirken sehr lebensnah und ich könnte mir vorstellen einzelnen eventuell früher in meinen Pendelzugfahrten in Ansätzen selbst schon einmal begegnet zu sein. Das Fazit ist sehr positiv. Liebevoll mit einer Portion Humor versehen kann ich diesen Roman nur wärmstens jedem ans Herz legen, welcher eine Wohlfühlgeschichte erleben möchte.

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Veröffentlicht am 02.10.2022

Mord im Künstlerviertel Schwabing

Das wahre Motiv
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Mit viel historischem Fachwissen und einer wundervoll detailliert erzählten Story habe ich diesen Krimi genossen. Ich bin von der bedachten und intelligenten Ermittlungsstrategie des Wilhelm Gryszinski ...

Mit viel historischem Fachwissen und einer wundervoll detailliert erzählten Story habe ich diesen Krimi genossen. Ich bin von der bedachten und intelligenten Ermittlungsstrategie des Wilhelm Gryszinski erneut sehr begeistert gewesen. In der Story geht es um die Leiche eines jungen Mannes, welcher in einem Kunst-Atelier tot aufgefunden wird. Gerade die Drapierung der Leiche hatte etwas Grausames, aber auch künstlerisches. Bald wird ein weiterer junger Mann in einem anderen Stadtteil von München tot aufgefunden. Schon bald steht das Künstlerviertel Schwabing unter Verdacht. Wer steckt hinter den Morden? Ein Trittbrettfahrer oder gar ein großer Star der Münchener Künstlerszene? Oder ist die Sache gar politischer Natur?

Alsbald geht das Gerücht in der Stadt um, dass der berühmte Londoner Mörder “Jack the Ripper“ in München Station gemacht haben soll. Gryszinski und sein Team müssen schnellstmöglich handeln um weitere Taten zu verhindern. Eine spannende Jagd nach den Tätern beginnt. Die Hauptfigur Gryszinski überzeugt erneut durch seine stoische ruhige, aber sehr auf die Fakten fokussierte Art. Er ist sehr interessiert an den aufkommenden neuen Kriminaltechniken, um den Tätern stets den berühmten Schritt voraus zu sein. Gleichzeitig hat er einen „Narren“ an der bayerischen Küche gewonnen und er genießt die kulinarischen Köstlichkeiten dieser für ihn vor kurzer Zeit noch fremden Welt in allen Zügen. Für mich ist dieser Ermittler eine sympathische und interessante Persönlichkeit und ich kann mich sehr gut mit ihm identifizieren. Als weitere interessante Personen in der Erzählung sind neben seiner Frau Sophie, erneut seine oft brummige aber auf ihre Weise liebenswerte Haushälterin Aloisia Brunner, seine Kollegen Johann Voglmeier und Konrad Eberle zu nennen. Gerade Aloisia Brunner ist mein absoluter Liebling in der Erzählung. Stets um das kulinarische Wohl der Familie Gryszinski besorgt schafft sie es immer wieder, Hilfe zur Aufklärung der Fälle zu leisten. Der Aufbau der Geschichte ist sehr stringent und wird nicht durch Zeitsprünge unterbrochen. Die Handlung spielt in München des Jahres 1895 und ist damit gut einordbar. Gerade die sehr bildhafte, lebendige und flüssige Sprache der Autorin sorgt für ein sehr gutes Lesegefühl. Die Leser tauchen in das München des 19. Jahrhunderts ein und ich hatte die einzelnen Szenen bildhalft vor mir. Auch die politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse werden von der Autorin sehr diskret und trotzdem spannend mit der fiktiven Story verwoben. Das Fazit ist sehr positiv. Spannend und historisch sehr gut erzählt ist diese Krimireihe ein absolutes Muss für alle Freunde von schöner und lebendiger Leseunterhaltung. Ich hoffe alsbald erneut einen Fall von Freiherr von Gryszinski lesen zu dürfen.

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Veröffentlicht am 02.10.2022

Gelungene Fortsetzung die nahtlos an Teil 1 anknüpft

Das Geheimnis des Pilgers
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Petra Schier konnte mich auch mit ihrem zweiten Band der Pilger-Reihe überzeugen. Die Autorin schafft es wunderbar an das Setting aus Band 1 anzuknüpfen und es gibt ein Wiedersehen mit den liebgewonnenen ...

Petra Schier konnte mich auch mit ihrem zweiten Band der Pilger-Reihe überzeugen. Die Autorin schafft es wunderbar an das Setting aus Band 1 anzuknüpfen und es gibt ein Wiedersehen mit den liebgewonnenen Figuren. Ort des Geschehens ist überwiegend Koblenz, es ist wunderbar dort durch die Gassen zu streifen. Wir begleiten wieder Conlin, Reihnhild und Palmiro. Die Verlobung von Conlin und Reihnhild sowie die bevorstehende Hochzeit erfreuen das Leserherz. Man wünscht sich auch für Palmiro, dass er in Sachen Liebe das große Los zieht. Neben den drei Hauptfiguren gibt es auch ein Wiedersehen mit Mariana und Johann von Manten, sowie Mathys le Smithy. Ein neuer Spion der Inquisition ist aber den Figuren auf den Fersen, um an das kostbare Kreuz zu gelangen.

Innerhalb weniger Seiten war ich wieder im Geschehen drin, es war einfach klasse und es hat richtig viel Spaß gemacht. Die Seiten flogen nur so dahin und ich musste mich im Buddyread bremsen, nicht zu schnell weiterzulesen. Die verschiedenen Erzählperspektiven tragen zu einem hohen Lesetempo bei. Der Roman wird sowohl aus Frauen- als auch aus Männerperspektive erzählt, was die Identifikation für beide Geschlechter möglich macht. Die Sprache ist leicht und flüssig zu lesen, einige Dialoge sind der Zeit und dem Stand der Personen angepasst. Der Roman wird chronologisch erzählt, Ereignisse aus Teil 1 werden in kurzen Einschüben für den Leser erläutert.

Thema des Romans ist sowohl der Handel mit verschiedenen Waren als auch die verschiedenen Stände innerhalb der Gesellschaft, sowie die gleichgeschlechtliche Liebe. Die Autorin gibt im Nachwort noch einmal sehr wertvolle Erläuterungen. Eine Karte, ein Personenverzeichnis sowie verschiedene Datumangaben erleichtern dem Leser das Lesen und die Einordnung des Gelesenen.

Mir hat der Roman noch einen Tick besser gefallen als Teil 1, was meine Vorfreude auf Teil 3 noch mehr steigert. Das Ende war wieder einmal sehr viel versprechend und ich bin gespannt, was da jetzt noch auf uns wartet.

Ein klare Leseempfehlung für alle Fans mittelalterlicher Romane, die gerne einen regionalen Bezug haben.

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