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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.10.2022

Eine berührende Geschichte

Die Halligfischerin
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Lena vom Verein Japsand, der die Vogelschutzstation auf Südfall unterhält, macht sich mit dem Postschiff auf, um zu erfahren, ob der neue Ornithologe noch etwas benötigt. Gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin ...

Lena vom Verein Japsand, der die Vogelschutzstation auf Südfall unterhält, macht sich mit dem Postschiff auf, um zu erfahren, ob der neue Ornithologe noch etwas benötigt. Gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Annika tritt Brar seine neue Stelle auf der Hallig Südfall an. Lena hatte ihn vor vielen Jahren kennengelernt, beide teilten die gleiche Leidenschaft für den Naturschutz. Doch schon bald wird Brar von seiner Freundin verlassen, denn sie kommt mit der Einsamkeit nicht klar. Neben den Gesprächen mit Lena hat Brar auch engeren Kontakt mit seiner einzigen Nachbarin Ines Nahnsen. Sie erzählt ihm von ihrer Kindheit auf der Hallig und wie sie von ihren Eltern zum Arbeiten nach Amrum in ein Hotel geschickt wurde. Doch ein Geheimnis hält sie zurück.

Nachdem mich bereits die Halligprinzessin von Karen Elste begeistern konnte, waren meine Erwartungen an diesen neuen Roman sehr hoch und ich bin nicht enttäuscht worden. Die Geschichte wird aus wechselnden Perspektiven erzählt, so dass Spannung aufkommt, denn man möchte gern erfahren wie es weitergeht. Die Vergangenheit erleben wir durch die Tagebucheintragungen von Ines und in der Gegenwart begleiten wir überwiegend Brar, Ines und Lena. Die Schilderungen sind wunderbar bildhaft, so dass ich mir vieles gut ausmalen konnte. Beim Lesen spürt man nicht nur den salzigen Wind, der um die Warft weht und seine Geschichten erzählt, sondern auch die Einsamkeit, die das Leben auf einer Hallig mit sich bringt. Mir hat dieser Roman wieder angenehme Lesestunden bereitet, der geschickt die Vergangenheit mit der Gegenwart verbindet.

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Veröffentlicht am 25.10.2022

Ermittlungen im historischen Hamburg

Der Henker von Hamburg
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Nach Meinung seiner Frau Sophie sollte Kommissar Hauke Sötje mehr unter die Leute kommen und hat für sie beide einen Abend im Stadttheater organisiert. Doch während Sophie den aufgehenden Stern Carlotta ...

Nach Meinung seiner Frau Sophie sollte Kommissar Hauke Sötje mehr unter die Leute kommen und hat für sie beide einen Abend im Stadttheater organisiert. Doch während Sophie den aufgehenden Stern Carlotta Francini am Opernhimmel lauscht, wird Hauke Sötje zu einem erhängten Pastor gerufen. Bei sich hatte der Pastor einen Zettel, auf dem Schuldig stand. Doch es bleibt nicht bei dem einen Toten, weitere Opfer kommen hinzu.

Dieser gut recherchierte historische Kriminalroman führt in die Welt der Oper und ich durfte wieder eintauchen in vergangene Zeiten. Gekonnt hat Anja Marschall die spannende Kriminalgeschichte mit historischen Fakten verwoben, unterstrichen wurde dieses noch durch die jeweiligen Kapitelanfänge. Hier liest man Originalauszüge der Hamburger Nachrichten aus dem Jahre 1899. Sie passten oft zum jeweiligen Kapitel und ließen mich einige Male schmunzeln. Die Handlung wurde abgerundet durch einen angenehm zu lesenden Schreibstil, wunderbar gezeichneten Charakteren und bildhaften Beschreibungen. Sophie und Hauke sind zwei sympathische Figuren, die ich gerne bei ihren Ermittlungen begleitet habe. Die Nebenfiguren konnten mich auch überzeugen. Dieses ist bereits der fünfte Band um Kommissar Hauke Sötje. Wer die Vorgängerbände nicht gelesen hat, gelingt der Einstieg ohne Probleme.

Bis zum Schluss ließ der historische Kriminalroman Raum für Spekulationen, deshalb gibt es von mir eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 16.10.2022

Zwischen den Meeren

WattenZorn
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Sina und Lennard unternahmen in Friedrichstadt eine abendliche Bootstour, die unter den vielen Brücken durchführte. Plötzlich schlug eine Gestalt auf die Bootsplanke, fiel ins Wasser und verschwand. Die ...

Sina und Lennard unternahmen in Friedrichstadt eine abendliche Bootstour, die unter den vielen Brücken durchführte. Plötzlich schlug eine Gestalt auf die Bootsplanke, fiel ins Wasser und verschwand. Die Husumer Kommissarin Wiebke Ulbricht und ihr Partner Jan Petersen bearbeiteten den Fall. Schnell stellte sich heraus, dass es sich bei der Toten um keinen Unfall gehandelt hat. Rückstände von Klebeband hatten sich an Hand- und Fußgelenken befunden, bevor die Frau kopfüber ins Wasser gefallen war, gleichzeitig hatte der Mörder eine Botschaft hinterlassen. Es blieb nicht bei dieser einen Toten. Der Täter hat weitere Opfer an auffälligen Orten zur Schau gestellt. Immer mehr kristallisiert sich heraus, dass sie es mit einem Serientäter zu tun haben.

Dieses ist zwar der fünfte Band, aber für mich war es der erste Küstenkrimi aus der Feder von Andreas Schmidt und ich hatte keine Probleme in die Geschichte einzutauchen. In einer angenehmen Sprache führt der Autor durch die spannende Handlung, die immer wieder mit ungeahnten Wendungen überrascht und mich auf falsche Fährten führt. Durch kurze Einschübe aus Sicht des Täters bleibt das Geschehen sehr abwechslungsreich und entfaltet immer mehr einen Sog, dem ich mich nicht entziehen konnte. Mir hat es gefallen, dass private Informationen über das Ermittlungsteam sehr dezent eingestreut werden.

Ich habe dieses Buch gern gelesen, es hat mich neugierig auf die Vorgängerbände gemacht und mir spannende Unterhaltung beschert.

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Veröffentlicht am 03.10.2022

Nordseezauber

Wintermeer und Bernsteinherzen
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Finja hatte sich ihren Traum erfüllt und die Ausbildung zur Heilpraktikerin gemacht. Ihren Job als Immobilienmaklerin hat sie aufgegeben, doch bisher war der Ansturm auf die Praxis ausgeblieben, so dass ...

Finja hatte sich ihren Traum erfüllt und die Ausbildung zur Heilpraktikerin gemacht. Ihren Job als Immobilienmaklerin hat sie aufgegeben, doch bisher war der Ansturm auf die Praxis ausgeblieben, so dass ihre Geldprobleme größer wurden. Als ihr von ihrer alten Firma vorgeschlagen wurde, ein Haus für einen bekannten Schauspieler zu finden, nahm sie dieses Angebot an. In dem Barnsteenhus in St. Peter-Ording erblickt sie das ideale Domizil für den Kunden, doch die Suche nach dem Eigentümer gestaltet sich schwierig. Während Finja in die Geschichte des Hauses eintaucht, trifft sie auf Jesper, der ihr Herz höher schlagen lässt.

Das ansprechende Cover mit Glitzer-Effekt lädt zum Abtauchen an die Nordsee ein und verbreitet einen Zauber, der die Neugier auf die Geschichte weckt. Der flüssige Schreibstil ist leicht und locker, so dass die Seiten nur so dahin fliegen. Durch die detaillierten Beschreibungen hat man das Gefühl man befindet sich in St. Peter-Ording, schlendert durch die Gassen, riecht das Meer und spürt den Wind durch das Haar wehen. Die Geschichte vom Barnsteenhus ist ansprechend gezeichnet, aber auch die Liebesgeschichte zwischen Finja und Jesper ist angenehm erzählt ohne einen großen Raum einzunehmen. Die meisten Charaktere sind sehr sympathisch beschrieben, so dass man sie schnell ins Herz schließt.

Der Roman verbreitet nicht nur eine wunderbare Wohlfühlatmosphäre, sondern ist auch die ideale Lektüre für die Vorweihnachtszeit.

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Veröffentlicht am 25.09.2022

Im Zug nach Waterloo

Das Wunder von Bahnsteig 5
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Jeden Morgen zur gleichen Zeit stieg am Bahnsteig 5 Iona in den Zug nach Waterloo. Sie fuhr früh genug, dass sie ihren Lieblingsplatz im Wagen 3 einnehmen konnte. Iona war eine von tausend Pendlern. Niemand ...

Jeden Morgen zur gleichen Zeit stieg am Bahnsteig 5 Iona in den Zug nach Waterloo. Sie fuhr früh genug, dass sie ihren Lieblingsplatz im Wagen 3 einnehmen konnte. Iona war eine von tausend Pendlern. Niemand sprach sie an oder redete überhaupt mit irgendwem. Alle hielten sich an das Gesetz der Pendler, sich nicht anzusprechen. Eines Tages machte der Breitbeinige einen nicht ganz so selbstgefälligen Eindruck wie üblich. Er saß vorn über gebeugt und schien sich in höchster Not zu befinden. Eine Traube steckte in seinem Hals fest. Iona nahm das Heft in die Hand. Sie rief nach einem Arzt und der Krankenpfleger Sanjay leistete Hilfe. Jetzt begannen, die um den Tisch versammelten Pendler, miteinander zu reden.

Nach „Montags bei Monica“ hat Clare Pooley wieder einen tollen Roman geschrieben. Zu Beginn war ich sehr gespannt, was mich erwartet und am Ende konnte ich zufrieden mit dem Buch abschließen. Alle Charaktere sind gut ausgearbeitet und konnten mich in ihren Bann ziehen. Die handelnden Personen sind vielschichtig gezeichnet. Clare Pooley hat einen lockeren Schreibstil gewürzt mit einer Prise Humor und erweckt die Figuren zum Leben. Mir hat das Buch sehr gefallen. Es ist ein Wohlfühlroman, der auch zum Nachdenken anregt.

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