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Veröffentlicht am 30.10.2022

Coole und hippe Designs für Junge und Junggebliebene

Stricken
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Dieses dicke Buch beginnt mit einer Fotoreihe der dänischen Designerin Lærke Bagger. Danach kommt ein ausführlicher Teil mit Erklärungen zu verschiedenen Strick-Techniken, und schließlich gibt es fünfzehn ...

Dieses dicke Buch beginnt mit einer Fotoreihe der dänischen Designerin Lærke Bagger. Danach kommt ein ausführlicher Teil mit Erklärungen zu verschiedenen Strick-Techniken, und schließlich gibt es fünfzehn Designs, die aber allesamt sehr viele Variationsmöglichkeiten bieten.

Die Fotos sind Geschmackssache und vermutlich eher etwas für jüngere Leser. Ich persönlich finde das oben-ohne Foto wäre nicht nötig gewesen! Die Bilder sollen wohl für eine persönliche Note sorgen und passen vermutlich gut für Nutzer von sozialen Medien.

Die Beschreibungen der Strick-Techniken sind die große Stärke dieses Buchs und verdienen mindestens fünf Sterne! Die Auswahl bietet sowohl für Anfängern als auch für Fortgeschrittene alles, was zum Herstellen von Strickstücken nötig ist. Die passenden Fotos und Grafiken sind sehr hilfreich. Viele der Techniken zeigen Wege, die um einiges einfacher sind als altbewährte Methoden.

Nach der Vorstellung der Strick-Techniken gibt es hilfreiche Hinweise, um eigene Kleidungsstücke zu designen. Auch die verschiedene Wollsorten werden beschrieben. Danach geht es um etwas, das diese Designerin auszeichnet: Ihre Verwendung von Garnresten und dem Verknoten von Fadenenden anstatt dem Vernähen.

Die letzten Kapitel sind den Strickanleitungen vorbehalten, es sind drei pro Kapitel. Die Projekte werden sehr ausführlich erklärt, und Fotos zeigen verschiedene Variationsmöglichkeiten. Die Auswahl der Strickstücke ist groß. Es geht mit einem Scrunchie los, um die Haare zusammenzubinden. Daneben gibt es Anleitungen für ein Kissen und eine Decke, Pullover für Groß und Klein, eine Jacke, ein Kleid und mehr.

Wie gesagt, eine Besonderheit der Autorin ist das Stricken mit Garnresten. Das sorgt für einen individuellen Look der Strickstücke. Dazu wird die Grundfarbe mit einem passenden Rest verknotet. Hilfreich sind dabei die Tipps zur Farbgestaltung, denn ein solcher Pullover wird bunt!

Mir persönlich gefällt der Stil der Kleidungsstücke weniger, vielleicht sind sie eher etwas für Jüngere. Auf Ravelry oder Instagram kann man sich gut einen Eindruck verschaffen.

Fazit: 5 Sterne für die Beschreibungen der Strick-Techniken und 3 Sterne für die Foto- und Modellauswahl ergibt glatte 4 Sterne!

Veröffentlicht am 27.10.2022

Wer kann mir wirklich in der Not helfen?

Füll du mich mit Kraft
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Hiskia möchte von Herzen gern Gottes Willen tun. Darum ist es für ihn der größte Schmerz, als er entdeckt, dass seine geliebte Ehefrau fremde Götter anbetet. Nicht nur das, sie hat diesem Götzen ihr erstgeborenes ...

Hiskia möchte von Herzen gern Gottes Willen tun. Darum ist es für ihn der größte Schmerz, als er entdeckt, dass seine geliebte Ehefrau fremde Götter anbetet. Nicht nur das, sie hat diesem Götzen ihr erstgeborenes Kind versprochen. Wutentbrannt zerstört Hiskia die Götzenfigur und verbannt seine Frau aus seinem Leben.

Sein Eifer gegen die Götzen führt zu schlimmen Brandwunden, die ihn in Lebensgefahr bringen. Auf übernatürliche Weise rettet Gott sein Leben und Hiskia ist von Herzen dankbar. Doch schon bald vergisst er, dass er ohne Gott nichts wäre. Als fremde Nationen ihm huldigen, lässt er sich nur zu gern umgarnen.

Sein Berater überzeugt ihn davon, dass Bündnisse mit anderen Ländern ihre einzige Rettung vor der Bedrohung der Assyrer sind. Hiskias Herz entfernt sich von Gott, als er auf seine eigene Kraft und Rettungspläne schaut. Doch werden seine menschlichen Helfer wirklich da sein, wenn er sie braucht? Ist es besser sich auf menschliche Armeen zu stützen oder auf den allmächtigen Gott?

Dieses Buch ist der dritte Band in einer fünfteiligen Reihe über die jüdischen Könige Hiskia und Mannasah. Das Buch lässt sich jedoch gut unabhängig von den anderen Bänden lesen.

Die Erzählung bleibt recht nah am biblischen Text, doch dadurch, dass die Geschichte ausführlich erzählt wird, werden die Lektionen, die wir von diesen Königen lernen können, präsenter. Stellenweise gibt es Längen, wodurch die Spannung etwas nachlässt.

In diesem Buch geht es vor allem um die Frage, wer in Notzeiten helfen kann, auf wessen Hilfe Verlass ist. Gerade die letzte Szene im Buch, in der das Volk Israel eine unbegreifliche Rettung erlebt, macht deutlich wie groß Gottes Allmacht ist, und wie vergeblich es ist getrennt von ihm Hilfe zu suchen.

Die Erzählung enthält mehrere längere Bibelstellen, vor allem aus dem Buch Jesaja und den Psalmen, die sich gut in die Geschichte einfügen und so ganz neu wahrgenommen werden können.

Fazit: Bibelgeschichte nacherzählt – in diesem Buch wird der König Hiskia mit seinen guten und schlechten Seiten dem Leser nahegebracht. Seine Entscheidungen fordern heraus eigene Motive zu prüfen und Hilfe allein bei Gott zu suchen. Sehr empfehlenswert!

Veröffentlicht am 28.09.2022

Basis Rezepte auf veganisch

Omi, ich bin jetzt vegan!
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Angelique Vochezer nennt sich Sinnfluencerin. Ihr sind Themen wie ein nachhaltiges Leben und ein gesunder Lebensstil sehr wichtig. Die Entscheidung ihre Ernährung umzustellen und vegan zu leben wird aus ...

Angelique Vochezer nennt sich Sinnfluencerin. Ihr sind Themen wie ein nachhaltiges Leben und ein gesunder Lebensstil sehr wichtig. Die Entscheidung ihre Ernährung umzustellen und vegan zu leben wird aus der Not heraus geboren, da schlimme Migräne Anfälle sie plagen. Mit der Ernährungsumstellung fühlt sie sich wohler und gesünder. Doch sie fragt sich, wie wird ihre Familie reagieren, vor allem die Oma, die die Familie liebevoll umkocht? Oma ist schnell Feuer und Flamme, und gemeinsam machen sich Enkelkind und Oma daran, geliebte Rezepte so umzustellen, dass sie keine fleischlichen Produkte enthalten.

Auf den ersten Seiten dieses Buchs erzählen Oma und Enkelin ihre Geschichte. Danach folgen hilfreiche allgemeine Hinweise über Ersatz-Zutaten, Saisonales und wichtige Nährstoffe. Dann kommen die Rezepte.

Es sind insgesamt etwa siebzig Gerichte oder Grundrezepte, die nachgekocht werden können. Die meisten sind Klassiker, wie Hefezopf, Nudelauflauf, Frikadellen, Serviettenknödel oder Apfelkuchen. Darunter sind einige Grundrezepte, beispielsweise für Hefeteig, einen Biskuitteig oder eine Mehlschwitze.

Zu jedem Rezept gibt es ein geschmackvolles Bild. Die Zutaten sind in der Regel gängige und leicht erhältliche Lebensmittel. Auch die Anleitungen sind unkompliziert und gelingen sicher schon Anfängern. Das Besondere an diesem Buch ist, dass es bewährte Familienrezepte enthält, doch sie sind neu durchdacht, um veganen Ansprüchen gerecht zu werden. Jedes Rezept endet mit einem hilfreichen Tipp.

Als erste Heranführung an das vegane Kochen überzeugt dieses Buch, doch wer höhere Ansprüche hat, wird vielleicht enttäuscht sein, denn Gerichte, Zubereitungsweise und Austauschvorschläge sind stets einfach und unkompliziert. Angaben wie Zubereitungszeit oder Kalorien fehlen.

Fazit: Ein gutes erstes Buch für Vegan-Anfänger, mit einfachen Anleitungen, um Lieblingsgerichte nachzukochen. Mit dem Fachwissen einer langjährigen Familienfrau ist dieses Buch empfehlenswert!

Veröffentlicht am 19.09.2022

Verlorengegangenes Wissen bewahren

Omas und Opas Schatzkiste des Alltagswissens
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Auf fast 300 dichtbeschriebene Seiten enthält dieses Buch eine Fülle an Informationen, Tipps und Kniffe für alle möglichen Lebenslagen. Dabei ist die erste Hälfte eher gefüllt mit großmütterlichem Rat, ...

Auf fast 300 dichtbeschriebene Seiten enthält dieses Buch eine Fülle an Informationen, Tipps und Kniffe für alle möglichen Lebenslagen. Dabei ist die erste Hälfte eher gefüllt mit großmütterlichem Rat, während die zweite Hälfte Opas Wissen weitergibt.

Die Themenauswahl wirkt beliebig. Da geht es um Benimmregeln, Feiertage, Survival im Wald oder Papierschöpfen. Dazwischen findet sich Kräuterkunde, Rezepte für Marmelade und Eingemachtes, das Setzen eines Baums, ein Überblick über das Universum und viel mehr. Diese kleine Auswahl zeigt wie umfassend die Themengebiete sind. Zum Glück gibt es ein hilfreiches und sehr ausführliches Register am Ende des Buchs. So findet man beispielsweise schnell die richtige Seite um entweder Zitronen als Heilmittel oder als Hautpflegemittel einzusetzen; oder man kann verwundert zur richtigen Seite blättern, um herauszufinden wer oder was eine „kalte Sophie“ ist.

Die Autoren möchten mit dieser Zusammenstellung altes Wissen bewahren, das früher von einer Generation zur nächsten weitergegeben wurde. Mühsam haben sie diese Fundstücke zusammengetragen; aus Erzählungen, alten Kalenderblättchen, Zeitungsausschnitten oder Notizbüchern. Das Ergebnis ist auf jeden Fall gelungen. Die Informationen reichen allerdings nur für einen ersten Überblick und gehen nicht in die Tiefe. So erfährt der Leser zum Beispiel nicht im Detail, wie Wurst hergestellt wird, und die Skizzen von Pflanzen und Tiere sind wenig aufschlussreich.

Fazit: interessant und mit vielen hilfreichen Tipps, ist dies ein Buch, in dem es einfach Spaß macht zu Blättern, um beliebige Informationen herauszupicken. Sehr empfehlenswert!

Veröffentlicht am 25.08.2022

Die Mutter

Im Dienst der Hoffnung
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Friederike Fliedner bemutterte nicht nur ihre eigenen Kinder, sondern auch unzählige junge Frauen, die in Kaiserswerth eine Diakonissenausbildung durchliefen. Besonders tragisch dabei war, dass die meisten ...

Friederike Fliedner bemutterte nicht nur ihre eigenen Kinder, sondern auch unzählige junge Frauen, die in Kaiserswerth eine Diakonissenausbildung durchliefen. Besonders tragisch dabei war, dass die meisten ihrer vielen leiblichen Kinder bei der Geburt starben. Trotzdem gab sie ihre letzte Kraft, um den ihr anvertrauten Frauen eine Ersatzmutter zu sein.

Friederike war Oberin der ersten Diakonissinnenanstalt der Neuzeit. Gemeinsam mit ihrem Mann entwickelte sie Konzepte und Richtlinien der Diakonissinnenausbildung. Sie lebte im 19. Jahrhundert, einer Zeit, die sich stark von der heutigen Zeit unterscheidet. Für eine Frau war es damals sehr ungewöhnlich eine Führungsposition innezuhaben, und für die jungen Frauen, die sich bei ihr als Krankenpflegerinnen und Kleinkinderlehrerinnen ausbilden ließen, gab es kaum berufliche Alternativen.

In einer Zeit mit großen Standesunterschieden, konnten Frauen aus armen Verhältnissen als Diakonissinnen eine gute bezahlte und zu ihnen passende Arbeit bekommen. „Und jede einzelne junge Frau, die zu ihnen kam, sollte eine gründliche Ausbildung bekommen, maßgeschneidert für ihre Bedürfnisse und Fähigkeiten. … Aus Bauerntöchtern und Mägden – befehlsabhängig und kaum gebildet, weder schulisch noch charakterlich – konnten Frauen werden, die ganz auf sich gestellt und selbst weit von ihrem Mutterhaus entfernt, eine große Aufgabe übernehmen konnten.“

Dieses Buch zeichnet sehr detailgetreu Friederikes Leben nach. Von ihrer Jugend, in der sie den frühen Verlust der Mutter erleidet und anschließend Verantwortung für ihre jüngeren Geschwister übernimmt, bis hin zu ihrer Ehe mit Theodor Fliedner und ihrer Aufgaben als Diakonissenmutter. Die Detailtreue ist manchmal ein Nachteil. So erfährt der Leser beispielsweise von verschiedenen Streitigkeiten unter den Pflegerinnen, die zwar deutlich machen, wie schwer Friederikes Aufgabe war, doch in dieser Genauigkeit den heutigen Leser nicht unbedingt interessieren.

Das Besondere an diesem Buch ist, dass Friederike mit ihren Sonnen- und Schattenseiten gezeigt wird. Der Leser erfährt, dass sie auch mal gereizt und ungeduldig werden konnte, wie sie unter den langen Reisen ihres Mannes litt, und wie schwer es ihr manchmal fiel, ihren vielfältigen Rollen gerecht zu werden.

Beeindruckend ist ihre Liebe zu Jesus, ihr Wunsch ihm treu zu dienen, koste es, was es wolle.

Jedes Kapitel beginnt mit einem Liedvers eines alten Liedes. Die Texte passen oft gut zum Gelesenen und sind teilweise sehr berührend.

Eine Stärke dieses Buchs ist die nachvollziehbare Beschreibung der damaligen Zeit. Wie damals die Pflege von Kranken aussah, wie schwierig das Reisen war, wie gefährlich Krankheiten waren, wie wenige Möglichkeiten Frauen hatten, das alles wird anschaulich geschildert und ist sehr interessant.

Die Zusammenfassung am Ende des Buchs dient als Interpretation von Friederikes Leben und ist darum eine gute Ergänzung zur Biografie.

Fazit: Eine inspirierende Lebensgeschichte, die einige Längen aufweist, und doch sehr empfehlenswert und interessant ist, vor allem für Menschen, die sich für Lebensgeschichten und für die Geschichte von christlichen Werken interessieren.