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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.11.2022

Berührender und tiefgründiger historischer Roman – Perfekt für alle die Bücher lieben

Die Bücher, der Junge und die Nacht
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Historische Romane lese ich nicht allzu oft, wenn ich dazu greife, muss mich die Geschichte schon wirklich sehr ansprechen. Genau dies war beim Roman „Die Bücher, der Junge und die Nacht“ des Autoren Kai ...

Historische Romane lese ich nicht allzu oft, wenn ich dazu greife, muss mich die Geschichte schon wirklich sehr ansprechen. Genau dies war beim Roman „Die Bücher, der Junge und die Nacht“ des Autoren Kai Meyer der Fall. Zum Glück wurde ich hier keineswegs enttäuscht, sondern bin von dieser besonderen Geschichte rundherum begeistert. Der Start ins Buch erforderte zunächst allerdings etwas Konzentration. Denn die Handlung zieht sich über drei Zeitebenen mit jeweils sehr unterschiedlichen Perspektiven. Als ich mich aber erst mal orientiert hatte, setzte eine regelrechte Sogwirkung ein und ich konnte das Buch kaum noch aus der Hand legen. Zeitlich finde ich die Ausschnitte wirklich genial gewählt. 1933, im politischen und gesellschaftlichen Umschwung der NS-Zeit, 1943, mitten im 2. Weltkrieg und 1971, Nachkriegsdeutschland, zerteilt in Ost und West.

Allein geschichtlich gesehen ist Kai Meyers Werk total interessant. Treffend und überaus authentisch fängt er die Stimmungen unterschiedlicher Zeiten ein und schafft es anschaulich zu vermitteln, was die Menschen damals bewegte. Trotz der wunderbar eingefangenen Atmosphäre stehen aber immer seine Protagonist:innen und deren Lebensgeschichte im Mittelpunkt des Geschehens. Natürlich werden alle von den damaligen Umständen beeinflusst, trotzdem geht es noch um so viel mehr. Und bei einem Autor, welcher sonst meisterhaft die Fantasy beherrscht, darf auch ein mystischer Hauch nicht fehlen. Dieser umweht vor allem eine Figur in Form eines Geheimnises, welches aber nicht übertrieben dargestellt wird, sondern der Handlung vielmehr eine tolle mysteriöse Note gibt. Eine weitere verbindende Note ist darüber hinaus das Buchhandwerk und die Liebe zu Büchern. Die einzigartige Einblicke in das graphische Viertel in Leipzig gefielen mir dabei wirklich gut und auch den Hauptprotagonist:innen fühlte ich mich durch ihre Bücherliebe gleich verbunden. Alles in allem ist „Die Bücher, der Junge und die Nacht“ ein wunderbar berührender, hoch emotionaler und inhaltlich starker Roman. Fesselnd, gut recherchiert und außerdem grandios erzählt, konnte mich die Geschichte absolut überzeugen. Deshalb vergebe ich natürlich 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 12.11.2022

Starker erster Teil einer aufregenden Fantasy-Dilogie

The Lost Crown, Band 1: Wer die Nacht malt (Epische Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Jennifer Benkau)
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Kaum zu glauben aber „The Lost Crown - Wer die Nacht malt“ war tatsächlich mein erstes Buch der Autorin Jennifer Benkau. Und so konnte ich unbedarft und mit frischem Blick an diese Lektüre herangehen, ...

Kaum zu glauben aber „The Lost Crown - Wer die Nacht malt“ war tatsächlich mein erstes Buch der Autorin Jennifer Benkau. Und so konnte ich unbedarft und mit frischem Blick an diese Lektüre herangehen, um zu ergründen ob der Hype um die Autorin wirklich begründet ist. Was soll ich sagen, mich konnte sie mit ihrem neuen Werk vollends überzeugen. Obwohl die Hauptprotagonist:innen um die 17 sind und der Roman auch als Jugendbuch gelistet wird, ist die Geschichte doch wirklich für jedes Alter geeignet. Ich für meinen Teil habe mich auf jeden Fall wunderbar unterhalten gefühlt und habe bis zuletzt mit Kaya und Mirulay mitgefiebert und gelitten. Durchgängig war die Geschichte fesselnd, spannend und außerdem wunderbar magisch. Das Worldbuilding im Besonderen kann ich einfach nur loben. Die von Jennifer Benkau entworfene Welt ist detailreich, anschaulich beschrieben, vielfältig und vor allem auch gut durchdacht. Genau wie ihre Charaktere wirkte auf mich alles so wunderbar stimmig. Besonders die Hauptfiguren legen eine einzigartige Entwicklung hin, wobei auch zahlreiche Nebencharaktere gut ausgearbeitet sind und die Geschichte aufwerten. Erzählt wird meist aus der Sicht von Kaya, aber auch Miru kommt in kurzen Kapiteln immer wieder zu Wort. Der Schreibstil liest sich dabei richtig angenehm und die Kapitel hatten eine angenehme Länge. Praktischerweise war jedes mit der erzählenden Figur und dem jeweiligen Aufenthaltsort gekennzeichnet. Für die rundum einfache Orientierung sorgte zudem eine übersichtliche Karte im Buch. Da es gerade zum Ende hin einen großen Twist gab und auch sonst noch viele Fragen offen sind, kann ich es kaum erwarten den zweiten Teil lesen zu können. Schon jetzt möchte ich unbedingt wissen, wie es nun weitergeht und freue mich darauf im nächsten Jahr wieder in diese faszinierende Fantasiewelt eintauchen zu dürfen. Für Band 1 vergebe ich jetzt aber erst mal verdiente 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 09.11.2022

Absolute Leseempfehlung – Beeindruckend echte Eindrücke in den Alltag einer Staatsanwältin

Verbrechen sind mein Job
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Im Buch „Verbrechen sind mein Job“ von Karlotta Stahl hätte ich einfach immer weiterlesen können und war wirklich enttäuscht als die Lektüre schon vorbei war. Dieses Werk begeisterte mich nämlich gleich ...

Im Buch „Verbrechen sind mein Job“ von Karlotta Stahl hätte ich einfach immer weiterlesen können und war wirklich enttäuscht als die Lektüre schon vorbei war. Dieses Werk begeisterte mich nämlich gleich in mehrfacher Hinsicht. Zunächst einmal ist es unheimlich informativ, denn neben interessanten Fällen bringt uns die Autorin auch noch jede Menge Wissen rund um unser Justizsystem näher. Dies fängt bei ihrer Arbeit als Staatsanwältin an und geht mit dem genauen Ablauf von Gerichtsprozessen, polizeilicher Ermittlungsarbeit und dem Alltag in einer JVA weiter. Obwohl alles ausführlich erklärt wird, ist das Buch dabei inhaltlich an wirklich keiner Stelle langweilig. Die Autorin schreibt vielmehr so erfrischend ehrlich und offen, dass ich sie auf Anhieb mochte. Noch sympathischer wirkt sie außerdem dadurch, dass sie sehr offen über ihre Anfangsfehler schreibt und darüber hinaus eine sehr mitfühlende, aber trotzdem durchdachte Art in Bezug auf die Angeklagten zeigt. Die Staatsanwaltschaft ist nämlich der Wahrheit verpflichtet und kann deshalb die angeklagten Menschen gegebenenfalls auch entlasten. Weiterer Pluspunkt des Sachbuchs ist außerdem der Schreibstil. Trotz hoher Informationsdichte ist er super lesbar. Die Autorin hat wirklich eine tolle Art Situationen zu beschreiben und bei all dem Ernsten, schimmert doch immer wieder auch ihr Humor durch. Sollte aber doch mal ein Fachwort unklar sein, gibt es am Ende des Buchs sogar ein Glossar zum nachschlagen. Da mich „Verbrechen sind mein Job“ voll und ganz überzeugen und begeistern konnte, vergebe ich natürlich 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.
Mein Fazit: Großartige Mischung aus allgemeinen Informationen und echten Fällen. Das perfekte Buch für alle die schon immer mal wissen wollten, wie eine Staatsanwältin arbeitet.

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Veröffentlicht am 05.11.2022

Überraschend, emotional und einfach wundervoll tiefgründig – Absolute Leseempfehlung!

Wie ein Herzschlag auf Asphalt
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„Wie ein Herzschlag auf Asphalt“ von Deb Caletti ist keine ganz einfache Lektüre, trotzdem lohnt sich dieses Buch wie ich finde, in einfach jeder Hinsicht. Von den ersten Seiten an, schaffte es die Geschichte ...

„Wie ein Herzschlag auf Asphalt“ von Deb Caletti ist keine ganz einfache Lektüre, trotzdem lohnt sich dieses Buch wie ich finde, in einfach jeder Hinsicht. Von den ersten Seiten an, schaffte es die Geschichte mich emotional dermaßen zu packen, wie es wirklich nur wenigen Romanen gelingt. Dabei kommt die Handlung gerade zu Beginn noch eher still daher. Wir lernen Annabelle kennen und eigentlich sofort geht es los mit ihrem unglaublichen Lauf. Aus einer seelischen Not heraus startet die 17-Jährige erst mal ohne besonderen Plan. Zum Glück wird sie dann aber doch noch von Familie und Freundeskreis unterstützt, so dass ihre zunächst wahnwitziges Vorhaben, im Gesamten doch realistisch erscheint. Erzählerisch wechselt die Handlung immer wieder zwischen Szenen des einzigartigen Roadtrips und Rückblicken in die Vergangenheit hin und her. Die Handlung fokussiert sich dabei auf Annabelles Trauma und beinhaltet eine eindrucksvolle Schilderung was Gewalt mit Betroffenen machen kann. Durch die handfeste und authentische Beschreibung, war die psychische Qual für mich nicht immer einfach auszuhalten. Trotz der Wuchtigkeit zog mich das Buch aber absolut in seinen Bann. Diese Geschichte ist nicht nur äußerst emotional, sondern ging mir richtig gehend unter die Haut. Dabei ist der Schreibstil der Autorin stets ruhig und fast schon sachlich. Zudem wählte sie eine besondere Erzählperspektive, welche eigentlich für Abstand zur Hauptprotagonistin sorgte. Aber auch wenn Annabelle nicht als Ich-Erzählerin berichtete, kam ich ihr trotzdem unglaublich Nahe und war stellenweise sogar zu Tränen gerührt. Diese berührende Geschichte ist definitiv nicht nur für Jugendliche lesenswert. Denn trotz der Schwere ist sie doch auch hoffnungsvoll und mutmachend. Vom Programm des Arctis-Verlags wurde ich bereits häufiger positiv überrascht und ging deshalb auch mit hoher Erwartungshaltung an diese Lektüre. Die Autorin hat meine Vorstellung aber nochmal übertroffen und überzeugte mich mit ihrem großartigen Werk auf ganzer Linie. Deshalb vergebe ich natürlich volle 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung!
Mein Fazit: Wuchtig, aber mit einer tiefgründigen und wichtigen Botschaft. Gehört auf jeden Fall zu meinen Jahreshighlights!

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Veröffentlicht am 30.10.2022

Gelungener Genre-Mix – Rasante, aber doch auch detailverliebte Geschichte

Night Shadow 1. They Who Guard The Night
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„They Who Guard The Night“ ist der erste Teil einer Dilogie der Autorin Laura Cardea, welche eine spannende Mischung aus Romantasy, History und Steampunk bereit hält. Erfrischenderweise bleibt die Liebesgeschichte ...

„They Who Guard The Night“ ist der erste Teil einer Dilogie der Autorin Laura Cardea, welche eine spannende Mischung aus Romantasy, History und Steampunk bereit hält. Erfrischenderweise bleibt die Liebesgeschichte eher dezent im Hintergrund, so dass sich die Handlung auf die spannende Welt der Nachtschwärmer konzentrieren kann. Aber auch die historischen Elemente, welche Paris nicht nur architektonisch lebendig erscheinen ließen, sondern reales Zeitgeschehen greifbar machten, gefielen mir richtig gut. Neben der ausdrucksstarken und fesselnden Geschichte, punktet der Roman außerdem noch mit authentischen und lebhaften Charakteren. Nicht nur Odette und Eugène dürfen ihre Eigenheiten und Stärken zeigen, auch mehrere Nebenfiguren, allen voran Louise, machten diese Geschichte zu etwas Besonderem. Zu Beginn bleibt genügend Zeit fürs World Building, nach und nach steigern sich Tempo und Spannung dann allerdings erheblich. Diese Mischung sorgte dafür, dass ich mich von Anfang bis Ende gut unterhalten fühlte und das Buch meiner Meinung nach auch von Erwachsenen gut gelesen werden kann. Der Schreibstil ist detailreich, bildhaft, zwar manchmal etwas ausschweifend, aber immer gut lesbar und gefiel mir im Gesamten richtig gut. Durch die Ich-Perspektive entsteht zwar eine besondere Nähe zu Odette, aber auch die weiteren Charaktere waren mir sympathisch. Gerne kehre ich für den zweiten Band wieder in die magische Pariser-Welt zurück. Denn noch sind einige Fragen ungeklärt und das offene Ende sorgt schon jetzt für das Gefühl, unbedingt weiterlesen zu wollen.
Mein Fazit: Atmosphärischer Roman mit tollen Akzenten. Nicht nur für Jugendliche ein Lesegenuss, weswegen ich das Buch uneingeschränkt weiterempfehlen kann!

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