Eine unglaubliche Reise, auf der Suche nach Menschlichkeit in einer unmenschlichen Zeit.
Wo vielleicht das Leben wartetKasan 1923: Ein Zug macht sich auf den Weg nach Samarkand. An Bord befinden sich fünfhundert Kinder, elternlos, von Krieg und Hungersnot gebeutelt, ausgemergelt und krank. Dejew wagt das Unmögliche, um ...
Kasan 1923: Ein Zug macht sich auf den Weg nach Samarkand. An Bord befinden sich fünfhundert Kinder, elternlos, von Krieg und Hungersnot gebeutelt, ausgemergelt und krank. Dejew wagt das Unmögliche, um sie vor dem sicheren Hungertod zu retten. Ohne Proviant, Kleidung, Heizmaterial für die Lokomotive und ohne Medikamente fährt er los, einer ungewissen Zukunft entgegen.
Puh, „Wo vielleicht das Leben wartet“ von Gusel Jachina ist harte Kost. So ein wichtiges und spannendes Thema, aber eben auch schwer verdaulich. Nicht nur die teils dramatischen Ereignisse während der Zugfahrt und der Rückblenden, auch die extremen Längen im Buch, waren für mich eine Herausforderung. Es gibt Momente, die sind so großartig geschrieben, dass sie Jahreshighlight-Qualität haben. Und dann gibt es wieder so extreme Längen, dass man den Roman am liebsten abbrechen würde. Aber es lohnt sich, durchzuhalten. Auch wenn ich mich an vielen Stellen echt gequält habe, bin ich froh über dieses Buch gestolpert zu sein. Es ist erschreckend, verstörend, dramatisch, tragisch und traurig, aber es schenkt auch die Hoffnung, dass selbst in den ausweglosesten Situationen, in den dunkelsten Zeiten, irgendwo noch Menschlichkeit auf einen wartet.