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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.11.2022

Absolute Leseempfehlung! Bildgewaltig, emotionsvoll und lehrreich!

Drachenbanner
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Als Fan von Rebecca Gablés Romanen und insbesondere ihrer Waringham-Saga war Band 7 für mich ein Lesemuss! Wieder einmal kann ich nur sagen, dass sie mich Dank ihrer fesselnden und spannenden Erzählweise ...

Als Fan von Rebecca Gablés Romanen und insbesondere ihrer Waringham-Saga war Band 7 für mich ein Lesemuss! Wieder einmal kann ich nur sagen, dass sie mich Dank ihrer fesselnden und spannenden Erzählweise mit ihrem 926-seitengewaltigen Werk begeistert hat und ich wie in einem Sog durch diese bildgewaltige und emotionsvolle Geschichte gesuchtet bin und ganz nebenbei viel Lehrreiches über Englands Historie in der Zeit von 1238 bis 1265 mitgenommen habe. Eine Epoche, die bestimmt wurde durch Henry III, einem schwachen König und seinem Schwager Simon de Montfort, Earl of Leicester, der für mich eine beeindruckende Persönlichkeit war, da er sich gegen alle Widerstände für eine Reformierung der Machtverhältnisse und auch für die Rechte des kleinen Volkes eingesetzt hat. Eingebunden in die spannenden Geschehnisse der damaligen Zeit wurde die bittersüße Liebesgeschichte von Adela of Waringham und Bedric Archer, zwei jungen Menschen, die als Milchgeschwister schon von Kindesbeinen an eine tiefe Verbundenheit teilen, erzählt. Aussichtslos scheint eine gemeinsame Zukunft zu sein, da eine Ehe zwischen einer Adligen und dem Sohn aus einer leibeigenen Bauersfamilie unmöglich ist. Um einen gleichgestellten und wohlsituierten Partner zu finden und höfischen Schliff zu bekommen wird Adela von ihren Eltern nach Odiham zu Eleanor de Montfort, der Schwester von König Henry geschickt, wo sie sich schnell zu ihrer Dame D’Honneurs mausert und eine Ehe mit Joshua of Meriden eingeht. Bedric bleibt in Waringham und hadert mit seinem Dasein als Höriger und dem auf sich gezogenen Hass von Adelas Bruder Raymond. Für seinen Traum, frei zu sein und seine große Liebe wiederzusehen, geht er viele Risiken und Wagnisse ein, die ihn vorantreiben und in ungeahnte Bahnen lenken.

Sehr ausdrucksstarke und lebendige Charaktere mit Ecken und Kanten und die damalige düstere, entbehrungsreiche und grausame Zeit haben diesen Roman zu einem ganz besonderen und atmosphärischen Leseerlebnis gemacht. Rebecca Gablé ist es hierbei hervorragend gelungen die Lebenssituationen der unterschiedlichen Gesellschaftsschichten darzustellen. Viele Menschen kämpfen ums Überleben und andere für ihre Gier nach Macht und Reichtum. Aufgrund der Vielzahl an Protagonisten und Namen ist ein aufmerksames Lesen erforderlich und ich war dankbar über das Personenregister am Anfang des Buches. Die meisten der Charaktere waren mir sofort sympathisch und ich habe mit vielen mitgefiebert. Am meisten beeindruckt haben mich Bedric durch seinen Mut, seine Zielstrebigkeit und seine Hilfsbereitschaft, aber auch Simon de Montfort, der nicht nur das Wohl seiner Familie, sondern auch das des Volkes im Auge hatte. Seine vorrausschauende, moderne und strategische Denkweise hat mir imponiert. Doch auch Adela und Simons Ehefrau Eleanor habe ich in mein Herz geschlossen. Zwei starke, leidenschaftliche und kluge Frauen, die zusammen durch viel Höhen und Tiefen gehen und sich gegenseitig vertrauensvoll unterstützen. Absolut polarisierend fand ich Raymond of Waringham und König Henrys Halbbrüder de Lusignan, die alle grausam, skrupellos, hinterhältig, raffgierig, rechtslos und nur auf das eigene Wohl bedacht waren. Aber wie immer machen diese Charaktere auch einen großen Reiz in der Geschichte aus.

Sowohl die private Entwicklung der Charaktere als auch die politischen Geschehnisse, die die Historie vorgegeben hat, wurden im Laufe der Geschichte immer dramatischer und spannender und ich fand es sehr gelungen, wie raffiniert Rebecca Gablé den Abschluss ihres Romanes gestaltet hat.

Mein Fazit:

Ein absoluter Pageturner, bei dem mich besonders auch noch das Nachwort beeindruckt hat, in dem die Autorin dargestellt, wieviel Wahrheit und Fiktion in ihrem Roman steckt und mit welcher gefühlten Leichtigkeit und Professionalität sie beides miteinander verwoben hat. Die große und akribische Recherchearbeit für dieses Werk ist die ganze Zeit spürbar. Von mir erhält der Roman eine absolute Leseempfehlung und hochverdiente 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 25.11.2022

Lesehighlight! Fesselnd von der ersten Minute an!

Kinder des Aufbruchs
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Was für ein brillanter Mix aus Politkrimi und Gesellschaftsroman! Mit ihrem ersten Band der Reihe „Kinder ihrer Zeit“ hat mir Claire Winter im Jahr 2020 ein Lesehighlight beschert und dies ist ihr mit ...

Was für ein brillanter Mix aus Politkrimi und Gesellschaftsroman! Mit ihrem ersten Band der Reihe „Kinder ihrer Zeit“ hat mir Claire Winter im Jahr 2020 ein Lesehighlight beschert und dies ist ihr mit diesem Meisterwerk auch wieder gelungen. Mit ihrer fesselnden und mitreißenden Schreibweise erzählt sie sehr authentisch in ihrem Fortsetzungsroman die fiktive und aufregende Lebensgeschichte der Zwillingsschwestern Alice und Emma 6 Jahre nach dem Mauerbau weiter und verbindet diese hervorragend mit Deutschem Zeitgeschehen in den Sechzigerjahren. Eine Epoche, die bestimmt wurde durch den Kalten Krieg zwischen Ost und West, den Geheimdiensten mit ihren Spionagetätigkeiten und einer jungen Generation, die sich einen Wandel in der Gesellschaft und der Politik wünscht und gegen Unterdrückung und für mehr Emanzipation, Selbstbestimmung und Offenheit auf die Straße geht. Von der ersten Seite an haben mich diese Themen und die vielschichtig und unheimlich lebendig und nahbar dargestellten Charaktere in den Bann gezogen und ich konnte das Buch kam aus der Hand legen. Kurze, sich schnell abwechselnde Kapitel, die hauptsächlich aus der Sicht von Alice, Emma und ihren Ehemännern Max und Julius erzählt werden, haben mich durch den sich stetig ansteigenden Spannungsbogen, die dramatischen Entwicklungen und den Thrill auf den letzten 100 Seiten nur so durch die Geschichte getrieben.

Alice und Emma sind mit ihren mittlerweile 33 Jahren gefestigte Persönlichkeiten, die beruflich erfolgreich, aber im privaten Bereich aus unterschiedlichen Gründen noch nicht am Ziel ihrer Wünsche angekommen sind. Was beide nicht ahnen können ist, dass schicksalhafte Begegnungen ihr bisheriges Leben auf den Kopf stellen, sie aufgrund ihrer Vergangenheit zwischen die Fronten der Geheimdienste geraten und vor ungeahnte und gefährliche Herausforderungen gestellt werden. Äußerst spannend fand ich die Geschehnisse rund um Alice. Im Rahmen ihrer journalistischen Tätigkeit trifft sie ihren früheren Bekannten Fritz wieder und wird durch ihn erneut mit ihrer unrühmlichen Vergangenheit in der DDR konfrontiert. Ihre Schuldgefühle verleiten sie dazu eine Fluchthilfeorganisation zu unterstützen, dass ungeahnte Folgen für sie und ihre Familie nach sich zieht. Angst kommt bei Alice zusätzlich noch hoch, als ihre frühere Freundin und Ex-KGB Informantin Irma Assmann ihre Nähe sucht und kurze Zeit später gewaltsam zu Tode kommt. Die ganze Zeit lag eine so atmosphärische und unheilvolle Spannung in der Luft und ich habe unheimlich mit Alice mitgefiebert und mitgelitten. Doch auch die Geschehnisse rund um Emma waren nicht minder fesselnd. Aufgrund ihrer Arbeit als Dolmetscherin wird sie in einem Waisenhaus auf den verängstigten und wortkargen 11-jährigen Luca aufmerksam, der sofort Schutzgefühle bei ihr weckt. Ihn habe ich auch direkt in mein Herz geschlossen und mitgerätselt und spekuliert, was dieser kleine Mensch für ein Geheimnis mit sich trägt und warum ein Unbekannter ihn zu verfolgen scheint. Erst mit und mit habe ich erfahren was dahintersteckt und wie raffiniert hier die Autorin die Fäden von Anfang an gesponnen und diese im Laufe der Geschichte auf die ein oder andere unerwartete Weise miteinander verknüpft hat.

Bis kurz vor Schluss war ich mir unsicher, wie die verhängnisvollen Entwicklungen ausgehen und wurde mit einem sehr stimmigen und authentischen Ende belohnt.

Fazit:

„Kinder des Aufbruchs“ war für mich großes Kino! Hut ab vor der aufwendigen Recherchearbeit, die diesen Roman Tiefe und Glaubwürdigkeit verliehen hat. Mit dem geschichtlichen Wissen kann ich nur sagen, dass diese Geschichte genauso hätte passiert sein können. Von mir erhält dieser erstklassige Roman eine unbedingte Leseempfehlung und 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 10.11.2022

Überaus spannend und schockierend!

Wenn die Unschuld Feuer fängt
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Einmal mit der Libby Whitman Reihe angefangen, kann ich gar nicht mehr aufhören zu lesen. Band 3 hat es richtig in sich und erfordert starke Nerven beim Lesen. Typisch für Dania Dickens fesselnde Erzählweise ...

Einmal mit der Libby Whitman Reihe angefangen, kann ich gar nicht mehr aufhören zu lesen. Band 3 hat es richtig in sich und erfordert starke Nerven beim Lesen. Typisch für Dania Dickens fesselnde Erzählweise setzt sie hier im Buch sofort am Anfang der Geschichte einen Schocker, erzeugt damit Gänsehaut, furchtbares Kopfkino und lässt einen dann erst einmal eine Weile warten, bis man voller Ungeduld mehr zu dieser Szene erfährt.

Libbys Traum, als Profilerin im Team der Behavioral Analysis Unit arbeiten zu können, geht aufgrund ihrer außerordentlichen Verdienste während ihrer Ausbildung schneller als angedacht für sie in Erfüllung. Der wertschätzende und herzliche Empfang ihrer Kollegen an ihrem ersten richtigen Arbeitstag freut sie und noch mehr, dass sie direkt mit in den Fall eines kaltblütigen Serienbrandstifters herangezogen wird, der sich seine Opfer unter alleinstehenden Frauen aussucht. Zusätzliche Spannung und Entsetzen kommt jedoch noch durch einen zweiten Handlungsstrang mit in die Geschichte hinein. Libbys Freund Owen muss den Mord an einem kleinen Jungen aufklären, der ihm sehr an die Nieren geht und mir ist es beim Lesen ebenso ergangen. Beide Ermittlungsstränge haben mich permanent fassungslos gemacht und ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Es war spannend mitzuverfolgen, wie selbstbewusst Libby ihre Arbeit angeht, unter ihrer Mithilfe schnell Täterprofile erstellt werden können und wie abgebrüht und professionell sie später das Verhör mit dem tatverdächtigen Serienbrandstifter angeht, der sie provoziert, herausfordert und noch so einiges für sie vorgesehen hat. Die Ereignisse überschlagen sich im weiteren Verlauf des Thrillers und meine innerliche Anspannung wuchs mit jeder gelesenen Seite, da ich gefühlt das Unheil auf Libby zukommen sah. Viel zu früh muss sie die Erfahrung machen, wie schnell ihre Grenzen überwunden werden können. Gut, dass sie Owen und ihre Eltern zur Seite stehen hat, die ihr Trost spenden und sie darin unterstützen das Erlebte zu verarbeiten.

Da hilft auch schonmal ein Besuch bei Freunden in New York um wieder auf andere Gedanken zu kommen.

Fazit:

Die Abwechslung zwischen Thrill und dem Teilhaben am täglichen „normalen“ Leben ihrer Charaktere hat für mich wieder einen großen Reiz in „Wenn die Unschuld Feuer fängt“ ausgemacht und ich kann für dieses Buch, sowie für die ganze Reihe nur eine Leseempfehlung aussprechen und 5 Sterne vergeben.

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Veröffentlicht am 07.11.2022

Leseempfehlung! Band 2 der Libby Whitman Reihe war wieder ein Pageturner!

Brave Mädchen schweigen still
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Ich liebe Profiler-Reihen und besonders die von Dania Dicken! Sie ist für mich immer ein Garant für fesselnde und allerfeinste Thrillerkost. Ganz neu habe ich für mich ihre Libby Whitman Serie entdeckt, ...

Ich liebe Profiler-Reihen und besonders die von Dania Dicken! Sie ist für mich immer ein Garant für fesselnde und allerfeinste Thrillerkost. Ganz neu habe ich für mich ihre Libby Whitman Serie entdeckt, bei der mich der erste Band schon sehr begeistert hat und genauso erging es mir bei dem Zweiten hier! Die Nähe und Verbundenheit zu den Charakteren wird immer stärker und der eingebundene Ermittlungsfall, der sich rund um eine FLDS-Sektengemeinschaft in Utah abspielt, fand ich äußerst spannend und authentisch dargestellt. Hier spürt man, wieviel Recherchearbeit die Autorin für dieses Buch geleistet hat. Das Libby noch während ihrer Ausbildung zur FBI-Agentin in Quantico ungewollt in die Ermittlungsarbeit integriert wird, hat sie ihrer Vergangenheit zu verdanken. Die ersten 14 Jahre ihres Lebens gehörte sie dieser Sekte an und ihre Erfahrungen und Kenntnisse über diese Organisation sind für das Team goldwert. Doch bedrückende und beklemmende Erinnerungen kommen wieder bei ihr hoch, die sie bekämpfen muss. Ihr Ansporn ist der Hass gegen die Männer, die Frauen aus Eigennutz und Tradition unterdrücken und gewaltsam gefügig machen. Die Charakterdarstellung von Libby ist der Autorin hier wieder sehr gut gelungen. Ihre Beobachtungsgabe, ihr Einfühlungsvermögen, ihre Abgebrühtheit und ihre mutige und fokussierende Vorgehensweise fand ich beeindruckend. Fassungslos haben mich hingegen die kriminellen Machenschaften der Sektenführer und ihrer Gehilfen, sowie das Leid ihrer Opfer gemacht.

Ein sehr schöner Bestandteil von Dania Dickens Thrillern ist jedoch auch, dass sie einen auch an dem Privatleben ihrer Charaktere teilnehmen lässt und damit eine emotionale Verbundenheit mit ihnen aufbaut. Ein toller Kontrast zu dem ganzen Thrill im Roman! Libby habe ich schon seit der Profiler-Reihe über ihre Adoptivmutter Sadie in mein Herz geschlossen, doch jetzt holt Owen, ein früherer Kollege von Libby im Eiltempo auf. Er ist ihr hinterhergereist und hat einen Job bei der Mordkommission des MRDC angenommen, als sie wegen ihrer Ausbildung nach Quantico gezogen ist. Zwischen ihnen bahnt sich so einiges Schönes an und ich bin schon gespannt darauf, wie sich alles bei den beiden weiterentwickelt.

Mein Fazit:

„Brave Mädchen schweigen still“ ist eine sehr gelungene Fortsetzung, die voller Spannung und schockierender und herzerwärmender Momente steckt. Ich spreche für diesen Thriller eine Leseempfehlung aus und vergebe 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 30.10.2022

Lesehighlight! Ein fesselndes, aufwühlendes und dramaturgisches Meisterwerk!

Das verborgene Paradies
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Was für ein unglaublich mitreißendes Leseerlebnis! Ein Roman, der dramaturgisch und erzählerisch hervorragend aufgebaut wurde, voller überraschender Wendungen steckte, mich des Öfteren einfach nur fassungslos ...

Was für ein unglaublich mitreißendes Leseerlebnis! Ein Roman, der dramaturgisch und erzählerisch hervorragend aufgebaut wurde, voller überraschender Wendungen steckte, mich des Öfteren einfach nur fassungslos gemacht und emotional auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle mitgenommen hat. Ein großes Lob gebührt Luca di Fulvio, der so außergewöhnlich gut dargestellte Charaktere erschaffen hat, die all diese Reaktionen bei mir während des Lesens auslösen konnten!

Die Geschichte spielt im Jahr 1633 in dem kleinen Bergdorf Borgo San Michele, dass zum Schauplatz von tragischen Geschehnissen wird, bei denen Liebe, Glaube, Hoffnung, Verrat, Wahnsinn, Besessenheit, Neid, Eifersucht und Feigheit eine Rolle spielen. Daniele und Susanna, deren Schicksal schon von Kindesbeinen an verknüpft war, müssen sich nach jahrelanger Trennung einer großen Herausforderung stellen, der einem aussichtslosen Kampf gegen Windmühlen gleicht. Gemeinsam gehen sie mutig ihren Weg, lehnen sich gegen die Macht der Inquisition auf, fordern Gerechtigkeit und versuchen dabei den Aberglauben, der fest in den Köpfen der Menschen steckt, zu durchbrechen um ihnen aufzuzeigen, was geistige Freiheit bewirken kann. Beider Leben hängt an einem seidenen Faden. Wird es ihnen gelingen und ist es ihnen vergönnt sich eine gemeinsame Zukunft aufbauen zu können?

Als Fan von Luca di Fulvios Büchern habe ich seinem neuen Roman schon sehr entgegengefiebert und der Meister der Erzählkunst hat mich auch dieses Mal wieder von der ersten Seite an begeistert. Die Atmosphäre ist düster, mystisch und bildgewaltig. Eine perfekte Kulisse für die zwei sich ständig abwechselnden Erzählstränge, bei denen mich die unfassbaren Geschehnisse in der Gegenwart, genauso wie die Rückblicke auf Danieles und Susannas Vergangenheit nicht mehr losgelassen haben. Dem Autor gelingt es hierbei vortrefflich die guten und bösen Seiten der menschlichen Seelen, ihre vom Aberglauben bestimmten Ängste, die untergeordnete Rolle der Frauen und die Macht der Kirche mit einzuflechten. Der Kontrast zwischen den Guten und den Bösen macht hier einen großen Reiz in der Geschichte aus. Was haben mich der Inquisitor Constantin Tron und sein Gehilfe Paolo mit ihrer intriganten, niederträchtigen, skrupellosen und gewaltbereiten Art polarisiert. Ihre krankhafte Vorgehensweise bei der Hexenverfolgung, der Gerichtsverhandlung von Susanna und noch so vielem mehr waren mir Zuwider und haben kaltes Grauen bei mir ausgelöst. Doch neben all der Ungerechtigkeit und Grausamkeit gab es auch viele Lichtblicke und herzerwärmende Momente, zu denen ich die väterliche und selbstlose Liebe von Fra Thevet für seine beiden Schützlinge, die Weisheit und Güte der Äbtissin Artemesia und die Seelenverbindung und Liebe zwischen Daniele und Susanna zähle. Alles ganz wunderbare Charaktere, die noch an das Gute im Menschen Glauben, füreinander da sind, sich unterstützen und für eine bessere Welt sorgen wollen. Susanna war für mich der herausragende Charakter in diesem Buch. Mit ihrer reinen Seele, ihrer Hilfsbereitschaft, Güte und ihrem unbändigen Wissensdurst hat sie mich für sich eingenommen und meine Bewunderung für ihr Durchhaltevermögen gewonnen. Daniele hat sich erst mit der Zeit in mein Herz geschlichen, nachdem er eine ganze Zeit lang brauchte um seinen Weg und seine Bestimmung zu finden.

Richtig geschockt hat mich Luca di Fulvio mit der aufwühlenden und dramatischen Entwicklung zum Ende der Geschichte hin. Ich sag nur, haltet eure Taschentücher bereit!

Mein Fazit:

„Das verborgene Paradies“ zähle ich mit zu meinen Lesehighlights 2022 und ich kann für den Roman nur eine unbedingte Leseempfehlung aussprechen und hochverdiente 5 Sterne vergeben!

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