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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.11.2022

lesenswert

Er ist keiner von uns
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Bei diesem Buch handelt es sich um einen literarischen Kriminalroman oder noch besser um einen Roman, der Spannungsmomente und einen Kriminalfall als Hintergrundstimmung hat. Aber vor allem ist es die ...

Bei diesem Buch handelt es sich um einen literarischen Kriminalroman oder noch besser um einen Roman, der Spannungsmomente und einen Kriminalfall als Hintergrundstimmung hat. Aber vor allem ist es die Studie einer Kleinstadtgemeinschaft, die sich mit einem Mord und verschiedenen Tätern - den falschen und den wahren - auseinanderzusetzen hat. Hier habe ich genau bekommen, was ich mir vorgestellt habe. Die Krimihandlung ist interessant und vertrackt, mäßig spannend aber für die Handlung und das Tempo nicht ausschlaggebend. Eine große Zahl an facettenreichen glaubwürdig dargestellten Charakteren lebt in diesem Buch und ich konnte nachspüren, wie so eine fast dörfliche Gesellschaft funktioniert.

Französische Romane haben oft einen eigenen Ton. Ich mochte das hier sehr. Tolles Cover obendrein.

Veröffentlicht am 30.11.2022

wohltuend unsentimental

Die Nackten fürchten kein Wasser
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21016 beschließt der Omar, aus seinem Heimatland Afghanistsan zu flüchten. Der kanadische Autor Matthieu Aikins, der seit Jahren im Land lebt und arbeitet, beschließt, sich ihm auf einem Teil der Strecke ...

21016 beschließt der Omar, aus seinem Heimatland Afghanistsan zu flüchten. Der kanadische Autor Matthieu Aikins, der seit Jahren im Land lebt und arbeitet, beschließt, sich ihm auf einem Teil der Strecke anzuschließen, um hautnah erleben zu können, wie es den Flüchtlingen auf ihrem beschwerlichen Weg in die Freiheit geht.

Das Buch ist nicht nur ein Bericht über die Flucht sondern zuallererst über das Land, die Menschen und ihre Nöte und Ängste. Der Autor schreibt empathisch und wohldosiert emotional aber ohne rührselig zu werden. Sein Blick ist oft mit ein wenig Abstand entstanden, denn trotz seiner teilweise verdeckten Recherche hatte er immer ein sicheres Netz, dass ihn im Ernstfall aufgefangen hätte, wohingegen Omar und die anderen Flüchtlinge ihr Leben riskieren und all ihr Hab und Gut für die Flucht einsetzen.

Ein Sachbuch, welches nicht so geschrieben ist. Mit einem interessanten Blick auf das große Ganze der Geschehnisse.

Veröffentlicht am 15.11.2022

griechische Geschichte mal anders erzählt

Elektra, die hell Leuchtende
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Das tolle an Büchern wie diesem ist, dass man glaubt die Geschichte und die Protagonisten schon zu kennen und dann gibt die jeweilige Autorin einem die Möglichkeit, das alles nochmal ganz neu und u.U. ...

Das tolle an Büchern wie diesem ist, dass man glaubt die Geschichte und die Protagonisten schon zu kennen und dann gibt die jeweilige Autorin einem die Möglichkeit, das alles nochmal ganz neu und u.U. auch ganz anders kennen zu lernen. Und es wird die weibliche Sicht benutzt, die in den alten griechischen Epen ja nur vage und am Rande vorkommt. Da geht es eher um Herkules und Agamemnon, um Achilles und Paris. Und die Frauen, die doch mindestens genauso stark sind, dürfen Randfiguren spielen. Geliebte und Ehefrauen, Grund für so manche Auseinandersetzung aber doch nicht mehr.

Das magisch schöne Cover passt wunderbar zur Geschichte von Elektra, die naiv und blauäugig ihren Vater vergöttert und erst mühsam und durch leidvolle Erfahrungen erkennen muss, dass nicht alles Gold ist was glänzt, dass nicht jede Liebe selbstlos und nicht jeder Mann ein Held ist.

Schön zu lesen und wer die griechischen Sagen mag, für den ist es ein muss.

Veröffentlicht am 15.11.2022

interessanter Krimi

Goyas Ungeheuer
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Ich würde das Buch Goyas Ungeheuer trotz seiner Krimihandlung nicht unbedingt als Roman der Spannungsliteratur bezeichnen. Die Ermittlungen sind zwar in sofern interessant, dass man sehr viel über Madrid, ...

Ich würde das Buch Goyas Ungeheuer trotz seiner Krimihandlung nicht unbedingt als Roman der Spannungsliteratur bezeichnen. Die Ermittlungen sind zwar in sofern interessant, dass man sehr viel über Madrid, die Spanier und über den Maler Goya erfährt, aber sie folgen ansonsten nicht dem Muster, dass man als Leser Stück für Stück eine Lösung - oder mehrere Möglichkeiten der Lösung - erfährt. Deshalb ist das Ende und die Auflösung auch eher nebensächlich. Es ist eher das Drumrum, dass fesselt und einen interessierten Leser durchaus zufrieden stellt.

Ich mochte den Erzählstil und die Lokation. Und mit Goyas Bildern habe ich mich im Rahmen dieses Buches auch viel beschäftigt und das fand ich inspirierend. Deshalb 4 Sterne.

Veröffentlicht am 31.10.2022

spannender zweiter BAnd

Blutrodeo
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Ted Garner ermittelt in seinem zweiten Fall. Er bekommt dazu eine neue Beamtin an seine Seite. Samantha Stern. Die beiden können eigentlich gar nicht miteinander. Sind einfach zu verschieden. Aber für ...

Ted Garner ermittelt in seinem zweiten Fall. Er bekommt dazu eine neue Beamtin an seine Seite. Samantha Stern. Die beiden können eigentlich gar nicht miteinander. Sind einfach zu verschieden. Aber für den Fall ist das gar nicht schlecht, denn Reibung erzeugt Spannung und das ist für die Arbeit gar nicht schlecht, denn sie setzten diese Energie produktiv um und kommen schneller voran als gedacht.

Der Krimi lässt sich ohne große Probleme auch dann lesen, wenn man Teil eins nicht kennt. Mir hat vor allem die Charakterzeichnung der Ermittler und das kanadische Lokalkolorit gefallen. In welchem Roman spielt schon ein so großes Rodeo eine Nebenrolle. Genau dass gefällt mir. Das für mich "exotische". Wenn man etwas über Land und Leute erfährt.

Der Kriminalfall ist logisch aufgebaut und wird durch Rückblenden unterfüttert. Und am Ende wartet ein Showdown auf den Leser. Also alles was man sich wünscht. Für mich hätte das Buch gerne noch etwas mehr Seiten haben dürfen.