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Veröffentlicht am 07.01.2023

Zwischen Krieg und Blütenpracht

Blüte der Zeit
6

Niederlande / Brandenburg um 1672: Aufgrund des drohenden Krieges in den Niederlanden flieht Max mit seiner Mutter und seinem Bruder Floris nach Brandenburg-Preußen. Max hatte in den Niederlanden eine ...

Niederlande / Brandenburg um 1672: Aufgrund des drohenden Krieges in den Niederlanden flieht Max mit seiner Mutter und seinem Bruder Floris nach Brandenburg-Preußen. Max hatte in den Niederlanden eine Lehre zum Landschaftsgärtner angefangen und kann sie nun in seiner neuen Heimat fortsetzen. Der Kurfürst Friedrich Wilhelm baut sein Land nach dem dreißigjährigen Krieg mit imposanten Schlössern und prachtvollen Gartenanlagen wieder auf. Die Parkanlagen mit der Pflanzenpracht sind ein Segen für Max Seele, doch schon bald naht ein neuer Krieg der ganz Europa bedroht...

"Blüte der Zeit" ist der dritte historische Niederlande-Roman von Sabine Weiß und wie zuvor hat mir auch hier der Schreibstil wieder sehr gefallen. Es lässt sich flüssig lesen und die detaillierten Beschreibungen entstehen tolle Bilder im Kopf. Sie schafft es dadurch auch eine wunderbare Atmosphäre zu schaffen und die Blüten- und Pflanzenpracht aus den Gärten kommen dadurch wunderbar zur Geltung.

Erzählt wird die Handlung aus unterschiedlichen Perspektiven im Wechsel zwischen den drei Hauptprotagonisten. Den jungen Landschaftsgärtner Max hätte ich auch sehr gerne noch mehr begleitet. Er hat sich auch mit am meisten über die Handlung hinweg toll entwickelt. Aber auch Elvina, die Tochter vom Doktor habe ich gerne begleitet. Nicht so interessiert hat mich hingegen der Politik-Teil mit Paulus und dem Prinz Wilhelm von Oranien. Anfangs fand ich es noch sehr interessant etwas über die niederländische Geschichte zur erfahren, aber es wurde nach und nach etwas ausufernd, sodass ich auch angefangen habe querzulesen.

Zu Anfang habe ich mich auch mit der Spannung etwas schwer getan. Die meiste Spannung gab es im Mittelteil, danach ist sie wieder etwas abgeflacht. Zum Schluss waren auch noch einige Fragen offen, wo ich gerne gewusst hätte wie es ausgegangen wäre.

Mein Fazit:
Wieder ein gut gelungener historischer Roman von Sabine Weiß, diesmal mit einer Wahnsinns Blüten- und Pflanzenpracht. Es ist auf jeden Fall lesenswert.

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  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
Veröffentlicht am 07.01.2023

Hafenmörder und Opiumhöhle

Die Hafenärztin. Ein Leben für das Recht auf Liebe (Hafenärztin 3)
0

Hamburg, 1911: Die Ärztin Anne Fitzpatrick nennt sich nun wieder mit ihrem richtigen Namen "van der Zwaan". Sie behandelt im Hafen immer häufiger chinesische Frauen. Eine der Frauen stirbt vor Annes Augen ...

Hamburg, 1911: Die Ärztin Anne Fitzpatrick nennt sich nun wieder mit ihrem richtigen Namen "van der Zwaan". Sie behandelt im Hafen immer häufiger chinesische Frauen. Eine der Frauen stirbt vor Annes Augen und Anne setzt alles dran die Verantwortlichen dafür zu finden. Mithilfe von Kommissar Berthold Rheydt stellt sie im Hafenviertel Nachforschungen an. Berhold ist zwar nicht ganz bei der Sache, denn er hat der Pastorentochter Helene Curtius seine Liebe erklärt, doch trotzdem denkt er die Handschrift eines ehemaligen Erzfeindes zu erkennen oder ist es nur ein Nachahmer?

"Die Hafenärztin. Ein Leben für das Recht auf Liebe" ist der dritte Teil mit der Hafenärztin und wie ich finde wieder sehr schön erzählt mit Spannung bis zum Schluss. Man kann den dritten Teil auch ohne Vorkenntnisse lesen, das nötige Wissen aus den Vorgängerbänden wird immer mal wieder aufgegriffen, aber es empfiehlt sich dennoch die Vorgänger zu kennen.

Die drei Hauptprotagonisten Anne, Helene und Berthold habe ich alle in mein Herz geschlossen und an spannenden Stellen, die auch mal leicht brenzlig sein konnten, mit ihnen mitgefiebert. Gefallen haben mir definitiv auch, dass jeder seine eigene Perspektive im Buch hatte und immer im Wechsel erzählt worden ist. Das hat die Spannung gehalten und für Abwechslung gesorgt.

Die detaillierten Beschreibungen haben bei mir dafür gesorgt, dass ich mir alles sehr gut bildlich vorstellen konnte. Ich habe mich in der Zeit zurückgesetzt gefühlt und habe es genossen die drei Protagonisten in Hamburg zu begleiten.

Am Ende wurde leider nicht alles aufgeklärt. Ein paar Fragen blieben noch offen - was bei mir die Neugier und die Hoffnung auf einen vielleicht weiteren Teil mit der Hafenärztin geweckt hat. Da gibt es noch so viel zu erzählen.

Mein Fazit:
Ein toller Roman mit tollen Protagonisten im historischen Hamburger Hafen. Auf jeden Fall sehr lesenswert.

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Veröffentlicht am 25.12.2022

Die Grote Mandränke

Der Zorn der Flut
0

Nordseeküste um 1361 / 1362: Der Deichbauer Folkert ist in Sorge, dass die Deiche diesen Winter nicht halten. Wind und Wellen peitschen bereits gegen das Land und der Flutschutz wurde in den letzten Jahren ...

Nordseeküste um 1361 / 1362: Der Deichbauer Folkert ist in Sorge, dass die Deiche diesen Winter nicht halten. Wind und Wellen peitschen bereits gegen das Land und der Flutschutz wurde in den letzten Jahren auch noch vernachlässigt. Doch niemand will auf seine Warnungen hören. Auch sein Bruder Auke hat sorgt sich um ganz andere Probleme. Er kämpft um die friesische Freiheit und um Griet, seine große Liebe. Die beiden wollen heiraten. Ihr Vater, ein dänischer Statthalter, verlangt, dass sie zum Vorteil der Familie heiraten soll. Wird sie sich fügen oder dagegen rebellieren? Dann kommt die große Marcellusflut am 16. Januar 1362 - die Deiche brechen und danach ist nichts mehr wie es einmal war.

Hendrik Lambertus hat es mit seinem historischen Roman geschafft ein historisches Ereignis in einer tollen Atmosphäre zu beschreiben. Ich konnte richtig in die Handlung abtauchen und durch die detaillierten Beschreibungen auch alles sehr gut vorstellen. Die Flut selbst wird klasse dargestellt, aber auch die Armut und das Elend danach. Es war als wenn man es selbst hautnah mit erlebt hat.

Die Protagonisten waren stark und haben während der Handlung auch noch einen starken realistischen Wandel durchlebt. Durch die vielen Protagonisten in der Handlung bin ich anfangs ein wenig durcheinander gekommen, aber im Verlauf der Handlung ging es dann. Die Handlung selbst wird aus verschiedenen Perspektiven im Wechsel erzählt und werden auch immer wieder miteinander zeitlich verknüpft. Nur den Anfang bis die große Flut kam, fand ich etwas langatmig, da da noch nicht so viel passiert ist.

Der Schluss hatte es nochmal so richtig in sich und ist auch nicht so ganz für schwache Nerven. Die Spannung wurde aber auf jeden Fall bis zum Schluss noch gehalten.

Nordische und friesische Begriffe wurden im Glossar erläutert. Was ich mir noch gewünscht hätte wäre ein Personenverzeichnis und eine Landkarte zumindest als grobe Skizze wie es wohlmöglich damals ausgesehen haben könnte.

Mein Fazit:
Ein richtig toll recherchierte historischer Roman über die Marcellusflut im Jahr 1362. Klasse Atmosphäre und Spannung bis zum Ende - auf jeden Fall lesenswert, der historische Romane mag.

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Veröffentlicht am 24.11.2022

Emotionaler Fall für Cassie Raven

Wer mit den Toten spricht
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Cassie Raven ist die toughe Expertin in der Gerichtsmedizin. Sie arbeitet in der Rechtsmedizin und hart dort eine besondere Bindung zu ihren "Gästen". Normalerweise ist sie hart im Nehmen, doch als ihre ...

Cassie Raven ist die toughe Expertin in der Gerichtsmedizin. Sie arbeitet in der Rechtsmedizin und hart dort eine besondere Bindung zu ihren "Gästen". Normalerweise ist sie hart im Nehmen, doch als ihre Großmutter ihr gesteht sie jahrelang über den Tod ihrer Eltern belogen zu haben, gerät ihr Leben etwas aus den Fugen. Ihre Eltern kamen bei keinem tödlichen Autounfall ums Leben, stattdessen wurde ihr Vater für den Mord an ihrer Mutter für 17 Jahren Gefängnis verurteilt. Plötzlich taucht ihr Vater auf und behauptet unschuldig zu sein. Cassie stellt mithilfe von DS Flyte auf eigene Faust Recherchen an, um die Wahrheit ans Licht zu bringen.

"Wer mit den Toten spricht" ist der zweite Teil mit der toughen Cassie Raven als Assistentin in der Rechtsmedizin. Es empfiehlt sich, dass man auch den ersten Band der Reihe kennt, da sonst ein wenig Vorwissen fehlen könnte und man nicht so eine Bindung zu Cassie aufbauen kann.

Während der Handlung begleitet der Leser zum größten Teil Cassie bei ihren Recherchen. Erst ziemlich zum Schluss bekommt auch die zweite Hauptprotagonisten DS Flyte ihren Perspektivstrang. Die Handlung selbst fand ich ein wenig vorhersehbar und selbst das Ende kam für mich nicht so wirklich überraschend. Aber tatsächlich konnte man trotzdem ein wenig miträtseln, wer hinter dem Mord an ihrer Mutter stecken kann, wenn es ihr Vater nicht gewesen sein soll.

Der Schreibstil lässt sich flüssig lesen und hier und da wurde forensisches Wissen eingebaut. Aber es wirkt nie zu überladen und ist sehr interessant zu lesen. Man merkt, dass die Autorin hier gut recherchiert hat.

Mein Fazit:
Für einen Thriller hat mir zwar etwas der Nervenkitzel gefehlt, aber sonst war es wieder sehr interessant. Ich mag einfach Cassie Raven mit ihrer toughen Art, ihren Tattoos und Piercings. Hoffe es gibt auch noch einen dritten Band.

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Veröffentlicht am 31.10.2022

Geheimnisvoller Ort

Talberg 1977
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Nach ihrer schwierigen Vergangenheit lebt Maria nun einsam in ihrer Hütte im Wald. Von den Leuten aus dem Dorf wird sie für eine Hexe gehalten. Immer bekommt sie die Schuld, wenn jemand stirbt. Ein Pilgereisender ...

Nach ihrer schwierigen Vergangenheit lebt Maria nun einsam in ihrer Hütte im Wald. Von den Leuten aus dem Dorf wird sie für eine Hexe gehalten. Immer bekommt sie die Schuld, wenn jemand stirbt. Ein Pilgereisender wird vermisst. Was hat Maria damit zu tun und wie hängen womöglich die familären Verzwickungen aus dem Dorf damit zusammen?

"Talberg 1977" ist der zweite Band der Talberg-Trilogie, die auf verschiedenen Zeitebenen spielt. Die Atmosphäre ist düster und sehr beklemmend, allein schon durch die Einsamkeit Marias und dass sich die Handlung viel im Wald abspielt.

In den zweiten Band konnte ich besser starten als in den ersten. Hier war der Schreibstil nicht ganz so geprägt mit dem bayrischen Dialekt. Auch die Spannung hat mir hier besser gefallen, da hier nicht so ausschweifend über die einzelnen Protagonisten erzählt wird. Die Perspektivwechsel zwischen den einzelnen Charakteren hat wieder für Abwechslung und Rätsel gesorgt.

Das Ende bleibt ein wenig geheimnisvoll, wie ich finde auch sehr passend zur ganzen Handlung. Ich hatte hier auch nicht das Gefühl unbedingt wissen zu wollen, was aus dem Geheimnis geworden ist.

Bisschen schwer gefallen ist mir die Zuordnung der einzelnen Protagonisten und deren Verbindungen zueinander, auch wenn es vorne in der Buchklappe ein Personenverzeichnis gibt.

Mein Fazit:
Ein sehr gelungener Spannungsroman mit vielen (auch ungelüfteten) Geheimnissen. Durchaus leseneswert und man muss nicht unbedingt dafür den ersten Band kennen.

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