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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.01.2023

War mir zu langatmig

Die letzte Party
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Rhys Lloyd besitzt mehrere Ferienhäuser am See. Um die Neugier der Einwohner zu stillen, organisiert er eine Party und lädt die Dorfbewohner dazu ein. Als in der Nacht eine Leiche im See auftaucht, hat ...

Rhys Lloyd besitzt mehrere Ferienhäuser am See. Um die Neugier der Einwohner zu stillen, organisiert er eine Party und lädt die Dorfbewohner dazu ein. Als in der Nacht eine Leiche im See auftaucht, hat die Kommissarin Ffion somit unglaublich viele Verdächtige, die sie alle kennt, da sie im Ort aufwuchs. Tragischerweise scheinen alle ein Motiv zu haben und mit der Wahrheit nehmen sie es nicht so genau. Aber auch die Kommissarin gibt sich geheimnisvoll und verbirgt so einiges...

Ich fand das Cover schon sehr ansprechend, aber der Klappentext gefiel mir noch mehr. Da ich ein Fan von Thrillern bin, in denen nichts ist, wie es scheint, musste ich das Buch unbedingt haben.

Ehrlicherweise muss ich aber sagen, dass ich mich mit der Geschichte etwas schwer getan habe. Ich fand die Handlung ziemlich langatmig und auch nicht so spannend, wie im Teaser angekündigt. Zudem stolperte ich immer wieder über die walisischen Namen, die regelmäßig meinen Lesefluss stocken ließen. An für sich mag ich kulturelle Bezüge in Krimis und Thrillern, aber das hat mich dann doch gestört.

Wie schon erwähnt, hielt sich die Spannung meiner Meinung nach in Grenzen. Ich las das Buch daher etappenweise, legte es immer mal wieder zur Seite. Auch die Figuren konnten die Geschichte meiner Meinung nach nicht retten. Die Autorin gab sich zwar Mühe interessante Akteure zu kreieren, doch keiner davon blieb mir im Gedächtnis. Die Protagonistin war mir sogar eher unsympathisch.

Ich gebe allerdings zu, dass die Auflösung ein paar Überraschungen zutage brachte, die mich aber nicht wirklich vom Hocker rissen. Das lag aber eher an meiner zwischenzeitlich entwickelten neutralen Haltung hinsichtlich der Geschichte. Meine Emotionen konnte der Thriller demnach nicht hinter dem Ofen hervorlocken.

Insgesamt gesehen wird „Die letzte Party“ wohl kein Buch, das ich in Erinnerung behalten werde. Man kann es lesen, man muss es aber nicht. Von mir bekommt Clare Mackintosh dafür neutrale 2,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 15.11.2022

Nicht so spannend wie gedacht

EAST. Welt ohne Seele
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CIA-Agent Jan Jordi Kazanski kommt mit einem schrecklichen Verlust nicht klar und greift immer wieder zur Flasche. Somit sollte er eigentlich von Dienst suspendiert werden, wird allerdings überraschenderweise ...

CIA-Agent Jan Jordi Kazanski kommt mit einem schrecklichen Verlust nicht klar und greift immer wieder zur Flasche. Somit sollte er eigentlich von Dienst suspendiert werden, wird allerdings überraschenderweise nach Krakau befohlen, wo er „Die Witwe“ aufspüren soll, welche die größte Verbrecherorganisation vor Ort führt. Kaum angekommen, muss er um sein Leben bangen, und ein Sumpf aus Korruption und Gewalt enthüllt sich nach und nach vor ihm.

Ein Agenten-Thriller – wie spannend! Bisher kannte ich den Autor nur vom Namen her, in Verbindung mit seiner erfolgreichen OXEN-Reihe. Daher nutzte ich die Gelegenheit mit diesem (neu veröffentlichten) Auftakt von EAST einen Einstieg in die Thrillerwelt von Jens Henrik Jensen. Allerdings bin ich im Nachhinein ziemlich enttäuscht, denn ich hatte definitiv mehr erwartet!

Als erstes bin ich über den Schreibstil gestolpert, der mir eine Spur zu blumig für dieses Genre war. Ich hatte den Eindruck, dass der Autor hier mehr seine durchaus beachtenswerten künstlerischen Fähigkeiten ausdrücken wollte, damit jedoch den Nervenkitzel dieser Geschichte zu sehr untergrub. Das führte meines Erachtens auch dazu, dass es unheimlich lange dauerte, bis die Story an Fahrt zunahm. Mehr als die Hälfte des Buches empfand ich sehr schleppend und legte den Thriller deswegen auch mehrmals zur Seite, um mich einer anderen Lektüre zu widmen. Trotz brenzliger Situationen kam für mich im Fall der Witwe kaum Spannung auf, was vielleicht auch daran lag, dass so manche Erzählstränge einfach fallengelassen wurden, und die auch nicht immer einfach zu verstehen waren.

Außerdem konnte ich mich für den Protagonisten wenig begeistern. Mir war die Figur zu unnahbar und seine ständige Trinkerei nervte mich. Meines Erachtens war dieser Punkt absolut unrealistisch, denn ich glaube nicht, dass ein Agent in diesem Zustand für einen Auftrag rekrutiert werden würde, selbst als Kanonenfutter nicht. Ich mag es einfach nicht, wenn Besonderheiten für Hauptfiguren mit Gewalt herbeigezerrt werden, um ein Alleinstellungsmerkmal zu schaffen.

Kurzum, „EAST – Welt ohne Seele“ war für mich als Thriller nicht besonders attraktiv. Daher werde ich die Fortsetzungen der Reihe auch nicht lesen. Schade nur um meinen ersten Eindruck von der Herangehensweise des Autors, von der ich nun doch etwas ernüchtert bin. / 2,5 Sterne

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Veröffentlicht am 03.11.2022

Waren mir zu ausschweifende persönliche Dramen

Happy New Year – Zwei Familien, ein Albtraum
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Eine ausgelassene Silvesterfeier. Doch es harmoniert nicht so richtig zwischen den Freunden. Als plötzlich ein Mädchen verschwindet, fallen nach und nach die Masken. Kennst du deine besten Freunde wirklich?

Cover, ...

Eine ausgelassene Silvesterfeier. Doch es harmoniert nicht so richtig zwischen den Freunden. Als plötzlich ein Mädchen verschwindet, fallen nach und nach die Masken. Kennst du deine besten Freunde wirklich?

Cover, Klappentext und eine schwedische Autorin haben meine Vorstellung von dieser Geschichte in eine Richtung gedrängt, die leider rückblickend nicht so zum Zuge kam, wie ich es mir erhofft hatte. Das Buch präsentierte sich mir im Vorfeld unheildrohend und abgründig, doch so richtig aufregende Wendungen zeigten sich mir letztlich eher nicht. Es gab Ansätze davon - Aufdeckungen, die eine andere Sicht verlangten, die aber eher einem ausschweifenden Beziehungsroman ähnelten und im persönlichen Drama der einzelnen Figuren schwelgten.

Die Charaktere an sich gefielen mir allerdings recht gut. Die Freunde kamen aus verschiedenen sozialen Schichten und jeder hatte dementsprechend sein Päckchen zu tragen. Aber als das nach Außen gezeigte Auftreten bröckelte, war diese brutale Ehrlichkeit in der Summe für mich fast schon widerlich. Diese oberflächlichen Freundschaften, in denen jeder einfach nur glänzen wollte, fand ich erbärmlich. Dieser Aspekt wurde von der Autorin meines Erachtens jedoch außerordentlich gut getroffen. Gestört hat mich dabei allerdings die Weitschweifigkeit, die mich stellenweise ziemlich langweilte. Mehr als einmal dachte ich, ich müsste der Handlung Beine machen.

Auch den Fall an sich fand ich im Endeffekt überraschend fad, denn die Idee hatte wirklich Potenzial. Ich denke es lag daran, dass das Buch meines Erachtens in der Aufmachung als Thriller verkauft wurde, aber lediglich ein Kriminalroman war. Leider nützt das niemand, denn wie oft hatte ich selbst schon ganz andere Erwartungen an eine Geschichte, weil mich ein Klappentext oder ein Übermaß an Promotion in eine falsche Richtung lenkte. So hatte die Autorin bei mir leider keinen guten Start und ich bin mir nicht sicher, ob ich ein weiteres ihrer Werke lesen möchte.

„Happy New Year“ konnte bei mir leider nur zum Teil punkten. Ich vermisste das Tempo in der Handlung und mehr Thematisierung der brisanten Aspekte im vorliegenden Fall. Mir war dieser Krimi im Ganzen etwas zu lau und hat leider keinen signifikanten Eindruck bei mir hinterlassen. / 2,5 Sterne

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Veröffentlicht am 31.10.2022

Hatte mir mehr versprochen

Aquitania
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Frankreich, 1137:Der Mord an ihrem Vater macht die blutjunge Eleonore von Aquitanien viel zu früh zur Herrscherin über ihr Land. Glücklicherweise ist Eleonore mit einem einem scharfen Verstand gesegnet ...

Frankreich, 1137:Der Mord an ihrem Vater macht die blutjunge Eleonore von Aquitanien viel zu früh zur Herrscherin über ihr Land. Glücklicherweise ist Eleonore mit einem einem scharfen Verstand gesegnet und macht sich gemeinsam mit ihrem Ehemann, dem König von Frankreich, dessen Vater ebenfalls unter mysteriösen Umständen starb, auf die Suche nach dem Mörder. Die Frage, wer von der Unerfahrenheit des Königspaares profitieren könnte, lässt Eleonore nicht los.

Das edle Cover und die Autorin des Buches, die ich bereits von ihrer „Inspector Ayala“-Reihe kannte, weckten mein Interesse für diesen historischen (Kriminal-)Roman. Ich versprach mir viel von dem Fall mit royalem Hintergrund und erwartete daher ein aufregendes Rätselraten um den Täter.

Ich hatte jedoch etwas Schwierigkeiten in die Geschichte einzusteigen, denn die Figuren ließen mich erstaunlich kalt. Sympathiepunkte konnte ich bis zuletzt für keine der Figuren verteilen, selbst nach den vielen Schicksalsschlägen, welche die Protagonisten im Laufe der Handlung ertragen mussten. Zudem war ich etwas erschreckt von der Liebelei zwischen der 13-jährigen, überaus klugen Eleonore und ihrem erwachsenen Onkel, sowie der Verantwortung die der jungen Adligen in dem Alter auferlegt wurde.

Abgesehen von den historischen Gegebenheiten und politischen Verknüpfungen der damaligen Epoche, kann ich nicht behaupten, dass mich die Geschichte fesseln konnte. Ich brauchte lange, bis ich mit dem Erzählstil zurechtkam und Eleonores Erlebnissen konzentriert folgen konnte. Die Suche nach dem Mörder rückte meines Erachtens zu weit in den Hintergrund und zeigte sich wenig spannend. Erst gegen Ende kam die Sache ins Rollen, wobei ich die Aufklärung einfach akzeptierte, ohne ein Gefühl von Erstaunen oder Ähnlichem. Kurz gesagt, Langeweile und Interesse am historischen Geschehen wechselten sich ab, doch von einem Lesehighlight würde ich aus meiner Sicht hier nicht sprechen.

Von „Aquitania“ hatte ich mir definitiv mehr versprochen. Da der Klappentext mit der Suche nach einem Mörder warb, hatte ich deutlich andere Erwartungen an die Geschichte. Trotzdem werde ich mir die kommenden Werke von Eva Garcia Sáenz näher anschauen, da ich ihre Ideen bisher sehr mochte. / 2,5 Sterne

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Veröffentlicht am 17.05.2022

Keine emotional leichte Geschichte

Erst der Regen verzaubert das Licht
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Gemeinsam mit ihrer Freundin genießt Lilith ihren Urlaub in Nizza. Als sie auf dem Weg in ein Kunstmuseum ist, begegnet sie dem charismatischen Alex, der ihr Herz höher schlagen lässt. Doch eigentlich ...

Gemeinsam mit ihrer Freundin genießt Lilith ihren Urlaub in Nizza. Als sie auf dem Weg in ein Kunstmuseum ist, begegnet sie dem charismatischen Alex, der ihr Herz höher schlagen lässt. Doch eigentlich wollte sie demnächst heiraten. Lilith entscheidet sich für ihren langjährigen, zuverlässigen Partner, mit dem sie daraufhin all ihre Pläne Wirklichkeit werden lässt. Zehn Jahre später bringt ihre beste Freundin Bine ihren neuen Freund zu einer Party mit, und Lilith fällt aus allen Wolken: Es ist der eine, den sie nie wirklich vergessen hat.

Das Cover führte mich zu diesem Buch! Die schönen Farben wirkten unglaublich fröhlich und positiv. Nach dem Lesen des Klappentextes stand für mich fest, dass ich die Protagonistin dieser Geschichte unbedingt begleiten wollte.

So versprach ich mir eine romantisch-freche Liebesgeschichte, die wohl auch etwas chaotisch werden würde. Im Nachhinein betrachtet war mir diese Geschichte jedoch zu bedrückend. Für mich transportierte das Cover und der Klappentext eine ganz andere Energie, wie die Erzählung selbst. Hätte ich gewusst, welche selbstzerstörerischen Gefühlskämpfe hier ausgefochten werden, hätte ich die Finger von dem Buch gelassen. Ich suchte ein Wohlfühlbuch, und dieser Roman war meines Erachtens weit davon entfernt.

Das Thema an sich wurde aber gut ausgearbeitet, die Autorin zeigte die Schmerzen und Entbehrungen einer unerfüllten Liebe und die Auswirkungen der enormen Anziehungskraft zwischen zwei Menschen, die das Schicksal zusammengeführt hatte. Eine nervenaufreibende Mischung, bei der meiner Meinung nach die liebevollen Seiten der Beziehung so gut wie gar nicht vorhanden waren.

Die Protagonistin konnte ich anfangs in ihrer Entscheidung verstehen, später über ihr Gefühlschaos und die damit verbundenen Handlungen nur den Kopf schütteln, und am Ende hat mich das gefühlt ständige Hin und Her nur noch genervt. Leider konnte ich Lilith von Anfang an keine Sympathie entgegenbringen, dafür war sie mir viel zu egozentrisch und unzufrieden. Die Scherben, die sie in ihren Beziehungen zur Familie und Freunden hinterließ, machten mich wütend und fassungslos. Kurzum, es waberte ständig eine diffus-deprimierende Atmosphäre mit. Nichts für mich.

Grundsätzlich ließ sich das Buch aber gut lesen, obwohl ich mit den Zeitsprüngen manchmal meine Schwierigkeiten hatte. Die Autorin schreibt jedoch in einer natürlichen Art und Weise, in der man sich wiederfinden kann. Ich schließe daher nicht aus, ein weiteres Buch von ihr zu lesen.

„Erst der Regen verzaubert das Licht“ besticht durch die ausführliche Auseinandersetzung mit der Tragweite ignorierter Herzenswünsche. Ein emotional anspruchsvoller Roman, der nach dem Lesen noch einige Zeit nachklingt. / 2,5 Sterne

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