Cover-Bild Agent Sonja
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26,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Insel Verlag
  • Themenbereich: Gesellschaft und Sozialwissenschaften - Politik und Staat
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 469
  • Ersterscheinung: 30.10.2022
  • ISBN: 9783458643463
Ben Macintyre

Agent Sonja

Kommunistin, Mutter, Topspionin | Vom unglaublichen, aber wahren Leben der Spionin Ursula Kuczynski (alias Ruth Werner), die den Lauf der Weltgeschichte veränderte
Kathrin Bielfeldt (Übersetzer), Jürgen Bürger (Übersetzer)

Ursula Kuczynski wuchs in einer großbürgerlichen jüdischen Familie in Berlin-Schlachtensee auf. In New York bewegte sie sich in den besten Kreisen. Sie hatte Affären, war mehrmals verheiratet und hatte Kinder. Doch ihre große, wahre Liebe galt dem Kommunismus. Ihm diente sie als Saboteurin, Bombenbauerin und Geheimagentin. Ihr Codename: »Agent Sonja«.

1923, Ursula ist gerade einmal sechzehn Jahre alt, wird sie bei einer 1.-Mai-Demonstration von einem Polizisten niedergeknüppelt. Es ist nur ein Grund mehr für sie, der Kommunistischen Partei beizutreten und deren Ideen in die Welt hinauszutragen. Mit Anfang zwanzig begleitet sie ihren ersten Ehemann nach Shanghai, wo sie Richard Sorge kennenlernt. Der Meisterspion wirbt sie für den russischen Geheimdienst an und sorgt dafür, dass sie in Moskau eine Ausbildung zur Agentin absolviert. Von dort aus geht es für sie in die Mandschurei und anschließend in die Schweiz, wo sie ein Bombenattentat auf Hitler plant. In den 50er Jahren wird sie in der DDR unter dem Namen Ruth Werner zur Erfolgsautorin.
Den größten Dienst erweist sie der Sowjetunion aber, indem sie zwischen 1943 und 1949 Informationen über das britische Atomprogramm an Moskau weitergibt – eine der gefährlichsten Spionageaktionen des 20. Jahrhunderts.

Spannend und temporeich wie einen Thriller erzählt der Spionageexperte und Bestseller-Autor Ben Macintyre das unglaubliche, aber wahre Leben einer Spionin, die den Lauf der Weltgeschichte maßgeblich verändert hat.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.11.2022

Fesselnd wie ein James-Bond-Film

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Ben Macintyre schildert in "Agent Sonja" die Geschichte von Ursula/Sonja, einer jüdischen deutschen Sozialistin, die von 1930 bis in die 1950er Jahre in Schanghai, Polen, der Schweiz und Großbritannien ...

Ben Macintyre schildert in "Agent Sonja" die Geschichte von Ursula/Sonja, einer jüdischen deutschen Sozialistin, die von 1930 bis in die 1950er Jahre in Schanghai, Polen, der Schweiz und Großbritannien für den sowjetischen Geheimdienst als Spionin tätig war. Die unscheinbar wirkende Mutter und Ehefrau war in Wirklichkeit unter dem Codenamen Sonya bekannt und entzog sich der Gefangennahme durch China, den Nazis, dem MI6 und dem FBI. Sie reiste durch mehrere Länder, mehrere Ehemänner und mehrere Loyalitäten in ihrem Bestreben, den Kommunismus zu fördern und Hitler zu besiegen, als dieser an die Macht kam. In ihrer Tätigkeit als Spionin sendete und empfing sie geheime Funksignale, verwaltete ein Netz von Agenten in ganz Europa, gab geheime Informationen über die Atombombe an die Sowjets weiter und wurde später zur einer äußerst beliebten Kinderbuchautorin in Ostdeutschland.

Obwohl es ein Sachbuch ist, hat man bei der Lektüre eher das Gefühl, dass man einen spannenden Spionageroman als eine wahre Geschichte liest. Das Buch besteht aus lebendig erzählten Abschnitte aus Ursulas Leben, ihrer Tätigkeit als Spionin und interessanten Einblicken hinter die Kulissen des 2. Weltkrieges und des Kalten Krieges. Der Autor schafft es mittels Tagebucheinträgen, Aufzeichnungen und Briefen ein umfassendes und ehrliches Bild von Ursula zu zeichnen. Ebenso ist das Buch eine Sammlung interessanter Enthüllungen über geheime Operationen und die Funktionsweise des sowjetischen Spionagenetzes während des Kalten Krieges. Es erforscht das Aufeinanderprallen von Ideologien, die Herausforderungen, die eine Frau bei der Spionagearbeit zu bewältigen hat, und die allgemeine, oft brutale Aufopferung für die Sache. Trotz mancher langatmiger Textstellen verliert man beim Lesen nicht das Interesse, was auch daran liegt, dass der Autor ab und an auch humorvolle Details in den Text einarbeitet, um so die Absurdität der Situation zu verdeutlichen, vor allem dann, wenn die Leute so schlecht in ihrem Job sind, dass jeder annimmt, sie würden für den Feind arbeiten.

"Agent Sonja" ist eine interessante und fesselnd erzählte wahre Geschichte über eine weibliche Spionin in einer von Männern dominierten Welt. Das Sachbuch zeugt von einer guten Recherchearbeit und liest sich teilweise wie ein James-Bond-Film, sodass auch Fans von Spionageromanen großen Gefallen an dem Buch finden werden.

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Veröffentlicht am 31.10.2022

Von einer Politischen Symbolfigur zur Romanheldin

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Ausser Mata Hari kannte ich bisher keine real existierende Agentin beim Namen. Und da auch nicht die reale Geschichte, eher den Mythos.
Was kann einen Menschen zum Agenten machen? Ein wenig hat ...

Ausser Mata Hari kannte ich bisher keine real existierende Agentin beim Namen. Und da auch nicht die reale Geschichte, eher den Mythos.
Was kann einen Menschen zum Agenten machen? Ein wenig hat für mich schon das Cover eine Antwort gegeben. Schwarz, Weiß und Rot sind hier die Farben. Für mich symbolisieren sie das Schwarzweißdenken einer Person, für die nur das eine richtig und das andere falsch ist und Rot für die Kommunistische Partei.
Passt Agent Sonja, alias Ursula Kuczynski, in dieses Schema?
Vielleicht, ist hier die Antwort.
Die zeitlichen Umstände und die famliären Hintergründe haben sicherlich zu der politischen Einstellung Sonjas beigetragen. Die dann einfach aufzugeben mag ihr schwer gefallen sein. Gleichzeitig schafft sie es ein scheinbar alltägliches Frauenleben mit Mutterschaft, Kindern etc zu führen.
Getragen wird dies sicherlich auch durch ihre Auszeichnungen und Anerkennungen in der Kommunistischen Gesellschaft, den besonderen Stellenwert, den sie sonst nie erreicht hätte.
Warum ein Buch über diese Agentin? Die Beweggründe kann ich da nicht nachvollziehen, es gibt keinen aktuellen Bezug. Zumindest kann es heutzutage diese Art von Spion kaum noch geben, da hat das Digitale Zeitalter ganz andere Möglichkeiten.



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Veröffentlicht am 31.10.2022

Fesselnd & klar

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Eine wahre Geschichte nachvollziehbar und spannend erzählt.

Schon das Cover:
eine Frau mit Fahrrad... sehr pragmatisch gestaltet.
Mit der knallroten Farbgebung zielt der Titel sehr auf das ...

Eine wahre Geschichte nachvollziehbar und spannend erzählt.

Schon das Cover:
eine Frau mit Fahrrad... sehr pragmatisch gestaltet.
Mit der knallroten Farbgebung zielt der Titel sehr auf das kollektive Gedächtnis einer Nation ab.
Kommunismus und eine Frau, die als Agentin immer noch andere Adjektive, bedienen konnte und wollte.

Der Autor Ben Macintyre, ein sehr bekannter Journalist, der sich durch seine Arbeit für die BBC und die New York TImes, einen Namen gemacht hat. Dieser neue Roman "Agent Sonja" reiht sich ein, in die vielen von ihm veröffentlichten Agentenromane.

Zum Inhalt:
"Agent Sonja" handelt von einer Jüdischen Frau, die durch ihre eigenes Erleben der Zeit von Krieg und politischen Unruhen, in ihrem Inneren geprägt wurde.
Detailliert führt der Roman, den Leser durch die verschiedenen Stufen ihrer emotionalen und politischen Orientierung bishin zu ihrem aktiven Agentinnenleben.
Der Fokus liegt auf der umfassenden Erläuterungen zu dem Leben und Wirken der Ursula Kuczynski.

Deutsche Übersetzung: Kathrin Bielfeldt und Jürgen Bürger

Mein persönliches Leseerlebnis

Zum allgemeinen Verständnis, vorab eine persönliche Anmerkung:
Das Thema rund um Politik und Spione gehört nicht zu meinen beliebten Romanerzählungen.
Häufig sind sie mir zu trocken und zu "steril".

Die Coveraufmachung und die knappen Stichworte auf eben diesem, haben mich jedoch "magisch"angezogen.
Ich kontte feststellen, dass ich noch kein Buch dieser Fasson gelesen hatte...


Konstruktion, Erzählstil, Lesefluss:

Die gesamte Buchkonstruktion ist sehr logisch und nachvollziehbar aufgebaut.
Es sind keinerlei Vorabkenntnisse über Weltkriege, das Leiden der Menschen, die insich unterscheidene Population und anderes notwendig, um dieser Geschichte folgen zu können.

Die Kapitel sind nach essentiellen Ereignissen in Sonjas Leben eingeteilt worden. Ihre gesamte Persönlichkeitsentwicklung enfaltet sich vor meinen Augen.
Auch der Zwiespalt zwischen dem der eigenen Wurzeln und denen ihrer Familie sowie Freundes - & Bekanntenkreis, kann ich nun nachvollziehen.
Ich lese über das Leben und Wirken einer Frau, deren Erlebnisse mir so sicher nie bekannt geworden wären.

Zusammenfassung:
Eine sehr gut strukturierte Biographie, die mich auf die "Lebensreise" von
Ursula Kuczynski, mitnahm und sicher lange Zeit in meiner Erinnerung bleiben wird.
Gekennzeichnet von realen Ereignisberichten, Quellennachweisen und einem sehr flüssig lesbarem Schreibsstil, ist dieses Buch ein Gewinn für alle, die es lesen können.

Fazit:
Eine Biographie, die fesselnde, spannende Lesetunden bereiten wird.
Ein weiterer "Stepstone" der internationalen Strasse, des politischen Verstehens und dessen Auswirkungen, auf das persönliche Leben und Wirken des Einzelnen.
Ich vergebe sehr gerne 4* Lesesterne und empfehle diese Lektüre jedem der sich politisch interessiert und spannend unterhalten werden möchte.

ISDN: 978-3458643463
Deutsche Veröffentlichung: 30.Okt.2022
Formate: elektr. & Paperback
Verlag: INSEL

Herzlichen Dank für das Vorableseexemplar.

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Veröffentlicht am 30.10.2022

Die spannendsten Geschichten, die schreibt das Leben selbst

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So hatte ich es mir erhofft, fasziniert von Ursula Kuczynski, später Ursula Hamburger, Codename Agent Sonja, noch später, als DDR-Bürgerin Ruth Werner. Eine Frau, die ihrer Zeit - jeder Zeit ...

So hatte ich es mir erhofft, fasziniert von Ursula Kuczynski, später Ursula Hamburger, Codename Agent Sonja, noch später, als DDR-Bürgerin Ruth Werner. Eine Frau, die ihrer Zeit - jeder Zeit - weit voraus war und auch ihrem eigenen Mann wie auch wechselnden Liebhabern mit wehenden Fahnen davon lief.

Meine Eltern sind im Krieg aus zwei verschiedenen Ländern des Baltikums geflohen - anders als die hier beschriebene Agentin aus der Sowjetunion, die für sie und ihre Eltern Gefahr und Einschränkung bedeutete.

Nicht so für Ursula Kuczynski, die sich dem Sowjetregime bereits in jungen Jahren als Spionin andiente - als Jüdin, der Bedrohung von seiten der in Deutschland an die Macht gelangten Nationalsozialisten drohte, ist dies nachzuvollziehen. Allerdings war es bei ihr mehr die Abenteuerlust, die sie in die Arme Stalins und seiner Gefolgsleute trieb.

Ein überaus abenteuerliches Leben ist dies. Meiner Ansicht nach hätte der Autor Ben Macintyre noch einiges mehr daraus machen können, bleibt bei ihm doch das eigentliche Wesen seiner Protagonistin wie auch weiterer Akteure im Hintergrund. Es werden einfach nur die Abläufe aneinandergereiht und beschrieben, welches Feuer sie eigentlich nährt, bleibt unerwähnt.

Ich wusste bisher nichts von dieser unkonventionellen, vielschichtigen Frau, kannte einige - eher wenige - ihrer Weggefährten und habe mit großem Gewinn einen neuen überaus individuellen Lebenslauf einer tapferen und mutigen, vor allem aber eigenwilligen Frau kennengelernt. Auf jeden Fall ein Gewinn!

Veröffentlicht am 30.10.2022

Eine mitreißende und etwas andere Lektüre

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Meine Meinung:
Dieses Buch beschäftigt sich mit einer Thematik, um die ich grundsätzlich eher einen Bogen mache und welche ich in Büchern nicht unbedingt präferiere und dennoch konnte mich dieses Buch ...

Meine Meinung:
Dieses Buch beschäftigt sich mit einer Thematik, um die ich grundsätzlich eher einen Bogen mache und welche ich in Büchern nicht unbedingt präferiere und dennoch konnte mich dieses Buch auf eine Art und Weise fesseln, die ich ehrlich gesagt nicht für möglich gehalten hätte.
Zunächst einmal hätte mich das Cover tatsächlich gar nicht so angesprochen, doch die ersten Seiten und somit auch der Schreibstil der Geschichte, konnten mich so in ihren Bann ziehen, dass ich dieses Buch einfach lesen und somit auch innerhalb eines Tages verschlungen habe. Denn dieses Buch ist nicht nur höchst, spannend, historisch faszinierend und interessant beschrieben, es entwickelt auch einen Sog, der sowohl von der Plotaufmachung herrührte, aber auch von unkonventionell und dadurch so erfrischend interessanten Charakteren herrührte!
Hinzu kommt ein mitreißender und sprachlich versierter Schreibstil, der den Leser vom ersten Augenblick an in den Bann ziehen kann.

Einzig im Mittelteil sind die ein oder andere Schwäche zu erkennen, wodurch sich die Geschichte über kurze Zeit ein wenig zieht.
Dennoch ein bemerkenswertes Buch.

Mein Fazit:
Ein mehr als gutes Buch, das besonders im Angesichte dessen, dass ich dieses Genre normalerweise nicht lese, umso mehr überzeugen konnte.