Es gibt Bücher, die dich zwar sprachlich überzeugen und fesseln, dich zum Schluss aber trotzdem ratlos zurücklassen. Genau so ein Buch ist "Der Inselmann".
Die Geschichte über Hans, der mit seinen Eltern ...
Es gibt Bücher, die dich zwar sprachlich überzeugen und fesseln, dich zum Schluss aber trotzdem ratlos zurücklassen. Genau so ein Buch ist "Der Inselmann".
Die Geschichte über Hans, der mit seinen Eltern auf eine einsame Insel flieht, und sich in eine Sehnsucht nach Natur und Selbstbestimmung stürzt, liest sich auf der einen Seite tiefgründig und vielsagend.
Die Botschaften, die der Text übermitteln möchte, sind für mich zu undeutlich formuliert und können mich nur schwer erreichen.
So bleibt es bei einer atmosphärischen, etwas mystischen Erzählung, die man einfach auf sich wirken lässt, ohne zu viel darüber nachzudenken. Manchmal muss man sich einfach zurücklehnen und die Sprache auf sich wirken lassen, nicht zu viel vom Buch erwarten und genießen.
Dank der gerade einmal knapp 180 Seiten ist das Vergnügen recht kurzweilig.
Ich bin wirklich unschlüssig, wie ich diesen Roman letztlich für mich bewerten soll und schwanke zwischen Begeisterung über das literarische Können und der Enttäuschung über den nichtssagenden Eindruck, ...
Ich bin wirklich unschlüssig, wie ich diesen Roman letztlich für mich bewerten soll und schwanke zwischen Begeisterung über das literarische Können und der Enttäuschung über den nichtssagenden Eindruck, den er zum Schluss hinterlässt.
Die Erzählerin lebt seit kurzer Zeit in Den Haag und arbeitet als Dolmetscherin am Gerichtshof. Auch wenn ihre Arbeit ihr tiefe Einblicke in die Leben und Köpfe einiger weltbekannter Verbrecher bietet, scheint sie privat noch Anschluss zu suchen.
Gerade dieser Kontrast machen diesen Roman interessant. Einerseits baut sie unfreiwillig eine tiefere Beziehung zu ihr eigentlich fremden Menschen auf, schafft es andererseits aber nicht dies auch im Privaten umzusetzen.
Dabei hat die Autorin einen wirklich feinfühligen, tiefgründigen Schreibstil und schafft es so abschnittsweise, mich komplett zu fesseln. Und trotzdem kann mich das Buch nicht restlos begeistern. Manche Episoden kommen mir einfach zu bekannt vor und das Ende lässt mich etwas ratlos zurück.
Weihnachten sorgt wohl jedes Jahr für kleine Spannungen und Wirrungen, auch wenn es das besinnlichste Fest des Jahres ist. Das stellt man sogar fest, wenn man als kleines Rädchen dieses Getriebes mittendrin ...
Weihnachten sorgt wohl jedes Jahr für kleine Spannungen und Wirrungen, auch wenn es das besinnlichste Fest des Jahres ist. Das stellt man sogar fest, wenn man als kleines Rädchen dieses Getriebes mittendrin steckt. Wie skurril dies allerdings auf Außenstehende wirken kann, zeigt uns Aylin Atmaca in ihrem Debut.
Elif wird dieses Jahr das Weihnachtsfest mit ihrem Freund Jonas und dessen Familie verbringen. Ob dies der richtige Moment ist, um die potentiellen Schwiegereltern kennenzulernen, daran zweifelt sie recht bald, spätestens als sie bereits Anfang des Jahres in die Weihnachts-Whatsapp-Gruppe eingeladen wird. Möge der Wahnsinn beginnen.
Einerseits ist dieser vorgehaltene Spiegel sehr aufschlussreich. Gerade auf andere Kulturen muss das deutsche Weihnachstfest mehr als merkwürdig und eventuell sogar abschreckend wirken. So viele Traditionen und Regeln, die eingehalten und beachtet werden müssen. Teilweise artet das Fest in eine durchgeplante Pflichtveranstaltung aus.
Dies humoritisch überspitzt vorgelegt zu bekommen, darüber lache ich gerne mal.
Leider driftet die Autorin aber etwas zu sehr vom Thema ab bzw findet kein würdiges Maximum. Stattdessen artet das Buch, das wahrlich kein ausuferndes Werk ist mit seinen 192 Seiten, in ein wahres Klischeefeuerwerk aus. Natürlich wird der rassistische Onkel ebenso aufs Tapet gebracht wie die überspannte Schwester. Das wirkt irgendwann nur noch bemüht und angestrengt. Die Unterhaltung geht dabei gehörig flöten. Schade!
Das grundsätzliche Problem, das Bücher haben, welche autobiografische Aspekte in ein fiktives Gewand packen, ist, dass die Grenzen verschwimmen. Was ist wahr, was nur angedichtet? Wieviel Großmutter-der-Autorin ...
Das grundsätzliche Problem, das Bücher haben, welche autobiografische Aspekte in ein fiktives Gewand packen, ist, dass die Grenzen verschwimmen. Was ist wahr, was nur angedichtet? Wieviel Großmutter-der-Autorin steckt noch in Hauptfigur Klara?
Als junge Frau beginnt Klara 1929 in einem Kinderheim zum arbeiten und arbeitet sich bald zur Heimleiterin hoch. Als die finanzielle Lage immer schwieriger wird, sieht sie keine andere Möglichkeit, als sich Unterstützung bei den aufstrebenden Nationalsozialisten zu suchen. Dabei fällt es ihr immer schwerer, ihr größtes Geheimnis zu bewahren, ihr jüdisches Ziehkind.
Die Story an sich ist nicht schlecht erzählt, kann mich aber auch nicht vollends vom Hocker reißen. Die Autorin fokussiert sich in ihrer Schilderung auf die Lebensbanalitäten und baut ein lockeres Gerüst aus historischen Figuren und Ereignissen rund herum.
Dabei steht klar ihre Hauptfigur Klara im Fokus, aus deren Sicht das Ganze erzählt wird. Wie das Nachwort eröffnet, basiert die Figur auf Tonbandkassetten, die die Großmutter der Autorin mit ihrer Lebensgeschichte lückenhaft besprochen hat.
und genau hieran krankt das Buch: einerseits möchte sie ihrer Großmutter ein würdevolles Denkmal setzen, sie scheinbar in ein gutes Licht rücken; allein die Grundlagen reichen dafür nicht aus. Statt für eine strahlende Heldin, die im Untergrund gegen die auftrebende politische Macht kämpft und sich wehrt, erschafft sie eine Mitläuferin, die gerne anders wollte, sich aber nicht traut oder keine Chance dafür sieht.
Man könnte nun sagen, damit hätte sie die Realität der 30er Jahre in Deutschland perfekt eingefangen. Das allein reicht aber nicht, um einen ganzen Roman zu tragen. Noch viel schlimmer ist jedoch, dass dies nur der Auftakt zu einer Trilogie sein soll. Für meinen Geschmack hätte es gereicht, einen runden Roman daraus zu stricken, für mehr überzeugt das Buch einfach nicht genug. Und das Ende macht erst recht nicht Lust auf mehr.
Ach, ich sollte meine Leseentscheidung wohl nicht mehr von hübschen Buchdeckeln und reißerischen Klappentexten abhängig machen. Die Enttäuschung ist hinterher einfach zu groß, wenn das Buch mal wieder ...
Ach, ich sollte meine Leseentscheidung wohl nicht mehr von hübschen Buchdeckeln und reißerischen Klappentexten abhängig machen. Die Enttäuschung ist hinterher einfach zu groß, wenn das Buch mal wieder nicht hält was es verspricht.
Vega lebt in einem Deutschland der nahen Zukunft. Regen ist Mangelware, zur Bewässerung von Feldern und Gärten werden Wettermacher wie Vega engagiert. Oder eben auch nicht wie Vega, denn sie ist etwas Besonderes. Sie benötigt keine Drohnen und Chemikalien, ihre geheimen Kräfte sind vollkommen ausreichend. Doch dann geht ein Auftrag schief und sie wird plötzlich zur Gejagten.
Klingt spannend? Könnte es auch sein, wenn die Autorin ihren Fokus mehr auf den Weltenbau gelenkt hätte als auf die vollkommen unnötige, aber obligatorische Dreiecks-Lovestory. Der Roman besteht zu großen Teilen aus hektischen Ortswechseln, romantischen Verstrickungen und Entwicklungen, sowie mehr als offensichtlichen Enthüllungen.
Zudem wirkt das Ganze sehr gestreckt, denn natürlich handelt es sich hier nicht um einen Einzelband, sondern den Auftakt zu einer "Saga". Es soll episch und fesselnd werden, davon ist allerdings zumindest in diesem Band nicht viel zu spüren außer heißer Luft.
Ich jedenfalls bekomme nicht genug Gedankenfutter geliefert, um die Wartezeit bis zu Band 2 mit Spannung und Erwartung zu überbrücken.