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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.10.2022

Heiße Luft

Vega – Der Wind in meinen Händen
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Ach, ich sollte meine Leseentscheidung wohl nicht mehr von hübschen Buchdeckeln und reißerischen Klappentexten abhängig machen. Die Enttäuschung ist hinterher einfach zu groß, wenn das Buch mal wieder ...

Ach, ich sollte meine Leseentscheidung wohl nicht mehr von hübschen Buchdeckeln und reißerischen Klappentexten abhängig machen. Die Enttäuschung ist hinterher einfach zu groß, wenn das Buch mal wieder nicht hält was es verspricht.

Vega lebt in einem Deutschland der nahen Zukunft. Regen ist Mangelware, zur Bewässerung von Feldern und Gärten werden Wettermacher wie Vega engagiert. Oder eben auch nicht wie Vega, denn sie ist etwas Besonderes. Sie benötigt keine Drohnen und Chemikalien, ihre geheimen Kräfte sind vollkommen ausreichend. Doch dann geht ein Auftrag schief und sie wird plötzlich zur Gejagten.

Klingt spannend? Könnte es auch sein, wenn die Autorin ihren Fokus mehr auf den Weltenbau gelenkt hätte als auf die vollkommen unnötige, aber obligatorische Dreiecks-Lovestory. Der Roman besteht zu großen Teilen aus hektischen Ortswechseln, romantischen Verstrickungen und Entwicklungen, sowie mehr als offensichtlichen Enthüllungen.

Zudem wirkt das Ganze sehr gestreckt, denn natürlich handelt es sich hier nicht um einen Einzelband, sondern den Auftakt zu einer "Saga". Es soll episch und fesselnd werden, davon ist allerdings zumindest in diesem Band nicht viel zu spüren außer heißer Luft.

Ich jedenfalls bekomme nicht genug Gedankenfutter geliefert, um die Wartezeit bis zu Band 2 mit Spannung und Erwartung zu überbrücken.

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Veröffentlicht am 24.10.2022

Vergebene Chance

Susanna
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Alex Capus schafft es normalerweise, historischen Stoff aufzugreifen und in ein ansprechendes fiktives Gewand zu verpacken. In seinem neuesten Roman hat er sich Susanna Faesch ausgesucht, die als die Künstlerin ...

Alex Capus schafft es normalerweise, historischen Stoff aufzugreifen und in ein ansprechendes fiktives Gewand zu verpacken. In seinem neuesten Roman hat er sich Susanna Faesch ausgesucht, die als die Künstlerin und Aktivistin Caroline Weldon bekannt wurde.

Susanna wächst als jüngstes von mehreren Geschwistern unter der Regie ihres strengen Vaters in Basel auf, bis die Mutter mit ihr nach New York auswandert. DOrt wächst sie behütet auf und folgt schon früh ihrer Leidenschaft fürs Malen, bis sie in ihren 40ern auf Sitting Bull trifft.

Mit Caroline Weldon hat sich der Autor eine wirklich spannende Frau ausgesucht, die viel Potential für ein spannendes Buch geboten hätte. Leider hält er sich zu lange in ihren weniger fesselnden frühen Jahren auf. So erfährt man zwar, wie sie zu der Frau wurde, die später ins Licht der Öffentlichkeit getreten ist. Dafür bleibt in diesem Roman leider kein Platz mehr für die öffentliche Person. Denn mit dem Aufeinandertreffen von Malerin und Sitting Bull endet der Roman auch schon wieder.

So schafft es Herr Capus zwar, das Interesse an Frau Faesch zu wecken, man ist allerdings auf eigene Recherchen angewiesen, um mehr über die Erlebnisse von Frau Weldon zu erfahren.

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Veröffentlicht am 12.10.2022

Sprachgewaltig

Unsre verschwundenen Herzen
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Das Cover ist so unscheinbar estaltet, dass man von außen nur schwer abschätzen kann, in welche Richtung sich das Buch entwickeln wird, welchem Genre man es zuordnen kann. Dass man hier eine explosionsartige ...

Das Cover ist so unscheinbar estaltet, dass man von außen nur schwer abschätzen kann, in welche Richtung sich das Buch entwickeln wird, welchem Genre man es zuordnen kann. Dass man hier eine explosionsartige gesellschaftskritische Dystopie in den Händen hält, hätte ich beim besten Willen nicht gedacht.

Bird wächst in einem Amerika mit PACT auf. Das das Leben beherrschende Regelwerk führt zu einer Ausgrenzung asiatischstämmiger Menschen und deren Kultur, zur zwangsweisen Umsiedelung von Kindern. Auch Birds Mutter Margarete Miu ist verschwunden, seine Erinnerungen an sie verschwimmen bereits, bis er plötzlich ein Lebenszeichen von ihr erhält, das ihn auf eine wilde Odyssee lockt.

Celeste Ng hat einen unglaulich poetischen Schreibstil, der mit seiner Mischung aus Ruhe und Wortgewalt einen immensen Sog entwickelt.

Dazu hat sie eine Welt errichtet, die sowohl Parallelen zur Vergangenheit als auch Gegenwart knüpft. Das Verhalten der Menschen, für unbeherrschbare Krisen einen bestrafbaren Schuldigen zu suchen, schlägt sich hier auf übelkeitserregende Art und Weise Bahn.

Dadurch entwickelt sich in der ersten Hälfte des Buches eine unheimlich starke Geschichte, die durch einen unglücklich gewählten Perspektivwechsel leider zu viel an Schlagkraft verliert. Bis zu seinem fulminanten Ende plätschert es etwas vor sich hin und verliert die Aufmerksamkeit des Lesers dadurch leider zu sehr.

Alles in allem ein Buch mit starkem Einstieg und schwachem Ausklang.

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Veröffentlicht am 12.10.2022

Veräppelt

Mörderische Masche
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Dass man sich von Covern oder Klppentexten in die Irre führen lässt, kommt ja leider des Öfteren vor. Dass sich ein Verlag aber dermaßen in der Genreeinordnung seiner Bücher irrt, kannte ich so aber auch ...

Dass man sich von Covern oder Klppentexten in die Irre führen lässt, kommt ja leider des Öfteren vor. Dass sich ein Verlag aber dermaßen in der Genreeinordnung seiner Bücher irrt, kannte ich so aber auch noch nicht.

Als Henris Frau Meike bei einem Unfall auf der Bullenweide stirbt, muss er nicht nur mit seiner Trauer umzugehen lernen, sondern erbt auch noch ihren Handarbeitsladen. Zukünftig schlägt er sich also mit Wolle und Stricknadeln herum, von den Frauen des Häkelzirkels ganz zu schweigen.

Und damit wäre eigentlich auch schon die ganze Geschichte beschrieben. Denn am Ende des Buches steht nicht etwa ein aufgeklärter Mordfall, wie man vielleicht von der Beschreibung Cosy Crime erwarten würde, sondern- ja was eigentlich.

Viel Seelenschau, viel Dorf- und Männertratsch und ganz viel Handarbeit. Zusammengehalten wird das Ganze von einem recht dünnen roten Faden, der sich des Öfteren verheddert und kleine Knoten schlägt.

Ganz nett, muss man aber nicht unbedingt gelesen haben.

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Veröffentlicht am 12.10.2022

Schwächer als gedacht

Emily Seymour, Band 1: Totenbeschwörung für Anfänger (Bezaubernde Romantasy voller Spannung und Humor)
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Was verspreche ich mir von einem Buch mit quietschpinkem Cover, in dem es um Totenbeschwörer gehen soll? Eine spannende, magische Geschichte, nicht zu anspruchsvoll für Jugendliche ab 12 Jahren. Und grundsätzlich ...

Was verspreche ich mir von einem Buch mit quietschpinkem Cover, in dem es um Totenbeschwörer gehen soll? Eine spannende, magische Geschichte, nicht zu anspruchsvoll für Jugendliche ab 12 Jahren. Und grundsätzlich habe ich auch genau das bekommen.

Emily ist der einzige Nachwuchs ihrer Familie, der keinerlei magische Kräfte besitzt und dementsprechend auch keinen Einblick in die vielen, vielen Geheimnisse und Pläne ihrer Familie eingeweiht wird. Aus irgendeinem Grund wird sie aber trotzdem mtigenommen, als gemeinsam mit dem Sohn der total verfeindeten Rivalen-Familie ein Ritual auf dem Friedhof durchgeführt werden soll. Es kommt wie es kommt, sie stellt mal wieder ihre Tollpatschigkeit unter Beweis und bringt damit Ashton um. Mit ihrem Plan, eben diesen wiederzuerwecken beginnt das große Abenteuer, an dessen Ende einige große Enthüllungen warten.

Ja, die Welt rund um magische Raumfalten, in denen die Zeit mal schneller und mal langsamer verläuft, und die in ihnen lebenden Fabelwesen klingt interessant. Leider erfährt man im Verlaufe der Geschichte etwas zu wenig darüber, um sich ein genaueres Bild machen zu können.

Der Fokus liegt klar auf der tollpatschigen, ahnungslosen Emiliy, die gemeisam mit dem collen, eigentlich fast gleichaltrigen, aber doch so viel erwachseneren Ashton eine Verschwörung aufdecken will. Und das doch bis zum Ende des ersten Bandes (denn natürlich ist dies wieder nur ein Reihenauftakt) nicht mal ganz schafft.

Es ist bunt, es ist laut und doch kommt weniger dabei rum als erhofft. Leider ist vor allem Emily auf die Dauer dann doch ein wenig anstrengend. Denn eigentlich ist sie gar nicht so dumm, weiß doch mehr als man ihr auf den ersten Blick zutraut und wirkt doch immer wieder noch so jung.

Also ja, das Buch macht Laune und unterhält einen gut. Aber in der Summe ist es mehr heiße Luft als Substanz.

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