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Laurin_tanzt

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Veröffentlicht am 01.02.2023

Schicksalhafte Freundschaften

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Inhalt:
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Kassel kurz vor Weihnachten im Jahr 2000: Die junge Anwältin Cara sitzt in einem Café und erledigt Weihnachtspost, als sich plötzlich eine fremde Frau zu ihr setzt, ihr ein Bündel ...

Inhalt:
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Kassel kurz vor Weihnachten im Jahr 2000: Die junge Anwältin Cara sitzt in einem Café und erledigt Weihnachtspost, als sich plötzlich eine fremde Frau zu ihr setzt, ihr ein Bündel alter Liebesbriefe und dem Verkaufsvertrag einer alten Villa überreicht mit der Bitte, dies an eine Adele zu übergeben bzw. diese zuerst dafür ausfindig zu machen. Dann ist sie verschwunden, ohne ihren Namen oder eine Adresse zu hinterlassen. Cara ist ratlos, doch angetrieben durch ihre Neugier, beginnt sie Nachforschungen anzustellen und stößt dabei auf eine unglaubliche Geschichte über zwei Familien in Kassel, die befreundet waren. Durch die Machtergreifung der Nazis ändert sich jedoch alles und durch Verrat, unbeabsichtigt aufgeladene Schuld und Habgier bekommt die Freundschaft Risse und endet schließlich in einer Tragödie verdeckt durch eine Menge Lügen.

Mein Eindruck:
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"Manchmal lädt man Schuld auf sich, obwohl man nur das Beste will." (S. 257)

Die Geschichte ist abwechselnd auf zwei Zeitebenen erzählt: Auf der einen Seite in der Zeit 2000/2001, in der Cara und ihre Nachforschungen beschrieben werden und dann in der Zeit um den zweiten Weltkrieg angefangen von 1935 bis zum Jahr 1945. Erzählt wird nicht nur aus Caras Sicht, sondern auch aus den unterschiedlichen Perspektiven einzelner Familienmitglieder.
Die abwechselnd erzählten Zeitstränge ergänzen sich bzw. bauen aufeinander auf und der Leser erfährt so Stück für Stück das wahre Ausmaß der Tragödie hinter Adeles Verschwinden. Auch die Liebesgeschichte entwickelte sich anders als von mir erwartet. Der Schreibstil war sehr atmosphärisch, ich konnte mich gut in die einzelnen Zeitebenen und handelnden Personen einfühlen. Die Handlung hat mich so gefesselt, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte und es gab immer wieder überraschende Wendungen bis zum Schluss.

Auch wenn dies ein Roman ist, so ist die Auflösung schlüssig und die Ereignisse könnten sich so zugetragen haben. Es fühlte sich authentisch an und ich habe mit den Protagonisten mitgelitten und gehofft, dass doch noch alles gut werden würde am Ende.

Fazit:
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Ein fesselnd und authentisch geschriebener Historienroman über Freundschaft, Liebe und Verrat zu Zeiten des zweiten Weltkriegs

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.01.2023

Witzig und mit guter Beobachtungsgabe

Du kannst alles lassen, du musst es nur wollen
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Cover:
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Mit seiner Mütze als Markenzeichen sowie der typischen schwarzen Kleidung schaut der Autor auf dem Titelbild nicht direkt den Leser an, sondern skeptisch oder erstaunt zum Titel. Irgendwie ...

Cover:
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Mit seiner Mütze als Markenzeichen sowie der typischen schwarzen Kleidung schaut der Autor auf dem Titelbild nicht direkt den Leser an, sondern skeptisch oder erstaunt zum Titel. Irgendwie amüsant und witzig. Passt!

Inhalt:
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In diesem Buch hat Torsten Sträter seine besten Geschichten aus den letzten drei Jahren zusammengetragen. Dabei kommen nicht nur banale Alltagsthemen wie Zuckersucht oder neu entdeckter Fitnesskult, sondern auch ernstere Themen wie Corona und Depression auf Tablett.

Mein Eindruck:
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Ich kenne und mag Torsten Sträter aus Funk und Fernsehen. Außerdem liebe ich seine Hörbücher, seine Geschichten kommen am besten an, wenn der Autor sie selbst vorträgt. Dies war daher das erste Buch, das ich von ihm gelesen habe, aber seine Stimme war dabei immer in meinem Hinterkopf.
Wie immer gefiel mir die gute Beobachtungsgabe, die der Autor mit viel (Wort-)Witz auf den Punkt bringt. Selbst bei ernsten Themen entlockt der dem Leser damit ein Schmunzeln, regt aber gleichzeitig zum Nachdenken an.

Fazit:
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Ein bunter Blumenstrauß aus Geschichten und Anekdoten des Autors - humorvoll und zum Nachdenken anregend

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Veröffentlicht am 11.01.2023

Niki Wolff ermittelt im Mittelalter

Isengrim
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Gestaltung:
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Das Cover der blutroten Hand und dem schemenhaft erkennbaren Wolf sieht super aus und passt zu einem Mittelalterkrimi, vor allem aber zum Titel. Das Buch ist ein tolles ...

Gestaltung:
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Das Cover der blutroten Hand und dem schemenhaft erkennbaren Wolf sieht super aus und passt zu einem Mittelalterkrimi, vor allem aber zum Titel. Das Buch ist ein tolles Hardcover mit Schutzumschlag und ist ein echtes Schmuckstück im Bücherregal. Außerdem passt es gut zu den beiden Vorgängerbänden.

Inhalt:
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Niki Wolff ist vor gut zwei Jahren durch einen Unfall aus der Gegenwart in das Jahr 1193 katapultiert worden. Seitdem hat er sich in Stadt Krems und Umgebung einen Freundeskreis geschaffen und seine Verlobte Engeltrud kennengelernt. Im Rahmen der Vorbereitung für die Hochzeit der beiden wird eine Freundin von Engeltrud in der Stadt tot aufgefunden: erstochen und grauenhaft zugerichtet mit einem Messer. Die Angst geht um in Krems, es entstehen Gerüchte, dass eine Art Werwolf, auch Isengrim genannt, wieder sein Unwesen treibt. Schnell wird ein Sündenbock gefunden, doch Niki glaubt fest an dessen Unschuld und beginnt mit Unterstützung seiner Freunde zu ermitteln.


Mein Eindruck:
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Dies ist der dritte Teil der Reihe rund um Niki Wolff im Mittelalter, aber der erste, der auch als "Kriminalroman" betitelt ist. Ich kannte den ersten Teil, der mir gut gefallen hat, der zweite liegt noch auf meinem SuB, aber nachdem ich kurz rein gelesen hatte, musste ich diesen Teil unbedingt weiterlesen. Er ist auch ohne Vorkenntnisse verständlich, die wichtigsten Ereignisse werden zusammengefasst. Dennoch versteht man einige Anspielungen und Nikis Entwicklung sicherlich besser, wenn man die Vorgängerbände kennt.
Der Fall ist von Anfang an mit dem Fund der Toten sehr spannend und es macht Spaß, mit zu rätseln, wer der Täter sein könnte. Im Laufe der Handlung gibt es noch mehr Opfer, es gibt eine Reihe von Verdächtigen und immer wieder müssen die Theorien um den Täter/die Täterin neu überdacht werden. Es gibt gruselige Stellen, aber auch viel Humor, vor allem weil Niki immer wieder Parallelen zu seinem vorherigen Leben zieht oder Dinge "erfindet", weil er sie aus der heutigen Gegenwart kennt. Er ist zwar bemüht, möglichst wenig historische Fußabdrücke zu hinterlassen, tut dies aber manchmal unfreiwillig und dies führt immer mal wieder zu amüsanten Bemerkungen bzw. Situationen.
Niki ermittelt mit seinen Freunden als „Baker-Street-Bande“ im Stil von Sherlock Holmes und gegen Ende gibt es eine typische Zusammenkunft der Verdächtigen, die mit Nikis Ermittlungstheorien konfrontiert werden. Dies zu beobachten macht Spaß, ist spannend und die Auflösung dürfte am Ende für alle überraschend sein und hat mich überzeugt.
Am Ende gibt es noch eine Erläuterung des Autors zu tatsächlicher Historie und Fiktion, die das ganze Werk abrunden.

Ich kann diesen Krimi uneingeschränkt allen weiterempfehlen, die Cosy Crime mit Humor und das Mittelalter lieben. Ich hoffe, das wird nicht der letzte Fall für Niki gewesen sein!

Fazit:
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Spannender Mittelalterkrimi mit einer Portion Humor - eine gelungene Fortsetzung!

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Veröffentlicht am 01.11.2022

Wie der Mensch zum Herrscher der Welt wurde

Wie wir Menschen die Welt eroberten
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Gestaltung:
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Das Hardcover ist ein wahres Schmuckstück! Die Grafik auf dem Cover mit den jagenden Urzeitmenschen und auch die Illustrationen im Buch sind wunderschön und unterstreichen ...

Gestaltung:
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Das Hardcover ist ein wahres Schmuckstück! Die Grafik auf dem Cover mit den jagenden Urzeitmenschen und auch die Illustrationen im Buch sind wunderschön und unterstreichen das Erzählte sehr anschaulich. Hinzu kommt, dass wichtige Aussagen farblich in einer Art Schreibschrift hervorgehoben sind und so noch besser kenntlich und merkbar sind.

Mein Eindruck:
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"Und damit sind wir bei einem der wichtigsten Gesetze des Lebens: Viele winzige, unmerkliche Veränderungen, ergeben am Ende, nach urlanger Zeit, einen großen Wandel. Das triff übrigens nicht nur auf die Evolution zu, sondern lässt sich überall in der Natur beobachten." (S. 26)

Nachdem der Autor bereits einige Bücher über die Geschichte der Menschheit für Erwachsene erzählt hat, hat er sich erstmalig an die Erzählung für Kinder ab 10 gewagt. Um es vorwegzunehmen: Es ist ihm vollauf gelungen! Die Sprache ist altersgerecht und er spricht den Leser direkt an, verwendet viele Beispiele und Vergleiche, anhand derer sich Kinder die dargelegten Fakten gut merken und nachvollziehen können.
Gestützt auf die neuesten Forschungen geht er nicht nur darauf ein, wie der Mensch sich entwickelt hat, sondern auch wie dessen Alltag ausgesehen haben könnte und warum wir eigentlich auch nur Tiere sind, die aber durch bestimmte Eigenschaften (als unsere "Superkraft" bezeichnet) letztendlich zum Herrscher der Welt wurden.

Ich bin zwar vom Alter weit über das der Zielgruppe hinaus, habe aber auch hier einiges dazu gelernt. Besonders gut gefällt mir, wie Herr Harari das Verantwortungsbewusstsein der Leser weckt, denn herrschen heißt nicht nur Macht haben, sondern auch Verantwortung und Fürsorge tragen. So schildert er z. B. auch, wie es dazu kam, dass bestimmte Tiere durch den Menschen ausgerottet wurden und appelliert an das Gewissen, dass wir diese Erkenntnis nutzen sollten, weitere Ausrottungen zu verhindern. Aus der Vergangenheit lernen ist das Ziel.
Dies ist der erste Teil der Reihe "Unstoppable Us" und er endet mit der Eroberung des Homo Sapiens von Australien. Was danach geschah und wie es zu den vielen technischen Erfindungen kam, die die Welt weiter drastisch veränderten, wird in den nächsten drei geplanten Bänden erzählt. Darauf bin ich schon sehr gespannt!

Fazit:
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Die Menschheitsgeschichte für Kinder erzählt: Unterhaltsam, informativ und wunderschön illustriert - auch für Erwachsene lesenswert

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Veröffentlicht am 29.08.2022

Die Macht der Worte

Das Glück auf der letzten Seite
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Inhalt:
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Anne-Lise Briard findet bei einem Hotelaufenthalt ein Manuskript, dessen Inhalt sie inhaltlich berührt. Unbedingt will sie den Autor hierzu finden und nimmt mit ihm Kontakt ...

Inhalt:
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Anne-Lise Briard findet bei einem Hotelaufenthalt ein Manuskript, dessen Inhalt sie inhaltlich berührt. Unbedingt will sie den Autor hierzu finden und nimmt mit ihm Kontakt auf, obwohl Ihre Kinder und ihr Mann sie versuchen, von dieser verrückten Idee abzuhalten. Doch sie kontaktiert Sylvestre und schnell stellt sich heraus, dass er das Manuskript vor 33 Jahren verloren hat und dass das Ende nicht von ihm stammt. Nun ist Anne-Lises Neugier und Ehrgeiz geweckt, den Weg des Manuskripts nachzuvervolgen und herauszufinden, wer den anderen Teil hinzugefügt hat. Dabei entsteht ein Abenteuer für sie und alle Beteiligten, das sich keiner zu Träumen wagte und das das Leben aller, die das Buch je in Händen hielten, nachhaltig verändert.

Mein Eindruck:
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"Das ist wirklich eine selten abenteuerliche Geschichte, wie man sie sich wünscht. Sie verfügt über genügend Sprünge, große Leidenschaften und verpasste Gelegenheiten, um zu einem Werk zu reifen, an dem man nicht vorbeikommt." (ebook, S. 320f.)

Mich hat die Geschichte fasziniert, der Schreibstil direkt von der ersten Seite an mitgerissen. Ähnlich wie den Büchern von Anna Gavalda lesen sie sich mit einem feinen französischen Humor, der eine gewisse Tragik der Hintergründe verdeckt, wodurch das Buch nie wirklich traurig, sondern immer hoffnungsvoll stimmt. Mir gefiel Anne-Lise als Hauptperson sehr, da sie eine sehr humorvolle und direkte Art hat, mit den Menschen zu kommunizieren und gleichzeitig sehr einfühlsam agiert. Wobei von ihr als Hauptperson zu sprechen nicht korrekt ist, denn sie ist nur der Anfang der Kette und der gesamte Verlauf ist in Briefform gehalten, bei denen alle Beteiligten mal mehr, mal weniger zu Wort kommen. So auch Sylvestre, Anne-Lises beste Freundin Maggy und noch viele weitere. Alle haben ein Geheimnis, dass sich nach und nach offenbart und bei allen bewirkte das Manuskript, vielmehr aber noch die Rückverfolgung seines Weges durch Anne-Lise, eine positive Veränderung in ihrem Leben. Ich musste mich zwingen, den Roman mal aus der Hand zu legen. Das Rätsel um die Reise des Manuskripts war ein spannendes Rätsel und da die Kapitel in Briefform gehalten waren, war ich versucht, immer schnell noch ein weiteres Kapitel zu lesen. Auch die etwas altmodische Sprache mit dem feinen Humor war vergnüglich zu lesen. Um den Roman jedoch in der Weise zu genießen, die ihm angemessen war, zwang ich mich, Pausen einzulegen und das gelesene sacken zu lassen.
Das Ende offenbarte eine Überraschung und ich klappte das Buch mit einem wohlig warmen Gefühl im Herzen zu.

Fazit:
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Warmherzig und mit feinem Humor geschriebener Roman über die Macht der Worte, Liebe und den Mut, Veränderungen zuzulassen

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