Ein Zirkus und zwei Brüder
"Zirkus der Wunder" von Elizabth McNeal erzählt die Geschichte von Nell, sowie den Brüdern Jasper und Toby.
Nell wächst in einem kleinen Dorf in Südengland auf, wo sie teilweise von den Dorfbewohnern ...
"Zirkus der Wunder" von Elizabth McNeal erzählt die Geschichte von Nell, sowie den Brüdern Jasper und Toby.
Nell wächst in einem kleinen Dorf in Südengland auf, wo sie teilweise von den Dorfbewohnern gemieden wird, aber auch sich teilweise von den Bewohnern isoliert, da sie anders ist. Anders im Sinne von anders aussehen. Da sie viele Muttermale auf ihrem Körper hat und somit ein sehr gesprenkeltes Hautbild hat.
Als der Zirkus von Jasper und Toby in ihrem Dorf halt macht, wird sie kurzerhand von ihrem Vater verkauft.
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Jasper und Toby träumen seit klein auf, die Impressarios von einem Zirkus zu werden. Jasper der gern Geschichten erzählt und Toby der diese in Fotografien festhält. Nachdem beide am Krim-Krieg teilgenommen hatten, wird dieser Traum war. Jasper immer auf der Suche nach neuen Kuriositäten die er vermarkten kann, und Toby immer treu an seiner Seite.
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Man sollte meinen, dass sich das Buch um Nell dreht, wie sie ihren Weg macht, eine Art Familie im Zirkus findet. Im Zirkus trifft sie sie auf die verschiedensten Menschen die auch anders sind, und dadurch von der Gesellschafft gemieden werden, es sein denn man kann sie bestaunen.
Dort trifft sie auf Kleinwüchsige, Frauen mit Bart, einer Riesin (oder einfach nur einer sehr groß gewachsenen Frau) und formt Freundschaften.
Aber das Buch dreht sich auch viel Jasper und Toby. Ihre Beziehung zu einander. An sich ist diese Beziehung der beiden schon recht toxisch, denn Toby ist sehr auf Jasper fokusiert und abhängig. Jasper selbst ist einerseits sehr faszinierend, aber auf der anderen Seite auch sehr grausam und teilweise brutal. Sein Ehrgeiz eine immer größere und bessere Show abzuliefern wird sein Untergang sein. Dass er sich dann auch noch mit einem Kredithai einlässt und schnell an Geld zu kommen, ist dann nur noch die Krönung.
Ich fand das Buch vom Schreibstil her irgendwie nicht so flüssig. Die Sätze waren sehr minimalistisch. Zwar klar, aber manchmal hätten mehr Informationen doch geholfen. Auch als Toby und Nell scheinbar eine Beziehung und sogar Romanze formen, hat mir sehr das Gefühl gefehlt. woher diese Leidenschaft kommt. Es wurde oft nur gesagt, aber als Leser wurde es mir doch nicht so gezeigt.
Wie gesagt, es hat sich dann auch mehr zu einer Geschichte über die Brüder entwickelt, was für Trauma sie überstanden haben und die Beziehung zwischen den beiden. Was dann auch wieder etwas schade war.
Auch das Ende nach dem "Showdown" (im wahrsten Sinne "down"), hat mich mit mehr Fragen zurück gelassen, asl beantwortet wurden. Für Nell gab es so eine Art Happy End, aber selbst da hätte ich gern mehr über die Umstände erfahren, wieso oder weshalt oder einfach nur wie.
Das Buch hat definitiv in die Zeit des viktorianischen Englands entführt und einem das Leben etwas näher gebracht. Auch fand ich das Nachwort sehr interessant und informativ.
Vielen Dank, dass ich an der Leserunde teilnehmen durfte und somit ein Rezensionsexemplar bekomen hatte.