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Veröffentlicht am 06.03.2023

Sehr einfache Sprache

Die Töchter der Kornmühle
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Rena und Viktoria sind Schwestern, um die 70 Jahre alt, und zanken sich immer noch wie früher als Jugendliche. Rena ist die ältere der beiden und liebt die Kornmühle, in der sie Zeit ihres Lebens wohnt ...

Rena und Viktoria sind Schwestern, um die 70 Jahre alt, und zanken sich immer noch wie früher als Jugendliche. Rena ist die ältere der beiden und liebt die Kornmühle, in der sie Zeit ihres Lebens wohnt und die sie von ihrer Mutter übernommen hat. Auch ihre Tochter Hilka liebt das Leben in diesem, nur als Museumsmühle fungierenden, Gebäude, und alles ,was damit zusammenhängt. Leider die Mühle in keinem guten Zustand mehr. Viktoria zog es rasch raus in die Welt. Sie spricht mehrere Sprachen und wohnt in London. Als ihre Mutter ins Krankenhaus muss, kehrt sie nach Hause zurück. Bei Besuchen erzählt die Mutter den betagten Schwestern von früher, von ihren Vätern und vom Leben während des Zweiten Weltkriegs.

Die Geschichte an sich ist empathisch erzählt. Was mich beim Lesen ermüdete, sind die ständigen inhaltlichen und wörtlichen Redundanzen. Die sehr einfach gehaltene Sprache. Bis zur Mitte kommt die Geschichte gefühlt kaum vom Fleck. Es wird in zwei Zeitebenen viel erzählt, nicht uninteressant eigentlich, aber viel zu einfach. Bilder werden herauf beschworen, ja, das schon. Aber inhaltlich tut sich nicht wirklich viel. Vater und Mutter liebten sich, der Vater leidete im Krieg und danach. Viktoria geht es auch nicht schnell genug, denn die Mutter kann die Geschichte nur ganz von A bis Z erzählen, sonst verliert sie den Faden. Das merkt man leider auch beim Lesen. Die Autorin baut viele Längen ein. Dazu kommt noch, das Hilkas Freund sie offenbar liebt, aber dennoch eine Gemeinheit plant, die die Mühle und das Leben der vier Frauen betrifft. Klar ist lange nur: Er liebt, plant trotzdem Mieses und was, das erfährt man erst zum Schluss. Samt Warum. Statt Spannung aufzubauen, erlahmte mein Interesse zunehmend.

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Veröffentlicht am 26.01.2023

Zu banal verfasst

Die Herrin der Farben
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Anna Barbara Gignoux hat im 18. Jahrhundert tatsächlich gelebt und war die erste Frau Augsburgs, die ihre eigene Fabrik, eine Kattundruckerei, geleitet hat. Sie brachte sich selbst lesen und schreiben ...

Anna Barbara Gignoux hat im 18. Jahrhundert tatsächlich gelebt und war die erste Frau Augsburgs, die ihre eigene Fabrik, eine Kattundruckerei, geleitet hat. Sie brachte sich selbst lesen und schreiben bei, weil ihr Vater der Meinung war, das müssten nur Männer können. Ihre Mutter war der Meinung, das Frauen alles lernen können. Ein vielversprechender Auftakt:

Man lernt Anna zunächst als Mädchen kennen, die sich gerne beim Kattundrucker Gignoux herumtreibt und die sich dafür interessiert, wie Farben gemischt werden. Sie ist mit ihrem späteren Gatten Johann befreundet, der sie – typisch Junge – triezt, wo er nur kann. Was sie allerdings mit gleicher Münze zurück gibt. Später erstellt sie auf eigene Faust Modeln, deren Motive sie genau berechnet und die im Hause Gignoux für Erstaunen sorgen. Das ein Mädchen sowas kann…!
Als Johann von der Walz zurückkehrt, heiraten sie bald. Ab diesem Zeitpunkt wird der Roman schlaff und schafft es nur noch stellenweise zu unterhalten. Es folgt eine Art Aneinanderreihung dessen, was die aufkommende Fabrik und Annas Anteil daran ausmacht. Das Paar unterstützt sich gleichwertig und sie ruft einen Literatursalon ins Leben, den ersten Augsburgs. Aber die Geschichte dazu und die Art, wie sich die Augsburger Gesellschaft veränderte, inhaltlich wuchs und was Anna und dieses Ehepaar ausmachte – das plätschert vor sich hin. Man hätte mehr daraus machen können. Mit dem Tod Johanns und dem zweiten Gatten hätte die Geschichte Fahrt aufnehmen müssen, aber nein. Leider nicht. Dabei möchte man diesen von Georg Christoph Gleich am liebsten mit Besen aus dem Haus jagen. Anna wird im Roman immer blasser und es wirkt unglaubwürdig, dass sie am Ende die Fabrik doch alleine führt und wie. Dabei ist vieles davon historisch verbürgt. Nur bleibt die Hauptfigur in diesem Roman seltsam blass und das, was sie ausmachte, leider auch. Und auch der Titel passt nur am Anfang. Später spielen die Farben, ihre Zusammensetzungen oder Herkunft, keine Rolle mehr. Dabei wäre auch das hochinteressant gewesen.

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Veröffentlicht am 08.12.2022

Öde

Geheimnis am Weihnachtsabend
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Ich fang mal von hinten an. Mich sprang tatsächlich das Titelbild an und Agatha Christie las ich vor Urzeiten sehr gerne. Gestern Abend freute ich mich richtig auf einen Weihnachtskrimi. Aber. Leider. ...

Ich fang mal von hinten an. Mich sprang tatsächlich das Titelbild an und Agatha Christie las ich vor Urzeiten sehr gerne. Gestern Abend freute ich mich richtig auf einen Weihnachtskrimi. Aber. Leider. Der Krimi ist überhaupt nicht weihnachtlich, außer, dass die Geschichte an Weihnachten spielt. Hobby-Detektivin Bradley besucht über die Feiertage ihren Neffen auf dem Land. Dummerweise stören eine uralte Legende und ein Toter die besinnlichen Stunden. Bradley fängt an zu ermitteln und benimmt sich einfach schrecklich. Ein echtes Gruselerlebnis beim Lesen, wenn sie loslegte. Dazu fand ich den Schreibstil auch eher bescheiden bis altbacken.
Ich habe den Titel später nur noch überflogen und vor dem Ende gelöscht.

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Veröffentlicht am 01.11.2022

Verworren

Der Kärntner Yeti
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Herr Kerschbaumer und einige seiner Kollegen erhalten Besuch von einem Feuerteufel. Und weil seine Wohnung unbewohnbar ist, eine Kur schier überfällig, fährt er halt wieder Mal nach Bad Kleinkirchheim.

Dort ...

Herr Kerschbaumer und einige seiner Kollegen erhalten Besuch von einem Feuerteufel. Und weil seine Wohnung unbewohnbar ist, eine Kur schier überfällig, fährt er halt wieder Mal nach Bad Kleinkirchheim.

Dort lernt einen neuen Arzt kennen, der ihm eine Diät mit Sport verschreibt, die er nach Gutdünken selbst umsetzen kann. Kerschbaumer fängt an zu boxen. Ganz nebenbei stirbt jemand und ein Waldmensch geht um.

Maiwald schreibt flüssig und so, dass man die Geschichte gut lesen kann. Aber der Krimi ist verworren. Der erste Fall mit den Bränden klärt sich nicht und wird auch nicht weiter thematisiert. Die Tote im Kurort geht unter in Pilzgeschichten, denn im Wald, da haust ein Waldmensch. Über diesen ranken sich seit Jahrhunderten Sagen und jedes Jahr zur Pilzzeit wird es ungemütlich. Das Pilzsammler ihre Sammelstellen nicht preisgeben wollen, kann man sich denken. Das Menschen ängstlich mit den Augen rollen und sich nicht mehr in den Wald trauen, weil dort ein vermeintliches Ungeheuer haust? Aber genau darum dreht es sich. Es ist weniger ein Krimi als ein sehr gemächlicher Roman rund um Pilze, den „Yeti“ und Kerschbaumers Versuche boxen zu lernen. Kein Vergleich mit den an sich schon auch beschaulichen, aber eben zuweilen richtig spannenden Regionalkrimis von Maiwald. Hier fehlt die Spannung total. Und es gibt am Ende viele lose Fäden.

Veröffentlicht am 25.10.2022

Zwischen Groschenroman

Die kleine Bücherei der Herzen
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Katharina hat deutsch-irische Wurzeln und erbt von ihrer irischen Tante ein Haus an der Küste Irlands. Ihre Freundin überzeugt sie davon hinzufahren und es sich wenigstens anzusehen. Ziemlich schnell übernimmt ...

Katharina hat deutsch-irische Wurzeln und erbt von ihrer irischen Tante ein Haus an der Küste Irlands. Ihre Freundin überzeugt sie davon hinzufahren und es sich wenigstens anzusehen. Ziemlich schnell übernimmt Katharina das Erbe, lernt einen überaus gut aussehenden Mann kennen und das halbe Dorf. Sie lebt und arbeitet jetzt in der Buchhandlung mit Bücherei ihrer Tante und fühlt sich endlich angekommen.

Die Geschichte schwankt zwischen seichtem Wohlfühl-Liebesroman-Kitsch á la Groschenroman und unerwartetem Tiefgang. Sowohl der Fotograf als auch Kate trauern und haben Verluste verschiedener Art erlebt und die jeweiligen Ursachen werden ergründet. Aber zwischendrin, gerade, wenn es spannend und interessant wird, kommt ein seichter Schlag dazwischen. Und das nervte mich ziemlich rasch. Entweder oder muss gar nicht sein, aber dieses Wechselbad brauche ich nicht. Und dieses immer wiederkehrende Anschmachten des muskulösen Körpers bei Fotografieren, einfach nur in der Tür stehen oder t atschlich in der Dusche... nein, das ist nicht meins. Zu dick aufgetragen, zu groschenromanig. Und zum Ende hin nimmt der Groschenroman eher an Fahrt auf als der Tiefgang im heiteren Roman.