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Veröffentlicht am 01.11.2022

Ab in die Schweizer Alpen

Liebe, Schnee & Pflaumenlikör
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Nachdem ich mit großer Begeisterung „Liebe, Mohn & Apfelduft“ von Romana Stauffer gelesen habe, war ich natürlich auf den ersten Band „Liebe, Schnee & Pflaumenlikör“ (erschien Dezember 2021 im BoD – Books ...

Nachdem ich mit großer Begeisterung „Liebe, Mohn & Apfelduft“ von Romana Stauffer gelesen habe, war ich natürlich auf den ersten Band „Liebe, Schnee & Pflaumenlikör“ (erschien Dezember 2021 im BoD – Books on Demand – Verlag) der Swiss – Mountain-Love- Dilogie neugierig. Dank einer Leserunde bekam ich jetzt die Chance und so machte ich mich auf den Weg in die Schweizer Alpen.

Wer schon den einen oder anderen Roman von Romana Stauffer gelesen hat, weiß, dass ihr flüssiger und leichter Schreibstil den Leser sofort verzaubert. Bereits ab der ersten Seite dufte bzw. konnte ich in die Geschichte von Lizzy ein- und abtauchen. Ich liebe Bücher, die bei mir sofort den Wohlfühlfaktor anschalten und es mir dadurch besonders schwerfällt, dass Werk vorzeitig aus den Händen legen zu müssen. Die 352 Seiten hätte ich am liebsten in einem Rutsch weggelesen. Die Autorin kann aber nicht nur mit ihrem sehr guten Erzählstil punkten, sondern überzeugt auch mit ihren Charakteren. Deren Ecken und Kanten machten sie zu authentischen und lebensnahen Personen, deren Reise ich sehr gerne begleiten wollte. Auf geht’s in eine romantische Handlung, die in den Schweizer Alpen spielt. Die 32jährige Lizzy arbeitet und lebt in Berlin. Dort wohnt auch ihre beste Freundin Hannah. Als Lizzy von dem Seitensprung ihres Freundes erfährt beschließen beide Frauen, die Weihnachtsfeiertage inkl. Silvester in dem Schweizer Chalet von Hannahs Eltern zu verbringen. Dort wollen sie einfach nur Skifahren und Spaß haben, aber für beide kommt es anders. Dort treffen sie auf den gutaussenden Skilehrer Joel. Aber nicht nur dass, er ist auch ihr Untermieter im Chalet. Lizzys Gefühlswelt beginnt enorm zu schwanken und dass, obwohl sie der Männerwelt Adieu sagen wollte. Wird Joel Lizzy Herz erobern können? Obwohl dem attraktiven Joel die Damenwelt zu Füssen liegt, lässt er sich nur auf kleinere Abenteuer ein, denn seine Vergangenheit lässt ihn einfach nicht zur Ruhe kommen. Seit Lizzy Auftauchen, fahren seine Gefühle Achterbahn und es vergeht keinen Tag ohne das er an sie denken muss. Wird er über seinen Schatten springen und die Vergangenheit endlich abstreifen können?

Sorry, wenn ich mich wiederhole, ist auch dies kein klassischer Liebesroman, der den Leser einfach auf Wolke 7 entführt. Romana Stauffer hat erneut eine Geschichte geschrieben, die das Leben perfekt wieder spiegelt. Sie erzählt von Verlust, Trauer, Freundschaft, Familie, aber auch von Selbstfindung. Keine Sorge, die Liebe kommt hier nicht zu kurz, denn was wäre das Leben ohne die Liebe? Nichts!

Was ich an Romanas Bücher so liebe, das sind viele kleine Szenen, die das Kopfkino so herrlich anheizen.



Auch dieser Roman ist wieder ein sehr gelungener Mix aus Leben und Liebe. Selbst die ernsten Themen lassen den Wohlfühlfaktor zu keinem Zeitpunkt schmälern. Erneut ist dieses Buch zum Abschalten und genießen wunderbar geeignet.


5 von 5 Sternen und ich kann es einfach nur weiterempfehlen.

Tipp: Auch wenn jeder Teil unabhängig voneinander lesbar sind, so würde ich dennoch mit Band eins anfangen!

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Veröffentlicht am 15.10.2022

Grandiose Fortsetzung

Kinderklinik Weißensee – Tage des Lichts (Die Kinderärztin 3)
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Nach ihren Auftaktromanen „Zeit der Wunder“ und „Jahre der Hoffnung“ hat Antonia Blum nun den dritten Band „Tage des Lichts“ aus ihrer erfolgreichen Reihe Kinderklinik Weißensee, der im Oktober 2022 im ...

Nach ihren Auftaktromanen „Zeit der Wunder“ und „Jahre der Hoffnung“ hat Antonia Blum nun den dritten Band „Tage des Lichts“ aus ihrer erfolgreichen Reihe Kinderklinik Weißensee, der im Oktober 2022 im Ullstein Verlag erschien, vorgelegt. Seit dem ersten Teil bin ich ein großer Fan dieser Saga und warte mit voller Vorfreude auf das sie endlich weitergeht. Jetzt ist es soweit und der Klinikalltag kann beginnen.

Wie schon bei den vorherigen Bänden, konnte mich auch hier der flüssige und leichte Schreibstil der Autorin voll und ganz begeistern. Ich liebe Antonia Blums Erzählstil, denn dieser ließ mich sofort in die Geschichte ein und abtauchen. Aber nicht nur dem Erzählstil kann die Autorin punkten, sondern auch mit ihren facettenreichen Figuren. Durch ihre authentische und detaillierte Darstellung haucht Antonia Blum nicht nur ihren Personen Leben ein, sondern schafft es auch, dass der Leser sich in die einzelnen Personen sehr gut hineinversetzen kann. Für mich ist es auch eine Art Wiedersehen. Bereits zwei Romane lang begleite ich Marlene und Co schon und bin gespannt, wie es mit den liebgewonnenen Charakteren weitergehen wird. Die Handlung schließt nahtlos an den vorherigen Band an und diesmal befinden wir uns in den Jahren 1919 – 1931. Marlene von Weilert hat es geschafft ihren Traum wahr werden zu lassen: sie ist promovierte Ärztin in der Kinderklinik Weißensee. Aber auf privater Ebene scheinen sich die Träume nicht erfüllen zu wollen. Sie und ihr Mann wünschen sich nichts sehnlicher als Eltern zu werden und dafür würde Marlene sogar beruflich kürzertreten. Aber es kommt anders als geplant und ein neues Antibiotikum namens Penicillin macht selbst Marlene neugierig. Wird sie schwach werden und beruflich wieder durchstarten? Oder ist der Kinderwunsch stärker als jede medizinische Neuentdeckung? Ihre Schwester Emma Vogel scheint beruflich und auch privat angekommen zu sein. Ihre Beförderung als Oberschwester erfüllt sie mit ganzem Stolz und sie möchte ihren Job mehr als perfekt machen. Allerdings bekommt sie eine Vorgesetzte, die ihr schon einmal das Leben zur Hölle gemacht hat. Wird sie dieser Herausforderung trotzen können? Privat ist sie mehr als nur glücklich. Kurt und die beiden Kinder machen ihr Leben perfekt. Als Kurt dann auch noch seinen Traumjob bekommt, könnte es einfach nicht besser laufen. Allerdings ziehen bald dunkle Wolken auf. Ihr Sohn Theodor gerät in die falschen Kreise. Kann sie ihren Sohn wieder auf den richtigen Weg zurückführen oder verliert sie ihn? Aber nicht nur das Leben der beiden Schwestern wird hart auf die Probe gestellt. Politisch und wirtschaftlich stehen harte Zeiten der Bevölkerung bevor. Die NSDAP beginnen ihre politischen Machenschaften.

Ganz egal, welchen Band ich mir hier herausnehmen würde, bei jedem einzelnen merke ich, mit wieviel Herzblut Antonia Blum diese Saga geschrieben hat. Jede Zeitepoche, die sie behandelt, hat sie vorher genausten recherchiert und Fakten und Informationen darüber zusammengetragen, um diese in ihrer Geschichte brillant einzuweben. Diese Authentizität macht die fiktive Handlung zu einem wahren Lesehighlight. Die Autorin erzählt nicht nur die Geschichte über die Kinderklinik Weißensee, sie nimmt ihre Leserschaft mit auf eine Zeitreise und lässt sie hautnah daran teilhaben. Es gibt nur ganz wenige ihrer Zunft, die diese Begabung haben, aber Antonia Blum weiß womit sie ihre Leser in den Bann ziehen kann. Jedes Mal bleibe ich begeistert zurück.

Kinderklinik Weißensee „Tage des Lichts“ ist erneut eine brillante Fortsetzung, die Vorfreude auf den vierten Band macht. Schade nur, dass dieser erst Februar 2024 (Quelle: s. Klappcover) erscheinen soll.

Für mich ein wahres Lesehighlight und 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 01.10.2022

Börnie auf Mördersuche

Es gibt ein Sterben nach dem Tod
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Nach ihren erfolgreichen Krimödien „Leichen, die auf Kühe starren“ oder „Der Club der toten Sticker“ hat Tatjana Kruse nun ihren neusten Fall „Es gibt ein Sterben nach dem Tod“, der im September 2022 bei ...

Nach ihren erfolgreichen Krimödien „Leichen, die auf Kühe starren“ oder „Der Club der toten Sticker“ hat Tatjana Kruse nun ihren neusten Fall „Es gibt ein Sterben nach dem Tod“, der im September 2022 bei HaymonKrimi erschien, vorgelegt. Seit ein paar Jahren bin ich ein großer Fan dieser Autorin und sobald ein neuer Krimi veröffentlicht wird, bin ich Feuer und Flamme und weiß sofort, dass dieser von mir unbedingt gelesen werden muss. Da geht absolut kein Weg vorbei.

Der flüssige und leichte Schreibstil der Autorin kann mich nach all den Jahren immer noch in seinen Bann ziehen und ihm ist es auch zu verdanken, dass ich bereits ab der ersten Seite in die Geschichte um Börnie ein und abtauchen konnte. Wer schon einmal einen Krimi von Tatjana Kruse gelesen hat, weiß womit sie ihre Leserschaft begeistern kann. Der unverkennbare detaillierte Erzählstil, der durch seinen Wortwitz eine Einmaligkeit bekommt, die man einfach lieben muss. Während des Lesens schaltet sich automatisch bei mir das Kopfkino an und so entsteht immer das Gefühl, dass parallel ein Film abläuft. Aber nicht nur mit dem Erzählstil kann Tatjana Kruse punkten, sondern auch mit ihren liebenswerten Charakteren, die so außergewöhnlich und facettenreich dargestellt worden sind. Ganz egal, wenn ich mir hier herausnehmen würde, sie waren mir alle mehr als nur sympathisch. Marketingexpertin Bernhardine „Börnie“ Hess, die ihre Abschiedsfeier anders verlässt als geplant, nämlich als Geist. Reinigungsfrau Jenny, die (warum auch immer) Börnie sieht und mit ihr sprechen kann. Oder das Medium namens Kai – Uwe mit seinen übersinnlichen Fähigkeiten. Dies sind nur drei der vielen Personen, die diesen Krimi auf ihre Art und Weise bereichern. Die Handlung ist der Knaller. Eigentlich sollte die Abschiedsfeier von Börnie ihr Highlight werden, aber alles kommt anders. Als sie aufwacht liegt sie auf dem Büroboden, aber irgendetwas stimmt hier nicht. Obwohl sie sich auf dem Boden liegen sieht, schwebt sie zweitgleich durch den Raum. Wie soll das funktionieren? Als sie auch noch erfährt, dass sie Opfer eines Mordanschlags geworden ist, weiß sie, dass sie tot ist und zwar mausetot. Aber so einfach lässt sich Börnie nicht unterkriegen und schon gar nicht als Geist. Sie beschließt ihren Mörder zu suchen, aber in ihrer Situation hat sie keine Chance und da trifft sie auf Jenny, die ihr den Rat gibt ein Medium aufzusuchen. Kaum ausgesprochen treffen die beiden auf Kai-Uwe, der zwar mit seinen übersinnlichen Wahrnehmungen punkten kann, aber auch ein wenig chaotisch ist. Obwohl sie so grundverschieden sind, begeben die drei sich auf Spurensuche. Ob sie Börnies Mörder finden werden? In einer rasenden, spannenden und zugleich sehr pointenreichen Handlung nimmt Tatjana Kruse ihre Leser mit auf Mördersuche. Mein Lesefluss wurde nicht durch Langatmigkeit oder Langeweile gestört. Nein, er wurde permanent durch diverse Lachanfälle unterbrochen. Kaum hatte man den einen Wortwitz „verdaut“ kaum auch schon der nächste um die Ecke. Die Sprüche oder auch die Situationskomik sind einfach brillant. Allein die 25 Kapitelüberschriften hatten es in sich. Tatjana Kruse versteht ihr Handwerk mehr als jede andere und so leicht macht ihr das auch keine nach.

Wie der Fall ausgehen wird, verrate ich natürlich nicht, denn dieser Krimi sollte unbedingt gelesen werden. Aber eines ist sicher: mit diesem Ende habe ich nicht gerechnet.

P.S: Liebes Team vom haymonVerlag! Ich würde mich über einen oder weitere Fälle von Börnie sehr freuen! Bitte lasst diese Reihe weiterleben!

Wer einen humorvollen, leicht schrägen, skurrilen, spannenden und temporeichen Krimi lesen möchte, der ist hier bestens aufgehoben. Besser geht es wirklich nicht!!!

Ich kann dieses Buch wirklich nur weiterempfehlen und von mir bekommt er 5 von 5 Sterne (auch wenn er mehr verdient hätte). Absolut Lesenswert!!!!!

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Veröffentlicht am 14.09.2022

Familie Dehmel - die Reise geht weiter

Ulla und die Wege der Liebe
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Nachdem die ersten Bände „Paulas Liebe“ und „Ursula und die Farben der Hoffnung“ aus der erfolgreichen Reihe Eine Familie in Berlin erschienen sind, hat die Autorin Ulrike Renk nun den dritten Teil „Ulla ...

Nachdem die ersten Bände „Paulas Liebe“ und „Ursula und die Farben der Hoffnung“ aus der erfolgreichen Reihe Eine Familie in Berlin erschienen sind, hat die Autorin Ulrike Renk nun den dritten Teil „Ulla und die Wege der Liebe“, der im August 2022 im Aufbau Verlag veröffentlicht worden ist, vorgelegt. Obwohl ich mich mit dem ersten Band etwas schwer anfreunden konnte, so blieb ich dennoch dieser Serie treu und habe es auch keinen Moment bereut. Vor ein paar Wochen habe ich den zweiten Band gelesen und so konnte ich nun nahtlos an den dritten anknüpfen. Ich muss einfach wissen, wie die Geschichte um Familie Dehmel weitergeht bzw. endet.

Tipp: Diese Buchreihe ist nicht für Quereinsteiger geeignet, denn jeder Band schließt nahtlos an den vorherigen an. Es lohnt sich definitiv bei Band 1 anzufangen!!!

Der flüssige und leichte Schreibstil der Autorin kann mich, nach all den Jahren, immer noch faszinieren und restlos überzeugen. Ihm ist es auch zu verdanken, dass ich schon nach ein paar Seiten in seinen Bann gezogen werde. Aber nicht nur mit dem Schreibstil kann Ulrike Renk punkten, sondern auch mit ihren authentischen Charakteren. Sie erschafft nicht nur Figuren, sie haucht ihnen Leben ein. Jedes Mal, wenn ich eine Geschichte von der Autorin lese, dann habe ich das Gefühl, dass ich die Personen schon jahrelang kenne. Jeder Band ist wie eine Art nach Hause kommen und man freut sich auf das große Wiedersehen mit alten und neuen Bekannten. Ich liebe es und es ist einfach grandios. Dieser Eindruck entsteht aber nicht nur bei den Charakteren, sondern auch bei der Kulisse. Die Autorin hat das besondere Gespür, wie sie die damalige Atmosphäre einfängt und so wieder spiegelt, dass der Leser sich genau in die Zeit zurückversetzen kann. Es gibt nur ganz wenige Autoren, die das Talent besitzen und auch umsetzen können und Ulrike Renk gehört definitiv dazu. Sie weiß ganz genau, womit sie ihre Leserschaft in ihren Bann ziehen kann.

Nun zu der Handlung, die in den Leser in die Jahre 1919 und 1924 bringt. Richards erste Frau Paula ist gestorben und hinterlässt eine große Lücke, sowohl beruflich als auch privat. Zudem ist der erste Weltkrieg beendet und Heinrich Dehmel kehrt zu seiner geliebten Ursula „Ulla“ Stolte zurück. Ulla, die mittlerweile ihr Kunststudium erfolgreich beendet hat, sucht nun händeringend eine Arbeit und Richard Dehmel hat sie: er will eine Sonderausgabe vom „Grünen Haus“ seiner verstorbenen Frau Paula herausbringen, die Ulla entwerfen und auch illustrieren soll. Eine größere Ehre und Freude hätte man Ulla nicht machen können und so nimmt sie diesen Job dankend an. Heinrich, der vor seiner Approbation steht, will sich noch weiterbilden und nun Psychologie studieren. Aber wie soll ihre gemeinsame Zukunft aussehen? Trotz aller Bedenken und Zweifel heiraten Ulla und Heinrich und es soll eine Liebe für immer sein. Obwohl ihre Liebe durch die Geburt von ihrer Tochter Fine gekrönt wird, ziehen bald dunkle Wolken heran. Wird diese Front schadlos an ihnen vorüberziehen? Wie wird die Zukunft von Ulla sein? Wird sie je wieder als Künstlerin arbeiten können oder bleibt sie Ehefrau und Mutter? Aber nicht nur Ulla und Heinrichs Leben steht vor einem Wendepunkt. Mehr will ich hier nicht verraten….

Wer die ersten beiden Bände gelesen hat, hat bestimmt gemerkt, mit wieviel Herzblut Ulrike Renk sich dieser Geschichte um die Familie Dehmel hingegeben hat. Erneut hat die Autorin mit Ursula Dehmels Enkelin Regina Polensky zusammengearbeitet und viele Fakten und Informationen über die Familie Dehmel zusammengetragen und ausgewertet, um sie dann brillant in die Geschichte einzuweben. Die Handlung erhält dadurch eine Authentizität, so dass man meinen könnte, dass sie sich genauso abgespielt habe. Nicht ganz, denn einige fiktive Elemente lassen sich auch hier nicht vermeiden, aber das spielt kaum eine Rolle. Einfühlsam, detailliert, hoffnungsvoll, aber auch schonungslos erzählt sie das Leben der Familie Dehmel und mit jedem Band darf der Leser noch tiefer in diese außergewöhnlichen Künstlerfamilie ein- und abtauchen. Einfach beeindruckend wie die Autorin es schafft, den Leser so nah ans Geschehen mitzunehmen. Hier spürt man jede noch so kleineste Gefühlsregung. Wahnsinn!

Wo ich bei Band eins noch gar nichts über Richard oder Paula Dehmel gewusst habe, so ist es nach Band drei ein wahrer Genuss mich auf diese Geschichte einzulassen und zu meinem absoluten Lesehighlight geworden.

Obwohl noch einige Monate vergehen werden, fiebere ich schon Band vier entgegen, denn ich will wissen, wie es mit Ulla und Co, weitergehen wird.

Familie Dehmel, eine geschichtliche und wunderbare Zeitreise, die ich mehr als nur genieße.

5 von 5 Sternen und eine uneingeschränkte Leseempfehlung dazu.

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Veröffentlicht am 03.09.2022

Zoe und ihr Kinderwunsch

Ziemlich runde Zeiten
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Nach ihren Erfolgsbüchern „Ziemlich hitzige Zeiten“ oder „Ziemlich turbulente Zeiten“ hat die Autorin Angelika Schwarzhuber nun ihr neustes Werk „Ziemlich runde Zeiten“, der im August 2022 im blanvalet ...

Nach ihren Erfolgsbüchern „Ziemlich hitzige Zeiten“ oder „Ziemlich turbulente Zeiten“ hat die Autorin Angelika Schwarzhuber nun ihr neustes Werk „Ziemlich runde Zeiten“, der im August 2022 im blanvalet Verlag erschienen ist, vorgelegt. Seit dem Romanauftakt bin ich ein großer Fan von der Reihe „Die Freundinnen vom Chiemsee“ und sobald ich erfahre, dass ein weiterer Band erscheinen soll, fiebere ich der Buchveröffentlichung neugierig entgegen. Jetzt endlich erschien der dritte Teil, der natürlich sofort wieder von mir gelesen werden musste.

Auch wenn es sich hierbei um eine Buchreihe handelt, so kann man jeden Band für sich lesen. Allerdings macht es mehr Spaß, wenn man beim Ersten anfängt, denn ab und zu tauchen auch schon mal alte Bekannte (wie z.B. der Gurkenmann) wieder auf.

Eher selten äußere ich mich zu den Buchcover, aber hier mache ich gerne eine Ausnahme. Für mich sind sie wahre Hingucker und spiegeln genau das wider, was diese Geschichte verspricht: viel Spaß und einzigartige Unterhaltung! Zudem haben sie einen großen Wiedererkennungswert. Wer den Roman in der Buchhandlung sieht, weiß sofort, dass es sich hierbei um ein Buch von Angelika Schwarzhuber handelt. Ein großes Kompliment an den Grafiker, der dieses (oder auch die anderen beiden) Cover entworfen hat.

Wie schon bei den vorherigen Bänden konnte mich der flüssige und leichte Schreibstil der Autorin erneut überzeugen und ließ mich sofort in die Geschichte um Zoe ein und abtauchen. Auch wenn zwischen dem zweiten und dritten Teil einige Monate ins Land gezogen sind, so war das erste Aufeinandertreffen nach all der Zeit eine große Wiedersehensfreude. Es war fast so eine Art nach Hause kommen und der Wohlfühlfaktor stellt sich ein. Daran erkennt man, dass Angelika Schwarzhuber ihr Handwerk versteht und weiß, womit sie ihre Leserschaft in ihren Bann ziehen kann. Ganz ehrlich, nicht jeder Autor besitzt dieses Talent und die die es besitzen, wissen es einzusetzen. Aber nicht nur mit ihrem einzigartigen Schreibstil kann die Autorin mich begeistern, sondern auch mit ihren facettenreichen und authentischen Charakteren. Mit all ihren Ecken und Kanten wirken sie auf mich, als ob sie mitten aus dem Leben gegriffen worden sind und dadurch wirkt die Geschichte auch so realistisch. Wo in den ersten beiden Teilen Ilona und Anna im Fokus standen, hat nun Zoe ihren großen Auftritt. Die selbstständige Zahnärztin Zoe hat mit dem Thema Männer abgeschlossen, aber ihre biologische Uhr tickt unüberhörbar. In ihrem Urlaub in Kapverden findet sie genügend Zeit sich über ihre Zukunft ein paar Gedanken zu machen und beschließt, dass sie, nach ihrer Rückkehr nach Prien (Chiemsee), eine künstliche Befruchtung durchführen lässt. Als sie ihre Entscheidung ihren besten Freundinnen Anna und Ilona mitteilt, sind diese hellauf begeistert und bieten Zoe prompt ihre Unterstützung an. Nach dem Eingriff muss sie zu einem zahnärztlichen Kongress und dort trifft sie auf einen Mann, der ihre Gefühlswelt mehr als nur durcheinanderwirbelt. Wird Zoe ihre Lebenseinstellung zum Thema Männer ändern? Wie wird er auf den Kinderwunsch reagieren? Eine sehr emotionale Reise beginnt.

Auch wenn Angelika Schwarzhuber für ihren Wortwitz und der dazugehörigen Situationskomik bekannt ist, hat sie diesmal einige sehr ernste Themen aufgegriffen. Zoe, die in ihrem Urlaub auf Menschen trifft, die in ständiger Armut leben müssen und dies auch in medizinischer Hinsicht. Oder als alleinstehende Frau sich zu einer Insemination zu entscheiden. Gerade letzteres ist leider immer noch ein Tabuthema in unsere Gesellschaft. Aber ich kann die Fans von der Autorin beruhigen. Auch wenn es hier und da mal ein ernstes Thema gibt, so gibt es auch sehr viel zu lachen. Allein dafür sorgen schon die drei Frauen inkl. ihrer Freunde.

Die knapp 350 Seiten sind leider immer viel zu schnell ausgelesen und jetzt hoffe ich, dass es noch einen vierten Teil dieser wunderbaren Reihe geben wird.

Wer schon einmal ein Buch von Angelika Schwarzhuber gelesen hat, weiß dass sie nicht nur Geschichten über das Leben schreibt, sondern dass es auch eine kulinarische Reise gibt und wer Lust und Laune zum Kochen oder Backen hat, darf sich gerne an den Rezepten, die sich am Ende dieses Buches sich befinden, ausprobieren.

Für mich war Ziemlich runde Zeiten wieder ein Lesehighlight. Authentisch, lebensnah, warmherzig und mehr als nur unterhaltsam.

5 von 5 Sternen! Absolut lesenswert!

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