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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.01.2023

Unkonventionelles Debüt

P.S. Morgen bist du tot
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Inhalt:

Chloe Sevres ist eine Psychopathin und nimmt als eine von sieben Teilnehmer:innen an einer anonymen klinischen Studie der John Adams University in Washington teil. Chloe verfolgt dabei ein festes ...

Inhalt:

Chloe Sevres ist eine Psychopathin und nimmt als eine von sieben Teilnehmer:innen an einer anonymen klinischen Studie der John Adams University in Washington teil. Chloe verfolgt dabei ein festes Ziel: Sie möchte Rache nehmen an Will, der an der John Adams University studiert und dem sie nie verziehen hat, was er ihr angetan hat. Doch dann sterben zwei Probanten der Studie. Chloe und die restlichen Teilnehmer verbünden sich, denn jemand scheint es auf sie abgesehen zu haben.

Meine Meinung:

Schon durch den Klappentext des Buches wird dem Leser klar, dass dieser Thriller anders ist. Das Buch hält, was der Klappentext verspricht. Der Plot ist ausgefallen: ein College mit einer Hand voll ausgewiesener Psychopathen, auf die es jemand abgesehen zu haben scheint. Einmal begonnen konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen, was nicht zuletzt an dem sehr flüssig zu lesenden Schreibstil der Autorin liegt.

Protagonistin des Buches ist Chloe Sevres. Bei ihr wurde Psychopathie diagnostiziert, was sich auch in ihrer kühlen, emotionslosen und manipulativen Art wiederspiegelt. Sie ist keine Sympathieträgerin, doch trotz ihres oftmals bedenklichen oder gar (moralisch) verwerflichen Verhaltens war sie mir nicht völlig unsympathisch. Die psychologischen Hintergründe sowohl Chloes als auch der anderen Psychopathen sind der Autorin sehr gut gelungen und für Laien verständlich beschrieben, was vom Knowhow der Autorin zeugt, die selbst studierte Psychologin ist.

Die Handlung an sich ist spannend und fesselnd. Einige ungeahnte Wendungen und unvorhersehbare Ereignisse sorgen dafür, dass man der Auflösung gespannt entgegenfiebert. Für meinen Geschmack kam das Ende inkl. der Auflösung dann leider ein wenig zu abrupt, ein paar Seiten mehr hätten hier sicher nicht geschadet. Trotzdem wird mir das Buch mit Sicherheit noch länger in Erinnerung bleiben.

Fazit:

Autorin Vera Kurian ist mit ihrem Debüt ein spannender und packender Thriller gelungen, der sich von der breiten Masse absetzt. Nur das Ende hätte für meinen Geschmack etwas ausführlicher sein können.

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Veröffentlicht am 03.01.2023

Spannender zweiter Fall für John Adderley

Die andere Schwester
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Inhalt:

Die Geschäftsführerin einer Dating-App wird ermordet. Der ehemalige FBI-Agent John Adderley übernimmt die Ermittlungen, in deren Fokus sehr bald die Schwester der Toten rückt. Denn die beiden ...

Inhalt:

Die Geschäftsführerin einer Dating-App wird ermordet. Der ehemalige FBI-Agent John Adderley übernimmt die Ermittlungen, in deren Fokus sehr bald die Schwester der Toten rückt. Denn die beiden hatten eine schwierige Beziehung. Doch reicht das aus, um seine eigene Schwester zu ermorden? John beginnt Nachforschungen über ihre beider Vergangenheit anzustellen und stößt dabei auf ein Wespennest. Gleichzeitig holt ihn seine eigene Vergangenheit als FBI-Agent wieder ein und ehe er sich versieht, ist sein eigenes Leben in Gefahr.

Meine Meinung:

„Die andere Schwester“ ist der zweite Band der Reihe um den ehemaligen FBI-Agent John Adderley, der nach einem missglückten Undercover-Einsatz notgedrungen in sein Heimatland Schweden zurückgekehrt ist. Nachdem mir bereits der erste Band der Reihe („Der andere Sohn“) sehr gut gefallen hat, war ich unglaublich gespannt auf die Fortsetzung. Auch wenn diese meiner Meinung nicht ganz an Band 1 herankommt, konnten mich die Autoren auch dieses Mal wieder sehr gut unterhalten!

Der Schreibstil ist wie bereits beim Vorgängerband sehr angenehm zu lesen. Die Handlung wird größtenteils aus Johns Sicht erzählt, den der Leser bei seinen Ermittlungen um die ermordete Dating-App-Geschäftsführerin begleitet. Aber wie im vorherigen Band kommt auch ein Angehöriger bzw. eine Angehörige des Opfers zu Wort, in diesem Fall Alicia, die Schwester der Toten. Sie ist ein interessanter Charakter, hat aber auch mit vielen Problemen zu kämpfen und ich fand es spannend durch sie mehr über die Tote zu erfahren. Die Ermittlungen sind dank einigen ungeahnten Wendungen spannend und animieren den Leser zum Miträtseln. Da die Autoren den Leser dabei diverse Male auf falsche Fährten lenken, bleibt es bis zum Schluss spannend. Die schlussendliche Auflösung ist stimmig und hat mir insgesamt gut gefallen.

Protagonist John ist ein sympathischer Charakter mit Ecken und Kanten. Neben den Ermittlungen spielt auch seine private Geschichte, insbesondere seine Vergangenheit, eine große Rolle im Buch. Hier empfiehlt es sich, den Vorgängerband zu kennen, um die notwendigen Vorkenntnisse über John mitzubringen. Für Leser, die den ersten Band der Reihe nicht kennen oder nicht mehr präsent haben, gibt es aber auch immer wieder Rückblenden und Erklärungen, die dafür sorgen, dass man der Story auch ohne Vorwissen folgen kann.

Fazit:

Spannender zweiter Fall für John Adderley. Auch wenn mir der Vorgänger einen Tick besser gefallen hat, konnte mich das Buch von Anfang bis Ende sehr gut unterhalten und ich hoffe sehr auf eine baldige Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 02.01.2023

Zwei Mafiafamilien sind eine zu viel

City on Fire (ungekürzt)
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Inhalt:

Providence, Rhode Island, 1986. Danny und sein bester Freund Pat gehören zu den Murphys, einer irischen Mafia-Familie, die sich mit illegalen Geschäften ihr Geld verdient. Zwischen ihrer Familie ...

Inhalt:

Providence, Rhode Island, 1986. Danny und sein bester Freund Pat gehören zu den Murphys, einer irischen Mafia-Familie, die sich mit illegalen Geschäften ihr Geld verdient. Zwischen ihrer Familie und den Morettis, einer italienischen Mafia-Familie, herrscht seit längerem ein hart verhandelter Frieden. Sie haben sich die Gebiete aufgeteilt und respektieren bis auf kleinere Vorstöße die Grenzen des jeweils anderen. Doch das ändert sich, als Pats Bruder einem der Moretti-Söhne die Freundin ausspannt. Auf der Sraße herrscht Krieg und schon bald gibt es die ersten Opfer zu beklagen. Als das Oberhaupt der Murphys-Clans brutal ermordet wird, steht Danny plötzlich an der Spitze. Doch Danny will eigentlich nur eins: ein sicheres Leben mit seiner Frau und Kind weit weg von Providence. Doch dafür fehlt ihm das Geld...

Meine Meinung:

"City on Fire" war mein erstes Buch von Don Winslow. Der Schreibstil ist temporeich, das Hörbuch gelesen von Dietmar Wunder ein absolutes Hörerlebnis und entsprechend schnell vermochte mich das Buch zu fesseln.

Der Plot an sich ist spannend, stellenweise durchaus blutig und brutal und erinnert ein wenig an "Der Pate" von Mario Puzo. Denn auch in "City on Fire" geraten unterschiedliche Mafia-Familien aneinander. Der Stein, der alles ins Rollen bringt, ist eine Frau. Schnell entwickeln sich die anfänglichen Streitigkeiten in einen ausgewachsenen und blutigen Mafiakriegt. Und mitten drin: Danny, der Protagonist der Reihe. Er gehört zu den Murphys, entstammt aber nicht deren Blutlinie, was er mehr als einmal zu spüren bekommt. Er ist intelligent und handelt überlegt, womit er entscheidende Treffer gegen die Morettis landen kann, aber gleichzeitig auch in deren Visier gerät. Wie fast alle Charaktere im Buch gehört Danny zwar zur Mafia und beteiligt sich direkt oder indirekt an illegalen Geschäften. Trotzdem ist er ebenso wie die meisten anderen nicht abgrundtief böse. Er hat sympathische Charakterzüge, ist in diese Mafiafamilien durch seine nicht ganz einfache Kindheit aufgenommen worden bzw. hineingewachsen und hat ganz normale menschliche Sorgen und Wünsche. Dadurch führt der Autor dem Leser mehr als einmal vor Augen, dass es nicht nur schwarz und weiß, sondern eben auch sehr sehr viel grau gibt.

Die Geschichte nimmt zunächst Fahrt auf, flacht dann aber im Zwischenteil ein wenig ab, bevor sich die Spannung gegen Ende enorm steigert und sich in einem packenden, teils überraschenden Ende entlädt. Ich habe vorallem mit Danny und seiner kleinen Familie mitgefiebert, weil ich ihn trotz allem sehr sympathisch fand. 

Fazit:

Spannende Geschichte über einen blutigen Krieg zweier verfeindeter Mafiafamilien. Toll als Hörbuch vertont mit Dietmar Wunder als Sprecher!

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Veröffentlicht am 01.11.2022

Spannender Reihenauftakt

Das Profil
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Inhalt:

Auf einem Hamburger Spielplatz wird eine bis zum Hals im Sand vergrabene, nackte Leiche eines Mannes entdeckt, dem ein Auge entfernt wurde. Kurz darauf wird eine junge Influencerin brutal ermordet ...

Inhalt:

Auf einem Hamburger Spielplatz wird eine bis zum Hals im Sand vergrabene, nackte Leiche eines Mannes entdeckt, dem ein Auge entfernt wurde. Kurz darauf wird eine junge Influencerin brutal ermordet in ihrer Wohnung aufgefunden. Immer mehr deutet darauf hin, dass die beiden so unterschiedlichen Morde zusammenhängen. Kriminalkommissarin Franka Erdmann bekommt die Leitung der Ermittlungen übertragen. Gemeinsam mit ihrem neuen Assistenten Alpay Eloğlu und dem Rest des Ermittlerteams macht sie sich auf die Suche nach dem Mörder. Während die Ermittler noch damit beschäftigt sind, ein Täterprofil zu erstellen und eine Verbindung zwischen den Opfern zu finden, hat der Mörder bereits sein nächstes Opfer ins Auge gefasst…

Meine Meinung:

„Das Profil“ ist der Auftakt einer neuen Thrillerreihe um das ungleiche Ermittlerduo Franka Erdmann und Alpay Eloğlu von der Hamburger Mordkommission.

Der Schreibstil ist angenehm zu lesen und schon nach wenigen Seiten ist der Leser mitten drin im Geschehen. Die Handlung wird aus verschiedenen, sich abwechselnden Perspektiven erzählt. Zum einen kommen die beiden Protagonisten der Reihe, Ermittlerduo Franka Erdmann und Alpay Eloğlu, zu Wort. Zum anderen gibt es einige Passagen aus Sicht des Täters. Dadurch bekommt der Leser einen Einblick in dessen Gedanken, aber auch deren Pläne und ist den Ermittlern zumeist einen Schritt voraus. Darüber hinaus erlebt der Leser aber auch aus Sicht der Opfer die Angriffe auf diese aus nächster Nähe mit, was definitiv nichts für schwächere Nerven ist.

Die Ermittler haben mir gut gefallen, auch wenn sie für meinen Geschmack noch etwas blass bleiben und ich gerne noch mehr über sie erfahren hätte (ich hoffe sehr auf die Folgebände). Kriminalkommissarin Franka Erdmann ist eine erfahrene Ermittlerin, allerdings eckt sie mit ihrer eher unwirschen und starrsinnigen Art gerne mal an. Sie trauert noch immer ihrem erst vor kurzen verstorbenen Partner hinterher, entsprechend hält sich ihre Begeisterung für ihren neuen Assistenten, Alpay Eloğlu, in Grenzen. Frisch von der Uni ist er ehrgeizig und motiviert – stellenweise schon beinahe übermotiviert – aber auch unerfahren. Nach anfänglichen Schwierigkeiten raufen die beiden sich aber zusammen und haben durchaus Potential als Team.

Der Plot an sich ist spannend. Die Opfer scheint auf den ersten Blick nichts zu verbinden, die Morde weisen ganz unterschiedliche Handschriften auf, und doch scheint es einen gemeinsamen Nenner zu geben. Die Ermittlungen sowie die Erstellung eines Täterprofils gestalten sich entsprechend schwierig. Die Idee, dass sich der Täter seine Opfer über Social Media sucht, ist zwar nichts neues, die Umsetzung hat mir aber sehr gut gefallen. Auch, da das Buch dem Leser vor Augen führt, welche Gefahren auch mit einem so freizügigen Umgang mit dem Privatleben einhergehen. Die schlussendliche Auflösung inkl. des Motivs des Täters sowie das Ende haben mir – nicht zuletzt dank einiger überraschenden Wendungen auf dem Weg dort hin – sehr gut gefallen und bilden in meinen Augen einen gelungenen Abschluss dieses spannenden Thrillers.

Fazit:

Spannender Auftakt einer neuen Thrillerreihe. Ich bin gespannt auf weitere Fälle und freu mich auf ein Wiedersehen mit dem ungleichen Ermittlerduo Erdmann/Eloğlu.

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Veröffentlicht am 01.11.2022

Unblutiger Thriller, der unter die Haut geht

Was ich euch verschweige
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Inhalt:

Detective Chief Inspector Jonah Sheens sitzt gerade in einem Biergarten, als eine blutüberströmte junge Frau seine Aufmerksamkeit erregt. Sie heißt Keely Lennox und versichert, dass es ihr gut ...

Inhalt:

Detective Chief Inspector Jonah Sheens sitzt gerade in einem Biergarten, als eine blutüberströmte junge Frau seine Aufmerksamkeit erregt. Sie heißt Keely Lennox und versichert, dass es ihr gut gehe - anders als ihrer Schwester Nina, die verschwunden sei und Hilfe benötige. Sheens ist alarmiert und verständigt sein Team. Keely wird verhört - und erzählt den Ermittlern eine unglaubliche Geschichte. Was ist wirklich geschehen? Was weiß Keely und kann man ihr glauben? Und vorallem: wo ist Nina?

Meine Meinung:

"Was ich euch verschweige" ist der vierte Teil der Reihe um Detective Chief Inspector Jonah Sheens und sein Team von der Kriminalpolizei Southampton. Die verschiedenen Teile der Reihe können jedoch problemlos unabhängig von einander und ohne Vorwissen gelesen werde, da die Fälle in sich abgeschlossen sind.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm zu lesen. Die Handlung wird aus verschiedenen Sichten erzählt, insbesondere aus Jonahs Perspektive, aber auch aus der seiner Teammitglieder, wodurch der Leser einen sehr umfassenden Einblick in die Ermittlungen erhält und zugleich auch das gesamte Team kennenlernt. Zudem gibt es Kapitel, in denen Keely im Rahmen von Vernehmungen ihre Geschichte erzählt, sodass der Leser und die Ermittler nach und nach die wahren Hintergründe erfahren....

Sheens und sein Team sind mir bereits aus dem vorherigen Band der Reihe sehr sympathisch. Im Zentrum der Handlung stehen die Ermittlungen, darüber hinaus spielt aber auch das Privatleben des Ermittlerteams immer mal wieder eine Rolle. Dies gilt insbesondere für Jonah, der gerade erst Vater geworden ist. Dadurch bekommen die Ermittler eine menschliche Komponente, was sie sympathisch und authentisch macht. Darüber hinaus sind sie aber auch ein eingespieltes Team und es macht einfach Spaß, sie bei ihren Ermittlungen zu begleiten.

Der Plot an sich ist spannend und fesselnd. Ich war hin- und hergerissen und habe während des Lesens ebenso wie die Ermittler immer wieder geschwankt, ob man Keely trauen kann oder ob sie ein falsches Spiel spielt... Darüber hinaus werden Sachen thematisiert wie bspw. Missbrauch und psychische und physische Gewalt, die durchaus unter die Haut gehen. Gerade zum Ende hin gibt es zudem einige Wendungen, die für zusätzliche Spannung sorgen und dazu führen, dass sich die Ereignisse im letzten Drittel überschlagen. Mir persönlich war es gegen Ende fast ein wenig zu konstruiert, aber das ist sicherlich Geschmackssache. Insgesamt hat mir die Auflösung gut gefallen. mich dieser sehr unblutige Thriller aber von Anfang bis Ende sehr gut unterhalten.

Fazit:

Unblutiger Thriller, der thematisch unter die Haut geht und mich von Anfang bis Ende sehr gut unterhalten hat. Gegen Ende vielleicht etwas zu konstruiert und dadurch etwas schwächer als die Vorgänger, aber trotzdem fesselnd und spannend.

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