Heimkehr ins Bündnerische
Zeit zurückDie Schweizer Saga erzählt aus dem Leben unterschiedlicher Charaktere – aus verschiedenen Zeitspannen und in mehreren Handlungssträngen. Wirklichkeit und Fiktion verschwimmen dabei genau wie auch die Lebenswege ...
Die Schweizer Saga erzählt aus dem Leben unterschiedlicher Charaktere – aus verschiedenen Zeitspannen und in mehreren Handlungssträngen. Wirklichkeit und Fiktion verschwimmen dabei genau wie auch die Lebenswege der Protagonisten. Der Autor lässt schließlich alle in einem Gebirgstal aufeinandertreffen, das seine Natur erhalten möchte; er lässt Hochfinanz und deren Profitgier auf eine Liebesgeschichte treffen, und löst mit diesem Buch doch nicht alle Fragen, die er aufgeworfen hat.
Das Cover ist in schwarz-weiß gehalten und zeigt zwei Männer in einer alten Küche, wobei der eine dem anderen Kuchen und ein Getränk serviert. Das Buch ist in fünf Teile gegliedert und verläuft auf zwei unterschiedlichen Zeitebenen; die Schiene der Vergangen ist in anderer Schriftart und heller gedruckt.
Neben der eigentlichen Geschichte vertieft der Autor einige Themen, die ins Geschehen einfließen, in Exkursen, wie zum Beispiel die Auswanderung der Bündner nach Amerika oder das Sujet Homosexualität. Der Sprachstil ist fließend und angenehm.
Die unterschiedlichen Charaktere sind lebensecht gezeichnet und stehen in privatem oder beruflichem Verhältnis zueinander. Schädler spricht in diesem Roman viel Aktuelles an, so verarbeitet er Bauspekulation, Hochfinanz und Wirtschaft und es gelingt ihm, all diese Themen in einer spannenden Handlung anzusprechen; und auch die Zusammenhänge mit der Erzählung aus der Vergangenheit. Obwohl der Klappentext auf die Verflechtung von Fiktion und Realität hinweist, kommt der Umschwung im letzten Teil für mich zu überraschend; zu überirdisch, zu schnell aus dem Ärmel geschüttelt scheint mir diese Wendung, und unnötig. Auch der Hinweis, wer diesen Roman eigentlich verfasst, will für mich nicht so richtig zur bisherigen Handlung passen. Alle aufgegriffenen Themen scheinen mir realitätsnah genug und brauchen kein Ausweichen in die Fiktion.