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Veröffentlicht am 01.11.2022

Harte Realität

Das Leuchten der Rentiere
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„Was ich hier schildere, spielt sich tatsächlich in Sápmi ab – und zwar schon seit langem. Manchmal ist die Realität schlimmer als die Fiktion. Das Buch beruht zum Teil auf wahren Gegebenheiten;[…]“
Das ...

„Was ich hier schildere, spielt sich tatsächlich in Sápmi ab – und zwar schon seit langem. Manchmal ist die Realität schlimmer als die Fiktion. Das Buch beruht zum Teil auf wahren Gegebenheiten;[…]“
Das schreibt die Autorin in ihrer Danksagung und dem kann ich nur zustimmen.
Die Geschichte bezaubert durch ein wunderschönes, meist winterliches Setting, das einen sehr guten Einblick gewährt, in die Einsamkeit und Stille des samischen Lebensraumes. Die harte Arbeit, den Zusammenhalt, aber auch das typische Dorfleben, in dem jeder jeden kennt und man sich gegenseitig hinter geschlossenen Türen das Maul zerreisst. Auch die Konflikte zwischen den Samen und den „normalen“ Schweden werden thematisiert.
Und so schön dieses Leben im ersten Moment erscheinen mag – es ist knüppelhart. Depressionen durch lange, harte und dunkle Winter sind den Einwohnern nicht unbekannt. Ungerechtigkeiten, Neid, Missgunst, Klünglei und auch Brutalität gegenüber den Rentieren, die den Samen vor allem zur Nahrung und Broterwerb dienen. Besonders die Gewalt gegen diese haben mir persönlich arg zugesetzt. Es gibt ein paar unschöne Szenen, bei denen es mir als Tierliebhaber den Magen umgedreht hat und ich der jeweiligen Person bzw. den Personen gerne den Hals umgedreht hätte! Also nichts für schwache Nerven!
Die Story an sich ist eher gemächlich und passt in der Schnelligkeit ihrer Entwicklung gut zu dem eher ruhigen, gemächlichen Leben der Samen. Dadurch wirkt die Geschichte nochmal realistischer und als Leser wird man regelrecht zwischen die Seiten gezogen. Die Handlung wird in drei Zeiträumen erzählt (Winter 2008,Spätherbst 2018 und Frühlingsommer 2019). Am Ende des Buches befindet sich noch ein Glossar mit den wichtigsten samischen Wörtern. Wörter oder Sätze, die dort nicht enthalten sind, werden im Fließtext selbst z.B. in einem Nebensatz, erklärt.
Das Cover ist ein echter Hingucker. Es spiegelt meines Meinung nach sehr gut die weite Nordschwedens wieder und dieses besondere Licht.
Wenn das also bisher alles so toll war, warum dann „nur“ vier Sterne? Ich persönlich kam gerade am Anfang schwer in die Geschichte rein. Das ständige umblättern zum Glossar, die samischen/schwedischen Begrifflichkeiten – das brauchte etwas Zeit. Zudem gab es ein, zwei Stellen in der Handlung, die ich mir etwas gestraffter gewünscht hätte.
Fazit:
Es handelt sich um Literatur und die liest sich nicht so weg wie ein Thriller oder Liebesroman. Das Fortschreiten der Story ist eher gemütlich, aber nicht weniger eindrücklich und gibt einen sehr guten Einblick in das Leben der Samen in der heutigen Zeit. Manches davon hat mich total überrascht und nachdenklich zurückgelassen. Wie gesagt- das Buch beruht zum Teil auf wahren Begebenheiten. Wir sollten mehr mit offenen Augen durch die Welt gehen…das Buch lesen, ist ein guter Anfang.

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Veröffentlicht am 27.09.2022

Etwas unrealistisch und kitschig

Snowflakes All Around Us. A Royal Christmas Romance (Wunderschöne Winter-Romantik im verschneiten Skandinavien)
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Heute falle ich mal mit der Tür ins Haus: das Buch ist etwas kitschig und erinnert an eine Disney-Weihnachtsgeschichte. Nur der Gesang hat gefehlt. Das ist per se nicht schlecht, aber man muss es mögen. ...

Heute falle ich mal mit der Tür ins Haus: das Buch ist etwas kitschig und erinnert an eine Disney-Weihnachtsgeschichte. Nur der Gesang hat gefehlt. Das ist per se nicht schlecht, aber man muss es mögen. Und genauso (un-)realistisch ist dann auch die Story. Es ist schon der ein oder andere märchenhafte Zufall dabei....und das Ende war mir dann doch too much an Kitsch.

Trotzdem habe ich das Buch gerne gehört, denn das Setting ist traumhaft beschrieben und macht richtig Lust auf Winter und Schnee (bin eigentlich mehr der Sommertyp).
Mit den beiden Hauptchsrakteren bin ich relativ gut zurecht gekommen. Manche Reaktion konnte ich für mich nicht ganz nachvollziehen, aber das könnte auch allgemein an der Condfrella-Story Bäckerin wird Freundin des Prinzen liegen.

Von der Sprecherin oder besser dem Hörbuch Verlag hätte ich mir eine männliche Stimme für den Prinzen gewünscht. Das hätte seine Sicht klarer herausgestellt, aber das ist meckern auf hohem Niveau. Ansonsten hat Lisa Müller die Geschichte gut gelesen. Sie hat eine angenehme Stimmfarbe, eventuell manchmal etwas zu hoch.

Fazit:
Wer mit märchenhaften Kitsch-Geschichten a la Disney glücklich wird muss hier zugreifen und sich mal ein paar Stunden aufs Sofa mit Tee und Kuchen zurückziehen. Alle anderen werden vermutlich nach kurzer Zeit genervt die Augen verdrehen.

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Veröffentlicht am 26.09.2022

Krimi, aber kein Thriller

Stille blutet
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Ich bin ein Fan von Ursula Poznanski und lese sehr gerne ihre Bücher, egal welches Genre. So ist es auch bei diesem Buch, wobei es kein Thriller ist, sondern ein Krimi, denn der Thrill fehlte komplett. ...

Ich bin ein Fan von Ursula Poznanski und lese sehr gerne ihre Bücher, egal welches Genre. So ist es auch bei diesem Buch, wobei es kein Thriller ist, sondern ein Krimi, denn der Thrill fehlte komplett. Die Handlung plätschert ziemlich lang einfach nur so dahin bis zum letzten Drittel. Da wurde es dann spannender.

Besonders gut hat mir Fina als Ermittlerin gefallen. Sie ist etwas untypisch für Buch-Ermittler trifft dafür aber eher die Wahrheit. Denn meist handelt es sich im wahren Leben bei Kripo Beamten nicht um junge, hübsche, 90-60-90 Frauen oder mittelalte, gut gebaute Männer. Und auch von ihrer Art ist sie untypisch. Sie ist eher der Stille, zurückhaltende Typ und nicht so forsch.

Einen unsympathischen Kollegen (Oliver)gibt es auch. Da bewundere ich jedes Mal Fina das sie so ruhig bleibt.

Mit Georg könnte ich mir vorstellen, dass sie in weiteren Folgen zusammenkommt. Er ist nett, drängeln nicht und scheint ein Aige auf Fina geworfen zu haben.

Die Story ist - wie schon gesagt - eher etwas träge. Die Idee, dass die Mordopfer ihren Tod selbst ankündigen, ist gut. Und bisher zu den letzten vielleicht 150 Seiten hatte ich auch keine Ahnung wer für die Morde verantwortlich sein könnte. Das Ende hat sich dann nochmal etwas anders dargestellt als gedacht, was ja gut ist.

Fazit:
Ein gelungener Auftakt und eine Reihe, die ich weiterverfolgen werde, auch wenn es für mich vonneinem Thriller weit entfernt ist. Ursula Poznanskis Jugendbücher gefallen mir aber insgesamt besser.

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Veröffentlicht am 04.09.2022

Ich möchte mehr von der TTA lesen

Time Travel Academy 1. Auftrag jenseits der Zeit
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Es schmerzt mich immer, bei einem tollen Buch „nur“ vier Sterne vergeben zu können, wenn ein paar Punkte nicht passen. So auch hier.
Die Story und diverse Einfälle im Buch erinnern mich mehr oder weniger ...

Es schmerzt mich immer, bei einem tollen Buch „nur“ vier Sterne vergeben zu können, wenn ein paar Punkte nicht passen. So auch hier.
Die Story und diverse Einfälle im Buch erinnern mich mehr oder weniger stark an Harry Potter. Es ist jetzt nicht so, dass das überhand nehmen würde, aber es hat für mich so ein „Geschmäckle“. Ich bin Harry Potter Fan, aber Harry soll eben Harry sein und die Time Travel Academy eben die TTA. Das muß also jeder für sich beantworten, ob ihn das stören würde.
Ein anderer Kritikpunkt ist der Weltenbau. Er ist mir an manchen Stellen etwas zu einfach geraten. Liegt es an der bevorzugten Zielgruppe? Ich weiß es nicht. Es gibt einfach Szenen, da hätte ich mir mehr zur Welt, mehr Tiefe, gewünscht und manchmal war auch in der Story ein Sprung (z.B. beim Grav-Ball), der die jeweilige Szene unrund gemacht hat. Man konnte zwar der Geschichte noch folgen, aber es fehlte eben eine Kleinigkeit.
Und ein dritter Kritikpunkt sind ständige Wiederholungen. Der Schreibstil lässt sich gut lesen, die Wortwahl ist der Zielgruppe angepasst und die Leser werden direkt angesprochen „stell dir vor, …“. Und genau dieses „stell dir vor…“ war gerade im ersten Drittel des Buches zu häufig und wurde dann im zweiten Drittel durch immer wieder kehrende Selbstzweifel des Protagonisten abgelöst, die mit der Zeit etwas auf den Keks gingen.
Davon abgesehen ist das Buch einfach toll! Die Charaktere passen und sind total unterschiedlich. Sie raufen sich im Laufe der Geschichte zusammen und transportieren eine gute Message an den Leser: Zusammenhalt zahlt sich aus.
Ich könnte sicherlich viele der oben genannten Punkt näher erläutern, würde dann aber massiv spoilern. Deshalb bleibt nur das Fazit:
Es handelt sich um einen Auftaktband und ich möchte auf jeden Fall die weiteren aufregenden Erlebnisse der TTA lesen. Ich hatte kurzzeitig überlegt dem Buch aufgrund meiner Kritikpunkte „nur“ drei Sterne zu geben, aber habe mich dann dagegen entschieden, da es mir einfach zu viel Spaß gemacht hat, das Buch zu lesen.

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Veröffentlicht am 04.09.2022

2 Mädchen, 2 Jahrhunderte, 1 Reise

Schwestern durch die Zeit - Comtesse in Turnschuhen
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Zwei Mädchen, zwei Jahrhunderte und die große Sehnsucht nach einer anderen Zeit…
Dottie fühlt sich im falschen Jahrhundert geboren. Ihr Kleidungsstil richtet sich eher an der Zeit von Jane Austen aus als ...

Zwei Mädchen, zwei Jahrhunderte und die große Sehnsucht nach einer anderen Zeit…
Dottie fühlt sich im falschen Jahrhundert geboren. Ihr Kleidungsstil richtet sich eher an der Zeit von Jane Austen aus als nach der aktuellen Mode. Mit ihrem seltsamen Hobby stößt sie immer wieder auf Ablehnung, Mobbing und Unverständnis. Sie liebt nicht nur Musselinkleider, sondern auch antike Möbel. Und so findet ein antikes Schreibpult den Weg zu ihr. Nicht ahnend, dass dieses Schreibpult sie in das Jahr 1822 katapultieren wird….
Zu Frieda. Frieda und Dottie haben vieles gemeinsam. Das Jahr in dem sie leben ist es nicht. Denn Frieda muß sich 1822 mit anderen Vorurteilen herumplagen. Sie würde so gerne die Welt entdecken anstatt ihre Aussteuer zu sticken und als Debütantin auf einem Ball zu brillieren. Das diese Freiheit aber nicht nur Vor- sondern auch Nachteile haben kann, lernt sie erst durch Dottie kennen.
Mir persönlich hat die Story gut gefallen. Sie zeigt auf, dass manche Dinge über Jahrhunderte gleich bleiben, während andere sich komplett verändern. Aber jede Zeit hat ihre Vor- und Nachteile. Und wir sind alle mehr oder weniger gleich. Besonders die technische Entwicklung und die Rechte der Frauen werden hier deutlich, aber auch die Wahlmöglichkeiten und geringer Zusammenhalt.
Sehr gut gefallen hat mir auch Dotties Familie. Sie entspricht nicht dem Schema F und ich mochte ihre beiden Väter sehr.
Die Charaktere sind ebenfalls gut gelungen. Sie bleiben in ihren jeweiligen Rollen und werden überzeugend dargestellt. Zudem wird die Geschichte abwechselnd von beiden erzählt.
Das Buch liegt gut in der Hand. Das Cover ist sehr gut gelungen und die Kapitel-Überschriften bzw. Seitenzahlen schön gestaltet.
Fazit:
Wer die Edelsteintrilogie gelesen hat ist hier goldrichtig. Wobei ich dieses Buch vielleicht noch eher etwas jüngeren Lesern empfehlen würde (etwa 10-14 Jahre) und die Edelsteintrilogie eher etwas älteren (ca. 12-16 Jahren). Oder jung gebliebenen ;). Ich freue mich auf jeden Fall auf den nächsten Band dieser Reihe

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