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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.12.2022

Wo ist Finn?

Sechs Tage zwischen dir und mir
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Inhalt:

Eigentlich sollte es der schönste Tag in Gemmas Leben werden. Doch vergeblich wartet sie vor der Kirche auf ihren Bräutigam Finn. Während alle anderen davon ausgehen, dass Finn, der Gemma schon ...

Inhalt:

Eigentlich sollte es der schönste Tag in Gemmas Leben werden. Doch vergeblich wartet sie vor der Kirche auf ihren Bräutigam Finn. Während alle anderen davon ausgehen, dass Finn, der Gemma schon einmal verlassen hat, kalte Füße bekommen hat, kann Gemma einfach nicht glauben, dass Finn sie ohne ein Wort hat sitzen lassen. Sie setzt alle Hebel in Bewegung um Finn zu finden. Doch je mehr Tage Finn verschwunden bleibt, desto mehr Zweifel kommen auch Gemma. Kann sie sich so in ihm und ihrer Liebe getäuscht haben?

Meine Meinung:

Ich kenne bereits einige Bücher der Autorin und hatte entsprechend hohe Erwartungen an dieses Buch. Der Schreibstil ist wie gewohnt sehr angenehm zu lesen, sodass der Leser schon nach wenigen Seiten in die Geschichte eingetaucht ist. Die Handlung wird größtenteils aus Sicht der Protagonistin Gemma geschildert, wodurch man einen guten Einblick in deren turbulentes Gefühlsleben und ihre Gedanken bekommt. Ich persönlich fand Gemma sehr sympatisch und habe entsprechend mit ihr mitgefühlt, gelitten und gehofft. Einerseits fand ich es bewundernswert, dass sie so an Finn und ihre Liebe glaubt und nicht aufgibt. Andererseits befürchtet man als Leser aber auch, dass sie sich verrennt, nicht zuletzt, da immer mehr gegen Finn zu sprechen scheint...

Der Plot an sich ist spannend und emotional. Neben der Handlung in der heutigen Zeit, bei der der Leser Gemma bei ihrer Suche nach Finn begleitet, gibt es auch zahlreiche Rückblenden, in denen man erfährt, wie die beiden sich kennengelernt haben und wie ihre Beziehung bisher verlaufen ist. Hier lernt der Leser auch Finn besser kennen und ich persönlich war sehr lange hin und her gerissen. Einerseits ist er ein sympathischer, aufmerksamer und humorvoller Typ, der sich sehr um Gemma bemüht. Andererseits bringt ihm sein Verhalten nicht immer Sympathiepunkte ein und säht Zweifel daran, dass es eine andere Erklärung für sein Verschwinden gibt als die wohl naheliegendste: dass er Gemma hat sitzen lassen. Die Autorin schickt nicht nur Gemma sondern auch den Leser auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Denn auch der Leser selbst weiß nicht, wo Finn ist bzw. was passiert ist. Spätestens ab der Hälfte des Buches konnte ich es daher kaum noch aus der Hand legen. Das schlussendlich sehr dramatische Ende und die zugehörige Auflösung haben mir sehr gefallen und bilden einen stimmigen und gelungenen Abschluss dieses wirklich spannenden Buchs.

Fazit:

Eine wunderschöne, nicht zu kitschige Liebesgeschichte, die mich von Anfang bis zum dramatischen Ende sehr gut unterhalten hat. Wieder einmal ein richtig gutes Buch der britischen Autorin Dani Atkins.

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Veröffentlicht am 01.11.2022

Wo ist Marie?

Kaltherz
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Inhalt:

Die fünfjährige Marie wurde aus dem Auto entführt. Ihre Mutter Clara hat sie nur wenige Minuten alleine gelassen, um auf einem Rastplatz auf die Toilette zu gehen, doch als sie zurückkam war ihre ...

Inhalt:

Die fünfjährige Marie wurde aus dem Auto entführt. Ihre Mutter Clara hat sie nur wenige Minuten alleine gelassen, um auf einem Rastplatz auf die Toilette zu gehen, doch als sie zurückkam war ihre Tochter spurlos verschwunden. Kommissarin Kim Lansky übernimmt den Fall. Nachdem sie sich schon mehrmals nicht an die Regeln gehalten und versetzt wurde, ist dies nun ihre letzte Chance bei der Polizei. Sie beißt sich an dem Fall fest, der sie auch mit ihrer eigenen Vergangenheit konfrontiert. Nicht zuletzt, da sie bei ihren Ermittlungen herausfindet, dass in München noch weitere Kinder spurlos verschwunden sind. Kann sie die kleine Marie finden und zu ihren Eltern zurückbringen?

Meine Meinung:

Aufgrund des Themas Kindesentführung ist das Buch sicher nichts für schwache Nerven. Trotzdem lässt es sich – nicht zuletzt aufgrund des temporeichen Schreibstils des Autors – angenehm lesen. Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Neben Ermittlerin Kim Lansky kommt auch Clara, Maries Mutter, zu Wort, ebenso wie Marie selbst. Die Szenen aus Sicht des entführten Mädchens gehen unter die Haut, man bangt als Leser mit ihr mit und hofft, dass es Kim Lansky tatsächlich gelingt, sie zu finden.

Kim Lansky ist eine Protagonistin, die polarisiert. Sie ist eigensinnig und stur, eckt an, hält sich nicht immer an Regel und Vorschriften und schießt dadurch manchmal über das Ziel heraus. Aber sie ist auch eine gute und intelligente Ermittlerin, die sich nicht so schnell abschütteln lässt, wenn sie sich erst einmal festgebissen hat. Ich habe mich anfangs etwas schwer getan sie zu mögen, im Laufe des Buches wurde sie mir dann aber zunehmend sympathischer. Dass ihre eigene Vergangenheit zunehmend von Relevanz für den Fall ist, hat mir gut gefallen, nicht zuletzt, da der Leser Kim dadurch näher kennen und besser verstehen lernt.

Der Plot ist spannend und nicht zuletzt aufgrund zahlreicher ungeahnter Wendungen sowie Cliffhangern an den Kapitelenden von Anfang bis Ende fesselnd. Schnell zeigt sich, dass der Fall ganz anders gelagert ist, als es auf den ersten Blick scheint. Man wird als Leser dazu animiert, mitzurätseln, eigene Theorien aufzustellen und diese dann doch recht bald wieder zu verwerfen, weil man von Autor gekonnt auf falsche Spuren oder Fährten gelenkt wurde oder plötzlich doch alles ganz anders zu sein scheint. Der Thriller endet mit einem packenden Showdown und einer überraschenden Auflösung, die mir sehr gut gefallen haben.

Fazit:

Ein psychologisch raffinierter und gut konstruierter Thriller, der nicht zuletzt durch seinen Wendungsreichtum besticht. Definitiv ein Buch, dass man kaum aus der Hand legen kann!

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Veröffentlicht am 16.10.2022

Mitten ins Herz

Feindesopfer
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Inhalt:
Zetterborg, ein bekannter Geschäftsmann Helsinkis, wird tot in seiner Wohnung gefunden. Ihm wurde ein Messer mitten ins Herz gestoßen. Da Jessica Niemi aktuell nicht im Dienst ist, bekommt Jusuf ...

Inhalt:
Zetterborg, ein bekannter Geschäftsmann Helsinkis, wird tot in seiner Wohnung gefunden. Ihm wurde ein Messer mitten ins Herz gestoßen. Da Jessica Niemi aktuell nicht im Dienst ist, bekommt Jusuf Pepple die Leitung der Ermittlung übertragen. Schnell zeigt sich, dass Zetterborg durchaus Feinde hatte. Als ein Foto in der Wohnung des Ermordeten gefunden wird, auf dem er mit zwei Männern zu sehen ist, deren Gesichter bis zur Unkenntlichkeit zerkratzt sind, deutet alles darauf hin, dass der Mord etwas mit den Geschehnissen bei einem 20 Jahre zurückliegenden Jagdausflug zu tun hat. Und dass nicht nur Zetterborg ins Visier des Täter geraten ist...

Meine Meinung
Nachdem mir bereits die beiden vorherigen Bände der Reihe sehr gut gefallen haben, war ich gespannt auf Teil 3. Zwar sind die Fälle in sich abgeschlossen, aber insbesondere aufgrund Jessicas Vorgeschichte, die auch in diesem Buch eine Rolle spielt, und den Verbindungen zu den bisherigen beiden Fällen empfiehlt es sich fürs Verständnis, die Bücher chronologisch zu lesen.

Der Schreibstil ist temporeich, aber angenehm zu lesen. Die Handlung wird aus verschiedenen, sich regelmäßig abwechselnden Perspektiven erzählt. Jessica und Jusuf, aber auch ihre Kollegen kommen zu Wort, wodurch der Leser nicht nur einen sehr umfassenden Einblick in die Ermittlungen bekommt, sondern auch die Ermittler besser kennen lernt. Diese sind sehr unterschiedlich, aber allesamt auf ihre jeweilige Art sehr sympathisch und es macht Spaß sie bei ihren Nachforschungen zu begleiten. Neben der Ermittlungsarbeit spielt in den bisherigen Bändern der Reihe aber auch ihr Privatleben mal mehr, mal weniger eine Rolle, was mir persönlich sehr gut gefällt und zusätzlich für Spannung sorgt.

Der Plot der Buches ist spannend und fesselnd. Schnell zeigt sich, dass es mehrere Verdächtige mit unterschiedlichen Motiven gibt. Der Leser wird dazu animiert mitzurätseln und dabei vom Autor geschickt auf falsche Fährten gelenkt. Dank einiger ungeahnte Wendungen und mehrerer Handlungssträngen bleibt der Plot bis zum Schluss spannend und unvorhersehbar. Zudem kann das Ende nicht nur mit Action, sondern auch mit einer überraschenden, aber stimmigen Auflösung aufwarten.

Fazit:
Wieder einmal ist es dem finnischen Autor Max Seeck gelungen, mehrere verschiedene Handlungsstränge zu einem spannender und fesselnder Thriller zu vereinen. Vorallem das ereignisreiche Ende samt überraschender Auflösung konnte mich begeistern. Ich hoffe sehr auf eine baldige Fortsetzung!

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  • Spannung
Veröffentlicht am 28.09.2022

Aufwühlende Lektüre

TRUE CRIME. Der Abgrund in dir
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Bereits vor dem Lesen des Buches wusste ich, dass dies sicherlich keine einfache Lektüre werden wird. Doch trotz des schweren Themas lässt sich das Buch aufgrund des Schreibstils der Autorin angenehm lesen. ...

Bereits vor dem Lesen des Buches wusste ich, dass dies sicherlich keine einfache Lektüre werden wird. Doch trotz des schweren Themas lässt sich das Buch aufgrund des Schreibstils der Autorin angenehm lesen. Romy Hausmann gelingt es, die insgesamt 11 realen Fälle objektiv und respektvoll zu schildern, ohne zu emotional zu werden oder zu dick aufzutragen. Gleichwohl merkt man in ihren Tagebucheinträgen, die zwischen den Fällen eingestreut sind, wie auch Romy Hausmann ihre Recherchen und insbesondere die Schicksale der Opfer und ihrer Familien nahegehen. Ganz besonders beim Fall Phoebe Handsjuk, der sich als einziger der elf Fälle durch das gesamte Buch zieht und bis heute nicht zufriedenstellend geklärt ist.

Und auch den Leser lassen die Fälle und die vielen Schicksale, die damit verknüpft sind, nicht kalt. Mitleid, Wut, Fassungslosigkeit – der Leser durchlebt eine wahre Achterbahnfahrt der Gefühle. Ich persönlich fand es wieder einmal schockierend, wie weit Menschen bereit sind zu gehen bzw. was sie sich gegenseitig antun. Die Interviews mit Experten / Psychologen zu den Kriminalfällen und deren Hintergründe sorgen dafür, dass der Leser sich zwangsläufig auch mit dem „wieso“ auseinandersetzt und hinter die Fassade blickt. Sie geben zudem einen tieferen Eindruck in die komplexe Psyche des Menschen und die Abgründe, die dort lauern.

Der Autorin gelingt es, die große Vielfalt von True Crime einzufangen. Die elf von ihr präsentierten realen Kriminalfälle, die jeweils einem Begriff untergeordnet sind, den die Autorin selbst mit True Crime verbindet, sind sehr unterschiedlich. Nicht nur was das begangene Verbrechen angeht (auch wenn Mord hier sicherlich überwiegt), sondern bspw. auch im Hinblick auf die Motivation der Täter:innen. Sie zeigen, dass es nicht nur schwarz und weiß gibt, sondern dass eine Person gleichzeitig sowohl Opfer als auch Täter sein kann. Dass es trotz der vielen Fortschritte bspw. in der Forensik noch immer Fälle gibt, bei denen Fragen offenbleiben oder wohl nie abschließend geklärt werden können. Und dass das Leben manchmal viel grausamere Geschichten schreibt, als ein:e Autor:in es je könnte.

Fazit:

Ein aufwühlendes Buch über die Abgründe der menschlichen Psyche. Ein Must-Reed für alle, die sich für True Crime und deren Hintergründe interessieren.

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Veröffentlicht am 26.09.2022

Familienzusammenkunft in der Elbmarsch

Die Rückkehr der Kraniche
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Inhalt:

Als Wilhelmine ins Krankenhaus muss, kommen die Hansen-Frauen nach Jahren alle wieder in ihrer Heimat, der Elbmarsch, zusammen: Tochter Grete, die ihr Leben lang auf dem elterlichen Hof geblieben ...

Inhalt:

Als Wilhelmine ins Krankenhaus muss, kommen die Hansen-Frauen nach Jahren alle wieder in ihrer Heimat, der Elbmarsch, zusammen: Tochter Grete, die ihr Leben lang auf dem elterlichen Hof geblieben ist und in ihrem Job als Vogelwartin aufgeht. Ihre jüngere Schwester Freya, deren Leben in Berlin aktuell den Bach runter geht. Und Gretes Tochter Anne, die Grete alleine großgezogen hat und die bis heute nicht weiß, wer ihr Vater ist. Zwischen den Frauen herrschen Spannungen. Und jede von ihnen scheint ihre eigenen Geheimnisse zu hüten. So auch Wilhelmine, die von Tag zu Tag schwächer zu werden scheint...

Meine Meinung:

Als Fan der Elbmarsch-Krimireihe von Romy Fölck war ich natürlich gespannt auf ihren ersten Roman. Und wurde alles andere als enttäuscht.

Wie gewohnt ist der Schreibstil der Autorin unglaublich angenehm zu lesen. Mit ihren Beschreibungen der Elbmarsch, der Natur und Landschaft, aber auch der Leute, schafft sie eine ganz eigene, besondere Atmosphäre. Die Handlung wird abwechselnd aus Sicht der vier Hansen-Frauen erzählt, wodurch der Leser einen guten Einblick in deren Denk- bzw. Sichtweise, ihre Sorgen und Ängste, allgemein ihre Gefühle und die Konflikte zwischen den Frauen, die teilweise bereits seit langen Zeit bestehen, bekommt.

Die Charaktere haben mir sehr gut gefallen, vorallem Grete mit ihrer Liebe zur Natur. Aber auch in Freya und Anne konnte ich mich gut hineinversetzen. Stellenweise hätte ich sie aber gerne einfach mal geschüttelt, weil sie sich selbst und/oder der Versöhnung als Familie im Wege stehen.

Der Plot an sich hat mir gut gefallen, auch wenn er eher unaufgeregt ist. Ich ahnte recht früh, welche Geheimnisse die Hansen-Frauen haben, sodass die Geschichte für meinen Geschmack fast ein wenig zu vorhersehbar war. Trotz dessen war ich zu keiner Minute gelangweilt, sondern vielmehr gespannt, wie es weitergeht und ob die Frauen am Ende wieder zu einer Familie zusammenfinden werden.

Fazit:

Unaufgeregter, aber trotzdem spannender und vorallem unglaublich atmosphärischer Roman, der mich sehr gut unterhalten hat.

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