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Veröffentlicht am 12.11.2022

Neuer Fall für die Polizeibergführer

Mord am Kehlsteinhaus
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Simon Perlinger ist mittlerweile Leiter der Kripo Berchtesgaden, mit Luisa Sedlbauer bildet er nach wie vor ein gutes und vor allem sportliches Team, das keine Anstrengungen am Berg scheut.
In diesem Band ...

Simon Perlinger ist mittlerweile Leiter der Kripo Berchtesgaden, mit Luisa Sedlbauer bildet er nach wie vor ein gutes und vor allem sportliches Team, das keine Anstrengungen am Berg scheut.
In diesem Band geht es gleich um mehrere Vorkommnisse rund um das Kehlsteinhaus: ein blutbeschmierter Lift und ein verschwundener Unternehmer geben ebenso Rätsel auf, wie sein in der Nähe abgestürzter Bruder oder Anschläge mit Pfeil und Bogen.
Simon und Luisa müssen mit viel Geduld und Fleißarbeit Fakten sammeln und immer wieder neu interpretieren. Lange bleibt unklar, ob es sich um einen oder gar mehrere Fälle handelt. Mit immer neuen Wendungen, kurzen Kapiteln, Perspektivwechseln und kleinen Cliffhangern schafft es der Autor Spannung und Tempo zu erzeugen. Es handelt sich hier um den zweiten Teil einer neuen Reihe. Das Wiedersehen mit den Figuren macht Spaß, deren Weiterentwicklung ist gut geschildert, aber die Vorkenntnisse des ersten Bandes sind nicht zwingend notwendig, um hier zu folgen und Spaß zu haben. Es fließt viel Lokalkolorit und Wissenswertes mit in die Handlung ein, bei der man ordentlich miträtseln kann. Die Charaktere sind bis in die Nebenfiguren gut gezeichnet.
Ein tolles Buch für alle, die gerne Krimis lesen und dabei auch regionale Informationen bekommen möchten.

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Veröffentlicht am 11.11.2022

Leben im Fluss

Der Junge im Fluss
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Das Leben hält ständig Neues und Veränderungen bereit, man muss damit umgehen, ob man es möchte oder nicht.

Ben liebt die Beständigkeit, er möchte alles bewahren wie es ist und den Wandel aufhalten. ...

Das Leben hält ständig Neues und Veränderungen bereit, man muss damit umgehen, ob man es möchte oder nicht.

Ben liebt die Beständigkeit, er möchte alles bewahren wie es ist und den Wandel aufhalten. Dennoch muss er sich auf eine Reise begeben und sich dem Leben aussetzen, das er eigentlich nicht wollte.

Es ist eine Reise zu sich selbst, die philosophisch und oft in Metaphern beschrieben wird.

Ich konnte zunächst nicht gut in das Buch finden, da es mir zu esoterisch war, so etwas kann ich nicht immer gut lesen. Aber irgendwann war ich im Lesefluss und fand die Aufbereitung der Geschichte und auch einige Aussagen sehr spannend, unser Leben spiegelt sich darin wider. Man muss Zeit und Lust haben sich auf diese Geschichte einzulassen und über die Anregungen nachzudenken.

Das überraschende Ende hat mich mit den Anlaufschwierigkeiten ausgesöhnt. Kein Buch für Jeden, aber für alle die Reflexion in philosophisch angehauchten Romanen mögen ist dies ein gutes Buch.

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Veröffentlicht am 01.11.2022

Unterhaltungsindustrie im viktorianischen Zeitalter

Zirkus der Wunder
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Im „Zirkus der Wunder“ erschafft Elizabeth Macneal ein besonders Zeitzeugnis aus dem viktorianischen England, ihr Thema sind Kuriositätenshows. Damals ergötzten sich Massen an „Monstern“, die ausgestellt ...

Im „Zirkus der Wunder“ erschafft Elizabeth Macneal ein besonders Zeitzeugnis aus dem viktorianischen England, ihr Thema sind Kuriositätenshows. Damals ergötzten sich Massen an „Monstern“, die ausgestellt wurden oder Kunststücke vorführten.



„Ich gehöre der Öffentlichkeit!“ Lavinia Warren



Die junge Frau Nell ist am ganzen Körper mit Muttermalen übersät. Die Familie und die Dorfbewohner halten sie für einen Freak, sehen keinen vollwertigen Menschen in ihr. Nell versucht unter dem Radar zu bleiben und arbeitet hart ohne Perspektive auf eine eigene Familiengründung. Nur ihr Bruder Charlie versucht sie zu schützen und liebt seine kleine Schwester wie sie ist. Als Jasper Jupiters Zirkus der Wunder in den Ort kommt staunt das ganze Dorf. Nells Vater verkauft sie an Jasper, der großes Potential in ihr sieht. Allmählich gewöhnt sie sich an die neue Lage und sieht hier eine Perspektive für ihr Leben. Die Begeisterung der Menschen ist schwer erkauft, aber sie gibt ihr auch eine gewisse Macht und ermöglicht ihr einen Verdienst.

Toby, Jaspers Bruder, versucht Nell zu unterstützen und sieht die Frau in ihr. Sein Bruder Jasper will berühmt werden und sieht in ihr das Mittel zum Zweck, mit dem er nach Belieben verfahren kann. Die Brüder erlebten gemeinsam den Krim-Krieg, Jasper als Soldat, Toby als Fotograf. Der Tod eines Freundes überschattet noch immer ihr toxisches Verhältnis. Beide streben nach Anerkennung, jedoch auf sehr unterschiedlichem Niveau.



Die Autorin erzählt abwechselnd aus der Sicht von Nell, Toby und Jasper, so dass man sich in jeden gut hineinversetzen kann. Die Intentionen der Figuren sind sehr unterschiedlich, was auf diese Weise sehr gut herausgearbeitet wird. Es wird aufgezeigt, wie die Unterhaltungsindustrie in dieser Zeit funktionierte. Sie gab den Freaks manchmal auch eine gewisse Macht, letztlich wurden sie aber ausgebeutet. Die Impresarios waren skrupellos, Jasper hier ist ein Narzisst, der seine Kuriositäten zum Zweck der Unterhaltung zu Objekten macht. Diese Menschen konnten damals aber auch nur so ihr Auskommen finden.

Interessant fand ich als Leser die Parallelen der Figuren, die trotz der unterschiedlichen Intentionen vorhanden waren und die letztlich die Unterschiede der Figuren begründeten.

Durch die Entscheidung die Geschichte der Brüder in den Fokus zu rücken, kommen die Schicksale der „Freaks“ einfach zu kurz. Die Emotionen sind nicht ausreichend ausgearbeitet, letztlich fehlte mir der Funke der Begeisterung, dennoch habe ich die Geschichte gerne gelesen und auch noch im Nachgang viel über die geschilderten Verhältnisse nachgedacht. Das informative Nachwort sollte auf keinen Fall übergangen werden, es ermöglicht abschließend noch mal einen ganz besonderen Blick auf die Zeit und die Verhältnisse.

Von mir gibt es 4 Sterne und eine Leseempfehlung, insbesondere für Menschen die historische Romane lieben.

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Veröffentlicht am 25.10.2022

Ein neues Windvogelabenteuer

Die Windvögel - Der verbotene Wald
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Ella und Hannes freuen sich auf ein Campingwochenende mit ihren Eltern. Auch Noah möchten sie gerne dabei haben, aber der muss nach der Einnahme seiner Allergietabletten als Notfall ins Krankenhaus.

Der ...

Ella und Hannes freuen sich auf ein Campingwochenende mit ihren Eltern. Auch Noah möchten sie gerne dabei haben, aber der muss nach der Einnahme seiner Allergietabletten als Notfall ins Krankenhaus.

Der Kurzurlaub entwickelt sich dann nicht so harmonisch wie erhofft. Schon bei der Anreise gibt es Probleme. Schließlich lassen sich die Geschwister noch auf ein leichtsinniges Abenteuer ein, sie gehen mit einem neuen Freund in einen Wald, den sie nicht betreten dürften. Das militärische Sperrgebiet birgt viele Gefahren. Die Kinder geraten prompt in ein gefährliches Abenteuer.

Ella und Hannes erleben hier wieder viele Spannendes. In das leichtsinnige Abenteuer begeben sie sich mit einem Jungen, den sie auf dem Campingplatz kennenlernen, dem es an Zuwendung mangelt und der sie beeindrucken möchte. Die Situation spitzt sich leider sehr zu und nebenbei klärt sich noch ein Kriminalfall rund um gefälschte Medikamente auf.

Auch dieser Band kann unabhängig von den anderen Teilen gelesen werden. Die Handlung ist sehr spannend, die Sprache altersgemäß, so dass nicht viel erläutert werden muss. Mir hat in diesem Band zum ersten Mal eine klare Positionierung der Autorin zum Kernthema gefehlt, die der Kommandant so beschreibt: "Das war sicherlich nicht nur unklug, sondern möglicherweise auch idiotisch. Allerdings war es in gewisser Weise auch hilfreich. Aber ob man für ein hilfreiches und gutes Ergebnis eine verbotene Tat rechtfertigen kann, darüber müssen wir noch reden...." (Seite 213) Das Reden hierzu blieb leider aus.

Insgesamt aber ein sehr spannendes kurzweiliges Buch, das Spaß macht und gut unterhält. Das Einstreuen der christlichen Elemente ist wieder sehr gut gelungen. Die Figuren wirken wieder sehr echt und es hat Spaß gemacht ihnen wieder zu begegnen. Wir freuen uns schon auf die Fortsetzung und empfehlen die Reihe gerne weiter.

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Veröffentlicht am 25.10.2022

geborgen im Glauben

Meine drei Leben
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Christiane Grabe ist zwar ein Wunschkind, in ihrer Kindheit spiegelte sich dies jedoch nicht wider. Ihre Eltern erwarten Gehorsam, Dankbarkeit und Leistung, Freunde gibt es nur wenige und diese sind zu ...

Christiane Grabe ist zwar ein Wunschkind, in ihrer Kindheit spiegelte sich dies jedoch nicht wider. Ihre Eltern erwarten Gehorsam, Dankbarkeit und Leistung, Freunde gibt es nur wenige und diese sind zu Hause nicht unbedingt willkommen. Christiane ist viel sich selbst überlassen und findet in der Schule keinen Anschluss. Sie landet auf der Suche nach Anerkennung in einer Clique und bei einem Jungen, von dem sie bald schwanger wird. Die Abtreibung wird über ihren Kopf hinweg entschieden und Christiane kommt nicht mit der Situation zurecht. Selbstmordgedanken sind immer wieder ein Thema. Es ist niemand da, dem sie sich anvertrauen kann, weder Familie noch medizinisches Personal bemerken diese Not. Mit der Ausbildungszeit zur Optikerin geht es bergauf. Sie wechselt den Wohnort und findet durch ihren neuen Chef zu Gott. "Wenn es Gott gibt, wäre es da nicht schade, wenn du so lebst, als wenn es ihn nicht gäbe?"

Sie gewinnt auf diesem Findungprozess neue Freunde sowie Lebensmut und Selbstvertrauen, traut sich für ein Praktikum nach Indien. Nach einem schweren Verkehrsunfall scheint es keine Überlebenschance zu geben. Doch es geschieht ein Wunder.

Christianes Leben "danach" ist von Freude und Dankbarkeit geprägt. Durch ihren Glauben findet sie sich immer wieder in neue Situationen und Aufgaben ein und erfährt ein reiches Familienleben.

Dieser Lebensbericht ist in einfachen Worten geschrieben und lässt sich schnell und flüssig lesen. Oft sind Kernsätze am Rand nochmals hervorgehoben. Der Glauben, die Liebe zu Jesus und dem Leben, sowie die Dankbarkeit sind spürbar. Die Freude der Autorin, die sie durch den Glauben erhalten hat, kommt beim Lesen des Buches gut heraus.

Die Autorin bleibt bei sich und möchte mit ihrem Bericht nicht zum Glauben überreden, sondern lädt mit ihrer Begeisterung eher indirekt ein es ebenfalls zu versuchen.

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