Eine tragische Geschichte
VerdingkindMarkus „Meck“ Walther wird nach dem Tod der Mutter von seinem Vater, der mit der Situation überfordert ist, in ein Kinderheim gegeben. Die Behörden bringen Meck in einer Pflegefamilie unter, als der Junge ...
Markus „Meck“ Walther wird nach dem Tod der Mutter von seinem Vater, der mit der Situation überfordert ist, in ein Kinderheim gegeben. Die Behörden bringen Meck in einer Pflegefamilie unter, als der Junge sieben Jahre alt ist. Doch er hat kein gutes Leben, wird von der Pflegefamilie ausgenutzt und gequält. Erst als er beinahe ums Leben kommt, wird er zurück ins Heim gebracht.
Der Autor erzählt seine Geschichte, die erschreckend ist und unter die Haut geht. Dies ist nicht das erste Mal, dass ich über die Verdingkinder gelesen habe. Diese Kinder waren rechtlos. Sie wurden von der Schweizer Fürsorge als Verdingkinder in die Familien gegeben. Doch nicht alle hatten es gut, die meisten wurden ausgenutzt, misshandelt und missbraucht. Sie bekamen nicht genug zu essen und mussten häufig von Abfällen leben, dafür aber mussten sie schwer arbeiten. Diese Fremdunterbringung begann im 19. Jahrhundert und wurde bis weit ins 20. Jahrhundert so gehandhabt. Ähnliches gab es aber auch in Deutschland und Schweden. Besonders betroffen gemacht hat mich, dass diese schrecklichen Dinge noch so lange möglich waren und wie viele Kinder betroffen waren.
Markus Walther lässt sich nicht unterkriegen. Aber es gibt auch Menschen, die es gut mit ihm meinen, wie der Lehrer, der ihn unterstützt. So gelingt es ihm, eine Ausbildung zu machen und beruflich erfolgreich zu werden. Doch fehlt etwas in seinem Leben und so findet er zu Gott.
Manches war schwer auszuhalten und so musste ich das Buch des Öfteren aus der Hand legen. Trotzdem sollten diese Missstände nicht unter den Tisch gekehrt werden, sondern den Betroffenen, die ihr Leben lang mit dem Trauma fertig werden müssen, Hilfe gewährt werden.
Es ist ein lesenswertes Buch, das betroffen macht.