Was soll ich sagen… einfach gut, Prost!
Prost, auf die Gaukler„Ganz ehrlich, Constantin, ich finde es super. Abgesehen davon, dass ein Mord passiert ist. Hier gibt es zu essen, zu trinken, unsere Ermittlungen werden mit Musik untermalt und überall riecht es gut. ...
„Ganz ehrlich, Constantin, ich finde es super. Abgesehen davon, dass ein Mord passiert ist. Hier gibt es zu essen, zu trinken, unsere Ermittlungen werden mit Musik untermalt und überall riecht es gut. Außer hinten bei den Toilettencontainern.“ (Felix Fink, S. 152)
Meine Meinung:
Volksfest in Brunngies – das gesellschaftliche und kulinarische Highlight des Jahres! Um den Auftakt gebührend zu feiern, hat man kurzerhand Schlager-Sternchen Ron Goldinger engagiert, der bei seinem Auftritt im Festzelt von seinen Fans frenetisch gefeiert wird. Doch war er eben noch auf der Showbühne, liegt er kurze Zeit später auch schon mit Armbrustpfeil in der Kehle hinter dem Festzelt, während drinnen noch immer der Bär steppt. Für HK Tischler und POM Fink der Start einer herausfordernden Ermittlung zwischen Festzelt, Geisterbahn, Karussell, Hendl´n und gebrannten Mandeln…
Ein klassischer und von der Reihe gewohnter Krimiauftakt: eine frühe Leiche, mit viel Humor und in skurrilem Rahmen serviert. Dazu ein außergewöhnliches volksfestliches Setting mit jeder Menge potenziell verdächtiger Charaktere. Auch dieser Band hat wieder alles, was ein guter humorvoller Regionalkrimi braucht. Nach altbewährter TuF-Methode ermittelt sich unser Chiemgauer CSI-Dream-Team durch die zahlreichen Irrungen und Wirrungen hindurch, folgt falschen und richtigen Fährten und glänzt dabei immer wieder mit saloppen Sprüchen („Ich habe im Kühlschrank einen Joghurt, mit dem ich länger zusammen bin, als deren Ehe gedauert hat“) und wunderbarer, teils fliehkraftunterstützter Situationskomik. Dabei reift unser guter Fink unter dem Patronat von Resi-Aushilfsherrchen Tischler langsam zum „James Bond von Brunngries“ heran und steuert gleich mehrere coole und humorige Actionszenen bei. (Fink über sich selbst: „Ich bin wie ein VW Käfer mit einem Porschemotor. Dem siehst du von außen auch nicht an, was in ihm steckt.“). So ist es auch kein Wunder, dass die beiden – ein Volksfest und geschätzte 50.000 Kalorien später – einmal mehr die richtigen Schlüsse ziehen und nach „Alarm für Cobra 11“-artiger Verfolgungsjagd die Handschellen zuschnappen lassen können.
Ein erneut rundum gelungener „who dun it“-Krimi mit viel Lokalkolorit und Lachmuskelreizung. Doch einer zentralen Frage wird sich Autor Friedrich Kalpenstein im nächsten Band stellen müssen: Wird das Techtelmechtel zwischen Resi und Constantin zur Dauerbeziehung werden? 😊
FAZIT:
Hier tanzt der kleine Sündenengel mit dem Goldinger auf Wolke sieben Polka. Prost, auf die nächsten zehn Bände!