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Veröffentlicht am 06.11.2022

Elektra, Tochter des Königs von Mykene

Elektra, die hell Leuchtende
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Klappentext:

„Sehnsüchtig wartet Elektra, Prinzessin von Mykene, auf die Rückkehr ihres Vaters Agamemnon. Nur von ihm hat sie Zuneigung erfahren. Seit er in den trojanischen Krieg zog, leidet sie unter ...

Klappentext:

„Sehnsüchtig wartet Elektra, Prinzessin von Mykene, auf die Rückkehr ihres Vaters Agamemnon. Nur von ihm hat sie Zuneigung erfahren. Seit er in den trojanischen Krieg zog, leidet sie unter ihrer Mutter, Klytaimnestra. Die liebte ihren Mann, bis er für sein Kriegsglück ihre älteste Tochter Iphigenie opferte. Bei seiner Rückkehr bringt Agamemnon als Beute die Priesterin Kassandra mit. Sie kann vorhersehen, welche Tragödie den Mykenern bevorsteht, aber niemand glaubt ihr. Die Schicksale der drei Frauen – Elektra, Klytaimnestra, Kassandra – sind durch die Launen der Götter und die Untaten der Männer unentrinnbar verbunden. Elektra jedoch beginnt, sich aufzulehnen und ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Auf dem Weg zur Selbstbestimmung muss sie die Götter herausfordern.“



Autorin Jennifer Saint beschreibt in ihrem aktuellen Buch die Geschichte von „Elektra“. In der griechischen Mythologie trägt sie eine besondere und vielseitige Geschichte. Diese wird von Saint eben aus der Sicht Elektras erzählt. Saint verknüpft hier Geschichte mit einer verständlichen Sprache und lässt alte Figuren zu Wort kommen. Die Sichtweisen ändern sich immer wieder zwischen Elektra selbst, Klytaimnestra und Kassandra. Man muss schon genau lesen um nicht den roten Faden zu verlieren, aber ich kann klar sagen, Saint nimmt mich jedes Mal mit ihren Worten und mit ihrer Art gefangen in der Mythologie. Man erlebt die Figuren als eben greifbare Figuren und nicht als Mythos. Man meint hier eine vertrackte Familiengeschichte zu lesen (was sie ja auch war) und nich irgendwelche trockenen Erzählungen aus dem Geschichtsunterricht. Jennifer Saint hat auch hier wieder ein feines Händchen bewiesen Geschichte erzählbar zu machen! Ich freue mich defintiv auf mehr aus ihrer Feder! 4 von 5 Sterne

Veröffentlicht am 02.11.2022

Ein wichtiges Thema sehr gut erklärt

Die große Inflation
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Klappentext:

„Inflation bedeutet nichts weiter, als dass die Preise steigen. Na und? Freilich, da war mal was, vor hundert Jahren, als das Geld in Deutschland scheinbar wertlos wurde. Als man für eine ...

Klappentext:

„Inflation bedeutet nichts weiter, als dass die Preise steigen. Na und? Freilich, da war mal was, vor hundert Jahren, als das Geld in Deutschland scheinbar wertlos wurde. Als man für eine Straßenbahnfahrkarte, die bei Fahrtbeginn zwei Millionen kostete, beim Erreichen des Ziels noch ein paar Hunderttausend drauflegen musste. Über diese wahnsinnigen Jahre,

über die deutsche Urangst vor dem (Existenz)Verlust und ihr Fortleben schreibt Georg von Wallwitz, wie immer so kenntnisreich wie unterhaltsam. Hier kann man nicht nur erfahren, warum damals die sauer ersparten Mark und Groschen braver Bürger durch den Schornstein verschwanden, sondern auch, wie gewitztere Naturen unterdessen gewaltige Vermögen anhäuften. Und heute? Müssen wir uns fürchten, wenn die Preise steigen, und weiter die Sparweltmeister geben – oder sollten wir uns lieber entspannen? (Raten Sie mal!)“



Es ist ein Thema welches wir irgendwann mal in der Schule erklärt bekommen haben, damals war es noch von geringer Bedeutung für uns. Je älter wir aber wurden/werden, umso wichtiger wird das Thema aber, denn eine Inflation begleitet uns tagtäglich im Leben. Die meisten merken es erst, wenn die lieb-gewonnen Produkte im Supermarkt teurer werden und das Geld im Portmonä nicht mehr ausreicht. Aber warum ist das so und was war das denn damals in der 1920er Jahren als mit Millionen und Milliarden Reichsmark bezahlt wurde? Werden wir das wieder erleben? Dieses Buch gibt zu dem Thema verständlich Aufschluss. Es werden die damaligen Zeiten rund um die Weimarer Republik mit verschiedenen Personen beleuchtet und natürlich der Staat selbst und sein Umgang mit dem Thema. Da der Autor verschiedene Personen ins Visier nimmt, fällt es dem Leser erheblich leichter die Thematik zu verstehen und auch aufzunehmen.

Das Buch ist im vierten Quartal 2021 erschienen und hat genau ein Jahr später im Jahr 2022 an Bedeutung mehr als gewonnen. Keiner hätte damals geahnt, was ein Jahr später auf die Bürger zukommt und wie wichtig dieses Thema plötzlich für jeden Einzelnen für uns wird. Autor Georg von Wallwitz hat hiermit jedenfalls ein zeitloses Werk geschaffen, in denen Fachtermini bestmöglich für den Normal-Bürger erklärt werden. Fazit: dieses Buch sollte jeder Bürger unseres Landes gelesen haben um zu verstehen was noch kommen kann in der Zukunft. 4 von 5 Sterne

Veröffentlicht am 02.11.2022

4 Sterne

Der Stoff, aus dem die Tränen sind
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Klappentext:

„Der Schriftsteller Patrick ist mit einem Ziel von der Ostküste nach Hollywood gekommen: Er möchte die Verfilmung eines seiner Bücher leiten, um zu verhindern, dass Starlet Cassidy Carter ...

Klappentext:

„Der Schriftsteller Patrick ist mit einem Ziel von der Ostküste nach Hollywood gekommen: Er möchte die Verfilmung eines seiner Bücher leiten, um zu verhindern, dass Starlet Cassidy Carter die Produktion zum Scheitern bringt. Außerdem ist es Patricks letzter Versuch, einen Erfolg zu landen, mit dem er seine Familie beeindrucken kann. Aber Kalifornien ist nicht so, wie er es sich vorgestellt hat: Dürre, Waldbrände und Korruption sind allgegenwärtig, und das Unternehmen, das hinter einer geheimnisvollen Marke für synthetisches Wasser steht, scheint die Ursache von allem zu sein. Als Patrick sich am Ende widerwillig mit Cassidy zusammenschließt und sie die dunklen Winkel der sonnenverbrannten Stadt erforschen, beginnt ein Seiltanz über dem Abgrund des Verstandes und der Welt.“



Autorin Alexandra Kleemann hat den Roman „Der Stoff, aus dem die Tränen sind“ verfasst. Wie der Titel schon erahnen lässt, soll hier die andere Seite hinter dem großen Vorhang betrachtet werden. Aber hier geht es auch um etwas mehr als Glitzer und Glamour, hier geht es um schmutzige Geschäfte in der Filmindustrie. Zugegeben so einiges war etwas an den Haaren herbeigezogen in diesem Roman aber dennoch hatte er einen gewissen Unterhaltungswert. Die Geschichte hat etwas krimihaftes, hier und da sind Thriller-Einschläge zu lesen aber auch der „normale“ belletristische Aspekt fließt mit ein. Der Roman ist also ein bunte Mischung. Die Geschichte rund um Patrick und seinen großen Wunsch werden gekonnt beleuchtet. Man kann ihn verstehen mit seinen Absichten, auch wenn er ein wenig nach den Sternen greift, aber gut. Man muss ihm seinen Mut zu Gute halten und auch seine positiven Visionen dazu. Das sich dann im sonnenverwöhnten Kalifornien Abgründe auftun, ahnte man bereits aber dennoch wurden diese wirklich gut strukturiert eingebaut. Das Bild, das jeder von uns von Kalifornien hat, wird hier realistisch gezeigt und ja, da sind auch Waldbrände dabei und warum soll es in Kalifornien keine Korruption geben? Die macht auch da keinen Halt an der Stadtgrenze. Die Story mit dem synthetischen Wasser ear mir persönlich dann etwas zu viel und zu abgedreht aber gut. Der Spannungsbogen war dennoch recht stark aufgebaut.

Kleemanns Sprache ist klar und sie fängt den Style des Bundesstaates ein.

Alles in allem eine sehr interessante Geschichte und genau deshalb vergebe ich 4 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 02.11.2022

4 Sterne

Der Mond über Jerusalem
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Klappentext:

„In Jerusalem herrscht Aufbruchstimmung – die Wirtschaft boomt, der Frieden mit Palästina scheint möglich, und im Fernsehen läuft der Countdown zum Start der Apollo 11. Es ist der 16.Juli ...

Klappentext:

„In Jerusalem herrscht Aufbruchstimmung – die Wirtschaft boomt, der Frieden mit Palästina scheint möglich, und im Fernsehen läuft der Countdown zum Start der Apollo 11. Es ist der 16.Juli 1969. Während eines einzigen Tages, an dem Weltgeschichte geschrieben wird, gehen fünf Menschen in Jerusalem ihrem Alltag nach. Auf den ersten Blick haben sie nichts gemein, und doch sind ihre Leben miteinander verknüpft. Da gibt es den siebenjährigen Charlie, dessen Mutter den Tod seines Vaters nie überwunden hat; Said, ein stummer Müllmann; die junge kanadische Englischlehrerin Beth, die ihren Eltern entfloh; Hans, der Deutsche, der dem Holocaust entkam; und der Schreiner Baruch, der als Kind aus Mostar floh. Für sie alle ist Jerusalem eine Zuflucht. Als die Mondlandung gelingt, ist das ein großer Schritt für die Menschheit, und doch nur ein kleiner für die Menschen auf der Erde.“



Autor Dori Pinto ist der Autor dieses Werkes und hat mich mit diesem in gewisser Weise fasziniert. Getragen wird die Geschichte, die in Jerusalem spielt, komplett vom Ereignis der Mondlandung - wenn man so will ist dies der rote Faden der Geschichte, die in vielen Punkten wie eine Metapher wirkt, die viele Sichtweisen aufbringt. Unsere fünf völlig unterschiedlichen Protagonisten haben alle eine Stimme und alle ihre Geschichte zu erzählen. Das zarte Band der Verbundenheit aller ist nach einer gewissen Zeit erkennbar. Weitere Ausführungen dazu wird es von mir nicht geben - das muss sich schon jeder selbst erlesen. Die Entwicklung der Figuren fand ich sehr interessant beschrieben, auch mit ihrer jeweiligen Entwicklung. Natürlich ist die Zeit und auch die Örtlichkeit eine ganz besondere und ja, es scheint wie ein Pulverfass. Die Menschen warten auf etwas schönes Neues und das geschieht gerade in diesem Moment. Wie das nur jeder für sich verarbeitet, wie jeder damit umgeht und wie das alles sich im eigenen Leben widerspiegelt erzählt uns diese Geschichte. Natürlich wird auch erläutert warum Jerusalem „Zufluchtsort“ war. Der Sprachstil Pintos ist besonders und äußerst emotional. Mal etwas lakonisch, mal etwas spitz, dann wieder nachdenklich oder forsch. Er zeichnet genau Bilder seiner Figuren und webt diese wunderbar in seine Geschichte ein. 4 von 5 Sterne gibt es hier von mir!

Veröffentlicht am 31.10.2022

4 Sterne

Deutsche Gartenbau-Gesellschaft
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Klappentext:

„200 Jahre Geschichte der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft, erzählt in Beiträgen von 20 Autoren. Von Goethes Garten bis zur Zukunftsvision einer Stadt als Garten: ein abwechslungsreicher ...

Klappentext:

„200 Jahre Geschichte der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft, erzählt in Beiträgen von 20 Autoren. Von Goethes Garten bis zur Zukunftsvision einer Stadt als Garten: ein abwechslungsreicher Ritt durch Gartengeschichte, Gesellschaftsgeschichte, Gartenbaugeschichte und Kunstgeschichte. Von 20 prominenten Autoren aus allen Disziplinen. Die DGG wurde als Verein zur Wirtschaftsförderung in Preußen auf Veranlassung von Friedrich Wilhelm III. gegründet, zur Gartenbaugesellschaft für ganz Deutschland ausgeweitet, im Dritten Reich gleichgeschaltet, von Theodor Heuss neu gegründet, von Lennart Bernadotte während der Bundesrepublikanischen Nachkriegszeit auf der Blumeninsel Mainau gepflegt und schließlich im 21. Jahrhundert zu neuen Impulsen in die Hauptstadt Berlin zurückgebracht.“



England hat seine RHS und Deutschland seine DGG. In diesem Buch erfahren wir sehr ausführlich die Entstehung der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft. Als Grußwort melden sich bekannte Persönlichkeiten zu Wort die sich mit der DGG verbunden fühlen. Weiter geht es dann mit der Entstehung/Gründung in den Jahren 1822-1918 und eben jenen der Weimarer Republik und die des Nationalsozialismus. Fortgesetzt dann mit den Nachkriegsjahren bis heute inkl. ihrem Wandel der Zeit.

Die Erläuterungen sind alle flüssig und interessant verfasst. Als Leser erfährt man sehr viel Hintergrundwissen und eben jene Intention für einen eigenen Garten. Dennoch ist schnell sichtbar wie wandlungsfähig und schnell sich die DGG an die Zeiten anpasst.

Das Buch hat eine hochwertige Optik und Haptik und wird somit zu einem idealen Nachschlagewerk. Kurzum: für Freunde des DGG ein Muss und schlussendlich auch ein Zeitzeugnis für alle Gärtner! 4 von 5 Sterne