Das Trauma häuslicher Gewalt
Liebe ist gewaltigDas Buch führt uns eindringlich vor Augen, welches lebenslange Leid Kindern zugefügt wird, die von ihren Eltern physisch und psychisch misshandelt werden. Zu dieser Gruppe gehört die Protagonistin Juli, ...
Das Buch führt uns eindringlich vor Augen, welches lebenslange Leid Kindern zugefügt wird, die von ihren Eltern physisch und psychisch misshandelt werden. Zu dieser Gruppe gehört die Protagonistin Juli, die wir abschnittsweise als 17jährige, 24jährige und 26jährige erleben. Sie blickt immer wieder zurück auf ihre Kindheit in einer gutbürgerlichen, angesehenen Anwaltsfamilie mit drei Geschwistern, deren Vater ein Psychopath ist und alle Familienmitglieder körperlich und seelisch drangsaliert. Und die Mutter negiert diese Zustände, stellt sich nicht schützend vor ihre Kinder. Dass Juli daran Schaden nimmt, ist nur allzu verständlich. Vor ihrem endgültigen Zerbrechen bewahrt sie letztlich ihr Bruder.
Lesern, die selbst nie Ähnliches erlebt haben, geht das Geschilderte sicherlich an die Nieren. Aber solange es häusliche Gewalt in Familien gibt, kann nicht oft genug mit dem Finger darauf gezeigt werden, um Außenstehende zu sensibilisieren und zum Eingreifen zu animieren. Die Protagonistin kommt unsympathisch rüber. Aber bei ihrer Vergangenheit auch kein Wunder. Die Sprache liegt manchmal auf Fäkalniveau und ist gewöhnungsbedürftig. Allerdings lässt sie so alles sehr eindringlich erscheinen.
Wer nicht nur reine Unterhaltungsliteratur sucht, dem empfehle ich dieses Buch.