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Veröffentlicht am 20.01.2023

Überraschend

Der mexikanische Fluch
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Der englische Titel des Romans lautet „Mexican Gothic“ und umschreibt den Inhalt sehr treffend: Es ist düster, schaurig und mysteriös. Die deutsche Bezeichnung „Roman“ finde ich etwas untertrieben, denn ...

Der englische Titel des Romans lautet „Mexican Gothic“ und umschreibt den Inhalt sehr treffend: Es ist düster, schaurig und mysteriös. Die deutsche Bezeichnung „Roman“ finde ich etwas untertrieben, denn Noemís Geschichte ist viel mehr als das! Ich hatte viele Gänsehautmomente beim Lesen und die Anspannung ist bis zum Schluss merklich gestiegen.

Ich habe die Geschichte als unheimlich intensiv und fesselnd empfunden. Es war schier unmöglich, es länger wegzulegen.

Das ganze Setting war sehr beklemmend und düster und manchmal war es hart an der Grenze des Erträglichen, kurzum: Es war auch mal eklig! Die Grenzen zwischen Realität und Traum sind irgendwann verschwommen. Oft musste ich mich fragen: Passiert das gerade wirklich?

Noemí ist eine temperamentvolle und intelligente Protagonistin, die es versteht, ihren Willen durchzusetzen. Mit ihrer teils forschen Art und ihrem schauspielerischen Talent ist sie ein interessanter Charakter.

Die anderen Bewohner des Hauses sind durchweg speziell und es war spannend, die Mitglieder der Familie Doyle nach und nach kennen zu lernen.

Die Autorin hat einen ganz eigenen Stil und hat etwas Einzigartiges erschaffen, das ich so noch nie gelesen haben. Das hat sie durch den Mix verschiedener Genres, das Spiel mit den Gefühlen der Lesenden und den gekonnten Einsatz bildhafter und detaillierter Sprache geschafft. Ich werde Silvia Moreno-Garcia auf jeden Fall im Auge behalten, was für ein Ausnahmetalent!

Wer nicht zimperlich ist und auf Bücher mit einer düsteren Atmosphäre steht, der wird dieses Buch lieben!

Ich vergebe 4/5 Sternen, weil ich mir eine kleine Vorwarnung gewünscht hätte.

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Veröffentlicht am 04.01.2023

Nicht nur für Tarantino-Fans

Frau mit Messer
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Schon das Cover dieses Bestsellers aus Südkorea hebt sich von der Masse ab - und das beschreibt den Inhalt auch ganz gut.

Ich habe mich lange gefragt, wie ich das Buch bewerten soll. Moralisch ist es ...

Schon das Cover dieses Bestsellers aus Südkorea hebt sich von der Masse ab - und das beschreibt den Inhalt auch ganz gut.

Ich habe mich lange gefragt, wie ich das Buch bewerten soll. Moralisch ist es sicherlich grenzwertig, einer alternden Auftragsmörderin Sympathie entgegenzubringen. Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass wir alle nur Menschen sind und das mit allem was dazugehört: Gefühlen, Zweifel, Fehlern. Es war eine interessante Reise und hat mich gut unterhalten:

Das ganze Buch dreht sich um die Gefühle der Auftragsmörderin „Hornclaw“, so ihr Deckname. Ihr Beruf hat einen großen Einfluss auf ihr Privatleben, denn das Wichtigste ist, unter dem Radar zu bleiben (da passt das Cover ganz gut, denn darauf ist kein Gesicht zu sehen). Was das genau heißt, welche Rückschlüsse sie im Alter daraus zieht und was es mit einem macht, die Gefühle auszublenden, erfährt die Leserschaft in dem Buch.

„Hornclaws“ Mittelsmann ist divers und es war für mich das erste Buch, das die Pronomen „sie/er“ für eine Person verwendete: Da sind wir wieder bei dem Thema „sehr erfrischend, sehr anders“.

Es gibt einige Rückblenden und auch gegenwärtige Situationen, wo sie zeigt, was sie kann. Wenn „Hornclaw“ ihr Messer rausholt, hatte ich sofort eine bestimmt Musik im Kopf und die Assoziation von einer alten Uma Thurman mit ihrem Hattori Hanzo-Schwert. Habt ihr mal die Filmreihe „Kill Bill“ gesehen? Genauso liefen die Szenen des Buches in meinem Kopfkino ab und ich fand es großartig und überraschend.

Der Schreibstil war angenehm, flüssig und gut verständlich. Der Aufbau der Geschichte war gut gemacht, so dass ich immer neugieriger wurde und weiterlesen musste.

Ein uneingeschränktes Highlight war das Buch nicht, dazu fand ich es moralisch einfach zu fragwürdig. Allerdings hat es mich zum Nachdenken angeregt und war eine echte (Lese-)Erfahrung.

Fazit: Wer Tarantino-Filme mag, der wird dieses Buch lieben. Auch sonst ist es sehr empfehlenswert für Lesende, die mal wieder eine Geschichte fernab des Mainstream-Einheitsbreis lesen wollen. Mich hat die Geschichte beeindruckt und ich bewerte sie mit 4/5 Sternen.

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Veröffentlicht am 19.11.2022

Vampire in Zeiten des Internets

COLDTOWN – Stadt der Unsterblichkeit
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Ja, was war das denn? Ich bin mehr als begeistert von diesem Vampirroman! Holly Black hat dieses Mal total meinen Geschmack getroffen.

Obwohl - oder vielleicht gerade weil - das Buch ein Einzelband ist ...

Ja, was war das denn? Ich bin mehr als begeistert von diesem Vampirroman! Holly Black hat dieses Mal total meinen Geschmack getroffen.

Obwohl - oder vielleicht gerade weil - das Buch ein Einzelband ist (was ja fast schon ungewöhnlich für ein Fantasybuch ist), ist „Coldtown“ eine absolut stimmige und runde Geschichte geworden.

Ich hatte zu keiner Zeit Schwierigkeiten, in das Geschehen hineinzufinden. Angemerkt sei jedoch, dass es nichts für schwache Nerven ist: Wer kein Blut sehen kann, der sollte das Buch lieber nicht lesen. Da auf dem Cover ein riesiger Blutstropfen prangt, sollte das in dem Fall abschreckend genug sein.

Tana ist die Hauptperson der Geschichte. Sie macht eine unglaubliche Entwicklung durch. Obwohl das Buch (wie gewohnt bei den Büchern der Autorin) in der dritten Person geschrieben wurde, konnte ich ihre Emotionen gut nachempfinden.

Die ganze Idee, infizierte Personen und Vampire in abgeriegelte Städte zu verfrachten, finde ich klasse und die Coldtowns dann noch ans Internet anzuschließen und à la Big Brother 24 Stunden live in die Welt hinaus zu senden, ist echt genial. Moderner und zeitgemäßer geht es gar nicht und für mich ist es gar nicht so abwegig, dass alles so kommen würde.

Gavriel ist ein herrlicher Charakter. Er ist unberechenbar und ein wenig durchgeknallt. Bei seiner Vorgeschichte ist es nicht verwunderlich. Ich würde ihm nicht begegnen wollen… Auch die anderen Figuren sind gut beschrieben und haben meinen Kopfkino-Nerv im Hirn aktiviert.

Die Spannung ist die ganze Zeit spürbar und der Schreibstil ist angenehm. Hier möchte ich ein großes Lob an die Übersetzerin loswerden!

Einzig und allein das Layout des Buches fand ich furchtbar Die Schrift ist so klein, dass ich einen Vorgeschmack darauf bekommen habe, wie es ist, Bücher zu lesen, wenn man nicht mehr richtig sehen kann. Dann, wenn man eine Lupe zum Lesen braucht (hätte hier bestimmt geholfen) und man vor lauter Anstrengung Kopfschmerzen bekommt.

Fazit: Coldtown ist ein spannender und blutiger Vampirroman ganz nach meinem Geschmack! Ich bin schwer begeistert und empfehle das Werk gerne weiter.

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Veröffentlicht am 02.11.2022

Traust du dich einzusteigen?

Hey, hey, hey, Taxi!
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Selten habe ich ein so unkonventionelles und cooles (O-Ton Kind) Buch in den Händen gehalten!

Ja, es ist speziell, aber es macht vor allem eines: Spaß – nicht nur für Kinder, auch für Erwachsene!

So ...

Selten habe ich ein so unkonventionelles und cooles (O-Ton Kind) Buch in den Händen gehalten!

Ja, es ist speziell, aber es macht vor allem eines: Spaß – nicht nur für Kinder, auch für Erwachsene!

So abwechslungsreich die Geschichten sind, so bunt sind auch die vielen Bilder in dem Buch.

Beim Vorlesen ist die Sprache etwas gewöhnungsbedürftig, aber mit etwas Übung und Mut hat es bei mir mit dem Vorlesen gut geklappt.

Wenn du mal dem Alltag entfliehen möchtest, dann steig doch ein und komm mit auf eine wilde Fahrt mit dem Taxi!

Ich sage: Topp!

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Veröffentlicht am 21.10.2022

Zum Träumen schön!

No Stars too bright
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In dem zweiten Teil der Love Down Under-Reihe geht es um Sophie Naumann, die mit ihrer Freundin Isabel ein Jahr Work & Travel in Australien macht. Sophie lernt bei ihrem Job im Pub in dem Ort Eden Cooper ...

In dem zweiten Teil der Love Down Under-Reihe geht es um Sophie Naumann, die mit ihrer Freundin Isabel ein Jahr Work & Travel in Australien macht. Sophie lernt bei ihrem Job im Pub in dem Ort Eden Cooper Lee kennen, der sie auf einen gemeinsamen Roadtrip durch Australiens Outback mitnimmt.

Ich bin verliebt in Australien – die Kulisse ist einfach traumhaft! Der Ort Eden und seine Bewohner sind mir schon richtig ans Herz gewachsen: Good vibes only. Aber auch die Orte, die Sophie und Cooper bereisen, sind einfach so toll beschrieben: Zum Wegträumen schön.

Abwechselnd wird die Story aus der Sicht von Sophie und Cooper in der Ich-Perspektive erzählt, so dass ich mich gut in die beiden hineinversetzen konnte.

Beide Charaktere machen im Laufe der Geschichte eine große Entwicklung durch und für mich war alles authentisch und nachvollziehbar.

Sophie ist so liebenswert und sie wächst über sich hinaus! Ich mochte sie sehr.

Cooper musste ich einfach gern haben. Er ist so humorvoll und empathisch. Außerdem springt er für Sophie über seinen Schatten, hach!

Der Schreibstil war wieder absolut angenehm und ich konnte mich richtig in die Geschichte fallen lassen.

Mit dem Ende kann ich sehr gut leben. Auch wenn es irgendwie vorhersehbar war, wäre alles andere nicht für mich akzeptabel gewesen.

Ich freue mich sehr auf den dritten Teil der Love Down Under-Reihe!

Fazit: „No Stars too Bright“ ist ein zum Träumen schönes Buch! Von mir gibt es eine Leseempfehlung!

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