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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.11.2022

Wohlfühlroman mit besonderen Themen.

Mutausbruch
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Sicher hatte jeder von euch schonmal einen Wutausbruch, einen Moment, in dem Emotionen überkochten und mit einer geballten Ladung Temperament hervorbrachen?

Melanie Amélie Opalka erzählt in ihrem neuen ...

Sicher hatte jeder von euch schonmal einen Wutausbruch, einen Moment, in dem Emotionen überkochten und mit einer geballten Ladung Temperament hervorbrachen?

Melanie Amélie Opalka erzählt in ihrem neuen Roman von einem ähnlichen Ausbruch — bei Valentina brach der Mut aus. Der Mut, andere Wege zu gehen, der Mut, Veränderungen zu wagen.

Doch zuerst landet Val wieder zwischen ihrer Mutter und Oma — als Single und arbeitslos.
Die Hintergründe werden realistisch, gefühlvoll dargelegt und wir kommen nicht umhin, uns vielen Fragen, die sich die junge Frau stellt, selbst anzunehmen.

Unsicherheiten, Zweifel werden langsam, aber stetig, von Willen und Entschlossenheit abgelöst. Diese Veränderung zu begleiten gibt Zuversicht, zeigt die innere Kraft, die eine Pause bringen kann.

Zu keiner Zeit verliert sich Melanie in ausschweifenden Beschreibungen, greift, trotz der Ernsthaftigkeit, zu einem lockeren Ton. Witz und Charme runden die Geschichte, die von Selbstliebe erzählt, von unbändigem Mut, ab.

Alltägliche und interessante Themen, wie die Alzheimer-Erkrankung oder das Fasten, sind, genau wie tolle Nebencharaktere, stimmig in den authentisch beschriebenen Verlauf eingebracht. Für Langeweile und Monotonie ist bei „Mutausbruch“ definitiv kein Platz.

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Veröffentlicht am 12.12.2023

Zum Wohlfühlen und Schmunzeln.

Vier Pfoten retten Weihnachten
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„Vier Pfoten retten Weihnachten“ erschien erstmals 2016, nun hat Petra Schier die leichte Geschichte von Steffen und Elena neu aufgelegt.

Kurz vor dem Fest sorgt der Brief eines Mädchens in der Himmelswerkstatt ...

„Vier Pfoten retten Weihnachten“ erschien erstmals 2016, nun hat Petra Schier die leichte Geschichte von Steffen und Elena neu aufgelegt.

Kurz vor dem Fest sorgt der Brief eines Mädchens in der Himmelswerkstatt für noch mehr Betriebsamkeit und Zeitdruck, doch der Weihnachtsmann und seine Helferlein wollen nichts unversucht lassen, um der 11-Jährigen ihren sehnlichsten Wunsch zu erfüllen …


Durch ihr Engagement in der „Familienhilfe“ gelangt Elena in den Haushalt des Witwers Steffen und seiner beiden Kinder, die die Nanny auf Zeit sofort ins Herz schließen. Hier soll die bekannte Modedesignerin der kleinen Familie vor und während der Weihnachtstage unter die Arme greifen. Der Hausherr ist von diesen Neuigkeiten anfangs zwar weniger begeistert, doch recht schnell verlieren sich seine Vorurteile in der unerwarteten Natürlichkeit, die Elena versprüht. …

Stilistisch lesen sich die 24 (+ eins) Kapitel, die den Roman zu einem netten Adventskalender machen, recht einfach, zwar etwas steif, aber flott. Neben romantischen Momenten, lockeren wie auch ernsten Dialogen und Witz gibt es verträumte Augenblicke und Raum für Zweisamkeit. Elena, deren Persönlichkeit ausgewogen zwischen chaotisch, liebevoll und hilfsbereit pendelt, war mir rasch sympathisch, ihre beruflich ambitionierte Art imponierend, wenn sie auch allen erst beweisen musste, dass sie keine „Skandalnudel“ und viel mehr ist, als eine „Schickimickimaus“. In Zeiten der Bad-Boy Charaktere wirkte Steffens Charme, seine Fürsorge wie eine Wohltat, die kindliche Neugier und Freude von Jan und Sabrina geben der Handlung etwas Echtes und auch die Cocker Spaniel-Dame ist im Geschehen verankert. Im Verlauf meldet sich Lulu immer wieder „zu Wort“, was ich, auf eine positive Weise, ungewöhnlich fand.

Durch viele Details – fallenden Schnee, Weihnachtsmarktbesuche, Engel und das Christkind bspw. – unterstreicht die Autorin gekonnt die magische Heimeligkeit, die dieser Jahreszeit innewohnt. Dennoch bietet die Storyline Konflikte und angespannte Situationen. Elena und Steffen kommen sich immer näher, allen Zweifeln und Vorbehalten zum Trotz. Letztendlich ging mir das Zusammenfinden, die emotionale Entwicklung zu rasch und auch das Happy End war in meinen Augen etwas übertrieben.

Zum Schluss bleibt die Frage, ob es der Weihnachtsmann, seine HelferInnen und Lulu schaffen, Sabrinas Wunsch pünktlich zum Weihnachtsfest zu erfüllen … ? Und, ob Steffen wirklich bereit ist, sich auf die Gefahr, die Elenas Erfolg und ihre Träume mit sich bringen, auf eine Beziehung einzulassen? „Vier Pfoten retten Weihnachten“: ein lockerer Wohlfühlroman mit Schmunzelgarantie.  

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Veröffentlicht am 20.08.2023

Coming-Of-Age mit wichtigen Themen.

Weil ich dich (mich) liebe
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»Du bist gut so, wie Du bist. Dein Wert hängt nicht davon ab, was andere von Dir denken.«

Lena und Chloé könnten unterschiedlicher nicht sein:
Die eine ist beliebt, die andere ein Mobbing-Opfer.
Die eine ...

»Du bist gut so, wie Du bist. Dein Wert hängt nicht davon ab, was andere von Dir denken.«

Lena und Chloé könnten unterschiedlicher nicht sein:
Die eine ist beliebt, die andere ein Mobbing-Opfer.
Die eine vergeht in Selbsthass, leidet nicht nur unter Einsamkeit, der Pein ihrer MitschülerInnen, sondern auch unter jenen Problemen daheim.
Die andere versteckt sich hinter Schein und glitzernder Fassade, geht fälschlich-lächelnd zu Boden, niedergedrückt von Erwartungen.
In beiden herrschen Chaos und Emotionen, die sich widersprechen.

Kurz vor den Sommerferien reißt ein erneuter Schlag Chloé aus der Bahn, da kommt ein dreiwöchiger Ausflug nach Marseille gerade recht. Hier kann die junge Frau ihrer Leidenschaft, dem Schreiben, nachgehen, zur Ruhe kommen und endlich neue Menschen kennenlernen.
Tja, würde da im Bus nicht auch Lena sitzen …
Und so kommen sich die beiden, langsam, zwischen poetischen Texten, der Freiheit des Meeres und all den Fremden, die zu Freunden werden, näher — aber wird diese sommerliche Liebelei bestehen können, zurück in der Realität?

Christina Caglioti schuf echte, alltägliche Konflikte, griff zu authentischen Themen und schafft es, dass sich ihre Protagonistinnen im Verlauf merklich entwickeln. Die Liebe zur Küste Frankreichs sowie jene zum Schreiben kam wunderschön zur Geltung, während das aufgewühlte Innere beider greifbar, für viele sicher allzu bekannt, war.
Erzählt wird abwechselnd von Chloé und Lena, der Leidensdruck, die Zweifel und Ängste — auch jene vor der Zukunft, vor Veränderungen — passten in den hier geschaffenen Rahmen eines feinfühligen Coming of Age Romans. Die Fülle der verschiedenen Nebencharaktere brachte Abwechslung, die zarte Romanze blieb seicht, täuschte nicht über das, was in Chloé vorging, was Lena auf der Seele lag, hinweg.

Ich bin der Meinung, dass die Autorin hier sehr realitätsnah mit den diversen Problemen — Depression, Essstörung, Outing, dem „nach Hilfe fragen“ und dem „zu sich selbst finden“ — umging, vermeintliche Klischees, typische Aussagen werden aufgegriffen und mit passenden Reaktionen widerlegt. Stilistisch liest sich „Weil ich dich (mich) liebe“ klar und sanft, dem Young Adult Charme angemessen. Inmitten der Geschichte, die so viel offenlegt, nach neu anfangen schreit, finden sich kleine lyrische, gefühlvolle Texte, wichtige, tiefe Botschaften und am Ende? Eine Überraschung.

Ich hoffe, dass sich viele Menschen in Christinas Debüt wiederfinden, sich mit den Charakteren identifizieren können, dazu angehalten werden, sich Hilfe zu suchen und von dem Verständnis, welches in dem Roman steckt, zehren. Denn: Ihr seid nicht alleine.

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Veröffentlicht am 10.05.2023

Ruhig und sanft, aber mal anders ...

Der verwunschene Fluss (Cadence-Zyklus 1)
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In „Der verwunschene Fluss“ treffen wir auf Mythen und Sagen, Geister und Barden, Musik und Poesie.

Erzählt wird aus verschiedenen Perspektiven, was dem Verständnis und dem Einfinden in die herrschenden ...

In „Der verwunschene Fluss“ treffen wir auf Mythen und Sagen, Geister und Barden, Musik und Poesie.

Erzählt wird aus verschiedenen Perspektiven, was dem Verständnis und dem Einfinden in die herrschenden Gegebenheiten zugutekommt, haben wir es doch mit verfeindeten Völkern, deren gegenseitiger Abneigung und den Hintergründen dieser zu tun. Auf der zauberhaften Insel Cadence warten Geheimnisse, und eines davon soll Barde Jack aufklären: Das Verschwinden der Mädchen … Doch können die Clans ihre Vorurteile, den Hass ausblenden, um Leben zu retten? Mit Band eins des "Cadence-Zyklus" gelang Rebecca Ross ein atmosphärischer Auftakt, der mit historischen sowie mystischen Elementen, einem ruhigen Stil, sanft dahin plätschert. Die Entwicklungen der Geschehnisse sowie der Charaktere waren detailreich und greifbar, doch hin und wieder gingen relevante Informationen in ausschweifenden Umschreibungen unter. Und doch war ich fasziniert von dem Magiesystem, von der Landschaft Cadence, von der Welt und ihrer Geschichte. Zahlreiche Figuren spielen eine große Rolle und sind der Handlung zuträglich. Die wichtigsten wurden ausreichend eingebunden, ihre Reaktionen und Gedanken waren nachvollziehbar — lediglich die „Lovestory“ empfand ich als unnötig, hat dieser Roman doch bereits genug Verstrickungen zu bieten. Jetzt heißt es warten auf Teil zwei.

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Veröffentlicht am 03.05.2023

Nett gemacht.

Caet
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„Caet – Katzenseele“ ist eine seichte Urban-Fantasy, die ich aufgrund des einfachen Erzählstils und der eher niedlichen Thematik jüngeren LeserInnen empfehlen kann.

Im Fokus steht die 16-jährige Fiara ...

„Caet – Katzenseele“ ist eine seichte Urban-Fantasy, die ich aufgrund des einfachen Erzählstils und der eher niedlichen Thematik jüngeren LeserInnen empfehlen kann.

Im Fokus steht die 16-jährige Fiara Ophelia Silbertanz, die mit ihrer Mutter als Aussätzige in einem altmodischen Walddorf haust. Bevor das Mädchen für ihre einzige Freundin, Samsa, ein geeignetes Versteck suchen kann, flüchtet der Vierbeiner und Fiara findet sich in einer Welt wider, die sie nie für möglich gehalten hätte. Doch der alleinige Herrscher über Klevefelz nimmt nicht nur dem Menschenkind die Möglichkeit, zurück nach Graveland zu gelangen, sondern hindert auch seine Untertanen daran, den »Weg der Wechsel« zu beschreiten und einer alten Tradition zu folgen.
Seit Joel über die Caets regiert, seit die anderen Wächter verschwunden sind, ist das Volk der Katzen gespalten, seiner Freiheit beraubt – und nun ist Fiara mitten drinnen. Und bald Teil von etwas, das ihr bisheriges Leben infrage stellt.

„Katzenseele“ ist Band 1 einer Dilogie, die, wenige Seiten vorher beendet, keine Fortsetzung bräuchte. Parallel zu dem neuen Alltag, in dem sich das Mädchen zurechtfinden muss, erfahren wir auch sporadisch, was in der Menschenwelt geschieht – für Frea hat das plötzliche Verschwinden ihrer Tochter nicht nur emotionale Auswirkungen …
Ryvie Fux schrieb eine Hommage an die flauschigen Vierbeiner, verflocht in den großteils seichten Verlauf eine zarte Romanze, Freundschaften und Zusammenhalt. Die Idee hinter „Caet“ gefiel mir, der Umsetzung fehlte es stilistisch an Raffinesse und im Gesamten an Tiefe. Klevefelz birgt zwar Geheimnisse, doch Gegebenheiten, Magie und Hintergründe dieser Welt kamen, wie auch spannende Momente, nur oberflächlich zutage.
Fi war eine vorbildliche Protagonistin, die selbstlos agiert, wenn sie sich auch zu schnell und einfach in das Unglaubliche und ihre besondere ‚Situation‘ einfand. Nebenfiguren gab es zuhauf und die wichtigsten wurden ausreichend in die Handlung integriert.

Trotz Kritik ist „Caet – Katzenseele“ eine nette Story, um dem Alltag zu entfliehen.

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