Hier geht es um Matthew Perry und nicht um „Chandler Bing“!
Friends, Lovers and the Big Terrible ThingKlappentext:
„Durch sein Mitwirken in der US-Kultserie FRIENDS erreichte der Schauspieler Matthew Perry Weltruhm. Erstmals erzählt er nun seine eigene außergewöhnliche Geschichte und spricht offen über ...
Klappentext:
„Durch sein Mitwirken in der US-Kultserie FRIENDS erreichte der Schauspieler Matthew Perry Weltruhm. Erstmals erzählt er nun seine eigene außergewöhnliche Geschichte und spricht offen über private Suchtkämpfe und darüber, was sich tatsächlich hinter den Kulissen der erfolgreichsten Sitcom aller Zeiten abspielte. Der TV-Star gewährt tiefe Einblicke in seine langjährige Erkrankung und reflektiert gewohnt humorvoll und selbstkritisch, was die Süchte eines Mannes befeuert hat, dem es an nichts zu mangeln schien. Unerschrocken ehrlich, zutiefst bewegend und urkomisch: dies ist das Buch, auf das Fans gewartet haben.“
Gleich vorweg: man muss sich als Leser hier frei machen von der TV-Serie Friends und sollte nicht Perrys Rolle „Chandler Bing“ im Kopf haben, hier geht es um Matthew Perry als Privatperson und seine größten Sorgen und Probleme. Er schreibt hier in seinem ganz persönlichen Buch seine Sorgen und Nöte von der Seele. Von Beginn an haben wir ein schweres und dunkles Bild von ihm welches aber eben zu ihm dazu gehört. Perry öffnet hier sein Herz und seine Seele. Der Leser erfährt (fast) alles zu seiner Kindheit, seinen Eltern, seiner Karriere und natürlich zu seinen Süchten genannt Alkohol, Drogen etc.. Darüber zu sprechen erfordert nicht nur Mut sondern auch gewisses Selbstvertrauen damit die ganze Welt jetzt eben einzuweihen. Das schafft nicht jeder! Perrys Erzählungen sind hart, drastisch und manchmal auch erschreckend. Es scheint fast ein Wunder das dieser Mann überhaupt noch unter uns weilt, bei dem was er alles mitgemacht hat. Aber warum erzählt er uns das alles? Weil es raus muss und weil man natürlich als Fan der Serie immer seien Figur vor Augen hat. Er hat diese Rolle gespielt, obwohl er oft nie richtig anwesend war (auch ein Zeichen von Verarbeitung!) oder es eben auch nicht alle Kollegen wussten. Es war eine Rolle, seine Rolle und das blenden Suchtkranke dann auch aus. Seine gesamten Reflektionen lassen uns ein wenig verstehen, auch wenn es schwer fällt, aber ja, man kann hier seine ständigen Aufenthalte in den Kliniken verstehen. Sein Wille war zumindest immer da und es sei ihm zu wünschen, dass er weiter clean bleibt.
Zerstört dieses Buch seine Serienfigur? Für meine Begriffe überhaupt nicht. Zudem sollte man eben beide Personen strickt trennen! Auch hinter der fiktiven Figur „Chandler Bing“ steckt eine reale Figur und das ist Matthew Perry mit seinen ganz eigenen Problemen und Nöten. Hat mich das Buch erschreckt? Da ich die Schauspieler meiner Lieblingsserie auch über die Jahre verfolgt habe, war es nichts Neues über seine Probleme zu lesen aber dennoch, Serien-Figur „Janice“ würde hier ganz klar sagen: „Oh - my - good!“ und recht hat sie damit.
Fazit: ein ganz ehrliches und schmerzendes Buch, fast schon eine Offenbarung an die Nation selbst, eines Schauspielers, der hier das wahre Leben zeigt. Wollen wir hoffen das er genügend wahre Freunde um sich herum hat und „I‘ll be there for you“ auch wahrlich zutrifft. 5 von 5 Sterne von mir!