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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.11.2022

Diesmal nicht meins

Tea Time
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Irgendeine Macke haben sie alle, egal, ob jede Franse glatt gekämmt werden muss, Wolken gedeutet werden wollen oder mickrige Kräuter am Wegesrand fotografiert werden sollen. Sechs dieser Frauen gründen ...

Irgendeine Macke haben sie alle, egal, ob jede Franse glatt gekämmt werden muss, Wolken gedeutet werden wollen oder mickrige Kräuter am Wegesrand fotografiert werden sollen. Sechs dieser Frauen gründen einen Klub und treffen sich regelmäßig. Hauptfigur Nina schafft es, sich in eigenartige Situationen hinein zu manövrieren.
Mehrmals ist sie unsicher, ob sie wohl einen Mord begangen hat. Wer weiß? Bis auf eine bleiben die anderen Freundinnen blaß, zwar mit kleinem Spleen, dennoch nicht wirklich greifbar, skizzenhaft. Auch die Story plätschert nur so vor sich hin.
Eine anfänglich gut zu lesende und unterhaltsame Geschichte flacht ab. Ungewohnt bei Romanen von Ingrid Noll, deren boshafte und mit spitzer Feder geschriebenen Romane ich bisher sehr geschätzt habe. Diesen eher nicht.

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Veröffentlicht am 10.11.2022

Schöner Schein

Glüh-Gin zum Mord
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Man sollte unbedingt die Vorgängerbücher gelesen haben, sonst verwirrt das Aufploppen zahlreicher Personen, man kann sie nicht zuordnen.
Bei der Beschreibung der Örtlichkeiten wird geklotzt, nicht gekleckert. ...

Man sollte unbedingt die Vorgängerbücher gelesen haben, sonst verwirrt das Aufploppen zahlreicher Personen, man kann sie nicht zuordnen.
Bei der Beschreibung der Örtlichkeiten wird geklotzt, nicht gekleckert. Hochpreisige Marken werden gern erwähnt. Der Sprachstil insgesamt ist überbordend, teilweise gestelzt, teilweise etwas hölzern.
Es geht um zahlreiche Partys und Feiern der High-Society, deren Gepflogenheiten Heldin Samy zwar kritisiert, aber selber gern übernimmt. Unzuverlässigkeit gehört dazu. Trudy Cos beschreibt das Leben der Reichen, ihre Oberflächlichkeiten, ihre Vorurteile, ihre Seilschaften. Ginge es nicht nebenbei um die Aufklärung eines Mordes, wäre das einfach nur langweilig.
Als Samy also erneut einen Toten findet, begibt sie sich auf Spurensuche. Da die Polizei von den Angehörigen der High Society keine brauchbaren Aussagen bekommt, soll sie Auskünfte einholen. Sie gehört ja jetzt auch zur Oberschicht. Ihr extravaganter Freund Cor ist ebenfalls sehr speziell. Ob dieses Duo mit Hilfe eines überfordert wirkenden Polizisten den Mörder entlarven kann?
Mäßig spannender Krimi mit schönem Cover und Einblicken ins Leben der Oberen Zehntausend.

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Veröffentlicht am 04.11.2022

Wer gewinnt?

Ich will nur spielen
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Der alleinerziehende Kriminalkommissar Maik Michalski lässt sich von Berlin in eine Kleinstadt versetzen. Schon bald bekommt er es mit einer rätselhaften Mordserie zu tun. Warum entfernt der Mörder seinen ...

Der alleinerziehende Kriminalkommissar Maik Michalski lässt sich von Berlin in eine Kleinstadt versetzen. Schon bald bekommt er es mit einer rätselhaften Mordserie zu tun. Warum entfernt der Mörder seinen Opfern die Augen und gibt ihnen einen Würfel oder Spielkarten in die Hand? Mit einem ausgesprochen unsympathischen Kollegen wird er auf Tätersuche angesetzt.
Nicht schlecht geschildert, allerdings manchmal etwas überzogen dramatisch, teilweise flapsig und holprig geschrieben, manchmal mit kleineren Grammatikfehlern, entwirft Marc Stroot ein gruseliges Szenario. Auch sein Kommissar kann nicht bei mir punkten. Unbeherrscht und unprofessionell tritt er auf, hat keinen Plan. Ob der Täter dennoch gefasst werden kann?
Die Idee ist thrillertauglich, die Umsetzung hat einiges Potenzial.

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Veröffentlicht am 28.09.2022

Nicht das Erwartete

Morgen ist alles schön
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Was ist mit Amy passiert? Sie hortet alles Mögliche, leidet, wenn eine Tasse zerbricht, müllt ihr Haus zu und meidet die Nachbarn. Dass sie zum Messie geworden und längst überfordert ist, will sie sich ...

Was ist mit Amy passiert? Sie hortet alles Mögliche, leidet, wenn eine Tasse zerbricht, müllt ihr Haus zu und meidet die Nachbarn. Dass sie zum Messie geworden und längst überfordert ist, will sie sich nicht eingestehen. Noch immer weiß sie nicht, was aus ihrer Jugendliebe Tim geworden ist. Oft versinkt sie in Erinnerungen.
Eleanor Ray zeichnet ein ziemlich trauriges Leben ihrer Protagonisten, das ich nicht nachvollziehen kann. Unrealistisch und introvertiert scheint sie zu sein, besessen von einer Suche. In Rückblenden wird ihre Geschichte allmählich enthüllt.
Sympathisch, dazu extrem verständnisvoll, sind drei andere Protagonisten. Sie waren der Hauptgrund, warum ich das Buch zu Ende gelesen habe.
Nein, die Hauptfigur war mir zu einseitig, zu flach und die Handlung zog sich.
Nicht wirklich meins.

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Veröffentlicht am 24.09.2022

Berg und Tal

Kochen am offenen Herzen
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Max Strohe schildert anschaulich und gut vorstellbar seinen Werdegang zum Koch. Ehrlich beschreibt er seinen Start ins Berufsleben, mehr so eine Notlösung als wirkliche Berufung. Verständlich, ohne hochtrabendes ...

Max Strohe schildert anschaulich und gut vorstellbar seinen Werdegang zum Koch. Ehrlich beschreibt er seinen Start ins Berufsleben, mehr so eine Notlösung als wirkliche Berufung. Verständlich, ohne hochtrabendes Küchenlatein, erklärt der Autor den Betrieb in einer Gaststättenküche. Sachlich und interessant. Für die folgenden Kapitel kann man Herrn Strohe einen Mangel an Fantasie wahrlich nicht vorwerfen. Es wird sehr privat, auf das Meiste hätte man gern verzichtet. Warum dieses extreme Kontrastprogramm? Das Buch wird dadurch keinesfalls besser, im Gegenteil. Gewollt gehobene Sprache und Gang-Slang darf der genervte Leser zur Kenntnis nehmen. Unzuverlässigkeit als typische Charaktereigenschaft, Drogen- und Sexexzesse auch.
Ein weiterer Lebensabschnitt schildert die Arbeit in gehobener Gastronomie. Die Arbeit ist eine echte Zumutung. Die „Ausbildung“ Tyrannei. Ein Auf und Ab, Erfolge, Scheitern …
Strohe erklärt, das er tatsächliche und fiktionale Ereignisse mischt. Was ist echt, was nicht? Sollte alles wahr sein, ist Strohe ein ausgesprochen unsympathischer Zeitgenosse mit verquerem Frauenbild, vom übermäßigen Drogenkonsum ganz zu schweigen. Verfolgt man seinen weiteren Lebenslauf, ist man sehr erstaunt, was er doch zustande bringt.
Habe ich mit gemischten Gefühlen gelesen.

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