Was, wenn Einhörner gar nicht ungefährlich wären?
Skandar und der Zorn der EinhörnerEinhörner sind euch zu langweilig? Hier ganz sicher nicht! Skandar hofft einer der neuen Einhorn-Reiter zu werden, doch als das Examen endlich zum Greifen nah ist, wird er ohne eine Erklärung von der Prüfung ...
Einhörner sind euch zu langweilig? Hier ganz sicher nicht! Skandar hofft einer der neuen Einhorn-Reiter zu werden, doch als das Examen endlich zum Greifen nah ist, wird er ohne eine Erklärung von der Prüfung ausgeschlossen und das mächtigste Einhorn vom geheimnisvollen Weber gestohlen. Ob auf Skandar dennoch ein Einhorn wartet und gelüftet wird, wer der Weber ist und welche Ziele er verfolgt?
Wirklich gut hat mir gefallen, dass Einhörner mit Grusel verbunden werden. Sie sind keine putzigen, fluffigen Tierchen, die Regenbogen pupsen, sondern verwegene und tödliche Kreaturen. Sie können nur dann gezähmt werden, wenn sie von der passenden Person aufgezogen werden. Anderenfalls schlüpfen sie – ja, Einhörner sind praktisch Küken – wild, sind geifernde Ungetüme und nicht zu besänftigen. Achtung: Auch gebundene Einhörner sind nicht nur zuckersüß.
Die Duos – Reiter:in und Einhorn – verfügen zudem über eine Bindung zu einem der vier Elemente, die z. B. bei dem alljährlichen Kampf um den Chaospokal von Nutzen sind. Dieser Aspekt führt auch dazu, dass sich das Buch etwas weniger nach einer Reiterhof-Geschichte anfühlt.
Der Tiefgang an einigen Stellen der Geschichte ist für mich besonders hervorzuheben. Hierzu zählt z. B. dass aus Kindersicht thematisiert wird, wie sich die Depressionen von Skandars Vater auf das tägliche Leben und die Familiendynamik auswirken. Auch verschiedenen anderen Problemen – wie Panikattacken und der Umgang mit Verlust – wird Raum gegeben und gezeigt, wie wichtig der Zusammenhalt untereinander ist. Ich persönlich fand den Einbezug sehr stimmig umgesetzt, war im ersten Moment allerdings erstaunt, diese Dimension in einem Kinderfantasybuch zu finden.
Den großen Showdown fand ich okay, weniger wäre für mich mehr gewesen. Mein 11-jähriges-Ich hätte allerdings mit ziemlicher Sicherheit vergnügt in die Hände geklatscht („Und dann ist das passiert, aber dann kam das und eigentlich ist es so! Aber dann…“), also fällt dies für mich nicht weiter ins Gewicht.
Euch erwarten ein Junge, der über sich hinauswächst, blutrünstige Einhörner, Elementarmagie, Kämpfe und das zarte Band neuer Freundschaften. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung!