Manchmal muss man für den Frieden kämpfen!
Der junge Shasta wächst im Land Kalormen als Sohn eines armen und hartherzigen Fischers auf. Dennoch nimmt er sein Schicksal hin, bis er als Sklave an einen Adligen verkauft werden soll. Auf seiner Flucht ...
Der junge Shasta wächst im Land Kalormen als Sohn eines armen und hartherzigen Fischers auf. Dennoch nimmt er sein Schicksal hin, bis er als Sklave an einen Adligen verkauft werden soll. Auf seiner Flucht trifft er das sprechende Pferd Bree, das ihm von seiner friedlichen Heimat Narnia erzählt, wohin sie gemeinsam aufbrechen wollen. Unterwegs treffen sie auf die gleichalrige Aravis die auf dem Pferd Hwin vor der Zwangsehe mit einem mächtigen 60 jährigen flieht. Zwischen den beiden kommt es immer wieder zu Streit, bis Shasta sie vor einem Löwen rettet. Unterwegs belauschen sie die Pläne des Sohnes des Herrschers von Kalormen völlig überraschend in Narnia einzufallen und es mit dem Überraschungsmoment einzunehmen. Gemeinsam beschließen Shasta und Aravis Narnia vor diesem grausamen Schicksal zu bewahren und die dortigen Könige zu warnen. Trotz der Friedfertigkeit Narnias wird sich ein schicksalhafter Kampf nicht vermeiden lassen.
Manchmal muss man kämpfen, um den Frieden zu bewahren. Welch fürchterliche Wahrheit, die wir aktuell in Europa ebenfalls erleben müssen. So fantastisch und abenteuerlich C.S. Lewis Klassiker von 1954 auch ist, so allgemeingültig sind viele der Aussagen, die er in seiner von christlichen Werten geprägten Fantasyreihe trifft. Außerdem ist zu bedenken, dass diese Reihe aus der Nachkriegszeit stammt, und damit beginnt, dass die vier Geschwister Lucy, Edward, Susan und Peter zu einem Onkel aufs Land geschickt werden, zum Schutz vor den Bomben auf London. Die vier Geschwister sind mittlerweile Könige von Narnia und führen gemeinsam das Land gerecht und friedfertig. Ich habe mich sehr über das Wiederhören mit den Vieren gefreut, ebenso wie mit einigen ihrer magischen Gefährten. Aravis und ihre Auflehnung gegen die Zwangsehe gefiel mir sehr gut, auch wie sie Shasta immer wieder Contra gegeben hat. Eine sympathische, emanzipierte Kratzbürste. Shasta hingegen muss einiges Wegstecken. Nicht nur dass Bree, sein sprechendes Narnia-Pferd seine „Ignoranz“ missbilligt und Aravis alles andere als erfreut über seine Gesellschaft ist, nein, sein ganzes Selbstverständnis wird im Laufe dieses Abenteuers immer wieder bis in die Grundfeste erschüttert und er wird gezwungen, sich selbst neu zu definieren. Das ist zwar anstrengend, sondern auch eine echte Chance, insbesondere als er mit dem vermissten Prinz Corin verwechselt wird. Wie ist es nur möglich, dass man ihn, den armen Fischerssohn für einen Prinzen hält?
Der Südwestfunk und Der Audio Verlag haben dieses rasante Abenteuer voller Magie und Tiefe als klanggewaltiges Hörspiel mit Musik liebevoll inszeniert. Nicht nur die Auswahl an Sprechern, allen voran Friedhelm Ptok, Richard Barenberg und Andreas Fröhlich ist exklusiv, sie haben auch sehr begabte Nachwuchsstimmen gewählt. Die Sagen, Weissagungen und Legenden der Länder werden durch Lieder weitergegeben, die hier klangvoll vertont wurden von b.deutung, die es auch musikalisch untermalen. Ausdrucksstarke Geräusche lassen die magische Welt vor dem inneren Auge und Ohr entstehen. Übersetzt wurde das Buch aus dem Englischen von keinem Geringeren als Fantasylegende Wolfgang Hohlbein und Christian Rendel.
Aufregend und kämpferisch geht dieses Fantasyabenteuer um Verrat, Gerechtigkeit und Toleranz weiter.